Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Erbshausen vnd Sultzwisen

Beide Gemeinden bezahlen jedem Bischof von Würzburg 20 Gulden an Bede jährlich, ebenso müssen sie Reis- und Frondienste leisten, den Bannwein trinken, Atzung und Lager leisten, wie es in der Amtlade festgehalten ist. Diese Bestimmungen gelten auch für die Leibeigenen der Herren von Zindel und von Grumbach, weshalb sie wie alle anderen Einwohner auch alle Gemeinderechte empfangen und genießen.

Exzerpt:

Bede obgedachte gemainde, haben vor alterhere ainem ieden bischofe zu Wirtzburg jehrlich 20 fl zu bet geben, auch geraist, gefront gedient, banwein getruncken, atzung vnd lager gelaistet, wie dan der wegen berichte in der amptladen ligen, das si die gemelten Grumbachische vnd Zindelische menner solchs alles mit gethan, vnd dargegen wie andere inwonere alle gemainrechte entpfangen vnd genossen haben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 205v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Erbshausen vnd Sultzwisen

In Erbshausen liegt ein Hof, der der Bunerhof genannt wird. Früher gehörte er Eberhart Schenk von Roßberg (Eberharten Schencken vom Rosperg zustendig), aber nach seinem Tod verkaufen ihn seine Witwe Agnes und ihr Sohn an die Würzburger Bürger Eberhard Lutz und Konrad Übel (Eberharten Lutzen und Cuntzen Ubelen zu Wirtzburg) zu freiem Eigentum. Danach kommt er in die Hand der Familie Zindel (die Zindel), die ihn noch in der Zeit von Lorenz Fries besitzen.

Exzerpt:

Zu Erbshausen ligt ain hof der Bunerhof genant etwan Eberharten Schencken vom Rosperg zustendig, den haben nach seinem dot die verlassen witfraw Agnes Schenckin vnd ir sun Eberhart Lutzen vnd Cuntzen Ubelen zu Wirtzburg fur frei vnd aigen verkaufft anno 1384. Von welchen er furter an die Zindel komen, die solchen hof noch Inhaben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 205v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Erbshausen vnd Sultzwisen

Ritter Konrad von Hutten (Conrad von Huten riter) leiht Bischof Rudolf von Scherenberg 2000 Gulden, wofür Bischof Rudolf ihm 100 Gulden an jährlichen Zinsen verschreibt, im einzelnen nämlich 80 Gulden auf die Bede Opferbaums und 20 Gulden auf die Bede der Dörfer Erbshausen und Sulzwiesen, die zusammen eine Gemeinde sind. Bischof Rudolf befiehlt daraufhin Opferbaum und der ganzen Gemeinde Erbshausen und Sulzwiesen in einer besiegelten Urkunde, die Bede an Konrad von Hutten zu bezahlen, bis die Summe von 2000 Gulden gestundet ist. Von dieser Bestimmung wird kein Einwohner ausgenommen. Darauf verplfichten sich die Schultheißen, Dorfmeister und ganzen Gemeinden inklusive der Grumbachischen und Zindel'schen Untertanen, Konrad von Hutten jährlich 20 Gulden Bede gemäß der oben beschriebenen Regeln zu bezahlen.

Exzerpt:

Am Dinstag nach dem hailigen Christtag des 1478 Jars hat her Conrad von Huten riter B. Rudolfen 2000fl gelihen vnd er B. Rudolf ime Jherlich 100 fl zins darfur verschrieben nemlich 80 fl vf der bete zu Opferbaum vnd 20 fl uff der bete der gantzen gemainde bede egenanten dorfere Erbshausen vnd Sultzwissen, Recepta in 2 lib. Contractuum Rudolfi fo (durchgestrichen: 209) 109. Es hat auch itzgenanter B. Rudolf in seinem offen besigelten briefe die gantzen gemainde der berurten treier dorffere, gar niemants ausgenomen, gehaissen, dem gemelten hern Conraten von Huten mit solcher bete, solang bis die 2000 fl wider abgelost wurden, zugwarten eodem lib. Fo. 108 d. Daruf sich Schultais dorfmaister vnd gantze gemainde (darein auch die Grumbachischen vnd der Zindelisch gehöretn) fur sich vnd ire nachkomen verschriben die gemelten 20 fl jherlich bete, obbestimbter massen zuraichen, Actum montags nach Petri cathedra anno 1478.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 205v/206r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Erbshausen vnd Sultzwisen

Zur Zeit des Rechtsgeschäfts zwischen Konrad von Hutten und dem Hochstift Würzburg wegen der Bede verbietet Eberhard von Grumbach seinen Bauern, dem Stift Raisdienste zu leisten, zu dienen, die Bede zu bezahlen oder den Bannwein zu trinken. Weil dadurch seine Untertanen in Erbshausen und Sulzwiesen von allen eben erwähnten Belastungen befreit werden, werden dem Stift die eben genannten rechtmäßigen Dienste entzogen. Auch die von Zindel richten sich nach dieser Politik und verbieten ihren Bauern, dem Stift dieselben Dienste zu leisten, weswegen dem Stift viele Jahre ein Gulden, viele Jahre drei Gulden, viele Jahre viereinhalb und bis in Fries' Zeit acht Gulden Bede nicht ausbezahlt werden. Diese Vorgänge und Beträge sind in einer Amtlade verzeichnet. Trotz der ausstehenden Abgaben geniesen die Untertanen der Grumbach und der Zindel alle üblichen Rechte, den vom Landesfürsten garantierten Frieden und Schutz.

Exzerpt:

Umb diese Zeit hat Eberhart von Grumbach angefangen, seinen bauren zuverbieten, das si dem stifft nit mer raisen, dienen, bet geben noch banwein trincken sollen, vnd also die seinen aller obgenanten beschwerden vnd herbrachten rechten frei haben wollen, dardurch dem stifft berurte sein schuldig dienst, rais vnd anders entzogen. Darnach sich die Zindel volgender Zeit auch gericht, vnd iren hofman dergleichen verboten, vnd ist etlich Jare dem stifft ain fl , etliche Jahre trei, etliche vierthalben, die vbrigen jare vnd bis vf disen heutigen tag bei acht gulden an der bete vnbezalt ausstehn bliben, wie dann solchs lauter vfgezaichet ist vnd in der amptladen ligt. Und geniessen vnd brauchen doch die Grumbachischen vnd Zindelschen mennere nichts desteminder aller gemain rechte, auch landsfurstlichen fridens, schutzs vnd schirms

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 206r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Aisvelt vor alter Aichsveld genant im Ambt Buthert gelegen

Eßfeld (Aisfeld) war bis ins 16. Jahrhundert zur einen Hälfte im Besitz der Familie Zindel (Zindel), zur anderen Hälfte im Besitz der Herren von Zobel (Zobel); beide Familien verkaufen ihren Anteil am Dorf an das Hochstift Würzburg.

Exzerpt:

Gemeltes dorf Aisfeld ist vor kurtzen Jaren halb der Zindel vnd halb der Zobel gewest, die haben es furter dem Stifft Wirtzburg zu kauff geben, wie hernach volgt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 65r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: