Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1525

Ambrosius Geyer (Ambrosius Geier) und Wenzel von Wolfskeel (wend wolfskel) werden zum Ritterkanton Odenwald (Ottenweldern) geschickt. Sie überbringen die Botschaft, dass die Ritterschaft den übergebenen Vertrag gelesen hat. Da der Bezirk jedoch groß ist und etliche benachbarte Fürsten und Kurfürsten ihre Schäden auch bezahlt haben möchten, bitten sie um einen vierzehntägigen Aufschub.

Exzerpt:

Ambrosius Geier vnd wend wolfskel waren zu den Otten= weldern geschickt am donerstag nach Leonhardi des 25 die hatten relation das die Ritterschaft hetten den vbergeben vertrag gelesen, nach dem aber der getzirgk gros vnd etliche benachbarte Chur vnd Fursten ire scheden auch be= tzalt haben wolten batten sie 14 tag vmb vfschup

Kommentar:

Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Die Gesandten von Graf Michael von Wertheim (Michels) sagen, dass ihr Herr die Antwort, die er auf dem Rittertag zu Schweinfurt gegeben hat, widerruft. Er ist jedoch dazu bereit, einem jeden Adligen seine erlittenen Schäden zu erstatten, der diese stichhaltig nachweisen kann. Falls der Würzburger Bischof dieser Forderung jedoch nicht nachkommen sollte, will er vor dem kaiserlichen Reichsregiment oder dem schwäbischen Bund sein Anliegen vortragen. Haloch sei nicht vorhanden.

Exzerpt:

[Am Rand: wertheim] Graf Michels gesanten sagten, ir her Hette zu Schweinfurt antwort geben las er pleiben, aber ir gnediger her sey erbutig einem ieden vom adel der sein scheden mit guttem grund antzaigen kan abtrag zuuerschaffen vnd wa wirtzburg iren Hern Graf Micheln forderung nit erlassen wolle, er Jme vor kay ast regiment dem Schwebischen Bund zu recht stehen, Haloch sei nit vorhanden,

Kommentar:

Notiz am Rand: Wertheim (wertheim). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Der Markgraf von Brandenburg schreibt an das Ritterkanton Odenwald (Ottenwelder), dass ihm mehr Schaden entstanden sei, als anderen Fürsten. Er verlangt, dass der Vertrag zurückgezogen wird.

Exzerpt:

Der Marggraf hab an die Ottenwelder gegschriben das ime vil mer schaden gescheen dan andern, Sei allein dahin gericht das der vertragk zu ruck gehen sole

Kommentar:

Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Bischof Konrad von Thüngen schickt seinen Hofmeister Herr Philipp von Herbilstadt (philipsen von Herbilstat) mit einer Vollmacht und Anweisungen zur versammelten Ritterschaft auf den Rittertag zu Haßfurt (Hasfurt). 1. Jeder soll dem Bischof oder den acht verordneten Verwaltern die Namen, Zunamen und Wohnorte seiner Untertanen zuschicken. Die Hälfte der Gelder zum Wiederaufbau kann nicht ausgeteilt werden. Viele geben zwar ein Verzeichnis über ihre Untertanen, doch ohne die Angabe von Namen, wodurch man nicht weiß, von wem die Gelder einzunehmen sind. Die Austeilung wird dadurch verzögert, wofür sich entschuldigt wird.

Exzerpt:

Auch schickt Bischof Conrad seinen Hofmeister vnd Hern philipsen von Herbilstat zu versamelten Ritterschaft gein Hasfurt mit einer Credentz vnd Jnstruction vnd lies furprengen 1 Wiewol er Hieuor begert das ein ieder seiner Hintersessen namen vnd zu namen , auch antzaigung der Flecken darin sie wonen sein fl Gn oder den acht verordenten ein nemern vberschicken solten, Bau orte das man kein bestendige austheilung der einprachten gelt anlegen machen konne, sei solchs zum halbteil nit gescheen, vil hetten irer hintersessen vertzaichnus geben aber nit mit vnterschidlichen namen, das man nit wissen konne wer die anlag geben, also das man die auß= theilung vor petri nit machen konne, wol sich des verzugs entschuldigt haben

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Punkten des Bischofs, die sein Hofmeister Philipp von Herbilstadt auf dem Rittertag zu Haßfurt vorträgt (Einträge 6264-6269). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben. Es ist nicht sicher, welcher Tag mit petri gemeint ist. Laut Ulrichs findet der Rittertag am 27. August 1526 statt. Es könnte sich um den Tag Cathedra Petri des folgen Jahres handeln, dies ist jedoch nicht sicher.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

2. Etliche Adlige sitzen unter anderen Fürsten und sind ohne Eigentum und Obrigkeit des Hochstifts Würzburg. Diese weigern sich den Vertrag anzunehmen, wollen aber trotzdem für ihre Schäden entschädigt werden, obwohl ihnen wenig oder gar kein Schaden zugefügt wurde. Bischof Konrad von Thüngen rät ihnen, den Vertrag anzunehmen, um eine Entschädigung ihrer Schäden zu erhalten. Die Ritterschaft soll denen, die sich weigern den Vertrag anzuerkennen, schreiben, damit diese ihn doch annehmen.

Exzerpt:

2 Etliche vom adel Sitzen vnter andern Fursten, etliche on des Stifts geeinigen vnd obrigkaiten, doch frei zu sein sich an massen vnd den vertrag nit annemen wollen, aber doch die widerlegung der scheden haben wollen, den doch den wenigen oder gar kein schaden zugefugt Wer sein Bischof Conrads begern sie wolten geraten sein wie inen zubegegnen sei, Dweil sie aber ire scheden durch den vertrag wie andere wol bekomen mochten Wer seiner f. G rathlich bedencken, das sie die Ritter= schaft den selbigen schriben das sie den vertrag annemen wolten,

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Punkten des Bischofs, die sein Hofmeister Philipp von Herbilstadt auf dem Rittertag zu Haßfurt vorträgt (Einträge 6264-6269). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

3. Grafen, Herren und Mitglieder der Ritterschaft, die nicht im Vertrag sind, sollen laut den 24 Artikeln daran erinnert werden, dass ihre Untertanen, die sich an den Beschädigungen beteiligt haben, die Abgabe ebenfalls bezahlen müssen. Es wird auch um Rat gebeten.

Exzerpt:

3 Das einem ieden Grafen, Hern vnd Ritterschaft in vertrag zu komen nach laut des 24 artickels frei sitzen vnd des selben vnterthan darein getzogen vnd mit den drithalben gulden angelegt werden sollen, aber die selbigen nit geben lassen werden, Bit vmb rath

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Punkten des Bischofs, die sein Hofmeister Philipp von Herbilstadt auf dem Rittertag zu Haßfurt vorträgt (Einträge 6264-6269). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

4. Etliche, die den Vertrag nicht annehmen, verschaffen sich auf eigene Faust Schadensersatz von ihren Untertanen. Diesen wird geschrieben, sie sollen den Vertrag doch annehmen. Falls sie dies nicht tun sollten, ist zu beratschlagen, ob Bischof Konrad von Thüngen sich an den Vertrag halten sollte.

Exzerpt:

4 Das etlich vnd der selben nit wenig vorhanden denen ergetzligkait irer scheden gelt vnd gelts wert von den vnter= thanen gegeben worden, aber den vertrag nit angenomen begert den selben zu schreiben das sie in den vertrag komen, wa nit k zuberathschlagen wes er Bischoff Conrad sich darin halten solle,

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Punkten des Bischofs, die sein Hofmeister Philipp von Herbilstadt auf dem Rittertag zu Haßfurt vorträgt (Einträge 6264-6269). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

5. Bischof Konrad von Thüngen wünscht, dass diejenigen, die Schaden durch Untertanen fremder Herrschaften erlitten haben, sich an diese für Schadensersatz wenden. Das Geld soll den verordneten Verwaltern überantwortet werden.

Exzerpt:

5 [gestrichen: 6] Wer sein Bischof Conrads begern das die ihenigen denen von frembder Herschaft hintersessen schaden gescheen bei iren Herschaften anhielten das sie abtrag bekomen vnd das selbig gelt den verordenten ein nemen vber antworten

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Punkten des Bischofs, die sein Hofmeister Philipp von Herbilstadt auf dem Rittertag zu Haßfurt vorträgt (Einträge 6264-6269). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Die Ritterschaft prangert in ihrer Beschwerdeschrift an, dass es im gesamten Geistlichen Stand Geiz, Wucher, Schinderei und Täuschung gibt. Dies haben die Äbte und Prälaten der Klöster im Hochstift zu verantworten. Trotzdem bitten sie Bischof Konrad von Thüngen um Schadensersatz für die geplünderten und gebrandschatzten Klöster.

Exzerpt:

[Am Rand: No; Gaistliche betreffend] Die Ritterschaft Hat dazumal in irer Clag angetzaigt das der gantz Geistlich Stand vf geitz, wucher schinden vnd schaben gericht vnd bisher enthalten sei [gestrichen: Sachs] Solchs haben die abt vnd prelaten der Closter im Furstenthumb zu Francken verantwort vnd gebetten dweil die Closter geplundert vnd verprent sein das Bischof Conrad inen zu zimlicher leidlicher erstattung behelffen sein wolten

Kommentar:

Notiz am Rand: Nota; Geistliche betreffend. Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach (Casimir) schreibt der Ritterschaft, er habe erfahren, dass Bischof Konrad von Thüngen sie nach Lauda (Lauden) einberuft, um einen Vertrag bezüglich der Schäden zu schließen, die im Bauernkrieg durch die Bauern enstanden sind. Er schreibt, dass ihm durch die würzburger (wirtzburgischen) Bauern ein größerer Schaden als dem Bischof enstanden ist. Er bittet diejenigen der Ritterschaft, die mit ihm in einem Lehnsverhältnis stehen oder mit ihm anderweitig verbunden sind, diesen Vertrag nicht zu unterzeichnen. Diese sollenihre Schadensersatzzahlungen stattdessen an ihn gehen lassen.

Exzerpt:

[Am Rand: Marggraf der scheden hulfen] Mitwochen nach omni Sanctorum Schrib Marggraf Casimir der Ritterschaft, wie ine anlangt das Bischof Conrad sie die Ritterschaft gein Lauden beschriben in meynung der scheden halben ein vertrag mit inen zu machen, Dweil dan ime auch von den wirtz= burgischen vnterthanen mer schadens dan dem Bischof gescheen wer sein begern das die so ime mit lehenschaft vnd in andere weg [406r] vnd in andere weg zugehorig vnd verwant sind, das sie sich in ainichen vertrag nit begeben wolten, Sonder die seinen frei ausnemen, ire lehen vnd sein aigenthumb nit zubeschweren lassen vnd sich der be= schedigung halben zu ime halten wolten

Kommentar:

Notiz am Rand: Schadensersatz des Markgrafen. Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 405v/ 406r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: