Haidingsveld
1411/1413
Kaiser Karl IV. teilt neben Heidingsfeld und Mainbernheim auch noch mehrere weitere fränkische Orte der böhmischen Krone zu, nämlich Prichsenstadt (Brisenstat), Iphofen (Jphouen), Homburg am Main (Hohenburg am Main) und weitere. Seine Söhne folgen ihm darin allerdings nicht nach, denn König Wenzel IV. von Böhmen, einer seiner Söhne, trinkt laut Fries viel Alkohol und kümmert sich nicht um die Angelegenheiten des Reiches, weshalb man ihn absetzt. Sein Bruder König Sigismund verpfändet die Orte Heidingsfeld und Mainbernheim (haidingsfeld vnd Bernhaim) für 4100 Gulden an den Burggrafen Johann von Nürnberg (Johann von Nurnberg). Dieser hält die Burg zu Heidingsfeld so gut, dass er sich den Pfandschilling von den von Thüngen (Thungen) leihen und sich damit ablösen kann. Im Gegenzug muss er die Stadt Heidingsfeld bei den Herren Wilhelm und Hildebrand von Thüngen (Wilhelm riter und Hiltbrand von Thungen) einsetzen.
Diese Praktik wurde von Bischof Johann von Brunn angeregt, in der Hoffnung, die beiden Städte für Würzburg zu gewinnen. Nach dem Tod der Herren von Thüngen vereinbart Bischof Johann von Brunn mit deren Söhnen Balthasar (Baltzar) und Sigmund (Sigmund), dass er die ausstehenden 4100 Gulden bezahlt und dafür die beiden Dörfer erhält. Dafür fehlt ihm allerdings das Geld. Zwei Jahre später versichert Bischof Johann von Brunn, die ausstehende Summe innerhalb der nächsten zwei Jahre zu bezahlen. Er verpflichtet sich, 15 Gulden für 1 Gulden Zins zu zahlen, mit der Bedingung, dass die beiden, so lange die Zahlung läuft, die beiden Orte amtmannsweise innehaben.
Exzerpt:
Wie wol im er kaiser Carl grossen vleis vnd arbait hete dise bede vnd andere mer flecken in Francken an die Cron Behaim zubringen als Brisenstat, Jphouen, Hohenburg am Main, etc so schlugen ime doch seine sune nit nach, dann kunig Wentzel den er an das reich bracht war ain guter zechbruder, bekennert sich des reichs sachen gar nichts darumb er auch abgesätzt wart, So verpfendet sein bruder kunig Sigmund volgender zeit die obgemelten bede flecken haidingsfeld vnd Bernhaim Burggraue Johannsen von Nurnberg [Einfügung: fur 4100 fl] der hielte die burgere zu Haidingsfeld so warm [Einfügung: das si den pfandschilling von v Thungen entleheten vnd sich damit] si sich mit darlegung des pfandschillings selbs abloseten vnd ledig machten doch musten si gegen heren Wilhelmen riter vnd Hiltbranden von Thungen welche [unleserlich] zu erstatung des pfandschillings 4100 fl darstrecketen solang bis inen dieselben 4100 fl wider bezalt wurden die nutzung vnd gefelle der stat Haidingsfeld darfur einsetzen vnd volgen lasen
diese practicke ward durch Bischofe Johansen zu Wurtzburg den ersten angeregt dan er trug gute hoffnung die bede stete dardurch an Stifft Wurtzburg zubringen Er verschribe sich nach der beder von Tungen dotlichem abgang iren sunen Baltzarn vnd Sigmunden solche 4100 fl zubezalen vnd die bede flecken an sich zubringen, Recepta in Contractuum Brun fo 61. Aber mangelt ime an gelt datzumal das ist beschehen ongeuerlich vmb das 1411 Jahre
Aber hernach im 1413 Jahre schlug sich B Johanns von Brun dergleichen auch in diese handlung vnd den gemelten beden Jungen von Thungen ain newe verburgte verschreibung, Jnen solche [unleserlich] 4100 fl in zwaier Jars frist zubezalen, vnd Jnen mitler zeit ir von 15 fl ain gulden zu tzins zugeben mit dem geding das si mitler zeit berurter zalung bede flecken amptmansweis inhaben sollten, Recepta in i debitorum Brun, fo 93 vnd 230
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 314v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber contractuum Brun f. 61
Liber 1 debitorum Brun f. 93
Liber 1 debitorum Brun f. 230
Digitalisat: