Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Fuld

Erzbischof Matthias von Mainz versöhnt Bischof Wolfram von Grumbach mit Abt Heinrich von Fulda. Er bestimmt, dass beide Fürsten ihre künfitgen Auseinandersetzungen friedlich mit rechtlichen Mitteln klären sollen. Jeder soll seine Eroberungen zurückgeben, sodass der status quo vor dem Krieg wieder hergestellt wird. Der Bischof soll die eroberten Kirchhöfe herausgeben, die Gefangenen frei lassen und die Brandschatzung unterlassen. Was ihm gehört, solle er wieder erhalten und sie sollen aufhören, gegeneinander Krieg zu führen. Beide sollen dem Bischof von Mainz ein Reversschreiben ausstellen.

Exzerpt:

Vnd hat vorgenanter B. Matthis von Maintz in dem volgenden 1327 Jare an S. Valtinstag ain sune oder richtung zwischen obgemelten beden fursten gemacht, das ir ieder des andern unuerhindert bleiben solte bei dem dz er vor dem krieg gehabt, Jeder sein vorderung nit anders dan mit recht suchen, Kainer des anderen widerwertige halten si machten dan recht leiden, das B. Wolfram dem Abt seine abgetrungene kirchhofe, leut vnd gutere zustellen solte vnd der abt seine kirchofe wider bawen mögt, die gefangen ledig gelassen, geding vnd brantschatzung absein, was im anstand genomen widerkert werden, wie ire kunfftig bruch vnd irrung gegeneinander austregen, vnd ain ieder des dem B. z. Mainz ain besigelt reuers vbergeben sollten. Recepta in 4 Contracten Rudolfi fo. 242d Orte sub Fulda

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 244r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 242

Digitalisat:

Fuld

Bezüglich der vorangegangenen Auseinandersetzung zwischen den Hochstiften Würzburg und Fulda wird ein Vertrag aufgesetzt. Obwohl in der Verhandlung zwischen den Unterhändlern (taidingsleute) davon nicht die Rede war, hält dieser Vertrag fest, dass der Abt von Fulda seine geschleiften Kirchhöfe wieder befestigen dürfe und dass der Erzbischof von Mainz ein Anrecht auf erbliche Güter vergeben könne. Bischof Wolfram von Grumbach gibt dem Erzbischof einen besiegelten Revers, in dem er jedoch gegen die beiden genannten Artikel des Vertrags protestiert, damit sie seinem Stift nicht schaden können. Ebenso protestiert Bischof Wolfram gegen alles, was seinem Stift Schaden verursachen könnte und von den Unterhändlern ohne sein Wissen beschlossen worden sei.

Exzerpt:

Nachdem aber in disem vertrag von widerbawung der verwusten Fuldisch kirchofen meldung beschehen, welchs in der handlung vnd abrede durch die taidingsleute B. Wolframen nit furgelegt wart, vnd dan bedingt worden, das sich der B. von Maintz der vorderung halben vmb erbliche gutere ichts zusprechen nit annemen solte fertigt gleichwol er B. Wolfram dem B. zu Maintz seinen besigelten Reuers, doch protestirt das ist, beredt vnd bedingt er im beschluss desselben, das ime vnd seinem stiffte die itzgedacht zwen artickel nit schaden sollten, dergleiche ob sunst ichts in den gemelten vertrag geleibt das die taidingsleute im in der handlung nit furgelegt heten, das solte ime vnd seinem stiffte ach on schaden sein, vnd helt das datum itzberurten B. Woframen Reuers Dinstag vor Letare des gedachten 1327 Jars. Recepta in 4o contractuum Rudolfi fo 241. Orte sub Fulda

Kommentar:

Die Nachtragshand gibt an, dass sich die betroffenen Orte unter dem Stichwort Fulda finden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 244v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 241

Digitalisat:

Fuld

Der Revers, den Bischof Wolfram von Grumbach Erzbischof Matthias von Mainz zu dessen Schiedsspruch über eine Fehde zwischen Fulda und Würzburg ausstellen wollte, befindet sich zu Lebzeiten von Lorenz Fries noch im Original im Kanzleibesitz zu Würzburg. Daraus folgert Fries, dass Erzbischof Matthias den Revers nicht annehmen wollte, weil er Protestnoten gegen zwei Artikel des Schiedsspruches enthält. Erzbischof Matthias wollte vielmehr einen neuen Vergleich zwischen beiden Parteien aushandeln, sei aber im selben Jahr noch verstorben, so Fries.

Exzerpt:

Dieweil dan solcher Reuers im Original noch vorhanden ist vnd zu hofe ligt, ist zuuermuten, das B. Matthis denselben reuers mit vorgesagter protestation nit annemen wollen, sunder vorgehabt ferner zwischen beden tailen zu vergleichung zuhandeln, aber in solchen vnd nemlich im 1328 Jare mit dot abgangen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 244v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Fuld

Nach dem Tod der Bischöfe Wolfram von Grumbach und Hermann II. Hummel von Lichtenberg regiert Bischof Otto von Wolfskeel das Hochstift Würzburg. Er gerät mit Abt Heinrich von Fulda (Abbt Hainrich von Fulde) in eine neue Fehde, die allerdings durch Verhandlung von Graf Berthold X. von Henneberg-Hartenberg (Graue Berthold von Hennenberg) beendet wird.

Exzerpt:

Als B. Wolfram, vnd sein nechster nachkomen B. Herman der ander (welcher nit lenger dan bei zwaien Jaren regirt hat) mit dot abgingen vnd B. Ot Wolfskel in des stifftes verwaltung kame, erhub sich zwischen ime vnd Abbt Hainrich von Fulde newe irrung vnd vflauff, die wurden aber durch vnterhandlung Graue Bertholden von Hennenberg abgelegt vnd vertragen an abent vnser frawen geburt tag des 1336 Jars. Recepta in 4 contractuum rudolfi fo. 243. orte sub fulda. [Glosse von späterer Hand links: Mainingen, Newenstatt, Fulda, Karlstat, Buchenaw, Schlitten] [Glosse darunter, Sütterlin, Bleistift: MB 40 S. 82-84.]

Kommentar:

Laut der Nachtragshand sind davon folgende Orte betroffen: Meiningen (Mainingen), Bad Neustadt a. d. S. (Newenstatt), Fulda (Fulda), Karlstadt (Karlstat), Buchenau (Buchenaw), Schlitz (Schlitten).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 244v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 243

Digitalisat:

Fuld

Bischof Albrecht von Hohenlohe und Abt Heinrich von Fulda (Abbt Hainrich von Fulde) schließen nach einer weiteren Fehde einen Einungsvertrag.

Exzerpt:

B. Albrecht von Hohenlohe vnd Abbt Hainrich von Fulde haben so vf Dinstag vor Lucie des 1358 Jars ain Ainung mit ainander gemacht, vfgerichtet, gelobt vnd geschworen, ain ander beholfen zusein mit ainem wertlauffigen austrag vf zusatz vnd obman in der gute vnd zu [Seitenumbruch] rechte, fur sich ire vnterthane, rittere, knechte, burgere, vnd bawren, recepta in 4 rudolfi contractuum fo 244. orte sub Fulde [Glosse von späterer Hand lins: Ist verlor. Westhaim, Sultza, Bonlant, Zur Pfandung]

Kommentar:

Laut der Nachtragshand werden deswegen folgende Orte verpfändet (Zur Pfandung): Westheim (Westhaim), Sulz (Sultza), Bonnland (Bonlant).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 244v/245r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 244

Digitalisat:

Fuld

Abt Friedrich von Fulda und sein Konvent einigen sich mit Bischof Gerhard von Schwarzburg darauf, dass er lebenslänglich der Stiftspfleger des Klosters Fulda sein soll und ihrem Stift einen würzburgischen Amtmann (haubtman) überordnen soll, dem die Bürger von Fulda Gehorsam schwören sollen. Darüber erhält der Bischof vom Abt einen besiegelten Revers.

Exzerpt:

Abbt Fridrich zu Fulde von Rumrat geboren vnd sein conuent verglichen sich mit B. Gerhart von Swarzburg, das er des stiffts Fulde verweser oder pfleger sein dieweil er lebte, vnd dem Stift fulde ain haubtman verordnen solte, daruf haben schweren die burgere zu fulde gehorsam vnd gewertig zusein ubergeben, auch des ire besigelte Reuersbrief, vf Sant Matthias tag des 1391 Jars, Recepta in 4 Contractuum Rudolfi fo 246. [Anmerkung von späterer Hand: eodem fol. Vn. Orte sub Fulda]

Kommentar:

Was das Datum anbelangt, muss Fries sich irren: Logischer Weise nimmt Abt Friedrich Bischof Gerhard zuerst als Stiftspfleger an, danach bestätigen die Städte seines Stifts diese Handlung, und nicht umgekehrt. Daher muss der Eintrag, der auf den 24.02.1391 datiert, vor dem zu Hünfeld liegen, der die selbe Rechtshandlung betrifft und auf den 19.02. datiert wird. Wendehorst gibt den 15.02. als Datum dieses Vertrags an; vgl. Alfred Wendehorst, Das Bistum Würzburg, Teil 2, Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455 (= Germania Sacra NF 4), Berlin 1969, S. 110.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 245v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 246

Digitalisat:

Fuld

Auch die Bürger von Hünfeld (Hunfeld) übergeben Bischof Gerhard einen Revers, in dem die Zuständigkeit des Würzburger Amtmanns für ihre Stadt festgehalten wird.

Exzerpt:

Dergleichen brief gab ime die burger zu Hunfeld desselben Jars am Sontag Reminiscere. Recepta ibidem fo. 246d. Orte sub Fulda.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 245r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 246

Digitalisat:

Fuld

Auch die Bürger von Vacha (Vach) übergeben Bischof Gerhard einen Revers, in dem die Zuständigkeit des Würzburger Amtmanns für ihre Stadt festgehalten wird.

Exzerpt:

Auch die Burgere zu Vach. eod. lib. fo. 247. [Nachtragshand:] Orte sub Fulda. Item die Bürger zu Herbinstain. Orte sub Fulda. Hamelburgk dergleichen. 170 1391. Orte sub Fulda. Geysa dergleichen [unleserlich] Orte sub Fulda.

Kommentar:

Laut der Nachtragshand tun dies auch die Bürger von Herbstein (Herbinstain), Hammelburg (Hamelburgk) und Geisa (Geysa). Die Jahresangabe orientiert sich an den voranstehenden Einträgen, die den gleichen Vertrag behandeln und die alle im Jahr 1391 abgeschlossen werden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 245r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 247
Liber 4 contractuum Rudolfi f. 170

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Fulde

Bischof Johann von Brunn und Erzbischof Johann von Mainz, der aus dem Geschlecht der Grafen von Nassau stammt (B. Johanns zu Maintz, ain geborner Graue von Nassaw), leihen Abt Johann von Fulda aus dem Geschlecht Merlau (Abbt Johannsen zu Fulde von Merlaw) und seinem Konvent 4000 Gulden, die jährlich mit 180 Gulden verzinst werden. Für diese Summe muss der Abt ihnen die Hälfte der Stadt und Burg Fulda (Sloss und Stat zu Fulde) sowie ein Viertel von Stadt und Burg Hünfeld (Slos vnd Stat zu Hunfelt) verpfänden. Sie werden von einem Amtmann verwaltet, bis das Kloster Fulda sie wieder auslösen kann.

Exzerpt:

Bischof Johanns von Brun zu W. und B. Johanns zu Maintz, ain geborner Graue von Nassaw, lihen Abbt Johannsen zu Fulde von Merlaw geborn vnd seinem convent IIIIm fl jherlich mit 180fl zuvertzinsen, dafur wurden inen Sloss und Stat zu Fulde halb vnd Slos vnd Stat zu Hunfelt zum vierten tail durch ainen Hauptman, bis die wieder abgelost wurden, zuregiren eingesetz am tag Sigten des 1413 Jars diversarum form Brun fo 28 Orte sub Fulda

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 245r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Brun f. 28

Digitalisat:

Fulde

Die Städte Fulda und Hünfeld übergeben dem Erzbischof von Mainz und dem Bischof von Würzburg einen Revers. Dieser Revers bestätigt, dass sie den Vorgenannten unterstehen, bis die Reichsabtei Fulda ihre Schulden bei beiden Bischöfen über 4000 Gulden ablöst.

Exzerpt:

Vnd haben bede stete derwegen den egenanten BB. Zu Maintz vnd zu W. irer besigelten Reuers vbergeben. Ibidem fo 29d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 245r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Brun f. 29

Digitalisat: