Die verarmte Gemeinde Retzbach leidet sehr unter dem "Holländischen Krieg". Die Gemeinde muss zahlreiche Kredite aufnehmen.
Der Zehnt des Marktfleckens Gelchsheim an den Deutschen Orden beträgt über 1000 Gulden und ca. 326 Malter Korn, 70 Malter Weizen und 150 Malter Haber. Dies stellt eine relativ große Belastung für die Bauern durch den Deutschen Orden dar.
Zapfendorf wird Sitz eines Amtsvogtes. Die Zuständigkeit des Zapfendorfer Vogtes umfasst im Jahr 1793 neben seinem Amtssitz noch Roth, Oberoberndorf und Unterleiterbach, insgesamt 73 Haushalte. Da bei Bedarf an das Kastenamt sowie an das Vogteiamt Ämter ohne eigene Verwaltungsstruktur angegliedert werden, fungiert der Zapfendorfer Vogt als Leiter einer Forst- und einer Zollstelle.
Das Hochstift Bamberg erwirbt die Herrschaft Rothenkirchen von den von Würtzburgs, welche in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren.
Aus einer statistischen Übersicht über das Hochstift Würzburg geht hervor, dass der Marktflecken Retzbach im Würzburger Amt Karlstadt liegt, 153 Untertanen hat, die 229 Gulden "Ungeld" zahlen (gemeint sind hier die Haushaltsvorstände, das "Ungeld" ist eine Art Verbrauchssteuer auf Lebensmittel).
Es werden Gulden-, Klein- und Wegzölle erhoben. Den Guldenzoll erhält das Würzburger Domkapitel. Ein Wasserzoll wird in der Gemeinde Retzbach nicht erhoben. Die Gemeinde besitzt drei eigene Waldungen. Die Jagdrechte stehen dem Landesherrn zu.
Der Zeitpunkt der Verleihung der Wachenrother Märkte ist unbekannt. Eine Rechnung von 1693/94 lässt aber den Schluss zu, dass die Märkte zu diesem Zeitpunkt schon lange in Betrieb sind. Es wird auch Marktgeld erhoben.
Die Wildensteiner Reichsritter können ihren stark verschuldeten Besitz, darunter Presseck, nicht mehr halten. Das Hochstift Bamberg erwirbt die sogenannte "wildensteinische Herrschaft" mit sämtlichen Besitzungen und Rechten.
Die drei ansässigen Müller auf den Wirsberger Mühlen bilden eine Ausnahme bei der Besteuerung und müssen insgesamt mehr zahlen als die anderen Bürger.
Markgraf Ernst von Brandenburg-Bayreuth verpfändet Oberkotzau an seinen Vetter Georg Albrecht von Brandenburg-Kulmbach. Im Jahr 1701 erwirbt der Vetter den Ort mit seinen Zugehörungen um 54000 Gulden.