Estenfeld gehörte vor langer Zeit den Herren von Grumbach, mittlerweile aber dem Karthäuserkloster in Würzburg und dem Bischof.
Auch die Herren von Reinstein besaßen an Estenfeld Gerichtsrechte, die jetzt in der Hand des Hochstifts liegen.
Die Grumbach und ihre Erben empfangen den Sitz und die Zent zu Estenfeld von allen weiteren Bischöfen als Lehen, wie die Lehenbücher berichten.
Gernot, Hofschultheiß von Heidingsfeld, empfängt von Bischof Andreas von Gundelfingen den Löwenhof (Lewenhof oder Lebenhof) in der Nähe des Großen Roßbergs (heutiger Straßenname Am Roßberg in Würzburg) mit dessen ganzer Ausstattung. Später empfängt Peter Gernot von Bischof Wolfram von Grumbach den Hof. Am linken Rand des Regests finden sich folgende Ergänzungen: Dürnhof (Dürnhove), der Roßberg (Roßberg), Unter- bzw. Oberdürrbach (Dürbach), Estenfeld (Essenvelt), der Krautgarten vor dem Hauger Tor (Hauger Krautgarten), das Gericht über das Pleicherviertel (Blaichacher gericht), Leimental bei Veitshöchheim (Lemmertal).
Zeißner, Sebastian: Der große Löwenhof in Würzburg, in: Mainfränkisches Jahrbuch 5 (1953), S. 115-134.
Die Brüder Konrad und Dietrich von Bickenbach (Bickenbach) verkaufen ihre Leibeigenen in den Ämtern und Gerichten zu Karlstadt (Carlstat), Arnstein (Arnstain), Rothenfels (Rotenfels), Gemünden (Gemunden), Werneck (Wernek), Klingenberg (Clingenberg), Ebenhausen (Ebenhausen), Homburg an der Wern (Hohenburg), Estenfeld (Espenfeld), Höchberg (Huchbur) und Hettstadt (Hettenstadt) für 5000 Pfund Heller an den Würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg [in der Hohen Registratur fälschlich Rudolf von Scherenberg]. Ausgenommen sind die Leibeigenen in den Dörfern Bühler (Bühler), Karsbach (Karlsbach), Sachsenheim (Sachsen), Groß- und Kleinwernfeld (Wernveld: Clain, Gros), Heßdorf (Hesdorff), Höllrich (Höldrich), Münster (Münster), Gössenheim (Gössenhaim), Adelsberg (Adelberg) und Meteldorf (Meteldorf).
Riedenauer, Erwin: Karlstadt (Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Reihe 1, Heft 9) München 1963.
Als die Herren von Estenfeld aussterben, fällt die Burg zusammen mit all ihren Pertinenzien und der Zent an das Stift Würzburg. Danach verpfändet Bischof Johann von Brunn sie Lamprecht von Seckendorf-Rinhofen unter dem Vorbehalt der Wiederlösung für 600 Gulden.
Lamprecht von Seckendorf-Rinhofen (gemelter Lamprecht) verkauft die Burg zusammen mit der Zent von Estenfeld Stefan von Grumbach. Bischof Johann von Brunn verleiht Stefan von Grumbach beides als Lehen.
Hans von Estenfeld, genannt Behaim (Hanns von Estenveld, sunst Behaim), wird wegen einer Schuldforderung von 395 Gulden, die ihm von seinem Schwager Heinrich von Thunfeld (seinem Sweher Haintzen von Thunveld) zugestellt wurden, von den markgräflichen Räten mit Bischof Rudolf von Scherenberg vertragen, wofür Bischof Rudolf ihm 300 Gulden verschreibt.
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt fordert als Obervogt der Burg Kürnach (Curnach) von David Goldechs von Bernitz (Goldechs von Bernitz) den zu dessen Vogtei gehörenden Schäfer Hans Kemblein (Kemblein) aus Kürnach (Curnach) auf, sich nicht dem Zentgericht Estenfeld (Estenfeldt) sondern dem Dorfgericht von Kürnach (Curnach) zu stellen.
Bischof Melchior Zobel zu Giebelstadt fordert von David Goldechs von Bernitz (Dauid Golt Ochs), dem Oberhofvogt, die Überstellung des Schäfers Hans Kemblein, der in die Zent von Estenveld gehört, die David Goldechs von Bernitz verwaltet.