Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Neuenstat das cloester am Main

Der Heilige Bonfiatius, erster Erzbischof von Mainz, bekehrt das Fränkische Reich vom heidnischen zum christlichen Glauben. Er bringt viele Menschen aus England mit ins Fränkische Reich, die sich hin und wieder in den Wäldern niederlassen und Gott dem Allmächtigen mit Beten, Singen und Lesen dienen. Vermögende Menschen im Umkreis bauen für diese Gottesdienste Zellen und Wohnungen. Außerdem reichen sie den Menschen Nahrung und decken den Bedarf an bestimmten Gütern. In Franken wurden fünf Zellen gebaut, aus welchen folgende Klöster geworden sind: Kloster Neustadt am Main (Neuenstat), Kloster Homburg am Main (Hohenburg), Kloster Amorbach (Ame), Kloster Schlüchtern (Schluchtern) und Kloster Murrhardt (Murrhart). Diese übergibt der König von Franken an den Heiligen Burkhard, bevor dieser zum ersten Bischof von Würzburg ernannt wird.

Exzerpt:

Sant Bonifacius der erst Ertzbischof zu Maintz der dise l[unleserlich] herumb von dem Haidischen, zu dem Christlichen glauben be[unleserlich] hat vill münchen aus Engelland heraus bracht, die sich hin vnd wider in den wälden nider gethuen vnd Got dem almechtigen mit beten, singen vnd lesen gedienet. Es haben auch J[unleserlich] die vmbsitzende vermögende leute zu auswartung vnd w[unleserlich]nug solchen Gotsdiensts Cellen vnd wonung gebawet, vnd [unleserlich] narung vnd noturfft geraicht. Daraus sein volgende herliche clöstere worden, In vnserem lande, warden beru[unleserlich] cellen funff gebawet, als Neuenstat, Hohenburg, Ame[unleserlich], Schluchtern vnd Murrhart. die alle vbergabe kunig [unleserlich] zu Francken, Sant Burgharten ehr er B zu W. ward [unleserlich].

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich zum einen am Geburtsjahr des Bonifatius und zum anderen an dem Beginn der Amtszeit des Burkhard als Bischof von Würzburg. Wenn Bischof Burkhard vor seiner Ernennung zum Bischof die Klöster vom König der Franken übergeben werden, müsste das von Theuderich IV. (721-737) erfolgt sein, da zwischen 737 und 743 ein Interregnum herrschte.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 145v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Neuenstat das cloester am Main

Die Witwe des Königs unterstellt die Zellen des Klosters Neustadt am Main dem Heiligen Burkard (S. Burgharten), bevor dieser Bischof von Würzburg wird. Kaiser Karl der Große (kayser Carl) bestätigte das, als er noch König war.

Exzerpt:

dieweil dann Kunig Witwin, wie obstet berürte cellen Sant [unleserlich] harten ehe er Bischof ward zustelt, confirmirt er kayser Carl datzumal noch kunig ware, dieselben cellen S. Burgharten [unleserlich] er B zu W. warde, vnd seinem stiffte. Recepta priuilegiorum 2[unleserlich]

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit Karls des Großen. Der Bezug zum Kloster Neustadt am Main bezieht sich auf den vorherigen Eintrag. Der Quellenverweis ist nicht vollständig lesbar. Bei der "Witwe des Königs" könnte es sich um die Judith, die Frau König Ludwigs des Frommen handeln. Keiner der Frauen Karl des Großen überlebten ihn.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 145v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Neuenstat das cloester am Main

Kaiser Karl der Große besitzt ein Jagdhaus, Borlag genannt, in der Nähe der Zellen am Main. Er macht daraus ein Kloster und besetzt es mit den Menschen aus den Zellen. Dieses Kloster nennt er Kloster Neustadt (cloester Neuenstat) und seine Schwester Gisela gibt dem Kloster viele Güter.

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand: Lahberg, Stainbach, Erlach, Trauttenberg, Gerbach, Hoenbergk, Rostbach, Rottenuelss, Rorlach, Ershenbrun, Ershenbruch, Bonnebet] Kaiser Carl der erst vnd groess hete nahe bei den cellen [unleserlich] Main ain lustig schon Jagehaus Borlag genant, daraus [unleserlich] er ain closter vnd satzt die munchen aus den cellen d[unleserlich] nennet auch solch cloester Neuenstat. Sein schwester [Gisela] gab groes guet daran. Recepta Emptionum fol. 202 2[unleserlich] vnd 201. [Nachtragshand: Wiglofstal, Lahr, Crulichsbach, Tch[unleserlich], Langenrain, Stanfleig, Schonafstal, Bauhernbach]

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit Karls des Großen. Karls Schwester Gisela war Äbtissin der Abtei Chelles. Die zweite Folienangabe des Quellenverweises ist nicht vollständig lesbar. Es konnten nicht alle Orte identifiziert werden. Einfügungen der Nachtragshand: Lahrbach (Lahberg), Steinbach (Steinbach), Erlach am Main (Erlach), Trautenberg (Trauttenberg), Gersbach (Gerbach), Hohenberg an der Eger (Hohenbergk), Roßbach (Rostbach), Rothenfels (Rottenuels), Rorlach (Rorlach), (Ershenbrun), (Ershenbruch), (Bonnebet), Woglofstal (Wiglofstal), Lahr (Lahr), (Tch[Scan nicht lesbar]), Langenzenn (Langenrain), (Stanfleig), (Schonafstal), Bauerbach (Bauhernbach)

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 145v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber emptionum f. 202
Liber emptionum f. 201

Digitalisat:

Neuenstat ain cloester am Main.

Inwiefern sich Abt und Konvent des Klosters Neuenstadt am Main (Neuenstat) verpflichtet haben, König Otto III. gehorsam zu sein, ist nicht registriert. .

Exzerpt:

Wie sich Abbt vnd Conuent zu Neuenstat, verpflicht haben B. Oten dem anderen geuölgig vnd gehorsam zusein, ist nit registrirt, aber ir obligation orginal ligt zu hof im schrein Contractum sub litera N.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Königs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 146r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Murrhart

Kaiser Otto III. bestätigt Bischof Heinrich I. die Übergabe eines Privilegs Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Dergleichen hat Kaiser Ot der trit B Hainrichen dem ersten die vorbemelt vbergab auch bestetigt am 14 Aprilis anno 999 Recepta priuilegirum fol 217 d.

Kommentar:

Dabei handelt es sich um die Klöster Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf die vorhergehenden Einträge. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 217

Digitalisat:

Murrhart

Kaiser Heinrich II. bestätigt Bischof Heinrich I. auf dessen Bitte das Privileg Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Also hat Kaiser Hainrich der ander vnd hailig vf bite vnd anhalten gedachten Hainrichen auch gethan im 9 tag Februarii des 1003 Jars Recepta priuilegiorum fol. 221.

Kommentar:

Die Klöster: Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf die vorherigen Einträge. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 221

Digitalisat:

Murrhart

König Konrad II. bestätigt dem Hochstift Würzburg auf Bitten Bischof Meginhards das Privileg Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Suilit modo hat Kunig Conrat der ander vf ersuchen vnd anhalten B Mainharten, dem Stifft W. das die obuerlaut vbergab bestetigt am 10 tag Maii anno 1025 Rcta priuilegiorum fol 224d.

Kommentar:

Die Klöster: Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Siehe die Einträge zuvor. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 224

Digitalisat:

Neuenstat ain cloester am Main.

Zwischen den Äbbten des Klosters Neustadt am Main (Neuenstat) und den Herren von Grumbach (heren von Grumbach) kommt es zu Streitigkeiten. Zum einen wegen der Vogtei, den Vogteirechten und den Untertanen des Klosters. Zum anderen wegen des Schlosses Rothenfels (schloss Rotenuels), welches die Herren von Grumbach auf dem Grundstück des Klosters neu erbaut haben und dieses als ihr Eigentum eingezogen haben. Diese Streitigkeiten werden von Bischof Emehard von Comburg und Bischof Siegfried von Truhedingen beigelegt.

Exzerpt:

Es hielten sich Irrung vnd gebrechen zwischen den Äbbten zur Neuenstat an ainem vnd den heren von Grumbach anderentails von wegen der Vogtei vnd Vogtrechten vf des cloesters vnterthanen, vnd dann von wegen des schloss Rotenuels, so die von Grumbach vf des cloesters aigentumb, grund vnd boden von newem gebauet vnd fur das ir eingezogen. Solche irrung vnd Zwaiung, sein zum tail durch B. Ainharten vnd zum tail durch B Sigefriden vertragen worden, wie registrit ist priuilegiorum foliis 198d vnd 199

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeiten der Bischöfe.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 146r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 198
Liber privilegiorum f. 199

Digitalisat:

Neuenstat ain cloester am Main.

Bischof Konrad von Bibra erlaubt auf Bitten von Bernhard und dem Ritter Pankraz von Thüngen (Bernharten vnd pancratzen von Thungen riters) dem Abt Konrad (abbt Conraten) des Klosters Neustadt am Main (Neuenstat), am Spresberg (Spresberg), am Langenrain (Langenrain) und in löheren, ansonsten am Heidenberg (Haidenberg), auch an der dürren Heide (an der durren haid) genannt, nach Rehen zu jagen. Wenn aber die Würzburger Jäger, Amtmänner oder Kellermeister nach seinem Befehl dort jagen, muss sich der Abt zu dieser Zeit der Jagd enthalten. Er darf außerdem dem Kellermeister weder Hunde noch Garn leihen. Der Bischof übergibt dem Abt darüber einen Befehl, den er selbst unterschrieben hat.

Exzerpt:

Anno 1541 am anderen tag Margarethe, hat B Conrat von Bibra vf furbite Bernharten vnd pancratzen von Thungen riters abbt Conraten von Neuenstat aus gnaden vergönt, das er am Spresberg, am Langenrain, vnd in löheren, sunst ain Haidenberg, oder an der durren haid genant, ex precario Jagen mög nach Reheren, vnd nit ferner greiffen, doch wa vnsers gnädigen heren von W. Jägere, ambtman oder keller aus seiner f. g. beuelhe der orte Jagen werden, das sich der abbte derselben zeit zu Jagen enthalte, auch dem Keller weder hund noch garn leihe, er bringe ime dann derwegen ain beuelhe mit seiner f. g. aigen hand vnderschriben.

Kommentar:

Fries gibt keine Quelle an.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 146r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Neuenstat ain cloester am Main.

Fries gibt an, wie die Jägeratzung für den Abt des Klosters Neustadt am Main (Newenstat) gestaltet ist.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Wie dem Abt zur Newenstat vmb Jägeratzung geschrieben In 2 diuers. Conr. 68 115]

Kommentar:

Der Eintrag wurde von der Nachtragshand verfasst. Die Datumsangabe orientiert sich am vorangegangenen Eintrag.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 146r, Schreiber:

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 68
Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 115

Digitalisat: