Schwartzach die Stat
1525/ 11.02.1531
Das Kloster Münsterschwarzach (Schwartzach) wird 1525 durch die aufständischen Bauern im Zuge des Bauernkriegs geplündert, zerstört und niedergebrannt. Zuvor war das Kloster bereits mit 5000 Gulden verschuldet und lud danach weitere Schulden auf sich, weshalb die Gläubiger eine Auszahlung ihrer Schulden forderten. Dem Kloster gelingt es nach dem Bauernkrieg nicht, die zerstörten Gebäude wieder aufzubauen und einen Gottesdienst abzuhalten. Daher verkaufen Abt Georg Wolfsbach (Georg), Prior und Konvent des Klosters alle Herrlichkeiten, Obrigkeiten, Rechte, Gerechtigkeiten, Eigentumszinsen, Haubtrechte, Mannschaften, Gerichte, geistliche Lehen, Zölle, Frondienste, Dienste und die Getreide- und Weinzehnte - die sie in der Stadt Schwarzach am Main (Schwartzach) haben und von denen jährlich jeder Pfarrer fünf Malter Korn, fünf Eimer Wasser, einen Gulden, einen halben Schober Stroh, einen Fuder Wolle und Holz als Kompetenz erhält - für 1953 Gulden, drei Pfund und sechs Pfennig an Bischof Konrad von Thüngen und sein Hochstift. Sie übermitteln dem Bischof alle Verscheibungsbriefe und Siegel, die sie über diese Dinge besitzen. Dabei ist auch eine Liste über die Gerechtigkeiten des Abts und Konvents gegenüber der Stadt.
Exzerpt:
Anno 1531 Sambstag nach Dorothee, Als das Closter
Schwartzach anno 1525 durch die aufrurischen bauren
geplundert, zerstort vnd verprent [gestrichen: ward] vnd zuuor
bis in die 5000 gulden schuldig vnd hernach auch mit vber
lestigen schulden beladen [gestrichen: ward] vnd von [Einfügung: den] glaubigern
teglichen mit betzalung angestrengt ward, aber das
Closter widerumb zu bawen vnd den gots dinst zu halten
nit vermochten, Haben abt Georg auch prior vnd gantz
Conuent alle vnd iede Herligkait, obrigkait, recht,
[488v]
gerechtigkait, aigenthumb zins, best haubt recht, manschaft
vnd das gericht, Geistliche lehen, zolle, fron, dinst sampt
dem getreide vnd weinzehend gen Schwartzach in die Stat
gehorig dauon man ierlich einem ieden pfarher funf
malter korns, funf aimer weins, ein gulden, ein halben
Schober Strohes ein fuder wollen holtz zu einer [gestrichen: zu einer]
competentz geben sol, alles nach laut eines registers
Bischof Conraden von Thungen von seinem Stift fur vnd
vmb Neunzehenthalb hundert drei gulden, drei pfund
Sechs pfennig an muntz par zu vrthet vnd ewiglichen
zu kauffen geben, vnd ime alle verschreibung brif vnd
Sigel so sie daruber gehabt zugestelt Recepta i Contractuum
Conradi folio 292 Dabei ist auch
abts vnd Conuents vbergeben register irer gehabten gerech=
tigkait zu Stat Schwartzach ordentlich registrirt eod
libro fo: 294
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 488r/488v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Conradi f. 294
Digitalisat: