Bamberg
06.09.1469
Der Bamberger Bischof Georg von Schaumberg und der Würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg legen ihren Streit in Haßfurt (Hasfurt) bei. In dieser Auseinandersetzung zwischen dem zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses schon verstorbenen Bischof Johann von Grumbach und dem Bamberger Bischof geht es um das Landgericht, Geleits-, Zoll-, Zentrechte, Klöster, Verköstigungs- und Folgerechte (atzung und volge), die Orte Baunach (Baunach) und Godeldorf (Godelndorff), Schäfereirechte, Neurodungen, Wildbänne, Befestigungsanlagen (newe gräben) und anderes mehr.
Laut einem Nachtragsschreiber sind ebenfalls betroffen: Triebrechte in Baunach und Godeldorf (Baunacher, Godelndorffer trieb), der Stufenberger Wald (Stuffenberger holtz), Schäfereirechte in Sandhof (Sandhoffer schefferey), Reckendorf (Reckendorff), Reiswägen in Rattelsdorf (Ratelsdorff), Oberhaid (Obern Haidt/ Haidt; dort auch weitere Rechte), Dörfleins ( Dorffleins; dort auch weitere Rechte) und Viereth (Viehrieth/ Vieherieth; dort auch weitere Rechte), Oberneuses (Newses), Rauhenberg (Rauhenberg), Busendorf (Busendorff), Breitbrunn (Braittenbron), Roßdorf (Rasdorff), Schönbrunn (Schonbron), Mühlendorf (Mulndorff), Oberscheinfeld (Obern Schainvelden), Stettfeld (Stettvelden/ Stetveldt), der Schulterbacher Wald (Schultirbacher waldt), Geleitrechte von Hallstadt (Halstatt) und Haßfurt (Hasfurt), das Bamberger Geleit, das Geleit des Klosters Ebrach (closter Ebrach), das Baunacher Halsgericht, die Burgebacher Mannlehen (Burgebracher manlehen), die Pfarreien Seßlach (Seslach) und Scheßlitz (Scheslitz), Knetzgau (Gnetzgew), Ziegelanger (Zigelanger), Zeil am Main (Zeyl), Steinbach (Stainbach), Zollzeichen und -stätten, Westheim (Westhaim), Zell (Zell), Sand am Main (Sandt), Staffelbach (Staffelbach), Roßstadt (Rostatt), Trunstadt (Tronstatt), Unterhaid (Nidern Haidt), Weiher (Weiher), die Zollfreiheit für den Adel, Medlitz (Medlitz), Hoheneich (Hoenaich), Eltmann (Eltmain) sowie die Klöster Banz (Bantz closter), Veßra (Fessern), Theres (Thäris) und Kitzingen (Kitzingen).
Exzerpt:
B Jorg von Bamberg vnd B Johanns von Grumbach zu Wirtzburg haben sich mitainander geirret von wegen des landgerichts, glaits, zols, der zente, closter, etlicher atzung vnd volge, der flecken vnd sitze Baunach, Godelndorff, scheferei, Neue Gerewt, wiltbans, der newen gräben, vnd anderer mer sachen halben [Nachtragshand am Rand: atzung, volg, Baunacher/ Godelndorffer trieb, Stuffenberger holtz, Sandhoffer schefferey, Newgereuth, Reckendorff, Raißwägen zw Ratelsdorff/ Obern Haydt/ dorffleins/ Viehrieth, Newses, Schefstall, Rauhenberg, dorfleins, Busendorff, Obern Haidt, Braittenbron, Rasdorff, Schonbron, Mulndorff, Obern Schainvelden, Stettvelden, Schulerbacher waldt, Halstatter/ Hasfurter glaite, Bamberger glait, closter Ebrach glait, Baunacher halsgericht, Burgebracher manlehen, Seslacher/ Scheslitzer pfahr, Gnetzgew, Zigelanger, Zeyl, Stainbach, zoltzaichen, Zolstatt, Westhaim, Zell, Sandt, Stetveldt, Staffelbach, Rastatt, Tronstatt, Vieherieth, Obern/ Nidernhaidt, Weiher, adels zolfreihung, Medlitz, Hoenaich, Eltmanin, Bantz closter, Fessern, Thäris, Kitzingen] der sind si vf mitwochen vor nativitatis Marie des 1469 [Einfügung am Rand: zu Hasfurt] vertragen worden, in 1° Rudolfi contract. Fo. 135.
[Nachtragshand: duplicat. Fol. 87]
Kommentar:
Zu den vorherigen Streitigkeiten und weiteren Quellen vgl. Wendehorst, Bischöfe Würzburg 3, S. 32 und Fries, Chronik 4, S. 216-225. Zu den einzelnen Rechtsstreitigkeiten vgl. Zeissner, Rudolf von Scherenberg, S. 17-21.
Schefstall dürfte sich auf eine in Reckendorf ansässige Adelsfamile namens von Scheffstal beziehen. Vgl. Adelheid Waschka: Reckendorf. Kultur und Kultus in einer fränkischen Landgemeinde, Reckendorf, 2007, S. 263-278.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 86r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 135
Duplicatus f. 87
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 12, S. 309
Digitalisat: