Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Der ganze Zehnt an Getreide und anderen Früchten sowie der Großteil des Weinzehnts in der Stadt und Mark Iphofen (Jphouen) wird der "Vestenberger Zehnt" genannt, weil der Großteil daran den Edelleuten von Vestenberg zustand. Dieser Zehnt ist vom Stift Würzburg zu Mannlehen gegangen. Einen anderen Teil am Weinzehnt nennt man den "Öttinger Zehnt", weil die Grafen von Öttingen diesen innegehabt haben. Der Vestenberger Zehnt ist in 24 Teile geteilt. Viele davon werden von Familienmitgliedern gehalten, einige sind aber durch Heirat oder Verkauf an andere Geschlechter gekommen.

Exzerpt:

Von dem getraid vnd wein zehenden zu Jphouen der gantz zehend an Getraid vnd allen anderen fruchten deschleichen der groste tail am weinzehend in stat vnd marck Jphouen ist vor alter der Vestenberger zehend genant, darumb das der mtrertail daran den Edelleuten von Vestenberg zugestanden, diser zehend ist vom stifft Wirtzburg zu manlehen gangen Aber noch ainen tail am weinzehenden daselbst hat man den Otinger Zehendt gehaissen, darumb, das etwan die Grauen von Otingen denselben ingehabt, geuntzt vnd genossen haben, Obberurter Vestenberger zehend ist in 24 stuck getailt gewest nach dem vill aus dem geschlecht vestenberg tail daran gehabt, doch sind derselben taile etliche durch verheiratung, Kaufverträge vnd gleich sachen an andere geschlechte komen,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen (Zoll)

Die Hälfte des Zolls zu Iphofen gehört den Edelleuten von Rödelsee. Friedrich von Rödelsee (Fritz von Rotelsehe) verkauft diese Hälfte an für 200 Pfund Heller an Bischof Otto von Wolfskeel. Für den Wert des Pfund Hellers verweist Fries auf das Stichwort Heller.

Exzerpt:

Zoll zu Jphouen der habtail am zolle zu Jphouen ist etwan der Edelleut von Rotelsehe gewest vnd anno 1337 an Sant Lucien tag hat Fritz von Rotelsehe, denselben halbtail B. Oten Wolfskelen vmb ii c Pfund haller zukauffen geben, Such im wort Haller, was derselben zeit am pfund haller golten hat, Original dis kaufbriefs ligt zu hof [vermutlich von der Nachtragshand gestrichen: in litra J proprietatis] [Nachtragshand: sub Jphouen]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 401v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Ein Teil des Vestenberger Zehnts kommt an die von Wenkheim, dann an die von Birkenfeld und danach an die Holtzinger. Friedrich Holtzinger (Fritz Holtzinger) verkauft diesen Teil an Doktor Gregor Heimburg (Gregor Hainburg) für 700 Gulden, die Bischof Gottfried Schenk von Limpurg diesem geliehen hat.

Exzerpt:

dan als ain tail an ietzuerlautem vestenberger zehend an die [Einfügung am Rand: [unleserlich]mele vnd von daselbst an die von] weinckhaim, vnd volgends aber an die von Birckenueld, auch furter von denselben an die Holtzinger komen, hat Fritz Holtzinger solchen solchentail an S Catherinen tag des 1445 Jars doctor Gregori Hainburg fur vii c fl verkaufft, vnd B Gotfrid von Limpurg ime demselben gelihen, Eodem anno die Chome apli Orginalia legen zu Hof sub liter I proprietatis

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Georg Heiden zu Ultfeld (Georg Haiden zu Vltfeld) besitzt auch einen Teil des Vestenberger Zehnts. Er verkauft ihn für eine unbekannte Summe, die ihm aber vollständig bezahlt wird, an Doktor Gregor Heimburg (Gregor Hainburg).

Exzerpt:

Georg Haiden zu Vltfeld hete auch ainen tail an gemeltem vesteiberger Zehende vnd gabe denselben am Eritag vor vrbam des 1464 Jars doctor Gregori Hainburg vmb ain vnbenante suma gelts der er auch entricht ist worden, Originale zu hof sub litera J proprietatis

Kommentar:

Es könnte auch der Freitag Urbani gemeint sein, Freitag vor Urbani ist nämlich auch Freitag vor Pfingsten

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Johann von Vestenberg (Hanns von Vestenberg) besitzt ein Sechstel des genannten Getreide- und Weinzehnts. Er verkauft dieses an Jakob Heimburg (Jacob Hainburg), den Sohn des Doktor Gregor Heimburg (doctor Gregor) für ungefährt 325 Gulden. Den anderen Teil des Zehnts verleiht Bischof Rudolf von Scherenberg Jakob Heimburg als Lehen.

Exzerpt:

Hanns von Vestenberg hete ain sechstail an bemeltem getraid vnd wein zehenden, den verkaufft er Jacob Hainburgen egenanten doctor Gregori sune, an S wemeslaus anno 1465 fur vnder vmd 325 fl Orili zu hoff sub literai J proprietatis Disen ietzuerlauten, vnd die anderen obgemelten zwaital an zehenden hat B. Rudolf Jacoben [am Rand: Hainburgen] zu lehen gelihen am Mitwochen nach Sebastiani anno 1467

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen

Bischof Rudolf von Scherenberg verschreibt Heinrich Marschall von Raueneck (Hanig Marshalk v Ranern) 6 Gulden auf dem Ungeld zu Iphofen (I) als Leibgedinge.

Exzerpt:

Anno 1476 hat B Rudolf am Sambstag nach Ascensionis Hanigen Marshalken v Ranern 6 fl vf dem vngelt zu I zu leibgeding vite Recepta I Contr Rud fo 469 47 [Nachtragshand am Rand: Rauheneck schlos, Hasfurth, dausdorff, Zabelstain schlos]

Kommentar:

6 Gulden scheinen viel zu wenig für ein Leibgedinge zu sein! Die Nachtragshand ergänzt: Schloss Raueneck (Rauheneck schlos), Haßfurt (Hasfurth), dausdorff und Schloss Zabelstein (Zabelstain schlos).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 401v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Rudolfi f. 469
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 47

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Kaspar von Vestenberg (Caspar von vestenberg) und seine Brüder zu Breitenlohe (Braitenlohe) besitzen ebenfalls einen Teil des in den vorherigen Einträgen genannten Zehnts. Sie verkaufen ihn an Friedrich Esel (Fritz Esel), der ihn wiederum für 90 Gulden an Jakob Heimburg (Jacob Hainburg) veräußert.

Exzerpt:

Caspar von vestenberg vnd [unleserlich] seine budere zu Braitenlohe heten auch am tail an berurtren zehenden, den gaben si Fritzen Esel der verkaufft ime furter Jacoben Hainburgen fur 90 fl amtag Mathie anno 1476

Kommentar:

Es gibt einen Kaspar von Vestenberg, der zeitlich passen würde. Seine Brüder heißen Heinrich ("Heinz") und Eucharius.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Jakob Heimburg (Jacob Hainburg) besitzt vier Teile an dem genannten Zehnt. Er stellt seinem Schwager Georg von Crailsheim (Georg von Cralshaim), dem Mann seiner Schwester, den Halbteil zu, der ihm von Bischof Rudolf von Scherenberg geliehen wurde. Der andere Teil, der Jakob als Lehen verliehen wurde, soll auch an Georg gehen, wenn Jakob ohne männliche Erben stirbt.

Exzerpt:

Also das Jacob Hainburg viererlaitail an berurtem zehende zusamen brachte an welchentailen allen er seinem schwager Georgen von Cralshaim seiner schwester man den halbtail zustelte der Jme von B. Rudolfen gelihen, vnd er daruber zu dem anderen halbtail zu Jme Jacoben in das lehen gesetzt warde der gestalt, wi er Jacob on menlich erben abging, das derselb halbtail Jme Georg von Cralshaim auch bleiben solte, actum am tag Cuierim anno 1477 Nechstuerlaute zehen briefe im Original findet man zu hof vnter dem buchstaben J Proprietais

Kommentar:

Das Datum konnte nicht ausfindig gemacht werden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

Gestrichener Eintrag (da anscheinend inhaltlich falsch): Georg von Crailsheim (Georg von Crailshaim) und Jakob Heimburg (Jacob Haimburg) handeln den Wert des genannten Zehnts auf 2000 Gulden aus. Da Bischof Rudolf von Scherenberg sein Geld aber an anderen Stellen benötigt, nimmt er von den Domherren Johann von Allendorf (Hans von Allendorf), ebenfalls Propst und Kanzler und Georg von Guttenberg (Georg von Gueten999) 2000 Gulden und zahlt diese an von Crailsheim und Heimburg aus. Er verschreibt die so erkauften Teile des Zehnts auf Wiederlösung an die beiden Domherren. Eigentlicher Eintrag: Georg von Crailsheim und Jakob Heimburg verkaufen ihre Teile an dem Zehnt zu Iphofen (Irhouen) mitsamt ihrem Teil an dem Zehnthof, der Behausung und ihren Zu- und Einbehörungen für 2000 Gulden.

Exzerpt:

[Kompletter Eintrag gestrichen: Vber vier Jare hernach nemlich im 148I Jare handelten vorgemelte Georg von Crailshaim vnd Jacob Haimburg mit B. Rudolfen berurte zehenden fur ii m fl nach dem aber B Rudolff seines gelts an andere orte bedorffte name er von heren Hansen von Allendorf Probst vnd Cantzler, auch heren Georgen von Gueten[unleserlich] beden domheren zu W. ii m fl vnd gab dieselben gedachten von Brailshaim vnd Hainburg vnd verschribe dargegen bemelte erkauffete taile des zehenden den gedachten baiden domhern vf widerlosung, am Mitwochen nach Nativitaten Marie anno 1481 Recepta in I Contractuum Rudolfi fo 334.] Vber vier Jare hernach vnd nemlich am Montag nach Reminiscere des 1481 Jars verkaufften vorgemelte Georg von Crailshaim vnd Jacob hausburg ire taile zehenden zu Irhouen clain vnd gross sambt irem tail an dem zehendhof, behausung vnd iren zu vnd eingehorungen [Einfügung am Rand: dem stifft] fur ii m fl [unleserlich] Recepta in 4 Contractuum Rudolfi fo. 126

Kommentar:

Es wird vermutet, dass der unleserliche Nachname des Georg "von Guttenberg" sein soll.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Rudolfi f. 334
Liber 4 contractuum Rudolfi f. 126

Digitalisat:

Iphouen (getreid und weizen zehend)

In dem im vorigen Eintrag genannten Kaufbrief wird die Verteilung des Wein- und Getreidezehnts erläutert. Georg von Crailsheim (Georg von Krailshaim) und sein Schwager Jakob Heimburg (Jacob Hainburg) besitzen vier Teile des Zehnts zu Iphofen (Iphouen), nämlich den Rumele Teil, den Heiden-Teil, den der Vestenberg von Breitenlohe und ein Drittel des Teils von Leonhard von Vestenberg (Lenhart von Vestenberg). Man hat 24 Eimer Wein in der "Teilküfe" und 24 Malter Getreide auf der Tenne. Es folgt eine Aufschlüsselung der Anteile: Der Rume-Teil beträgt 5 Eimer Wein und 8 Malter Getreide. Der Heiden-Teil beträgt 5 Eimer Wein und 5 Malter Getreide. Der Teil der Vestenberg von Breitenlohe beträgt 4 Eimer Wein und 4 Malter Getreide. Das Drittel von Leonhard von Vestenberg beträgt 2 Eimer Wein und 2 Malter Getreide. Fries bemerkt, dass die restlichen 2 Drittel von Leonhard von Vestenberg 1528 von Kaspar von Vestenberg an Bischof Konrad von Thüngen verkauft werden. Außerdem verweist er auf den im vorigen Eintrag beschriebenen Verkauf dieser Teile des Zehnts durch Georg von Crailsheim und Jakob Heimburg an Rudolf von Scherenberg.

Exzerpt:

Vnd ist zumercken das in disem kaufbrieff von derteilung des wein vnd getranid zehenden auch wiemil ainem ieden dauon zustet vnterschiedlich meldung also beschieht, also lautend Georg von Krailshaim vnd sein schwager Jacob Hainburg haben an dem zehenden zu Iphouen ingehabt viererlai taile, als der Rumele, der Haiden, der Vestenberg von Braitenlohe vnd ain tritail an Lenharten von Vestenberg staile Vnd so man xxiiii ainer weins in der tailkuffen hat vnd xxiiii mtr getraids vf dem thennen So ist der Rumetail an wein iiiii aimer getraid viii mtr Haidentail an wein iiiii aimer getraid iiiii mtr Vestenberger von Braitenlohe an wein iiii aimer getraid iiii mtr Linharten von Vestenbergstail ain tritail an zwaien aimeren weins zwaien malteren getraids Nota die anderen zwen tritail an Linharten von Vestenbergs tail hat Caspar von vestenberg hernach anno 1528 B Conraden von Thungen verkaufft, wie hernach volgt Solche obgeschribene viererlai tail ain zehenden zu Jphouen haben bede schwagere von Crailshaim vnd Hainburg B Rudolfen vnd seinem stiffte verkaufft fur ii m fl wie vor geschriben stet

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 402v/403r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: