Mainbernhaim
1361-1419
Was Kaiser Karl IV. (Carl der 4.) dazu bewegt die Flecken Heidingsfeld (Haidingsueld), Mainbernheim (Mainbernhaim), Prichsenstadt (Brisenstat) und Willanzheim (Wielandshaim) an die Böhmische Krone (croen Behaim) zu bringen, ist unter dem Stichwort Haidingsueld beschrieben. Diese Begierde teilen (heten disen sine nit) seine Söhne Wenzel IV. (Wencisla) und Sigmund von Luxemburg (Sigmund) nicht, denn als König Wenzel IV. anfängt zu regieren, verpfändet er die beiden Flecken Heidingsfeld (Haidingsfeld) und Mainbernheim (Mainbernhaim) an den Burggrafen Johann von Nürnberg (Burggraue Johannsen von Nürenberg) für 4100 Gulden. Die Einwohner der beiden Flecken beklagen sich bei ihren Nachbarn und sind später dankbar für den Herrscherwechsel. Das Hochstift Würzburg besitz in beiden Orten bereits etliche Gerichtsrechte, Zinsen, Gülten, Zehnte, Höfe, Nutzungsrechte und ein jährliches Gefälle als Einkommen. Um den Rest der beiden Orte an sich zu bringen, handelt das Hochstift so lange mit dem Ritter Wilhelm von Thüngen (Wilhelmen von Thungen) und Herrn Hildebrand von Thüngen (Hiltbranten von Thungen), bis diese den Bürgern der beiden Flecken die 4100 Gulden zahlen. Die Bürger des Burggrafen nehmen die beiden Herren von Thüngen mit dem Wissen König Wenzels IV. als ihre Lehnsherren an.
Exzerpt:
Aus was vrsachen kaiser Carl der 4. so begierig gewest die berurten fleken haidingsueld, Mainbernhaim, Brisenstat [Einfügung der Nachtragshand am Rand: vnd Wielandshaim] an die croen Behaim zubringen ist im ersten Schroet dis buchs im wort Haidingsueld angezaigt worden. [Nachtragshand am Rand: Notar ersuch sub haidingsfelt] aber seine süne wencisla vnd Sigmund heten disen sine nit, dann als kunig [gestrichen: Sigmund; stattdessen: wencisla] in die regirung kame verpfandet er bede flecken Haidingsfeld vnd Bernhaim Burggraue Johannsen von Nürenberg fur 4100 fl, vnd wolte die Inwonere bedencken das er Jme hart vnd hefftig wert, darab si sich bei den nachbauren bekl[agt] vnd geren gesehen heten, das si diser herschafft entledigt wurden, dieweil dann der Stifft W. an beden angeregten orten auch etlich gerechtikait, zins, gult, zehend, höfe vnd andere nutzen vnd einkomen Jerlich fallen hete, vnd darumb den sachen nachdachten wie er die an den stiffte W. bringen möchte, [gestrichen: handeltn] vnd datzumal mit gelt nit gefafft ware, handelt er souil mit h[eren] Wilhelmen von Thungen riter vnd Hiltbranten von Thungen das si den burgeren beder flecken die 4100 fl darlihen, damit machten sich die gemelten bürgere von dem Burggrauen mit vorwissen kunig [gestrichen: Sigmund; stattdessen: wencisla] ledig vnd namen bede von Thungen zu iren heren an.
Kommentar:
Die Nachtragshand fügt am Rand hinzu: Suche
sub haidingsfelt.
Eine Quellenangabe fehlt.
Aufgrund eines fehlenden Datums orientiert sich die Zeitangabe an der Regierungszeit des Königs.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 71v, Schreiber: Lorenz Fries
Digitalisat: