Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Cistertzer

Papst Alexander gibt den Zisterziensern das Privileg, sich nur vor Gerichten am päpstlichen Hof rechtfertigen zu müssen. Bischof Berthold von Sternberg beglaubigt eine Kopie dieses Privilegs.

Exzerpt:

Cistertzer ordens closterpersone sind vor frembden gerichten auserhalb bapstlichen hofs gefreiet durch bapst Alexanderen, und ist dieselbig freihait von bischofe Bertholden von Sternberg transsumirt oder vidimirt worden, in octava Ascensionis Domini 1275. Registrata in capitulari 248.

Kommentar:

Zum Hintergrund vgl. Fries, Chronik 2, S, 56f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 514

Digitalisat:

Landsheren

Die Herren im Hochstift Würzburg beschließen, dass kein Einwohner des Herzogtums zu Franken von einem fremden Gericht geladen und verurteilt werden darf. Ein mögliches Urteil solle keine Verbindlichkeit im Herzogtum besitzen. An diesem Beschluss wirken unter anderem Graf Ludwig von Rieneck und der Landvogt Albrecht von Hohenlohe mit.

Exzerpt:

Darnach 1309 am Donerstag vor Laurentii haben die Landsheren des Stiffts W. mit urtail zu recht erknnt, das kain man im hertzogtumb zu Franvken gesessen, aus dem Herzogtumb an fremde gerichte geladen oder beclagt werden solle, und ob urtail uber Jne gesprochen wurden, die sollen nit crafft noch wirkung haben, Und werden fur Landheren benennet Grave Ludwig von Rienek, und Albrecht von Hohenlohe Landvogt des reichs zu Rotenburg. Recepta privilegiorum recepta fo. 310 [Nachtragshand: Landsheren Cod. lib. fol. 328 Landsfurst in Fr. f. 185 p.2. ]

Kommentar:

Ähnliche Beschlüsse wurden im selben Jahr auch in Bern (Von Tillier, Geschichte des eidgenössischen Freistaates Bern, Bd. 1, S. 324), Nürnberg (Die Gerichtsstandsprivilegien der deutschen Kaiser und Könige bis zum Jahre 1451, Band 1, S. 176) und den märkischen Städten gefasst (Schwebel, Geschichte der Stadt Berlin, Bd. 1, S. 122).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 16r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 687f., 722-725

Digitalisat:

Arnstain

Kaiser Ludwig IV. verleiht auf Bischof Hermann Hummel von Lichtenbergs Fürbitte den Bürgern von Arnstein (Arnstain) das Recht, einzig vor ihrem Stadtgericht belangt zu werden, sowie einen Jahrmarkt an Johannis. Dies wird später von König Ruprecht von der Pfalz und Kaiser Maximilian I. bestätigt.

Exzerpt:

Kaiser Ludwig der viert hat vf furbit B Hermans zu W des 2. den burgern zu Arnstain ain freihait geben, das si or kainem andern dan irem statgericht furgenomen werden so vnd alwegen vf Sontag Johannis Sunewenden ain Jarmarck halten sollen, actum am Sontag nach Catherine 1333. Ist von Kunig Ruprecht 1406 vnd von Kaiser Maximilian am 17. Maii anno 1510 bestetigt worden, ligt das Original in der Ambtladen Arnstain. [Nachtrag am linken Rand: [unleserlich]]

Kommentar:

Am 21. November 1406 bestätigte König Ruprecht von der Pfalz die Urkunde Ludwigs des Bayern; StadtA Arnstein, Urk. 14.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 76r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, W.U., 35/53

Digitalisat:

Gaistlicher Gerichte

König Karl IV. verleiht der würzburger Geistlichkeit das Privileg, im gesamten Bistum vor keinem Gericht angeklagt oder gerichtet zu werden. Lediglich dem Erzbischof von Mainz steht dieses Recht als Conseruator und Executor zu.

Exzerpt:

Das die Gaistlichen zu Würzburg in der stat und im gantzen Bistumb von irem ordenlichen gericht an kaim frembd auswerdig gericht gefordert noch beclagt werden sollen, bei 100 Pfund geldes, derwegen dan ain ieder Bischof zu Maintz ir Conservator und Executor sein solle. Dis privilegium hat auch gemelter Kunig Carl der viert gegeben zu Nurenberg am 24 Novembris anno domini 1347. Recepta in lib. Privilegiorum fo. 27 et 251

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 254v-255v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gaistlicher Gerichte

Der Würzburger Klerus steht unter dem Schutz und Schirm von Kaiser Karl IV. Zusätzlich erhält er das Privileg, nicht für die Vergehen des Würzburger Bischofs verantwortlich und haftbar gemacht zu werden.

Exzerpt:

[gestrichen: der] Genanter Karl der viert als Romischer Kaiser, hat die gaistlichkait zu W. und im gantzen Bistumb, in seinen schutz und schirm genomen, si auch gefreiet, das si ihres bischofs gemachten schulde halben gegen niemant pfantbar noch verhafft sein sollen, zu Haidingsueld an S. Agneten tag im 1367 Jar. Recepta in Capitulari fo. 3

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 255r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gerichte Gaistlich zu Wurtzburg

König Karl IV. bewirkt, dass alle Geistlichen des Bistums Würzburg, wenn sie 100 Pfund Gold bezahlen, vor keinem auswäritgen Gericht verklagt und verurteilt werden dürfen. Der Erzbischof von Mainz wirkt dabei als rechtlicher Betreuer und Schutzherr (Conservator).

Exzerpt:

Ferner hat ietzgedachter kunig Carl der 4. Die gemelten gaistlichen des stiffts W. gefreiet, das si bei pene 100 Pfund goldes von irem ordenlichen gerichte an kain auswerdigs frembdes gerichte gefordert oder beclagt werden solle, und [gestrichen: ire] inen derwegen ain ieden Bischof zu Maintz zu ainem Conservator geben, uf obgedachtem Jahre und tag Registrata eodem libro privilegionis foliis 27 et 251.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 273v/274r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gaistlicher Gerichte

König Wenzel nimmt die Würzburger Geistlichkeit unter seinen Schutz und Schirm und bestätigt die Privilegien, die der Klerus von Kaiser Karl IV. erhalten hat.

Exzerpt:

Volgends im 1381 Jahre am Sontag nach pauli conversionis hat sein sun Kunig Wenceslaus die gemelten gaistlichkait gleicherwers wie sein vater in schutz genomen und [gestrichen: schönen] gefreiet zu Nurenberg Recepta in Capitulari fo. 6. Solch Kunig Wenceslauen freihait ist [gestrichen: darnach] volgends uf donerstag nach dionisii am kuniglichen hofgericht zu Nurenberg bestetigt worden, ut In privilegiorum fo. 73. Desgleichen ist dieser Kunig Wenceslauen freiungsbrief am Landgericht des Hertzogthumbs zu Francken auch confirmirt worden, am donerstag nach Jacobi des 1382 Jars Recepta im Landgerichtsbuch Bischof Gerharden de anno 1382. Fo. 369.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 255r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gaistlicher Gerichte

Kaiser Friedrich III., König Maximilian I. und Kaiser Karl V. bestätigen dem würzburger Klerus das Privileg der Exemtion von fremden Gerichten, welches den Geistlichen von König Karl IV. verliehen wurde.

Exzerpt:

Obvermelter Kunig Carls des 4. Freihait ist bestetigt durch: Kaiser Fridrichen den triten zu Gretz Sambstag nach Letare im 1468. Eo.lib. 26d; Kunig Maximilian zu Ulm am 18 tag Maii des 1498 eo.lib. Foliis 25. Et 30; Kaiser Carlen den funften als Erwelten zu prussel am 1 aprilis des 1522 Jars; Darnach abermals durch Ine als ain gecronten Kaiser zu prussel. Den 16. Augusti im 1531 Jare in eod. Lib. Foliis 374 et 386d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 255r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Cistertzer

Papst Innozenz VIII. erklärt die Zisterzienser sowie ihre Untertanen und Güter für exemt.

Exzerpt:

Wie dieselbigen ordenspersonen und ire leute und gutere von bapst Innocenten dem 8 exempt und gefreiet sein anno 1487, in 4 contractuum Rudolfi fo. 103.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 15, S. 229

Digitalisat:

Appellation

Kaiser Karl V. stellt dem Würzburger Bischof ein Appellationsprivileg aus. Darin verbietet er bei Urteilssprüchen durch Gerichte des Hochstifts in Fällen unter einer Streitsumme von 200 Gulden die Appellation an fremde Gerichte.

Exzerpt:

Appelation, ain Privileg Kaiser Carln des funfften das in personlichen spruchen in sachen dere summa ii c F nit vbertrifft niemant von des Stiffts W gericht an andere framde gerichte appelliren solle, lib. privileg fo. 377

Kommentar:

Konrad von Thüngen erhielt beispielsweise vom Kaiser 1530 das Bergregal und Gerichtsprivilegien sowie 1531 ein Bündel von Privilegienbestätigungen. Vgl. Wendehorst, Bischöfe 3, S. 77.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 69v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 829f.

Digitalisat: