Mainbernhaim
15.12.1342
Das Hochstift Würzburg kauft von Küchenmeister Lamprecht von Nordenberg (Lamprechten Küchenmaister) etliche Güter, Rechte und Abgaben zu Mainbernheim (Mainbernhaim), doch auch das Heilige Reich besitz dort viele obrigkeitliche Rechte, Gerichtsbarkeiten, Nutzungsrechte und Gefälle (felle). Bischof Otto von Wolfskeel erhält von Kaiser Ludwig IV. der Bayer (Ludwig der viert) für seine Dienste und den ihm daraus entstandenen Schaden 1000 Pfund Haller.
Bereits vor dieser Verpfändung wurde der Reichsteil von Mainbernheim an das Hochstift Würzburg verpfändet, allerdings ist nicht bekannt von wem und in welcher Höhe. Es ist ebenfalls unbekannt von wem und in welcher Form der Reichsteil an das Reich gelangt ist. Es ist davon auszugehen, dass der Reichsteil, der etwa die selben Maße wie der von Heidingsfeld besessen hat, den Grafen von Rothenburg ob der Tauber zugestanden hat und nach deren Aussterben an die Herzöge von Schwaben gefallen ist. Nachdem diese kurze Zeit später ebenfalls ausgestorben sind, ist der Teil wohl an das Reich gefallen. Der Grund hierfür ist ebenfalls nicht bekannt, jedoch kaufte Leopold Küchenmeister den Reichsteil und dieser wurde dann ein Hof, Gut, Zehnt und Lehen des Hochstifts Würzburg.
Kaiser Karl IV. (Kaiser Carl der viert) zieht den Reichsteil an das Königreich Böhmen und macht aus dem Dorf Mainbernheim eine Stadt. Kaiser Karl hat sich außerdem verplichtet, dass er und seine Erben Mainbernheim, ebenso wie Heidingsfeld (Haidingsfelt), Prichsenstadt (Brisenstat) und andere, auf ewig als Lehen des Heiligen Reichs empfangen will.
Exzerpt:
Neben disen ertzelten von hern Lemprechten Küchenmaister erk[auften] stücken, hat das hailig reich auch etliche tapfere obrckait geri[cht=]barkait, nutzung vnd felle daselbst gehabt vff welchen kaiser Ludwig der viert B. Oten obgemelt von wegen seiner getreuen
[71r.] Dinste vnd scheden halben von des gemelten Reichshalben erliten I m lb haller verschriben am Sontag nach S Lucien tag anno 1342 Recepta priuilegiorum fol 248d
Vnd beschicht in ietzgedachtem Kaiser Ludwigen briefe meldung das socher des reichstail zu Mainbernhaim dem Stift W daruor auch fur ain suma gelts verpfendt sei, von wem aber vnd wie hoch, hab ich nit erkundigen mögen, so kann man dergleichen nit wissen, was des reichstail vnterschiedlich daselbst gewest auch von wem und welcher gestalt, er an das reich komen sei, wol ist vermuetlich das derselbig tail, gleicher mase, wie hieoben von des reichs tail zu haisingsfeld angezaigt, den Grauen von Rotenburg vf der Tauber zugestanden hab, vnd nach deren absterben an die hertzogen zu schwaben komen, als aber dieselben kurtzlich hernach auch abgangen, an das hailig recht gefallen sei. Dauon findt man aber kainen grund. Doch ist am tag vnd die warhait das neben des ietzgedachten reichstail vnd den anderen stucken von heren Leupolten küchenmaister erkaufft, darnach mer dann ain hof, gulte, zins vnd zehend Einfügung am Rand: zu Mainbernhaim des stiffts W aigenthumb gewest, wie dann hieoben verzaichet steht.
Kaiser Carl der viert, hat den angeregten des hailigen reichstail an die Cron Behaim gezogen, vnd aus dem dorf Mainbernhaim ain stat gemacht sich auch verpflicht das er vnd seine erben kunige zu Behaim Mainbernhaim, Haidingsfelt Brisenstat etc. hirfur in ewig zeit vom hailigen reich zu lehen entpfangen wollten wie dann solchs in ainem seines suns konig Wencisla briefe gemeldt wurt
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 70v/71r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber privilegiorum f. 248
Digitalisat: