Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Catzenweicker - Kaysersweicker

Dompropst Burkard baut zu Bischof Gebhard von Hennebergs Regierungszeit einige kleine Häuser an der Stelle, wo sich zum Zeitpunkt des Regests der Hof Katzenwicker (Catzenweicker) hinter dem Domstift befindet, und lässt die Häuser von Leuten bewohnen, die dem Domstift zinspflichtig sind.

Exzerpt:

vor alten Jarten Catzenwickus Ain hof in der stat Wirtzburg hinder dem domstifft gelegen, vor alten jaren Catzenwichus genant, da sind etwan claine heuslin gestanden, von heren Burcharten domprobsten gebawet, darein er hausleute gesetzt, welche dem domstifft zinsbar gewest, bei bischofe Gebharten regirung umb das jare des Hern 1156. Registrata in libro privilegiorum fo. 278.

Kommentar:

Vgl. Fries, Chronik 2, S. 35.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 150r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 624

Digitalisat:

Catzenweicker - Kaysersweicker

Bischof Herold von Höchheim lässt die Häuser hinter dem Domstift wieder abreißen und einen Klosterhof errichten. Später verleiht Bischof Reginhard von Abenberg auf Fürbitte Friedrichs I. diesen Hof als Lehen an dessen Sohn Friedrich von Schwaben und erhält im Gegenzug sechs Morgen Weingarten am Braunberg (Brunberg). Friedrich I. verleiht außerdem den Domherren die Freiheit, das sie künfitg unabhängig von der Tradition testieren dürfen sowie an Reichstagen, die in Würzburg stattfinden, niemand außer Fürsten und deren Leibgesinde in ihren Klosterhöfen beherbergen müssen.

Exzerpt:

[gestrichen: dieselben] Solche heuslin hat bischof Herold in wenig jaren hernach wider eingebrochen und ain closterhof daraus gemacht. Uber etliche [gestrichen: jare] zeit hat bischof Rainhart denselben [gestrichen: solchen] hof uf furbit kaiser Fridrichen des ersten seinem sun hertzog Fridrichen von Swaben zu lehen gelihen, dargegen er dem domstifft 6 morgen weingarten am Brunberg geben und den domherren die freihait gethan, das si hinfur unverhindert irer eltern testiren mögen, auch uf den reichstagen, so gein Wirtzburg gelegt wurden, in iren closterhöfen niemant schuldig sein sollten [Einfügung links: zubeherbergen] [Nachtragshand am Rand: vide chronicon Frisei] dan die fursten mit irem leibgesind. Beschehen im jare des heren 1173, registrata

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, K.S. 524.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 150r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Clostere

Das Domkapitel, die Klöster St. Burkard, St Stephan und St. Jakob sowie die Stifte Haug und Neumünster verbrüdern und verbünden sich, um einander in Notsituationen beizustehen und um äußere Feinde zu bekämpfen.

Exzerpt:

[gestrichen: wie sich] Probst, dechant und capitel im domstifft, die äbbte und convent zu S Burchart, S Steffan und S Jacobs, desgleichen dechant und capitel der stiffte Haug und Newenmunster [Einfügung: haben sich] mit ainander verbrudert und verbunden [gestrichen: haben], sich in nöten irer widerwertigen ufzuhalten und ainander nit zuverlassen, donerstag nach Egidii anno 1427. Registrata in diversarum formarum Laurentii [gestrichen: 118] 113 d [Nachtragshand: vide in fol. 105. lb.]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 15/191 und 88/10 sowie Libell 510.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 19, S. 265

Digitalisat:

Castell

Bischof Johann von Brunn ernennt Sigismund von Sachsen zum Koadjutor und Stiftspfleger und stirbt am 12. Januar 1440. Sigismund wird unter gewissen Bedingungen zum künftigen Bischof gewählt, verhält sich aber so ungeschickt, dass er von Friedrich III. seines Amtes enthoben und Gottfried Schenk von Limpurg zum neuen Stiftspfleger ernannt wird. Das Domkapitel möchte, dass die Bürger von Würzburg diesem die Erbhuldigung leisten und erinnert sie daran, dass sie noch nicht von den Pflichten befreit sind, die sie Bischof Sigismund geleistet haben. Die Bürger schreiben daraufhin den in Schweinfurt (Sweinfurt) versammelten Grafen, Herren, Rittern und Knechten des Hochstifts und bitten um deren Rat. Sie erhalten als Antwort, dass sie dem neuen Stiftspfleger die Erbhuldigung leisten und gehorsam sein sollen. Diesen Antwortbrief besiegelt unter anderen Wilhelm II. von Castell und bekennt dadurch, ein zum Hochstift Würzburg gehöriger Graf zu sein.

Exzerpt:

Gemelter bischof Johanns von Brun macht bei seinem leben hertzog Sigmunden von Sachsen zu seinem coadiutor und des stiffts pfleger, und starb er in den 12 nächten des 1440 jars. Gedachter hertzog Sigmund warde [Einfügung: mit ainem geding] zu [gestrichen: ainem] kunfftigem heren gekoren, hielte sich aber so ungeschicklich, das er von kunig Fridrichen dem 3. der regirung entsetzt und dem stiffte Schenck Gotfrid von Limpurg, domher zu Wirtzburg, zu ainem pfleger und vorsteher gegeben warde. [Einfügung: Volgends] als [gestrichen: aber] das capitel von den burgeren zu Wirtzburg begerte, dem newen pflegere Schenck Gotfriden erbhuldung zuthun und si doch der pflichte, die si hievor bischof Sigmunden gethan heten, noch nit ledig waren, schriben si des stiffts angehOren graven, heren, rittern und knechten, so datzumal dieser sachen halben zu Sweinfurt bei ain ander waren, und begereten derwegen ihres raths. Die gaben inen schrifftlich antwort und riethen, das si dem newen pflegere erbhuldung thun und gehorsam sein solten, welche antwort grave Wilhelm von [gestrichen: Henneberg] Castell neben anderen auch versigelen helfen und sich also [gestrichen: ain angehorigen] des stiffts Wirtzburg [Einfügung: angehorigen] graven bekent hat, am dinstag nach Bartholmei anno 1442. Registrata in lib. diversarum form. Primo Conradi folio 161. [Nachtragshand am Rand: Castell graffen des stiffts W.]

Kommentar:

Vgl. Fries, Chronik 4, S. 62 mit Anm. 337 und 338.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 145v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 336

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Bischof Rudolf und das Domkapitel tauschen etliche geringe gutere und zinse Güter und Zinsen in den Ämtern Homburg an der Wern (Hohenburg) und Karlstadt (Carlstat).

Exzerpt:

[gestrichen: es] In dem 1478 jare am montag nach Quasimodogeniti haben [gestrichen: auch] bischoff Rudolf und das domcapitel etliche geringe gutere und zinse [gestrichen: zu; Einfügung links: in den ambten] Hohenberg und Carlstat [gestrichen: in ampten] mit ainander verwechselt. Registrata in primo contractuum Rudolfi fo. 553. Darnach im jar des supra [Verweis zurück auf 142v]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 143r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 12, S. 1163

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Nach einem Urteilsspruch über das Ungeld von Karlstadt (Carlstat) zahlt das Domkapitel 1000 Gulden an den Grafen Johann III. von Wertheim, so dass sich die Pfandsumme über Schloss, Stadt und Amt auf 41950 Gulden erhöht.

Exzerpt:

Darnach im jare des heren 1482 am mitwochen nach Palmarum [gestrichen: haben] gaben dechant und capitel grave Hannsen [gestrichen: von] zu Werthaim von wegen des ungelts zu Carlstat laut aines spruchs [gestrichen: bezalt] 1000 fl. [Einfügung links: 2 contr. Rudolfi fo. 355 unden] und [gestrichen: ist also] wart also der gantz pfandschilling uff dem sloss, stat und ambt worden 42000 fl. weniger 50 fl. Registrata 1 contractuum Laurentii 103.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 142v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 21, S. 327

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Bischof Rudolf von Scherenberg bezahlt dem Domkapitel die Pfandsumme bar in Gold und löst Schloss, Stadt und Amt wieder an das Hochstift Würzburg.

Exzerpt:

Solchen pfandschillings [Einfügung: ablösung] hat bischof Rudolf des geschlechts von Schernberg dem domcapitel im 1493 jare [gestrichen: wider ufgeschriben] [Einfügung am Rand: zugekundet], und denselben uff Sant Lorentzen abend an barem golde [gestrichen: bezalt] wider erlegt. Registrata 1 lib(ro) contractumm Laurentii fo. 103. Und [gestrichen: ist er bischoff Rudolf ufgewest und hat] sontag und montag nach Laurentii schloss, stat und ambt obgemelt wider [gestrichen: eingenomen] zu des stiffts handen bracht.

Kommentar:

Original der Erbhuldigung: StA Würzburg, W.U. 229/45.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 142v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 21, S. 327

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Das Domkapitel legt das Geld aus der Ablösung von Karlstadt wieder an in Volkach (Volkach), Eibelstadt (Eyffelstatt), Mainbernheim (Mainbernhaim), Steinkirchen (Stainkirchen), Uffenheim (Uffenhaim), Dornheim (Dornhaim), Hüttenheim (Huttenhaim), Nenzenheim (Neuntzenhaim), Neubrunn (Newbron), Ochsenfurt (Ochsenfurth), Gerolzhofen (Geroltzhoffen), Rittershausen (Reutershausen), Wollmershausen (Wolmershausen), Sulzdorf (Sultzdorf), Aschfeld (Aschvelt), Thüngen (Tungen), Retzbach (Retzbach), Thüngersheim (Tungershaim), Eußenheim (Eussenhaim), Rohrbach (Rorbach) und Wiesenfeld (Wisenveldt). Außerdem sind die Dompforte, das Spital St. Dietrich in Würzburg, das Stift Neumünster, die Müdesheimer Lehen (Mutishaimer lehen) sowie die Dompräsenz betroffen.

Exzerpt:

Wie aber und wafür dechant und capitel das angeregt entpfangen gelt wider ausgeben und angelegt haben, findet man in 1 contractuum Laurentii fo. 103. [Einfügung der Nachtragshand: nemblich an Volkach, Eyffelstatt, Mainbernhaim, Stainkirchen, die Pforten, Uffenhaim, Dornhaim, Huttenhaim, Neuntzenhaim, Newbron, Ochsenfurth, Geroltzhoffen, Reutershausen, Wolmershausen, Sultzdorf, Diethericher spital, Newmonster, Aschvelt, Tungen, Retzbach, Tungershaim, Mutishaimer lehen, Eussenhaim, Domprasentz, Rorbach, Wisenveldt]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 142v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 21, S. 327

Digitalisat:

Contzelsaw

Bischof Konrad von Bibra gelobt im Domherrnhof Rödelsee in Würzburg (hof Rotelsehe in der grossern stuben) Zürich von Stetten (Steten) als dem ältesten Ganerben den Burgfrieden. Die Einwohner leisten allein dem Bischof und nicht dem Domkapitel die Erbhuldigung.

Exzerpt:

B. Conrat von Bibra hat uf dinstag nach Conceptionis Marie 1543 Zurchen von Steten als dem eltesten ganerben den burgfriden uber Contzelsaw allain gelobet in seiner f g hof Rotelsehe in der grossern stuben. [Einfügung: Die inwonere zu Contzelsaw thun allain ainem heren erbhuldung und nit dem capitel.] Registrata 2 contractuum Conradi fo. 169 d. [Einfügung: L]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 156v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verkauft mit Zustimmung seines Domkapitels alle Zinsen, Gülte und Lehen auf drei ganzen Hufen und einer Viertelhufen und auf einem Lehen in Karlburg (Carlburg) mit dem dazugehörigen Lehen an Sebastian von Weingart für 350 Gulden. Dieses Lehen bringt ein: von fünf Pfund 16 Pfennig Hufgelds, und von fünf Malter drei Metzen Weizen und von vier Malter 3½ Metzen Korn und von drei Malter 1 ½ Malter Haber sowie 13 Fastnachtshühner und 98 Eier.

Exzerpt:

Carlburg dorf, such oben fo. 90 d. [Nachtragshand: Anno 1555 am tag Cathedra Petri verkaufft B. Melchior mit bewilligung des dombcapitels Bastian vom Weingarten erblichen alle zins, gult und lehen uff dreyen gantzen und ainem virthail ainer huebe und ainem gantzen lehen zu Carlburg sampt dem lehen darauff, nemblichen 5 pfund 16 9 huebgelts, 5 malter 3 metzen waitzen, 4 malter 3 ½ metzen korn, 3 malter 1 ½ metzen habern, 13 vastnachthuener und 98 ayer, umb 350 fl. 2 contr. Conradi 440.

Kommentar:

Vgl. Daul, Karlburg, S. 78.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 143v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: