Bischof Adalbero von Lambach, ein geborener Graf von Lambach, reformiert das kirchliche Leben in Bayern und stiftet die Abtei des Klosters St. Stephan (Sant Steffan). Die Chorherren, die zu St. Stephan sitzen, versetzt er in das Kloster Neumünster (Newenmunster) und begabt beide Klöster.
Während der Regierungszeit Bischof Adolberos von Lambach-Wels wird die Stadt Neustadt an der Aisch (Newstatt) zur Hälfte von der polnischen Königin Richeza (Richessen) mit alle Zugehörungen an das Hochstift Würzburg übergeben.
Markgraf Hermann von Kastl-Habsberg und seine Frau Alberada von Schweinfurt (Adelbrait sunst albrat geboren von Bantz) stiften die Propstei Heidenfeld (Haidenueld) und schenken diese dem Bischof Adalbero von Lambach-Wels. Dafür erhalten sie im Gegenzug für ihre neue Stfitung des Klosters Banz den Zehnten am Banzberg (Bantzberg), der davor dem Stift Würzburg gehört hat.
Bischof Adalbero von Lambach-Wels lässt das Kloster Münsterschwarzach abbrechen und von Grund auf neu bauen, nachdem die Gebäude baufällig werden. Außerdem lässt er etliche fromme Gelehrte und gottesfürchtige Mönche aus dem Kloster Gorze (Gertz) im Bistum Metz (Metzer) in das Kloster kommen, um die Kinder der fränkischen Adligen, die lust zur geistligkait hetten, nach der Regula Benedicti zu unterrichten und zu erziehen. Der Bischof kauft mit seinen eigenen Mitteln den Weinzehnt in der Mark zu Dettelbach (dettelbach) und Schwarzach am Main (Schwartzach) und übereignet diesen dem Kloster für sein Seelenheil und das seiner Vorfahren. Er gibt dem Abt, dem Konvent und derer Nachfolgern eine Ordnung, laut der sie das Heiligtum des Klosters jährlich zu den Pfingsfeiertagen in einer andächtigen Kirchfahrt mit Lobgesang und Beten nach Würzburg (wirtzburg) ins Stift Neumünster (Sant kilians munster zum dom genant) tragen sollen. Die Kichfahrt wird bis 1525 gehalten. Nachdem das Kloster im Bauernkrieg verwüstet wird, findet sie nicht mehr statt.
Das Gut (vorwerck) oder das Amt zu Lambach im Bistum Passau (Lambach in Bairen Passauer bistumbs) hat der vertriebene Bischof Adalbero von Lambach-Wels dem Hochstift Würzburg für seine jährliche Memoria überlassen. Bischof Otto I. von Lobdeburg beschließt mit seinem Kapitel, diesen Besitz zu verkaufen, da er zu weit entfernt liegt, und den Erlös besser anzulegen.
Fries, Lorenz: Chronik der Bischöfe von Würzburg, Bd. 2: Von Embricho bis Albrecht III von Heßberg (Fontes Herbipolenses 2), hg. v. Walter Ziegler, Würzburg 1994.