Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Laibaigne im Ampt Rotenvels

Seit altem Herkommen ist es in Stadt und Amt Rothenfels (Rotenvels) üblich, dass fremde Leibeigene zum Amt Rothenfels gehören, wenn sie sich dort niederlassen und nach Jahr und Tag nicht von ihren Leibherren zurückgefordert werden. Von dieser Regelung sind die Leibeigenen der Grafen von Wertheim ausgenommen.

Exzerpt:

Zu Rotenvels und im ambt ist es [Einfügung: von] alt herkomen, Wann ainer der mit seinem leib fremder auslandischer herschafft (Werthaim ausgenomen) verwant ist, sich daselbst mit wesen niderthut, und von seiner herschafft in Jahre und tag nit gevordert wurt, so ist man denselbigen der alten herschafft haim zuweisen nit mer schuldig, Es hat auch niemant uber den zugebieten und zuverbieten dann die Inhabere des haus Rotenvels

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 39r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Werthaim

Wenn Leibeigene aus dem Haus Rothenfels ins Wertheimer Gebiet ziehen und umgekehrt, gilt folgende Regelung: Für eine Frau, welche die Herrschaft wechselt, muss eine weitere Frau in das jeweils andere Gebiet ziehen. Bezüglich der Männer verhält es sich genauso. Falls kein Wechsel zustande kommt, gibt ein Mann etwa vier Gulden, oder so viel sein bestes Hemd wert ist. Eine Frau entrichtet entsprechend ihres Vermögens, ihrer Kinder und ihres Alters ein oder zwei Gulden mehr als ein Mann. Die Abgabe im Todesfall eines Leibeigenen, der zum Haus Rothenfels gehört, beträgt bei einem Mann das beste Hemd und bei einer Frau das beste Kleid. Jeder Leibeigne, der aus der Herrschaft zieht, muss zudem die Nachsteuer entrichten. Diese beträgt zehn Prozent von dem Wert seiner Güter, die er mitnimmt. In der Herrschaft Wertheim wird derselbe Prozentsatz verlangt.

Exzerpt:

Gegen Werthaim last man weib gegen weib, man gegen man abwechselen, es were dan der gütere und kindere halben zugrosse unterschiede zwischen Inen, Ist aber kain gegenwechsel vorhanden, gibt ain man vier gulden oder sovil sein bestes hembt wert ist, ain frawe aines oder zwaier gulden mer, nach gelegenheit irer gütere, kindere und jugend, Der doetfal vom manne das best hembt, von der frawen das best claid, Und ain iede persone, die aus der herschafft zeigt, gibt uber den abwechsel oder abkauffgelt, ie von zehen gulden oder sovil werts irer güter, so sie mit ir hinweg bringt, ain guldlein zu nachsteuer, sovil nimbt auch Werthaim, on nachlasung von denen die aus der herschafft, in den stifft W ziehen,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 39r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ainigung (Mit Hennenberg)

Bischof Johann von Brunn verbündet sich mit den Grafen von Henneberg und Wertheim auf Lebenszeit.

Exzerpt:

B. Johanns von Brun hat sich am Sambstag vor Elitzabet Anno domini 1419 mit beden Grauen zu Hennenberg vnd Werthaim verainigt ir lebenlang.

Kommentar:

Vgl. Aschbach, UB Wertheim, Nr. 146 S. 203.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 57v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ainigung (Mit Werthaim)

Bischof Johann von Brunn verbündet sich mit den Grafen von Henneberg und Wertheim auf Lebenszeit.

Exzerpt:

B Johanns von Brun hat sich mit den Grauen zu Hennenberg vnd Werthaim ir lebenlang aus verainigt. Actum ain Sambstag vor Eltzabet Anno domini 1419.

Kommentar:

Zum Zusammenhang mit Johann von Brunns Bemühungen um Bamberg siehe Fries, Chronik 3, S. 138f. Vgl. Guttenberg 1937, S. 245f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 62r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Lebenstain

Lorenz Fries gibt an, keine Dokumente finden zu können, welche den Besitz an der Burg und der Herrschaft Löwenstein (Lebenstain) bestätigen. Daher vermutet er, dass diese niemals an Bischof Berthold von Sternberg und das Hochstift Würzburg übergeben worden und Graf Gottfried von Löwenstein nicht kinderlos gestorben sei. Als möglichen Erben zieht er einen Georg von Löwenstein in Betracht, der 1443 als Pfleger von Bamberg die Erbeinigung zwischen beiden Bistümern vermittelt.

Exzerpt:

Das aber gedachter B. Berthold, seine nachkomen und der Stifft W. das gedacht Schloss und Herschaft Lebenstain ie eingewonnen, oder besessen haben, davon find ich gar nichts, So ist auch nit zu glauben, das der obgemelt Grave Gotfrid on manliche erben abgangen sei, dann uber lange zeit hernach nemlich Anno 1443 ain Grave von Lebenstain her Georg genant pfleger des Stiffts Bamberg gewest, welcher die Erbainung zwischen den beden Stifften Witzburg und Bamberg ufrichten helfen

Kommentar:

Zum Aussterben der Grafen von Löwenstein im Mannesstamm vgl. LexMA, Bd. V, Sp. 2144. Erneut trugen die Grafen von Wertheim später diesen Namen. Die Burg und die Herrschaft Löwenstein gingen zwar in den Besitz des Stifts über, wurden aber 1281 an König Rudolf von Habsburg veräußert.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 23r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Leibaigne ledig gegeben

Die Frau von Hans Sehberg (Sehberg), eine Leibeigene der Grafen von Wertheim, wird an das Haus Rothenfels (Rotenvels) gegeben.

Exzerpt:

Sehberg Hannsen hausfraw hievor Leibaigen gein Werthaim mit dem leib an das haus Rotenvels gegeben, Dinstags nach Obersten Anno 1481. Recepta in 3 Contractuum Rudolfi fo 10d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 43r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 14, S. 47

Digitalisat:

Leibaigne ledig gegeben

Valentin Koch (Koch), der ein Leibeigener der Grafen von Wertheim ist und im Heusertal (heute Wüstung) wohnt, wird dem Hochstift Würzburg unterstellt, dem er ebenfalls als Leibeigener dient.

Exzerpt:

Koch Valtin im Heusertale wonhafft vor Werthaimisch mit dem leib, an Stifft W gegeben, Montag nach Palmarum Anno 1544 Recepta in 2 divers. Form. Conradi fo 80d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 42r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 28, S. 194

Digitalisat:

Leibaigne ledig gegeben

Egidius Krebs (Krebs) aus Erlenbach (Erlenbach) wird von den Grafen von Wertheim im Abtausch mit Hans Schurger (Schurger) aus der Leibeigenschaft entlassen.

Exzerpt:

Krebs Gilgen zu Erlenbach wie der von Werthaims seiner laibaigenschaft gegen Hansen Schurgern ledig geben Anno 1545 eodem fol 131

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 42r, Schreiber:

Digitalisat:

Leibaigne im ambt Rötingen, zu Sondernhofen

Im Tausch gegen Michael Philipp (Philip), einem Leibeigenen der Grafen von Wertheim, ist Lienhard Bergmann (Bergman), ein Leibeigener der Röttinger Leibbede, von Bischof Melchior Zobel entlassen worden.

Exzerpt:

Bergman Linhart wie vor Anno 1546 von B. Melchioren primor leibaigenschafft gegen Micheln Philipsen Werthaimisch leibaignen ledig geben worden, Recepta in 2 divers. Form Conradi fol: 130

Kommentar:

Der Eintrag wurde von der Nachtragshand verfasst.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 40v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 28, S. 293

Digitalisat:

Leibaigne ledig gegeben

Hans Hummel (Humel) wird vom Grafen von Wertheim im Tausch gegen Hans Kern (Kern) aus der Leibeigenschaft entlassen.

Exzerpt:

Humel Hans von Langfurth seiner leibaigenschafft Anno 1546 vom [gestrichen: zu Werthaim] graven zu Werthaim gegen Hansen Korn ledig geben. Recepta in 2 divers: Conradi fol: 131

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 42r, Schreiber:

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 295f.

Digitalisat: