Neuhaus ob Mergethaim
19.07.1424
Bischof Johann von Brunn hat nicht das Geld, um die Schulden, die er bei dem Deutschmeister Eberhard von Seinsheim hat, bis zum vereinbarten Tag Kathedra Petri 1425 zurückzubezahlen, weshalb eine Ablösung des Pfands Schloss Neuhaus nicht mehr möglich wäre. Daher leiht sich der Bischof von zwei Parteien, die im Folgenden erläutert werden, jeweils 650 Gulden, um auf die Summe von 2300 Gulden zu kommen und den Pfandbrief von dem Deutschmeister ablösen zu können, den er ihm ein Jahr zuvor über 2000 Gulden ausgestellt hat. Dieses Geld erhält er von den beiden Flecken Heidingsfeld (Haidingsueld) und Mainbernheim (Bernhaim). Durch das verleihen des Geldes soll den beiden Parteien kein Nachteil entstehen. Die erste Partei besteht aus Dechant und Kapitel des Domstifts Würzburg. Die zweite Partei bilden der Dompropst zu Bamberg Martin von Lichtenstein (Mertin von Lichtenstain), der Dompropst zu Würzburg Günther von Schwarzburg (Günther von Schwartzburg), Johann von Malkos (Johanns von Malkos), Konrad von der Keere (Conrad von der Kere) - welche alle Domherren sind - sowie der Pfarrer zu Haßfurt (Hasfurt) Heinrich Lochner (Hainrich Lochner), der Ritter Apel von Lichtenstein (Apel von Liechtenstain), der Hofmeister Raban Hofwart von Kirchheim (Raban Hofwart), Eberhard von Eberstein (Eberhart von Eberstain), Johann von Totenheim (Hanns von Totenhaim), Weiprecht Kötner (Weiprecht Kötner) und Engelhard von Münster (Engelhart von Munster).
Exzerpt:
Nun besorgt B Johanns von Brun, er mögte vf den gemelten kauftigen S. Peterstag abermals nit halten komen, dardurch der stifft von der widerloesung fallen würde, derwegen er mit den hernach bestimbten zwaien parteien souil handelt, das ain iede bewilligt ime vf solchen S. Peterstag xi ½ c fl zuerlegen, welche suma zusamen thuet ii m iii c fl damit man den letzeren briefe dem deutschen maister vber die ii m fl geben, wider heraus bringen, vnd die loesung frei machen möchte. So ware auch B. Brun vertröstet, ime solte von wegen beder flecken Haidingsueld vnd Bernhaim gelt worden sein. Dauon oder von anderem gelte, so ime zum ersten gefallen wurde, verschribe er sich bede parteien schadlos zuhalten. Das beschahe in dem obgemelten 1424 Jare vf Mitwochen vor Marie Magdalene. Vnd ware die erst partei dechant vnd Capitel gemainiglich des domstiffts zu W. Die ander partei her Mertin von Liechtenstain domprobst zu Bamberg, her Ot von Miltz domphobst zu W. Graue Günther von Schwartzburg, her Johanns von Malkos, her Conrad von der Kere, alle domheren, Hainrich Lochner pfarher zu Hasfurt, apel von Liechtenstain riter, Raban Hofwart hofmaister, Eberhart von Eberstain, Hanns von Totenhaim, Weiprecht Kötner vnd Engelhart von Munster. Recepta in diuersarum formarum Brun fol 119 dupuicat. fol. 40
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 139r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber diversarum formarum Brun f. 119
Duplicatus f. 40
Digitalisat: