Der ganze Zehnt an Getreide und anderen Früchten sowie der Großteil des Weinzehnts in der Stadt und Mark Iphofen (Jphouen) wird der "Vestenberger Zehnt" genannt, weil der Großteil daran den Edelleuten von Vestenberg zustand. Dieser Zehnt ist vom Stift Würzburg zu Mannlehen gegangen. Einen anderen Teil am Weinzehnt nennt man den "Öttinger Zehnt", weil die Grafen von Öttingen diesen innegehabt haben. Der Vestenberger Zehnt ist in 24 Teile geteilt. Viele davon werden von Familienmitgliedern gehalten, einige sind aber durch Heirat oder Verkauf an andere Geschlechter gekommen.
Das Dorf Igersheim (Jegershaim vor alter Jgershaim), gelegen bei Bad Mergentheim (Mergethaim) an der Tauber, ist zu dieser Zeit eine Zuständigkeit des Deutschen Ordens. Herr Heinrich von Brunn (Hainrich von Brun) empfängt es zu Lehen von Bischof Andreas von Gundelfingen und dem Stift Würzburg.
Die Brüder Gottfried und Beringer von Berlichingen (Gotz vnd Beringer von Berlichingen) machen ihr Viertel an Schloss Jagsthausen Bischof Albrecht von Hohenlohe und dem Stift zu Lehen.
Heinrich Fink (Hainrich Vinck) macht sein eigenes Gut namens Ichenrode, das jährlich 6 Pfund Heller (?) erträgt, Bischof Gerhard von Schwarzburg und dem Stift Würzburg zum Mannlehen.
Das Jägermeisteramt im Stift Würzburg haben vor vielen Jahren die Grafen von Truhendingen vom Stift zu Lehen getragen und verwaltet. Graf Oswald von Truhendingen (Graue Oswalt von Truhendingen) verkauft das Amt mit seinen Rechten, Herrschaften, Freiheiten, Gewohnheiten und Zubehörungen sowie alle Lehen, die dem Amt zustehen, mit der Einwilligung Bischof Johann von Egloffsteins an Erkinger von Seinsheim zum Stephansberg (Erckinger von Saunshaim zum Stefansberg).
Erkinger von Seinsheim (Erckinger von Saunshaim), der in der Zwischenzeit Ritter geworden ist, empfängt von Bischof Johann von Brunn das Jägermeisteramt mit seinen Rechten, Herrschaften, Freiheiten und Gewohnheiten sowie die Lehen, die die Grafen von Truhendingen vom Stift besaßen.
Johann von Vestenberg (Hanns von Vestenberg) besitzt ein Sechstel des genannten Getreide- und Weinzehnts. Er verkauft dieses an Jakob Heimburg (Jacob Hainburg), den Sohn des Doktor Gregor Heimburg (doctor Gregor) für ungefährt 325 Gulden. Den anderen Teil des Zehnts verleiht Bischof Rudolf von Scherenberg Jakob Heimburg als Lehen.
Jakob Heimburg (Jacob Hainburg) besitzt vier Teile an dem genannten Zehnt. Er stellt seinem Schwager Georg von Crailsheim (Georg von Cralshaim), dem Mann seiner Schwester, den Halbteil zu, der ihm von Bischof Rudolf von Scherenberg geliehen wurde. Der andere Teil, der Jakob als Lehen verliehen wurde, soll auch an Georg gehen, wenn Jakob ohne männliche Erben stirbt.
Die beiden Schwager Georg von Crailsheim und Jakob Heimburg (bede schwagere) tragen auch einen Zehnt zu Einersheim (ainershainh) als Lehen vom Stift Würzburg. Sie übergeben auch diesen Zehnt für 2000 Gulden an Bischof Rudolf von Scherenberg.
Der halbe Zehnt zu Jagstberg (Jagsperg) war ein Lehen der Herren von Hohenlohe. Der Ritter Simon von Stetten (Simon von Steten) empfängt ihn von Graf Kraft von Hohenlohe (Graue Crafft von Hohenlohe) als Lehen. Bischof Lorenz von Bibra erwirbt diesen Zehnt für 430 Gulden.