Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1525

Im Büschel Ritterschaft finden sich zum Jahr 1525 - ohne genaue Datumsangabe - folgende Artikel, in denen sich die Ritterkantone Rhön-Werra (Ron) und Baunach (Baunach) miteinander vergleichen: 1. Will man sich zu seinen ausgebrannten Behausungen begeben, um diese wieder aufzubauen, so begibt man sich in Gefahr an Leib und Gut durch die treulosen Bauern. 2. Die Ritter haben nach dem Bauernkrieg bereits abgerüstet. Sollen sie sich jedoch erneut in Rüstung begeben, so ist ihnen dies in ihren Behausungen nicht möglich. 3. Es wird die Frage gestellt, wie die Bauern in Zukunft ruhig gehalten werden sollen. 4. Der Bischof soll Waffenknechte anwerben und diese streiffen lassen.

Exzerpt:

So wurd im Buschel Ritterschaft anno 1525 gleich wol on datum gefunden das die Ritterschaft an der Ron vnd Baunach etliche artickel verglichen 1 Wa sie sich in ire ausgeprente heuse begeben vnd bawen wolten dis man [Einfügung: von] den treulosen baurn gefar an leib vnd gut entstehen mocht 2 Weren von iren rustungen komen, wan sie sich widerumb rusten solten wer inen in iren behausungen zuthun nit muglich 3 Zu bedencken wie die baurn hinfurter ruwig zubehalten vnd zu stellen sein mochten 4 Mein gnediger Her solt sich aufs sterckst mit geraisigen be= werben vnd straiffen lassen

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Bischof Konrad von Thüngen erklärt sich dazu bereit, die Ritterschaft für ihre erlittenen Schäden im Bauernkrieg zu entschädigen. Sie bitten ihn jedoch, folgende Artikel zu bedenken: 1. Sie bitten darum, eine Zeit lang mit Frauen, Kindern, Knechten und Rüstung zu Bad Königshofen im Grabfeld (Konigshofen) wohnen zu können und ihren Zehrpfennig behalten zu können. 2. Ihnen soll für sich, ihre Knechte und ihre Pferde Nahrung und Ausrüstung gestellt werden, um sich gegen Angreifer zu verteidigen. Durch Kriegsknechte verursachte Schäden sollen beglichen werden. 3. Graf Wilhelm von Henneberg-Schleusingen (wilhelmen von Hennenberg) soll als oberster Hauptmann einen Hauptmann abordnen, dem er die Schlüssel der Stadt übergibt. Jeder vom Adel soll angeben, wie viele Pferde er benötigt. Die Häuser der geflohenen Bürger sollen den Adligen als Behausung übergeben werden.

Exzerpt:

Vnd dweil sein f G der Ritterschaft irer zugefugten scheden halben mit iren rath gnediglichen zuuerhelfen sich erbotten [Am Rand: No] So batten sie als die zum Stift gehorn sie in nachuolgenden artickeln zubedencken, [404r] 1 Bitten Sie mit weib, Kindern, Knechten vnd rustungen ein zeitlang zu Konigshofen wonen vnd iren pfennig zeren zu lassen 2 Das inen vf iren leib, knecht vnd pferd vnd futter vnd mal nagel vnd eisen gegeben, vnd fur kuntlichen raisigen schaden gestanden werde, 3 Das Graf wilhelmen von Hennenberg als obersten Haubtman ein Haubtman georent vnd die Schlussel zur Stat beuolhen werde, vnd wil ein ieder vom adel an zaigen wie vil er pferd haben wil, Der ausgetretten Burger behausung den vom adel ein zu geben, vnd den andern zu Herberigen zuuerhelfen

Kommentar:

Notiz am Rand: Nota.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403v/ 404r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1529

Die Grafen, Herren und die Ritterschaft aus Rhön-Werra (Ron, wern), Baunach (Baunach), Odenwald (Ottenwalt) und dem Steigerwald (Staigerwalt) versammeln sich auf einem Rittertag zu Schweinfurt (Schweinfurt). Daraufhin schreiben sie an Bischof Konrad von Thüngen, dass sie fortan darauf achten die Ritterschaften mit Namen der Personen anzugeben. Zuvor war dies nicht nötig gewesen und sie bitten darum ihre Anliegen anzuhören.

Exzerpt:

Die grafen Hern vnd Ritterschaft der Ron, wern, baunach Ottenwalt vnd Staigerwalt zu Schweinfurt versamelt schriben am Sambstag nach Judica Bischof Conraden sie achten on noth die personen alle itzt mit namen anzu zaigen, dweil es vor vil Jarn in der gleichen Handlungen souil person vnd Comun betrifft nit gebrauch gewesen vnd daruf gebetten irer gescheen bit vnd begerens der geprechen halben stat zuthun,

Kommentar:

Die Einträge von 6287 bis 6290 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 410r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1542

Graf Wilhelm IV. von Henneberg (Graf wilhelm von Hennenberg) lässt ein Schreiben an die Hauptleute und Ausschreiber der sechs Orte und besonders an Graf Philipp III. von Rieneck (Graf philips von Rineck), welcher Hauptmann des Odenwaldgebiets (Ottenweldischen krais) ist, schicken. Darin schreibt er, dass die Königliche Majestät auf Befehl der Kaiserlichen Majestät Hilfe von Seiten der Ritterschaft aufgrund des Abschieds von Speyer (Speierischen abschids) fordert, gegen den Erbfeind , die Türken, vorzugehen. Deshalb veranlassen Wilhelm IV. von Henneberg und Herr Ludwig von Hutten (Her Ludwig von Hutten) einen Rittertag. Dort wid beschlossen, dass dem Kaiser und König des Heiligen Römischen Reiches, den Frauen, Kindern und armen Leuten Rettung und Schutz aller Leben und Güter durch die erbittete Hilfe geschehen soll. Allerdings bleiben die althergebrachten Freiheiten und Gerechtigkeiten der Ritterschaft, welche die Kaiserliche Majestät selbst erbittet, bestehen.

Exzerpt:

Anno 1542 [Am Rand: Hilf wider den Turcken] Graf wilhelm von Hennenberg lies dazumal an die Haubtleut vnd ausschreiber der Sechs ort, vnd sonderlich Graf philips von Rineck als Haubtman des Otten= weldischen krais schreiben vnd antzaigen wie die ko ast von der kay ast wegen an die Ritterschaft ein hilff wider den Erbfeind den Turcken laut des Speierischen abschids begerte, Derwegen er vnd Her Ludwig von Hutten einen tag Montag nach vocem Jocunditatis ausgeschriben, daruf die erscheinenden beschlossen, das der kay vnd ko ast dem Romischen Reich von gemeiner Cristenhait, auch inen, iren weibern, kindern armen leutten zu ehren guttem, rettung vnd schutz vnser aller leib leben vnd gutter, solche begerte hilff, ( doch gemeiner Ritterschaft zu Francken an irem alten lang vnd mit ehren herprachten Freihaiten vnd gerechtigkaiten der kay ast selbst erbieten nach, vnd vf der selbigen versicherung nit ab zu schlagen sei

Kommentar:

Notiz am Rand: Hilfe gegen die Türken. Die Einträge von 6308 bis 6310 gehören zusammen. Für die Einträge ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 414v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1546

Kaiser Karl V. schreibt aus Regensburg (Regensburg) den Ausschreibern der sechs Orte Graf Berthold von Henneberg (Graf Bertholden von Hennenberg), Graf Philipp III. von Rieneck (graf philipsen von Rineck), Graf Ludwig von Stolberg (Graf Ludwigen von Stalberg), Ritter Pankraz von Thüngen (pangratzen von Thungen Ritter), Heinrich von Wallenfels (Hansen von Wallenfels), Friedrich von Lentersheim (Friderichen von Lentersheim), Wolf von Velberg (wolfen von Velberg), Wolf von Crailsheim (Wolfen von Crailsheim) und Heinrich von Rotenhan (Hansen vom Rottenhan), dass er nichts lieber wolle als Frieden und Einigkeit im Heiligen Römischen Reich. Es kommt ihm allerdings so vor, als würden viele von ihnen vorbereitet darauf warten, von fremden Machthabern zum Krieg im Heiligen Reich angestiftet zu werden. Diese Annahme entnimmt er den Ereignissen des vergangenen Jahres.

Exzerpt:

Anno 1546 [Am Rand: Kay ast rebelles belangen] Am datum den xi aprilis auß Regensburg schrib Kaiser Carl, Graf Bertholden von Hennenberg, graf philipsen von Rineck, Graf Ludwigen von Stalberg, pangratzen von Thungen Ritter, Hansen von Wallenfels, Friderichen von Lentersheim, wolfen von Velberg, Wolfen von Crailsheim vnd Hansen vom Rottenhan als den furnembsten vnd ausschreibern der Sechs ort wie er nichts liebers dan frid vnd ainigkait im Hay Reich pflantzen vnd haben wolt, So langt ine doch ano des verschinen 45 Jars er bei vilen als ob er in rustung vnd werbung stund vf anregen etlicher Frembder potentaten den selben zu gefallen aufrur vnd krig im Hay Reich [gestrichen: zu] furzunemen willens, welchs sich im werck nit funden

Kommentar:

Notiz am Rand: Belangen des Kaisers wegen Rebellen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 415r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: