Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ober Marschalk OberMarschalkambt

(12) Jeder angehende Wirt oder Verkäufer zu Würzburg soll dem Obermarschall anfänglich nach einer Bekanntgabe einen Gulden und danach jährlich zum St. Walpurgistag und zum St. Michaelstag jeweils neun Maß Hafer, was zusammen ein Malter ergibt, entrichten.

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand: Pertinentia zum Marschalk ampt] ain ieder new angehender wirt, oder furkauffer zu W. solle dem Obermarschalk anfängtlich zu ainer offenbarung ain gülden vnd darnach Järlichen vf S. Walpurgentag neun mas haberen, vnd auf S. Michelstag abermals neun haberen, das macht i mtr entrichten.

Kommentar:

Die Nachtragshand fügt am Rand hinzu: Pertinentig zum Marschallamt (Marschalk ampt).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 88v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ober Marschalk OberMarschalkambt

(13) Der Hof zu den Knöpfen und alles Zugehörige soll dem Obermarschall zustehen. (14) Jeder zu Würzburg ansässige Krämer soll dem Obermarschall jährlich drei Pfund Pfeffer und ein Pfund Ingwer geben. (15) Die Häuser an der Holzpforte sollen dem Obermarschall jährlich drei Pfund Pfeffer und ein Pfund Ingwer geben. (16) Die fremden Krämer, die im Kreuzgang stehen, sollen dem Obermarschall so viel abgeben, wie sie es seit jeher tun. (17) Bei dem Verkauf auf dem Markt soll das Strafrecht durch den Marschall ausgeübt werden.

Exzerpt:

der hof zu den knöpfen mit allen seinen zugehörungen, solle dem Ober=marschalck zustehen. ain ieder gesessener Krämer zu W. solle dem Obermarschalk Järlich geben, iii pfund pfeffers vnd i pfund Jngewers. Die häusere an der Holtzpforten, solle ain iedes Jerlich geben trei pfund pfeffers vnd ain pfund Jngewers. Die fremden Krämere, so im Creutzgang stehn, sollen geben, wie vor alter herkomen ist Den vrkauffe vf dem markte solle am Marschalk zustrafen haben

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 88v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ober Marschalk OberMarschalkambt

(18) Ein Marschall soll über alles zwischen Ochsenfurt (Ochsenfurt), Würzburg (Wirtzburg) und Karlstadt (Carlstat) Macht haben. Außerdem ist ihm und den Seinen Tag und Nacht an allen Fähren eine Überfahrt über den Main zu gewähren. (19) Wenn ein neuer Bischof eingeführt wird und dieser bei der Godehardskapelle (S. Gothartis kirchen) an der Mainbrücke von seinem Pferd absitzt, soll der Obermarschall dieses erhalten.

Exzerpt:

Ain Marschalk solle alles vntzeugs zwischen Ochsenfurt Wirtzburg vnd Carlstat macht haben, vnd man schuldig sein Ine vnd die seinen an allen faren vergebens vber den Main zufüren bei tag vnd nacht Wann man ain newen B. einfürt, vnd so der bei S Gothartis kirchen an der mainbrüken absitzt, solle das pferd daruf er geriten ist, des Obermarschalks sein.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 88v, Schreiber: Lorenz Fries

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Ober Marschalk OberMarschalkambt

(20) Oberlauringen (Oberlaur) soll mit all seinen Recht und Gewohnheiten, mit Ausnahme des Landgerichts, Teil des Marschallamts sein.

Exzerpt:

Oberlaur mit allen seinen rechten vnd gewonhaiten (das Landgericht ausgenomen) solle in das Marschalkambt gehören

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ober Marschalk OberMarschalkambt

(21) Wenn Getreidegarben auf den Markt gebracht werden, die nicht richtig gebunden sind, soll der Obermarschall den Wagen und die Pferde beschlagnahmen. Die Pferde muss er dem Fürsten am Hof übergeben.

Exzerpt:

Wann schaube vf den markt gebracht werden, die nit von rechten banden sein, solle der Obermarschalck wagen vnd pferde nehmen, doch die pferde dem fursten gein hof antworten

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ober Marschalk OberMarschalkambt

(22) Wenn Heu und Stroh Fuderweise auf dem Markt angeboten wird und nicht bis zum Mittag verkauft ist, hat der Marschall das Recht dieses für sich zu beanspruchen.

Exzerpt:

was fur hai vnd stroe fuederweis vf den markt kombt vnd vor mitag nit verkaufft wirt, solle der Marschalk macht haben die zunemen, ob er will.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Marschalk Marschalkambt

(29) Der Marschall soll etliche Rechte und Gefälle auf dem Feld sowie vom Geleit haben. (30) Die Zentgrafen von Stein zu Ostheim (vom Stain zu Osthaim) tragen das Grafenamt vom Obermarschall (Obermarschalk) zu Lehen.

Exzerpt:

Darneben solle der Marschalk etliche recht vnd gefelle vf dem felde, vnd von dem glaite haben, [89v] Gräuenambt, so die vom Stain zu Osthaim von dem Obermarschalk zu lehen tragen. [Nachtragshand am Rand: Gräuenambt]

Kommentar:

Die Nachtragshand fügt am Rand hinzu: Grafenamt (Gräuenambt)

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89r/89v, Schreiber: Lorenz Fries

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Ober Marschalk OberMarschalkambt

(23) Das Haus zur Reusen an der Holzpforte soll dem Marschall jedes Jahr zu Epiphania zwei Pfund Pfeffer geben. (24) Das Haus von Rüdiger Pfeifer (Rüdel pfeifers) beim Rotentor soll dem Marschall jährlich zwei Pfund Pfeffer geben. (25) Das Haus des Herrn Kraus (Krausen behausung ) an der Holzpforte soll dem Marschall jährlich zwei Pfund Pfeffer geben. (26) Der Bronnbacher Hof (Brunbacher hof) soll dem Marschall jährlich ein Pfund Pfeffer geben. (27) Das Haus des Hiemarin am Brathaus soll dem Marschall jährlich ein Pfund Pfeffer geben. (28) Folgendes soll der Marschall zu Lehen haben: Speerschnabels (sperschnabels) Haus zu den Knöpfen genannt, ein Haus unter dem Kürschnerhof (Kurbenren), Jakob Kannengießers (Jacob Kantengiessers) Haus, Melbers Haus unter dem Kürschnerhof (Kurbnern), das Haus die Huet genannt, ein Garten unter Würffelshaus, 30 Morgen Weingarten in der Mark zu Würzburg, eine Mühle, die obere Ziegelhütte (öber ziegelhüt) sowie etliche Ledertische.

Exzerpt:

Das haus zur Reusen an der Holtzpforten, soll vf Obersten Järlich zwai pfund pfeffers geben dem Marschalk. Rüdel pfeifers haus bei dem Roetenthor soll ime Jerlich 2 pfund pfeffers geben. Krausen behausung an der Holtzpforten, soll ime Jerlich 2 pfünde pfeffers geben, Der Brunbacher hof solle Jerlich i pfund pfeffers geben. Hiemain behausung an dem Brathaus gelegen soll Jerlich ain pfund pfeffers geben, Sperschnabels behausung zu den Knöpfen genant. Ain haus vnder den Kurbneren. Jacob Kantengiessers haus. Melbershaus vnder den Kurbnern. Das haus die Huet genant. Ain gad vnder würffelshaus Bei 30 morgen weingarten in der marc zu W. gelegen. Ain Mül Die öber ziegelhüt Etliche ledertische [vorherige 10 Zeilen mit Klammer verbunden:] sollen von dem Marschalk zu lehen gehen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89r, Schreiber: Lorenz Fries

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Marschalk Marschalkambt

(31) Wenn ein Zentgraf zu Würzburg die Stadt verlässt (an der Brüken abgeht), hat niemand das Recht, einen anderen Zentgrafen zu beordern. Da die Zentgrafen von Stein zu Ostheim (Stain zu Osthaim) ihren Titel vom Obermarschall zu Lehen tragen, hat auch der Fürst das Blutbannrecht.

Exzerpt:

So offt ain zentgraue zu W. an der Brüken abgeht, hat nimant rechtikait ain anderen zentgrauen, dahin zuordnen, darin Stain zu Osthaim, von des gedachten Obermarschalks wegen selben zentgrauen leihet auch der furst den banno vber das bluet zurichten.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Marschalk Marschalkambt

Das vorgehende Verzeichnis der Rechte, Gefälle und Nutzungsrechte des Obermarschallamtes sind ebenfalls im Lehenbuch von Bischof Johann von Grumbach aufgeschrieben.

Exzerpt:

die obuerlaut verzaichnus der rechte gefelle vnd nutzung Obermarschalk von seinem ambt haben solle, ist auch vfgeschriben [90r] vorn in B. Johannsen von Grumbach lehenbuech, vnd das mer wie hernach volgt. [Nachtragshand: feud: Grumbach fol. 2]

Kommentar:

Aufgrund der fehlenden Datumsangabe werden hier die Regierungsdaten des Bischofs übernommen. Die Nachtragshand fügt als nachträglichen Quellenverweis hinzu: feud: Grumbach fol. 2

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 89v/90r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber feudorum Grumbach f. 2

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