Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Haug den Stift

Als sich das Stift Würzburg in Nöten befindet, erlangen der Dechant und das Kapitel des Stifts von Kaiser Karl IV. eine Freiheit. Diese besagt, dass das Stift Haug unter kaiserlichem Schutz steht, keinem Landgericht untersteht [?] und für niemanden pfandbar sein soll. Diese Freiheit wird von seinen Nachfolgern König Wenzel, König Ruprecht und König Sigmund bestätigt. Außerdem ersuchen der Dechant und das Kapitel beim Reichstag in Augsburg von Kaiser Karl V. eine Erneuerung des Privilegs, was Kaiser Karl bewilligt.

Exzerpt:

Vor Jaren vnd derzeit als der Stifft W. in nöten stacke, brachten, p[unleserlich] dechant vnd Capitel des stiffts Gang von Kaiser Carln dem vierten ain freihait aus das derselbig stifft Haug in seinem Kaiserlichen schutz sein ain kain Landgericht geladen vnd fur niemant pfandbar sein solte, solche freihaiten liessen si von seinen erben vnd nachkomen Kunig Wenceselen kunig Ruprechten vnd kaiser Sigmunden Roboriren vnd bestettigen dergleichen suchten dechant vnd Capitel daselbst in dem 1530 Jare bei Kaiser Carln dem 5. vff dem reichstag zu Augspurg auch an vnd erlangten das er Inen die egemelten freihait vnd roboration von newem confirmiret als aber B. Conrad des geschlechts von Thungen des Inen warde vnd bedacht das die des stiffts W. weltlichen gerichten vnd obrickaiten zu schmelerung vnd abbruch raichet handelt er sind das si derselbigen [Einfügung: wider abtheten] vernichten vnd vnreffig machten Recepta in i Contractuum Conradi fo. 305.

Kommentar:

Der letzte Satz ist unverständlich.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 354v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Behaimisch Ainigung

Bischof Albrecht von Hohenlohe schließt in Würzburg mit Karl IV. und dessen Sohn Wenzel als Königen von Böhmen sowie dem Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau in Eger eine Erbeinung.

Exzerpt:

Kaiser Carl der viert, vnd sein son Wentzeslaus als Kunige zu Behaim, B. Gerlach zu Maintz vnd B. Albrecht zu Wirtzburg haben vf donerstag nach assumptionis Marie des 1367 Jars sich zu W. mit ainander fur sich, ire Konigreich, Stiffte vnd nachkomen in ain ewige Erbbuntnis gethan, ist die Behaimisch Ainigung genant, vnd durch konig Georgen am Sontag Jubilate des 1459 Jars mit B. Johannsen zu Eger vermert worden, In Emptionum fo. 120.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 55r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 264

Digitalisat:

Dietzesawe

An Angehörigen des Herzogtums Bayern wird ein Geleitsbruch begangen. Bischof Gerhard von Schwarzburg muss deshalb laut eines Urteils von König Wenzel 6000 Gulden zahlen.

Exzerpt:

Such ferner ain glaitsbruch an Bairischen leuten begangen bei zeiten B. Gerharten, darfur er 6000 fl. bezalen mussen nach ainem ausspruch kunig Wentzeslaws am tag Kiliani anno 1377. Registrata privilegiorum fo. 96.

Kommentar:

Vom gleichen Tag datiert ein Urteil über Rothenfels und Gemünden. Vgl. MB 43, Nr. 88 S. 200.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 172r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 253

Digitalisat:

Schweinfurt

König Wenzel verpfändet seinen Teil der Stadt Schweinfurt für 30000 Gulden an Bischof Gerhard von Schwarzburg und gebietet den dortigen Bürgern, diesem gehorsam zu sein.

Exzerpt:

Anno 1380 am sontag Reminiscere hat konig Wenzel seinen vnd des reichs teil bischof Gerharten zu verwaltung eingeben vnd die burgere aldo an ine gewisen nur bis vf sein widerruffen gehorsam zu sein. Recepta Privilegiorum fo. 96

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 7697.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 509r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 254

Digitalisat:

Gaistlicher Gerichte

König Wenzel nimmt die Würzburger Geistlichkeit unter seinen Schutz und Schirm und bestätigt die Privilegien, die der Klerus von Kaiser Karl IV. erhalten hat.

Exzerpt:

Volgends im 1381 Jahre am Sontag nach pauli conversionis hat sein sun Kunig Wenceslaus die gemelten gaistlichkait gleicherwers wie sein vater in schutz genomen und [gestrichen: schönen] gefreiet zu Nurenberg Recepta in Capitulari fo. 6. Solch Kunig Wenceslauen freihait ist [gestrichen: darnach] volgends uf donerstag nach dionisii am kuniglichen hofgericht zu Nurenberg bestetigt worden, ut In privilegiorum fo. 73. Desgleichen ist dieser Kunig Wenceslauen freiungsbrief am Landgericht des Hertzogthumbs zu Francken auch confirmirt worden, am donerstag nach Jacobi des 1382 Jars Recepta im Landgerichtsbuch Bischof Gerharden de anno 1382. Fo. 369.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 255r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Landfrid, Landfridbrecher

König Wenzel schließt mit den Fürsten und Ständen des Reiches einen Landfrieden, welchen Fries jedoch nicht registriert finden kann. Er findet aber den ausdrücklichen Befehl Wenzels (gemain mandat) an die Fürsten und Stände verzeichnet, den Landfrieden anzunehmen.

Exzerpt:

Kunig Wenceslaus hete mit den Fursten und Stenden des Reichs ainen Landfriden oder Ainung gemacht, die hab ich nit registrirt gefunden, aber am Sambstag vor dem Palmtag 1383 liesse er allenthalben ain gemain Mandat ausgehn und gebote inen ernstlich, solche seine Ainung anzunemen. Recepta Privilegiorum fo. 97. [Nachtragshand: Origle Vehdforderung]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 9/30. Gemeint ist der Nürnberger Landfrieden vom 11. März 1383, dem König Wenzel am 14. März 1383 beizutreten gebot.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 11r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 255

Digitalisat:

Landfrid, Landfridbrecher

König Wenzel erlässt den Westfälischen Landfrieden (den nennet er den Westvalischen), teilt ihn Bischof Gerhard von Würzburg mit und bestätigt ihm diesen.

Exzerpt:

Jetzgemelter Kunig Wenceslaus richtet ainen Landfriden uf den nennet er den Westvalischen und tailet denselben B. Gerharten zu W. auch mit, bestettigt ime auch denselben anno 1385 Mitwochen vor Lichtmeß. Recepta Privilegiorum fo. 74d Zusatz von späterer Hand: Origile Vehdforderung p

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 2784. Insert des Textes in RTA I, Nr. 296 S. 534.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 11r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 210

Digitalisat:

Datz

König Wenzel genehmigt Bischof Gerhard von Schwarzburg, eine Weinsteuer im Hochstift Würzburg zu erheben.

Exzerpt:

Kunig Wentzel hat im 1386 jare B. Gerharden vergont, ain weinbet oder steure allerthalben im stifft Wirtzburg furzunemen, in libro privilegiorum 97.

Kommentar:

Vgl. Fries, Chronik 3, S. 20 sowie StA Würzburg, W.U. 2399 = MB 43, Nr. 228 S. 521.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 163v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 256

Digitalisat:

Landfrid, Landfridbrecher

Auf Betreiben Bischof Gerhards wird gegen Günther von Bünau (Bunaw), den Amtmann von Coburg (Coburg), nach der Landfriedensordnung König Wenzels gerichtlich vorgegangen.

Exzerpt:

Wie uf anhalten B. Gerharten egemelts mit dem [Einfügung: bemelten] Landfriden gegen Guntheren von Bunaw, Amptman zu Coburg, gerichtet ist worden, am Mitwochen nach Reminiscere anno 1393 ist recepta in 4 Contractuum Rudolfi fo. 252. [Nachtragshand: : Origle Vehdforderung Hern für Knecht Pferde, Glait zu kempffen, Nacheil, Offnung der Schlosser.]

Kommentar:

Günther von Bünau hatte sich geweigert, den Besitz einer jüdischen Frau und ihres Kindes einzuziehen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 11r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 15, S. 525

Digitalisat:

Datz

König Wenzel bewilligt Bischof Gerhard von Schwarzburg, für ein Jahr den zwanzigsten Pfennig von allen Gütern, einen Turnos (Münzeinheit) von jedem Malter Mehl sowie bei Kaufgeschäften drei weiße Pfennige von jedem Pfund Heller zu nehmen.

Exzerpt:

Gedachter kunig hat darnach im 1396 jare B. Gerharten vergont, ain datz ufzurichten, nemlich den 20 d. von allen guteren, und ferner von iedem malter gemalen getraids 1 verrnes, und in kauffen von iedem pfund haller 3 weisse pfening, doch nit mer dan ain jarlang. Privilegiorum fo. 75.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 2674.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 163v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S.211

Digitalisat: