Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Weltliche Gerichte

In Würzburg gibt es einen sogenannten Oberrat (Oberrath). Dieses Gremium setzt sich aus insgesamt 15 Personen zusammen: vier aus dem Domkapitel, einer aus dem Kapitel des Neumünsters, einer aus dem Kapitel des Stift Haug, einer aus dem Kapitel von St. Burkard, der Oberschultheiß der Stadt Würzburg, drei aus dem unteren Rat der Stadt, ein Metzger, ein Bäcker und ein Weinbauer und ein gemainsman (Schiedsmann). Der Oberrat ist dazu verpflichtet sich an seine Satzung und Ordnung zu halten, die in einem eigenen Buch dafür festgehalten ist. Sie sind hauptsächlich für den Gemeinnutz der Stadt und ihrer Einwohner verantwortlich und fungieren als eine Art Polizei (policei). Außerdem sind sie dazu befugt, in Schmachsachen (schmahsachen), also verbale oder körperliche Beleidigungen, über geistliche und weltliche Personen zu richten.

Exzerpt:

Oberrath Der heren und personen im Oberen furstlichen rathe sein 15 nemlich 4 des Capitels im dem, ainer des Capitels [Einfügung: zum Newen munster ainer] des Capitels [gestrichen: zu Haug, ainer] des Capitels zu S. Burckarten, und der oberschultais hie zu W. die zehen zu inen noch sibene personen nemlich 3 aus dem untern rathehie zu W. ain metzler, ain becken ain hecker und ain gemainsman, denen ist bevolhen von wegen und im namen der oberhand die policei und gemainen nutz der stat W. und irer inwohner zum besten zubedencken, zuversehen und zufurdern deren, nach ordnung und satzung die in irem buch geschriben stet. Si haben auch herbracht, geubt und gebraucht die inwonere hi zu W. gaistliche und weltliche in schmahsach nach sumarier verhore und der parteien ansetzung entlich zuentschaiden, zuvertragen und zu strafen,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 278v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Detelbach

Bischof Rudolf von Scherenberg gibt der Stadt Dettelbach (Detelbach) eine eigene Polizeiordnung.

Exzerpt:

An S. Peterstag Cathedra des itzgemelten 1482 jars hat gedachter B. Rudolf gemainer stat Detelbach ain sundere policey ordnung geben, eodem 3 lib. contractuum Rudolfi fo 113.

Kommentar:

Vgl. Bayerische Archivinventare, Stadtarchiv Kitzingen, Nr. 1 S. 1.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 168r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 3 contractuum Rudolfi f. 113

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 14, S. 253

Digitalisat:

Ebern

Bischof Rudolf von Scherenberg gibt der Stadt Ebern eine Polizeiordnung.

Exzerpt:

Ordnung im Jahre des Heren 1489 gab B. Rudolf obgedacht den burgermaistern, rathe vnd gemainde der stat Ebern ain policei ordnung 4 Rudolfi fo 105d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 190r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 105

Digitalisat:

Ebern

Bischof Lorenz von Bibra verbessert und erneuert die Polizeiordnung von Ebern.

Exzerpt:

Diese ordnung hat b. Lorentzen hernach am dinstag nach Marie Himelfart des 1512 Jars gebessert vnd vernewet, Recepta in 2 Contractuum Laurenti fo. 252.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 190r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Laurentii f. 252

Digitalisat:

Oberrathe

Bischof Konrad von Thüngen lässt ab 1525, nachdem er den Bauernkrieg im Gebiet des Hochstifts Würzburg niedergeschlagen sowie Aufständische wieder aufgenommen hat, den Oberrat nicht mehr abhalten. Bis zu seinem Tod gilt eine neue Polizeiordnung und es liegt nur noch beim Bischof, das Gemeinweisen wiederherzustellen. Dies wird durch seine Oberschultheiße ausgeführt. Nach seinem Tod wird Konrad von Bibra zum Bischof des Hochstifts Würzburg gewählt. Dieser erklärt 1540 in einem offenen Schreiben an die Stadt Würzburg selbst sowie die Vorstadt, dass der Oberrat wieder hergestellt wird und fortan an jedem Montag, Mittwoch und Freitag abgehalten werden soll. Fries verweist in Bezug auf die jeweilige Polizeiordnung auf ein gesondertes Buch der Kanzlei.

Exzerpt:

vnd im 1525 als bischof Conrad von Thungen die Landschaft widerumb gestraft vnd in Huldnug angenmmen hatte lies er keinen oberrathe mer halten Sonder behielt das regiment der pollicey selbst vnd lies das durch seine [unleserlich] oberschulthaissen versehen, vnd hart derab halten, da er aber mit tod abging vnd B. Conrad von Bibra erwelt ward hat er ein gemain often schriben an die Stat vnd vorstat wirtzburg lassen ausgehen vnd verkunden des er den obem [153v] Rathe widrumb aufgericht vnd in der wuchen am Montag mitwochen vnd freitag oberrathe gehalten werden solle am Sambstag nach vrsule anno 1540 Recepta 2 Contractuum Conradi folio 46 was die alten ordnung vnd gebrauch sein ist in einem sondern buch in weissem leder ein gebunden in des Canzlei vorhanden. [Nachtragshand: Plura quaere sub Ordnungen zu Wirzburg fol 141 et seqq.]

Kommentar:

Die Nachtragshand verweist auf das Stichwort "Ordnungen zu Würzburg" (Ordnungen zu Wirzburg), um weitere Informationen zu den vielen Ordnungen des Hochstifts zu erhalten.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 153r/153v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Conradi f. 46

Digitalisat:

Fridgeboth

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verbietet das spil auf dem Nachhauseweg aus den Wirtshäusern in der Stadt Würzburg. Ob damit Musik oder Glücksspiel gemeint ist, ist nicht ganz eindeutig.

Exzerpt:

Fridgeboth In der Statt vnd Wirtshäusern zu Wirtzburg ist spil vff dem Rausweg, vnd gasieren verbothen Anno 45 ausgangen Recepta in 2 divers Conradi 110

Kommentar:

Der Eintrag stammt von der Nachtragshand.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 236v, Schreiber:

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 110

Digitalisat:

Schwartzach die Stat

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt gibt den Bürgern der Stadt Schwarzach am Main ein Polizeiordnung. Davon gibt es eine Kopie.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Anno 1546 Dinstags nach Cathedra Petri gab B Melchior den Burgern ain Politey ordnung, deren Copia ist]

Kommentar:

Der Eintrag ist von der Nachtragshand verfasst. Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 488v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: