Schwartzenberg
28.08.1497
Michael von Schwarzenberg (Michael Her zu Schwartzenberg) stellt etliche Ansprüche und Forderungen an Bischof Lorenz von Bibra. Dabei geht es um 100 Malter Korn, 15 Malter Milch, 50 Malter Hafer, vier Zentner bachen, etliche Malter Erbsen, vier Beete, etliche kirchliche Kleinode und Glocken, 12000 Pfeile, ein Burggut bei der Badestube und ein Burggut im Vorhof zu Werneck (werneck), drei Malter Gülte eines Hofs zu Rundelshausen (Runtelshausen), eine Schankstätte zu Hergolshausen (Hergoltzhausen), eine Schankstätte zu Geldersheim (Geltenheim) samt Garten, ein Fischwasser an der Saale (Sal) im Amt Trimberg (Trimperger), etliche Wiesen bei diesem Fischwasser, einen Teil des Hafens zu Bad Kissingen (Kissig), eine Mühle zu Bad Kissingen, sechs Äcker bei Langendorf (Langendorff) am Gersberg gelegen, etliche weiter Äcker und Wiesen, ein Burggut zu Trimberg bei der Brücke, ein Burggut in der oberen Niederburg (ober niderburg), 14 Äcker Korn, drei Äcker Gerste und sieben Äcker Weizen. Dies alles soll Bischof Lorenz von Bibra bei der Befreiung Wernecks und anderswo eingenommen haben. Der Bischof beklagt sich darüber und sagt, dass die Burggüter des Hochstifts nicht zu Mannlehen verliehen sind und das der von Schwarzenberg ihm 200 Gulden schuldig ist. Diese Streitigkeiten werden von Domprobst Georg von Bibra (Jorg von Bibra) und Anton von Bibra (anthon von Bibra) geschlichtet. Der Bischof soll Michael von Schwarzenberg zu den 200 Gulden noch weitere 500 geben.
Exzerpt:
Anno 1497 Montag nach Sant Barthelmes tag, Her
Michael Her zu Schwartzenberg hette etlich Spruch vnd
vorderung zu Bischof Lorentzen von wegen 100 malter korns
15 malter melks, 50 malter habern, 4 zentner bachen, etlich
malter erbes, 4 bet, etlich kirchen cleinoter vnd glock 12000
pfeil, Ein burggut bei der badstuben, ein burggut in dem
vorhofe alles zu werneck, 3 malter gult vf einem hofe zu Ru
ntelshausen, ein Schenckstat zu Hergoltzhausen, ein Schenckstat
zu Geltenheim sambt einem gaden, vmb ein Fischwasser
ander Sal im Trimperger ambt etlich wiesen bei dem selben
wasser, einen teil zu Kissig an der Sehe stat, ein mulen
in der Stat zu Kissig, Sechs acker bey Langendorff an
dem Gersberg vnd sonst etwa vil acker vnd wiesen ime
zustendig, ein Burggut zu Timperg bei der brucken, ein
Burggut zu ober nidernburg, 14 acker korns, 3 acker gersten
Siben acker waitz erbauts getreids, das alles B. Lorentz
in erloesung werneck vnd sonst eingenomen haben solt
Dagegen clagte bischof Lorentz das die burggutter des Stifts
nit empfangen vnd vermant vnd Schwartzenberg ime 200 fl
schuldig were etc Solche vorderung vnd irrung
haben her Jorg von Bibra domprobst vnd anthon von
Bibra vertragen, das B. Lorentz dem von Schwartzenberg
zu den 200 fl noch 500 fl geben sol, Recepta i Contractuum
Laurentii fo: 74 originale in lra Schwartenb.
Kommentar:
Bei der
ober niderburg handelt es sich wahrscheinlich um einen Teil der Burganlage des Schlosses Trimburg.
Die Details der Forderungen und der Schlichtung sind nicht eindeutig.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 493v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Laurentii f. 74
Digitalisat: