Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Gerichte Gaistlich zu Wurtzburg

Von den insgesamt zwölf Erzpriestern des Bistums Würzburg hat jeder seine eigene gerichtliche Zuständigkeit: Das erste Erzpriesteramt gehört einem Würzburger Dompropst. Unter seine Gerichtsbarkeit fallen alle Bürgerinnen und Bürger der drei Stadtteile (vorstete) Würzburgs: Sanderau (Sand), das Hauger Viertel (Haug) und die Pleich ( Blaichach). Außerdem zählen der Roßberg ( der Rosperg) sowie Ober- und Unterdürrbach ( bede Durbach) dazu. Die Bürger des Stadtteils (vorstat) St. Burkard ( Sant Burckart ) fallen in die Gerichtsbarkeit des Erzpriesters, dem das Kapitel Ochsenfurt zusteht.

Exzerpt:

Von iedem Ertzprister in sunderhait D[gestrichen:er]as Erst Ertzprister [Einfügung: ambt gehort ainem] [gestrichen: ist der] Domprobst zu W. [Einfügung: zu] an [gestrichen: sein] dis gerichte gehoren alle burgere und burgerin, in den treien vorsteten zu W. als Sand, Haug und Blaichach (darin der Rosperg und bede Durbach auch begriffen sein) gesessen, Aber die burgere der vorstat zu Sant Burckart, gehoren unter den Ertzprister, dem das Capitel Ochsenfurt zusteht.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 272v/273r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Durrbach

Bischof Herold von Höchheim gibt vier zehntfreie Hufen Weingarten in Dürrbach (Durrbach, unklar, ob Ober- oder Unterdürrbach) an das Kloster Ebrach (Ebrach).

Exzerpt:

Durrbach. Vier hube an disem berge hat B. Herold zehendfrai an das closter Ebrach gegeben. Anno 1170, capitulari 143.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 180v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 302

Digitalisat:

Buntdorf

Bischof Herold von Höchheim übergibt dem Ebracher Abt Rapoto einen Hof in Bundorf (Buntdorf) und Weingärten in Dürrbach (Dürbach) (unklar, ob Ober- oder Unterdürrbach).

Exzerpt:

Buntdorf Als B Herold im Jahre des heren 1170 Abbte Rapoten von Ebra ain hof zu Buntdorf zugestelt vnd vbergeben hat, [gestrichen: Omissorum] Capitulari 142 [Nachtragshand: sampt ainem Weinberg am Dürbach]

Kommentar:

Prüfe Kaspar, Chronik der Abtei Ebrach, S. 76.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 123r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 302

Digitalisat:

Lewenhof

Gernot, Hofschultheiß von Heidingsfeld, empfängt von Bischof Andreas von Gundelfingen den Löwenhof (Lewenhof oder Lebenhof) in der Nähe des Großen Roßbergs (heutiger Straßenname Am Roßberg in Würzburg) mit dessen ganzer Ausstattung. Später empfängt Peter Gernot von Bischof Wolfram von Grumbach den Hof. Am linken Rand des Regests finden sich folgende Ergänzungen: Dürnhof (Dürnhove), der Roßberg (Roßberg), Unter- bzw. Oberdürrbach (Dürbach), Estenfeld (Essenvelt), der Krautgarten vor dem Hauger Tor (Hauger Krautgarten), das Gericht über das Pleicherviertel (Blaichacher gericht), Leimental bei Veitshöchheim (Lemmertal).

Exzerpt:

Lewenhof oder Lebenhof Lewenhof oder Lebenhof bei dem Rosperg mit seinen zu und angehorungen, hat Gernot Hofschultais von B. Wolfram enpfangen. Gernod Hofschultais hat den Lebenhof entpfangen von B. Andresen. In antiquo feodorum fo. 45, 99. Auch ferner von disem Lebenhof, Lobenburg R in B. Hermans leben. [Nachtragshand am Rand: Dürnhove, Roßberg, Dürbach, Estenvelt, Hauger Krautgarten, Blaichacher gericht, Lemmertal]

Kommentar:

Die Datumsangaben ergeben sich aus der "chronologischen Übersicht der Einträge" in Hoffmann, Ältestes Lehenbuch, S. 15. Nach Wortlaut des ältesten Lehenbuchs ("Gernodus filius quondam Gernodi") dürfte bei der zweiten Belehnung ein gleichnamiger Sohn gemeint sein. Vgl. Hoffmann, Nr. 2076. ID: 00497. Zur Entstehungs- und Besitzgeschichte vgl. Fries, Chronik 2, S. 148-150.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 22v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 468

Digitalisat:

Durbach

Heinrich Hofschultheiß empfängt den Getreide- und Weinzehnten in Dürrbach (Durbach; es bleibt unklar, ob Ober- oder Unterdürrbach) sowie 24 Schilling samt der Gerichtsbarkeit über die Leute, die diesen Zins geben, von Bischof Andreas von Gundelfingen.

Exzerpt:

Hainrich Hofschultais hat den getraid und weinzehenden daselbst, auch 24 schilling den sampt dem gerichts zwang uber die leute, die solche zins geben, von B. Andresen entpfangen, in antiquo feudorum fo. 95.

Kommentar:

Die Jahresangabe ergibt sich aus der "chronologischen Übersicht der Einträge" in Hoffmann, Ältestes Lehenbuch, S. 15.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 180v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 459

Digitalisat:

Detelbach

Abt und Konvent zu St. Stephan übereignen Bischof Rudolf von Scherenberg ein Gerichtsrecht zu Dettelbach (Detelbach) und Sand (Sand). Im Gegenzug erhalten sie den Sitz und den Weiler Oberdürrbach (Oberndurbach) als Eigengut. Zudem wird ihr Hof in Dettelbach (Detelbach), solange er im Besitz des Klostes bleibt, von allen Abgaben befreit.

Exzerpt:

Abbt und closter zu Sant Steffan zu Wirtzburg haben ain gericht zu Detelbach [Nachtragshand: und zu Sand] gehabt, und diesselbig uf montag nach Sant Martins tag im 1484 jare bischof Rudolfen und dem stifft Wirtzburg zugestelt, dargegen bischof Rudolf inen den sitz und weiler Oberndurbach, so vor lehen gewest, geaiget hat, im 3 contractuum Rudolfi fo 192, 193. Item auch iren hof zu Detelbach ligend, so lang der unverendert bei dem closter bleib, gefreiet, ibidem fo. 194. [Nachtragshand: Duplicat fol 160, 161].

Kommentar:

Das Gericht kam 1475 an das Kloster. Vgl. Bayerische Archivinventare 1969, S. XII und Ofer, St. Stefan, S. 170f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 168r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 14, S. 413, 414, 415

Digitalisat:

Durbach

Das Kloster St. Stephan stellt Bischof Rudolf von Scherenberg je eine Gerichtshoheit über Würzburg und Dettelbach (Detelbach) zu. Im Gegenzug gehen der Sitz und der Weiler Oberdürrbach (Oberndurbach), die zuvor Lehen gewesen sind, in den Besitz des Klosters über.

Exzerpt:

Abbt und closter zu S. Steffan haben hie zu Wirtzburg und zu Detelbach ain gerichtbarlich obrickait gehabt, und die bischofe Rudolfen zugestelt. Der hat inen dargegen den sitz und weiler Oberndurbach, so vor lehen gewest, geaiget und volgen lassen, uf montag nach Martini anno 1484. Registrata in 3 contractuum Rudolfi fo. 193.

Kommentar:

Ofer, St. Stephan in Würzburg, S. 136, 180 ###???###

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 180v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 14, S. 413

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Anton von Retzbach (Antoni von Retzbach) verkauft Oberdürrbach (sitz und weiler Oberen Durrbach), das er vom Stift Würzburg zu Lehen hatte, an Abt Georg und seine Nachfolger des Klosters St. Stephan mit Einwilligung des Bischofs Rudolf von Scherenberg. Im Gegenzug dazu erhält das Stift vom Kloster das Gericht über das Stadtviertel Sand mit allen Rechten, die dazugehören.

Exzerpt:

Als aber Antoni von Retzbach den [gestrichen: sich] sitz und weiler Oberen Durrbach von dem stifft Wirztburg zu lehen rurend, abbt Georgen, seinen nachkomen und closter zu S. Steffan mit bewilligung und zulassung B Rudolfen als des Lehenheren erkaufft, haben gemelter abbt und sein Comvent dem stiffte W. dargegen obgemelt ir gericht zu Sande, mit allen seinen rechten, gerechtickaiten, gewonhaiten, zu ainer ergetzung der vergeltung ertzaigter gnaden ubergeben und urthailich zugestelt uf Montag nach Martini des 1484 Jars. Reg. In 3 Contractuum Rudolfi fo 192 [Einfügung: dieser punct gehort an dz ende des vorgehuben blats]

Kommentar:

Das Gericht zu Sand existiert zu Fries Lebzeiten nicht mehr. Fries kommentiert dazu, dass dieser Eintrag an das Ende des vorherigen Blatts gehört.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 281v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: