Flugelaw
Um 1300
Flügelau (Flugelaw) war eine Grafschaft. Ihr letzter Graf Konrad, (Grave Conrat der letzer) empfängt sie als Lehen des Stifts, das nach dem Aussterben seines Geschlechts von den Grafen von Hohenlohe getragen wird. Das Lehen besteht aus dem Schloss Kirchberg (Kirchberg das Sloss), das über 30 Pfund Heller järhlicher Grundzinsen verfügt, dem Kirchsatz der Kapelle im selben Ort, dem Kirchsatz auf den Pfarreien von Ilshofen (Vlleshofen), Roßfeld (Rossveld), Honhardt (Hohenhart), Ruppertshofen (Rutprechtshofen) und Wolpertshausen (Vffkershausen). Außerdem gehören zu diesen Herrschaftsrechten der Zoll von Wolpertshausen, das dortige Gericht an Mariae Himmelfahrt und Mariae Geburt und andere verpfändete Güter in derselben Ortschaft sowie Afterlehen in Ruppertshofen, das Dorf Niedersteinach (Niderstainach ain dorflein), eine Hube in Forst (ain hub zu Forst), eine Mühle und verschiedene andere Güter in Hessenau (Hasenaw), den halben Zehnt der neuen Rodung am Eichenwald zu Lendsiedel (Lentsidel), die Hälfte des Zehnten von Utzstetten (Utsteten), den ganzen Zehnten von Dietenhof (Dietenhoven), den Zehnten von Schlechtbach (Slurtzbach), die Gerichtsbarkeit von Mistlau mit der Vogtei über das Kloster in Mistlau (die gerichtbarkait zu Mistelaw sambt der vogtei vber die clause daselbst), den Zehnten am Schlagschatz von Jagstheim (den Leger Zehenden zu Jagshaim).
Daneben enthält das Lehenbuch Bischof Albrechts von Hohenlohe noch Verweise auf die Kirchsätze von Lichtel (Liehenthal), Münster (Munster), Oberstetten (Obernstetten), Pfitzingen (Pfutzich), Rüsselhausen (Rusoldtshausen), Edelfingen (Ottelfingen), Oberbalbach (ObernBalbach), Wüstenrot (Wuestenrodt), Oberschüpf (Schüpff), Rot (Rodt), Altenmünster (Altenmunster), Tiefenbach (Tyrenssach), Wallhausen, wie Würzburger Quellen nahelegen (Wogelhausen so Hansen Herbarts zu Wirtzburg umb in ihrem Hause ernend).
Exzerpt:
Flugelaw ain Graveschafft, vnd hat Grave Conrat der letzer nachvolgende lehen vom stiffte entpfangen vnd getragen welche furter vf die heren von Hohenlohe komen sein,
Kirchberg das Sloss vnd 30 Pfund Haller zins darin gehorig, den Kirchsatz der Capellen daselbst
Den Kirchsatz der pfarhe zu: Vlleshofen, Rossveld, Hohenhart, Rutprechtshofen, Vffkershausen
Den Zol zu Vffkershausen, das gericht daselbst an den tagen Vnser lieben frawen himelfahrt vnd geburt, vnd andere verpfendte gütere daselbst, die gütere zu Ruprechtshofen, so man zu Affterlehen leihet, Niderstainach ain dorflein, ain hub zu Forst, Ain muln vnd andre gütere zu Hasenaw. Den halben zehenden der Newreut am Aichholz zu Lentsidel, zwaitail am Zehenden zu
[Seitenumbruch zu 229v]
Utsteten, den gantzen Zehenden zu Dietenhoven, den Zehenden zu Slurtzbach, die gerichtbarkait zu Mistelaw sambt der vogtei vber die clause daselbst, den Leger Zehenden zu Jagshaim, Recepta in antiquo feodorum fo 21 108 Sunst geschicht auch in demselben buch ferner meldung von der gedachten Graveschafft Flugelaw doch in gemain, nemlich fo. 46. 62. 118. 162. 191
In b Albrechten Lehenbuch am 23 blat, werden mer Kirchsatz genennet, [Von anderer Hand: Im Liehenthal, Munster, Obernstetten, Pfutzich, Rusoldtshausen, Ottelfingen, ObernBalbach, Wuestenrodt, Schüpff, Rodt, Altenmunster, Tyrenssach, Wogelhausen so Hansen Herbarts zu Wirtzburg umb in ihrem Hause ernend. Recepta in 2 diversarum Conradi 324
Weitere Ergänzungen am oberen Rand: Kreilshaim, Gailnkirchen, Cell, Vnderwaldenberung, Buntingen
Am linken Rand: Sultz, Kirchberg, Forchtenberg schlos, Schillingsfürst, Baldrichshausen, Rottenfelss, Gemuenden]
Kommentar:
Glossen der Nachtragshand erwähnen außerdem: Crailsheim (
Kreilshaim), Gailenkirchen (
Gailnkirchen), Zell (
Cell), Waldenburg (
Vnderwaldenberg), Langenbeutingen (
Buntingen), Burg Sulz (
Sultz), Kirchberg a. d. Jagst (
Kirchberg), Burg Forchtenberg (
Forchtenberg schlos), Schillingsfürst (
Schillingsfürst), Ballingshausen (
Baldrichshausen), Rothenfels (
Rottenfelss), Gemünden am Main (
Gemuenden).
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 229r//229v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber feudorum antiquus f. 21
Liber feudorum antiquus f. 108
Liber feudorum antiquus f. 46
Liber feudorum antiquus f. 62
Liber feudorum antiquus f. 118
Liber feudorum antiquus f. 162
Liber feudorum antiquus f. 191
Liber feudorum Alberti f. 23
Digitalisat: