Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Der lehen art und wesen soll nit geendert werden

Wenn verliehene Bürgerslehen und Bauerslehen an den Bischof zurückfallen, wird dieser in vielen Fällen von Adeligen ersucht, dass er diese Lehen an sie verleihen solle. In diesen Fällen ändert sich jedoch die Art des Lehens: Denn als Erbe der Lehensmänner kommen nun nicht mehr ausschließlich die Söhne in Betracht, sondern dieselbe Personengruppe wie bei den Ritterlehen. Deswegen beschließen Bischof Lorenz und sein Domkapitel, dass die Lehen in ihrer ursprünglichen Form belassen werden sollen. Von nun an dürfen keinem Bauer oder Bürger ein edles Lehen und keinem Adligen ein Bürgerlehen verliehen werden.

Exzerpt:

Der lehen art und wesen soll nit geendert werden, Offtmals trug es sich zu bei den heren wann guete burgere oder Bauerslehen haim fielen, das die vom Adel darumb baten inen auch dieselben gelihen warden, bei denen und iren stamen, die furter bliben dardurch der heren Camer- und Cantzlei- dienere ver999sehen sein müsten, So waren auch sunst die gedachten Burger oder Bauerslehen deste unwerder das si allain uff die abstaigend linii und nit uff die seit erbten wie obgesagt ist, wan si aber an die vom adel kamen, wurden sie wie andere riterlehen gelihen, das dann dem Adel ursach gab, solche lehen an sich zu kauffen, welchs si dann mit geringeren gelte thun mochten dan so es Adelslehen gewest, Solchem vortailhafftigen einbruch zulegen, verglich sich B. Lorentz mit seinem Domcapitel, das hinfur die lehen in irem wesen und natur gelassen, und nit geedert, das ist kainem vom Adl burgerlehen und hirwider kainem burgers Edle lehen gelihen werden sollten, Recepta in primo Feudorum Laurenti fo. 52.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 27v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 feudorum Laurentii f. 52

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 29, f. 52r

Digitalisat:

Wa die Lehen verrecht werden

Ohne Bewilligung des Domkapitels wird in mehreren Fällen ein Mannlehen in ein Zinslehen umgewandelt.

Exzerpt:

Manlehen zu Zinslehen gemacht on bewilligung des Capitels 1 feudorum Rudolfi 83. f 7d. 100.101.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 28v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 feudorum Rudolfi f. 100
Liber 1 feudorum Rudolfi f. 101
Liber 1 feudorum Rudolfi f. 7
Liber 1 feudorum Rudolfi f. 83

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 24, f. 100r
StA Würzburg, Lehenbuch 24, f. 101v
StA Würzburg, Lehenbuch 24, f. 83r

Digitalisat:

Ainigung

Bischof Gerhard von Schwarzburg (Swartzburg) schließt mit dem Domkapitel eine Einigung.

Exzerpt:

Ainigung der Bischoue mit irem Capitel. Wie sich Bischof Gerhart von Swartzburg mit seinem Capitl vertragen vnd verainigt hat, findest du in lib. Capitulari fo. 10.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 52r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 10

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 38

Digitalisat:

Ainigung

Bischof Johann von Brunn zerwirft und verträgt sich mehrmals mit dem Domkapitel. Fries verweist diesbezüglich auf seine Bischofschronik.

Exzerpt:

Bischoff Johanns von Brun hat sich offtmals mit seinem Capitel geirret vnd vil mal vertragen, davon such in der histori [gestrichen: in meinem buch, so ich] von den Bischouen zu Wirtzburg gemacht [gestrichen: hab, da würdest du das vnd anderer sachen guten bericht finden]. [Nachtragshand: Capitulari fol 151.]

Kommentar:

Zum Verhältnis Johanns von Brunn zum Domkapitel vgl. Wendehorst, Bischöfe II, S. 153-158. Der Eintrag im Ldf 73 ist auf 1428 datiert.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 52r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 151

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 318

Digitalisat:

Arnstain

Die Brüder Konrad und Bartholomäus von Hutten (Conrat vnd Bartholme von Huten) geben das Viertel an Schloss, Stadt und Amt Arnstein (Arnstain), das ihnen vom Hochstift Würzburg für 3000 Gulden verpfändet ist, für dieselbe Summe weiter an Hermann von Buchenau (Buchenaw). Bischof Johann von Brunn und sein Domkapitel stellen darüber eine Urkunde aus.

Exzerpt:

Ain viertail an Sloß, stat vnd Ambt Arnstain ist den von Huten fur iii M F verschriben gewest, den[Einfügung: selben tail] haben Conrat vnd Bartholme von Huten gebrudere Herman von Buchenaw fur die dreitausent F obbemelt eingeben, 1 debitorum Brun fo. 235 Darein B Johanns von Brun [gestrichen: bewilligt] vnd sein Capitel bewilligt vnd dem gedachten von Buchenaw ain besigelten briefe oder verschreibung daruber geben 1 debitorum Brun fo. 225.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 72v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 debitorum Brun f. 225
Liber 1 debitorum Brun f. 235

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 85, S. 225, 235f.

Digitalisat:

Aisleuben (im Ampt Arnstain)

Bischof Johann von Brunn streitet mit den Städten Würzburg und Ochsenfurt (Ochsenfurt). Er nimmt die Herren Michael II. und Hermann von Schwarzenberg (Swartzenberg) mit 20 Pferden als Diener an. Im Gegenzug verpfändet er ihnen für 2000 Gulden den Zehnten des Domkapitels in Eßleben (Aisleuben) mit Zustimmung von Dekan und Kapitel. Allerdings handelt es sich nach Lorenz Fries bei Dekan und Domkapitel nicht um die rechtmäßigen Amtsträger.

Exzerpt:

Als B Johanns von Brun sich in dem Jare 1435 mit den zwoen steten Wirtzburg vnd Ochsenfurt gezwaiet, hat er vf Freitag nach Cantate hern Micheln vnd hern Herman von Swartzenberg mit xx Pferden zu diener angenomen vnd Inen dagegen den zehenden des Thumbcapitels zu Aisleuben mit bewilligeung dechants vnd Capitels für ii M F vf widerlosung verschriben vnd eingeben, In lib Contractuum 121. es ist aber nit der recht dechant, noch Capitel gewest.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 63v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber contractuum Brun f. 121

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 7, f. 122r-124r

Digitalisat:

Ainershaim

Dekan und Domkapitel von Würzburg verpfänden den Zehnten in Markt Einersheim (Ainershaim) für 400 Gulden an Jakob Kirchner (Kirchner).

Exzerpt:

Wie dechant vnd Capitel zum Dom zu Wirtzburg vor etlichen Jaren [Nachtragshand am linken Rand:1436] den Zehenden zu Ainershaim Jacob Kirchnern [Nachtragshand am Rand: vmb 400 Gulden] vf ablosung verschriben haben, ligt das Original zu hof im Thurm im Schrein [gestrichen: Contractuum sub litera A] [Nachtragshand: sub Dombkapitul.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 51v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Hof, Schrein sub Dombkapitul.

Digitalisat:

Ainigung

Bischof Gottfried Schenk von Limpurg verträgt sich im mit dem Domkapitel.

Exzerpt:

Bischof Gotfrid von Limpurg hat im Jar des hern 1449 mit seinem Capitel ain ainigung vfgericht, li. Capitulari fo. 50.

Kommentar:

Gemeint könnte ein Bündnis von Bischof und Domkapitel sein, das Gottfried im Zusammenhang der Auseinandersetzungen mit Albrecht Achilles einging. Vgl. dazu Wendehorst, Bischöfe II, S. 177-180.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 52r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 50

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 118

Digitalisat:

Arnstain

Bischof Konrad von Bibra verkauft mit Zustimmung des Domkapitels Hans Lamprecht (Lamprecht), dem Zentgrafen zu Arnstein (Arnstain), eine Behausung in Arnstein, die zuvor Heinrich von Riedern (Riedern) gehört hat und frei von Steuern (aller burgerlicher beschwerung) gewesen ist, für 250 Gulden sowie jährlichen Abgaben von einem Pfund Geld und Hühnern zu Fastnacht und Martini sowie im Falle eines Weiterverkaufs 1/20 des Kaufpreises als Handlohn unter dem Vorbehalt des Rückkaufes.

Exzerpt:

Anno 1543 Freytags nach Kathedra Petri verkaufft B Conrath mit bewilligung seines dombkapitels Hansen Lamprechten Zentgraue ze Arnstain ain behausung daselbsten die Hainrichen von Riedern vnd aller burgerliches beschwerung frey gewest vmb 250 F vnd Järlich ain lb gelts vnd Vasnachthünen Martini auch so die verkauff wurd von 20 F 1 F handlehn mit vorbehaltung der wider freihung. 2 kont. konr. 305

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 74r, Schreiber:

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Conradi f. 305

Digitalisat:

Arnstainer Mulen

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verkauft mit Zustimmung des Domkapitels seinen Anteil am großen und kleinen Zehnten (Wein und Getreide) in Reuchelheim (Reuchelhaim), genannt Bischofszehnt, ein Drittel von Schwemmelsbach (Schwemelsbach) sowie einen Wald namens Streut, welcher von den Herren von Thüngen (Thüngen) an das Hochstift kam, mit Ausnahme der Lehenshoheit und der Zentgerichtsbarkeit des Eichstätter Bischofs Moritz von Hutten und seiner Testamentsvollstrecker, für 2050 Gulden an das Spital in Arnstein (Arnstain). Ein jeder Spitalmeister soll es vom Hochstift empfangen und dafür einen Gulden Handlohn zahlen sowie jährlich drei Fastnachtshühner.

Exzerpt:

Anno 1555. Kathedra Petri verkaufft B Melchior mit Verwilligung des Dombkapituls seinen thail an dem grossen vnd klainen Zehenden an Wein vnd getraide zu [Einfügung am Rand: zu Reuchelhaim der Bischoffs Zehend genant, vnd den dritthail] Schwemelsbach im Ambt Arnstain sampt dem gehültz die Streut genant, so von den von Thüngen an Stifft khomen(?), nichts ausgenommen dan das Lehen vnd Zentbarliche Obrigkait daruff, B Moritzen zu Aistett vnd seinen Testamentariern an das Spital zu Arnstain fur 2050 F. Vnd soll ain jeder Spitalmeister dasselb also von ainem B zu Wirtzb entpfangen, 1 F zu handlohn geben vnd järlich 3 fastnacht huner zu Zinse geben. Recepta 2 kontra konr. 467. [Einfügung am Rand: 1555]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 74r, Schreiber:

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Conradi f. 467

Digitalisat: