Werthaim
02.10.1376
Graf Johann von Wertheim verkauft Bischof Gerhard von Schwarzburg für 4000 Pfund Heller seine Leibeigenen in den folgenden Würzburger Orten: Karbach (Carbach), Hafenlohr (Hefferer Lor), Marienbrunn (Mergebronn), Birkenfeld (Birkenfeld), Urspringen (Urspringen), Duttenbrunn (Dutenbrun), Oberleinach (Oberleinach), Unterleinach (Niderleinach), Veitshöchheim (Veitshochaim), Margetshöchheim (Margarethochaim), Thüngersheim (Thungershaim), Retzbach (Retzbach), Zellingen (Zellingen), Thüngen (Thungen) und Greußenheim (Greussen). Ferner wurden auch die Leibeigenen in den Zenten Karlstadt (Karlstat), Rothenfels (Rotenfels), Retzbach (Retzbach) und Arnstein (Arnstain) verkauft. Ausgenommen blieben die Wertheimer Leibeigenen in Laudenbach (Lauttenbach), Esselbach (Esselbach) und Michelrieth (Michelrith).
Exzerpt:
Anno 1376 am Donerstag nach Michaelis hat Grave Hanns von Werthaim Bischofe Gerharten und dem Stifft W verkaufft alle und iede seine aigene leute, frawen, mane, junck und alt, der er hat sitzen gehabt in den Wirtzburgischen dörferen Carbach, Hefferer Lor, Mergebronn, Birkenfeld, Urspringen, Dutenbrun, Oberleinach, Niderleinach, Veitshochaim, Margarethochaim, Thungershaim, Retzbach, Zellingen, Thungen, Greussen, und in den Zenten Karlstat, Rotenfels, Reztbach und Arnstain fur und 4000 Pfund Haller,[Nachtragshand: Ausgenomen Lauttenbach, Esselbach, Michalrith]
Wa aber aus den anderen aigenleuten, so derselben zeit In Werthaimischer obrikait gesessen iemant in des Stiffts W. bethafftige dörfere zöge und in Jars und tag frist von Werthaim nit gevordert wurde, der sollte furter Wirtzburgisch sein und bleiben, Werthaimshalben unverhindert, Er wollte dan mit guetem willen wider unter Werthaim ziehen, das solle ime W alsdan gestatten Recepta in 1 Contractuum Rudolfi fo 389d. Et 2 Contractuum Rudolfi fo 173d.
Kommentar:
Or.: StA Wertheim, G-Rep. 100 Nr. 1376 Okt. 2.
Außerdem schließt Graf Johann von Wertheim mit dem Bischof weitere Vereinbarungen: Falls ein Wertheimer Leibeigener in einen Würzburger Ort ziehen und binnen Jahr und Tag nicht zurückgefordert werden würde, solle der neue Leibherr des Leibeigenen der Würzburger Bischof sein. Bei fristgemäßer Rückforderung, sei der Leibeigene jedoch zurückzuweisen. Auch wird den ehemals Wertheimer Leibeigenen das Recht eingeräumt, jederzeit aus dem Würzburger Gebiet in das Wertheimer Territorium umzusiedeln.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 32r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 389
Liber 2 contractuum Rudolfi f. 173
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 12, S. 834
Digitalisat: