Lichtenstain
24.06.1554
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verkauft mit Bewilligung seines Domkapitels den Anteil des Hochstifts am Schloss Lichtenstein (Lichtenstain) mit den dazugehörigen Bauten, fünf Selden am Schlossberg, dem Dorf Herbelsdorff (Herbelsdorff) und der Hälfte am Dorf Buch (Buch) sowie allen dazugehörigen herrschaftlichen Rechten, Gerichten, Privilegien, Leuten, Gütern, Diensten, Gülten, Zinsen, Renten, Gefällen, Gehölzen, Äckern, Wiesen, Seen, Deichen, Gewässern, Weiden, dem Pflugfeld und Sonstigem, außerdem einen Anteil am zum Schloss gehörigen gemeinen Wald, außerdem einen Wald namens (Leiden sowie den Wald rund um den Lichtenstein, zwei zehntfreie Wiesen bei Frickendorf an der Baunach (Frikendorff an der Baunach) und deren Nutzrechte, die Zehnten von Herbelsdorf (Herbilsdorff) und Lorre (evtl. Lohr) mit ihren Rechten, und weiteres, mit Ausnahme der geistlichen Gerichtsbarkeit, des Landgerichtszwangs und der Zentobrigkeit, nach Laut eines übergebenen Registers für 3000 Gulden urtätlich an Sebastian von Lichtenstein (Lichtenstain), Amtmann zu Bramberg (Bramberg). Die genannten Güter und Rechte sind mit Ausnahme der beiden Zehnten vom verstorbenen Jakob von Lichtenstein an das Hochstift gekommen; Sebastian von Lichtenstein soll all dies mit Ausnahme des Zehnten als ritterliches Mannlehen empfangen.
Exzerpt:
Anno 1554 am tag Jo(hann)is B(a)ptis(te) verkhaufte Bi. Melchior mit bewilligung seines dombcapituls zu urthet seinem ambtman zu Bramberg Sebastian von Lichtenstain des stiffts anthail am schlos Lichtenstain sampt dem vorhove, lbehausung und bewen doselbsten, item funf selden uff dem berg vor dem schlos, mer das dörfflein Herbelsdorff sampt dem dorfflein Buch halb und ihrer aller scheffereyen, auch mit allen ihren herligkaitten, gerichten, freihaiten, leuthen, guttern, dinsten, gulten, zinsen, renten, fellen, unfellen, holtzern, eckern, wissen, sehen, deichen, wassern, wunen, waiden und sonsten allen ihren zu und eingehoerungen, item das artfeldt doselbsten, mehr ainen thail am gemain holtz zu dem schlos [6v] gehoerend, mit etzlichen baum und wisgärten, item das holtz die Leiden gnant sampt anderm gehultz bey und umb den Lichtenstain gelegen, item zwoe wissen bey Frikendorff an der Baunach, zehendfreyhe, mit ihr jedes nutzungen, item die beede zehenden zu Herbilsdorff und Lame mit ihr jedes rechten etc., wie diß alles (ausserhalb der zwayen zehenden) von weilandt Jacoben von Lichtenstain an den stifft khommen, gar nichts davon ausgenomen dan die gaistlichen jurisdiction, landgerichts zwang und zentbarlichen obrigkait, laut des daruber zugestelten registers alles fur 3000 fl., jedoch das er von Lichtenstain solche stuk alle (ausgenomen des zehends zu Lame), so offt es zun fellen khomst, von dem stifft zu rechten rittermanlehen entpfahe. Registrata in 2 contractuum Conradi fol. 427.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 60r/v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 427
Digitalisat: