189 Personen in Ipsheim sterben "an der rothen Ruhr und Kopfkrankheit", darunter auch der Ortspfarrer Zezner.
Im Sterberegister dieses Jahres werden in Ipsheim 277 Tote verzeichnet. Sie sterben an Hunger, Pest oder werden erschossen. Durch die Vielzahl der Toten ist es anscheinend nicht möglich, sie alle ordentlich zu beerdigen, und so werden sie auf der Straße oder in Gärten "eingeschart".
Mindestens 40 Einwanderer sind in Ipsheim nachgewiesen, ihre reale Zahl könnte aber um die 60 betragen haben. Ihren Namen nach scheint es sich um österreichische Exulanten gehandelt zu haben. Zwar wäre eigentlich ein Gulden Einbürgerungsgeld zu veranschlagen gewesen, der damalige Bürgermeister bemerkt aber, dass aufgrund ihres armen Zustandes nur 30 Kreuzer verlangt werden können.
Der Amtshauptmann Diettrich von Streitberg verkündet eine neue Gemeindeordnung. Die beiden Dorfmeister müssen jährlich an Walpurgis vor der Dorfgemeinschaft und der Dorfherrschaft die Gemeinderechnung verlesen. Der so geprüfte Rechnungsbericht wird dann vom Kastner oder seinem Vertreter unterschrieben. Daraufhin wird ein neuer Dorfmeister auf zwei Jahre gewählt und der Dienstälteste scheidet aus.
Die im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigte Kirche wird wieder aufgebaut und am 29.7.1708 eingeweiht.
Ipsheim erhält das Marktrecht. Wie die anderen Märkte im modernen Landkreis Neustadt-Windsheim hat er nur regionale Bedeutung.
Es wird in Ipsheim wieder ein zweiter Bürgermeister gewählt, der in seinem zweiten Amtsjahr die Gemeinderechnung zu erstellen hat.
In den Gemeinderechnungen von Ipsheim erscheinen erst ab jetzt regelmäßig Markteinnahmen.
Es herrscht aufgrund schlechter Ernten eine Hungersnot, die durch die Rekordernte im Jahr 1773 ein Ende findet. Die geschwächten Menschen fallen in großer Zahl dem Fleckfieber zum Opfer. 1771 stehen den 50 Beerdigungen in Ipsheim nur 41 Geburten gegenüber. Im darauffolgenden Jahr sind es sogar 99 Tote gegenüber 37 Neugeborenen.
Das Kastenamt Ipsheim ist Kameral- und Steuerbehörde für die Orte Altheim, Berolzheim, Birkach, Bühlberg, Burghausen, Deutenheim, Dietersheim, Dottenheim, Ipsheim, Kaubenheim, Kühlsheim, Lenkersheim, Mailheim, Mausberg, Oberndorf, Obernesselbach, Preuntsfelden, Rehhof, Rüdisbronn, Sontheim, Urfersheim, Walddachsbach, Weimersheim, Westheim, Ergersheim, Ulsenheim und Uttenhofen. Das Amtspersonal besteht aus dem Amtmann, dem Amtsgegenschreiber, Steuer- und Akziseneinnehmer, Pfründmeister, Zollbereiter und Überreuter.