Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1523

Bischof Konrad von Thüngen schreibt der Ritterschaft, was ihre Abgesandten ihm vorgetragen haben. Er meint, dass in der Einigung des Schwäbischen Bunds Frieden und Recht den höchsten Stellenwert haben und die Handhabung dessen das Ziel des Bunds sei. Kaiser und Bund möchten gegen niemanden etwas unternehmen, das gegen die Reichsordnung oder den Landfrieden verstößt. Es werden jedoch etliche Adlige von den Hauptleuten des Schwäbischen Bunds des Friedensbruches bezichtigt und es wird gefordert, dass die Beschuldigten sich vor Gericht äußern müssen. Dies ist aus der Sicht des Bischofs gerechtfertigt, weshalb er es für das Beste hält, dass sich die Beschuldigten verantworten und versuchen, ihre Unschuld zu beweisen. Seit dem Rittertag zu Schweinfurt ist die Ritterschaft viel umhergezogen und hat viel geworben, was gegen den Landfrieden verstößt. Damit ihrem Begehren, den Heereszug des Schwäbischen Bunds abzuwenden, stattgegeben wird, soll sie dies zukünftig unterlassen.

Exzerpt:

Daruf hat Bischof Conrad der Ritterschaft schriftlich antwort geben vnd ertzelt wes ire gesanten geworben . Er hielte darfur nach dem in der ainigung des Bunds zu Schwaben frid vnd recht am Hochsten bedacht, auch handhabung des selben ein vrsach des Bunds sei, das kay ast vnd Bundsfreude furnemen sei, nimand wider recht, reichs ordnung oder Landfriden zuuberziehen, zuuergewaltigen oder beschedigen, das aber etlich vom adel vor den Bunds haubtleutten des Fridbruchs halben in verdacht zu purgirn erfordert wer seines bedunckens des Reichs rechten vnd ordnung nit zu wider, darumb sehe er fur das best an, das sich die verdachten [399v] verantworten vnd ir vnschuld antzaigen, Sie die Ritter= schaft hetten seither sie zu Schweinfurt gewest vil gewerb vnd Reittens gehabt vnd noch vnuerholn ( wer besser das solchs dem Landfriden nit gemeß ) vnterlassen wurde, das zaig er inen darumb an damit der furgenomen zug irem begern nach desto statlicher mocht abgewendt werden etc

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 399r/ 399v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1523

Der Inhalt des Vertrags der Ritterschaft ist der Erhalt der Ehrbarkeit und Förderung des Rechts und christlicher Friedlichkeit, damit die Ordnung des Kaisers und des Heiligen Reichs sowie der Landfrieden bestehen können.

Exzerpt:

Vnd were dis der inhalt ires vertrags das sie zuerhaltung der Erbarkait vnd furderung gleichmessigs schleunigs rechtens vnd Christlicher Fridlicher ainigkait damit sie dester beß bey kay ast vnd des Hailigen Reichs ordnung vnd Landfriden pleiben mog, den vertrag aufrichten wollten

Kommentar:

Es ist keine Quelle angegeben. Das Datum ist aus dem vorherigen Eintrag entnommen. Dieser Eintrag ist Teil mehrerer Einträge zum Rittertag zu Bad Windsheim (Einträge 6229 bis 6240).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 400v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1523

Es folgt der Inhalt der Artikel des Vertrags, den die Ritterschaft auf dem Rittertag zu Bad Windsheim schließen: Beschwerden des Adels gegen die Fürsten und die Hohe Obrigkeit; Beschwerden des Adels gegen die Land-, Hof-, Saal- und andere Gerichte der Fürsten und der Hohen Obrigkeit; Beschwerden gegen die Zent- und Halsgerichte der Fürsten; Beschwerden gegen das kaiserliche Kammergericht; Beschwerden gegen den ausgegangenen Landfrieden; Beschwerden gegen die Handlungen des kaiserlichen Reichsregiments; Beschwerden des Adels gegen den Schwäbischen Bund; Andere Beschwerden die oben erwähnten Dinge betreffend; Große Kaufmannsgesellschaften betreffend; Abgaben an Geistliche im Heiligen Römischen Reich. Es liegt auch eine kurze Antwort von Doktor Eucharius Steinmetz (doctor Stein mitz) vor.

Exzerpt:

Jnhalt der artickel Des adels beschwerden zum Ersten wider die Fursten vnd Hohe obrigkait Des adels beschwerden wider der Fursten vnd Hohen obrigkait, Land Hoff, Sal vnd andere gericht Beschwerden wider der Fursten zent oder Halsgericht Beschwerden wider das kayserlich Camergericht Beschwerden wider den ausgangen Landfriden Beschwerden wider des kaiserlichen Regiments hand= lung Des adels beschwerden gegen dem Schwebischen Bund Anregung anderer schweren des Reichs obligenden Sachen Vnd zum Ersten von grossen kaufmansgeselschaften Beschwerung von den geistlichen im Romischen Reich Wie doctor Stein mitz diese artickel der kurtz verantwort leit auch dabei

Kommentar:

Das Datum ist aus den vorherigen Einträgen entnommen. Dieser Eintrag ist Teil mehrerer Einträge zum Rittertag zu Bad Windsheim (Einträge 6229 bis 6240). Diese Beschwerden übermittelt die Ritterschaft an den Kaiser und das kaiserliche Reichsregiment auf dem Reichstag zu Nürnberg.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 401v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Schwartzenberg

Friedrich von Schwarzenberg (Friderich freyherr zu Schwartzenberg vnd hoenlandsburg) kann seine Lehen in eigener Person nicht empfangen, weshalb er seinem Sohn Johann von Schwarzenberg (Johansen) die Vollmacht dazu überträgt, mit der Ausnahme, dass nur Graf Friedrich Anprüche und Rechtfertigungen gegenüber Bischof Konrad von Bibra erheben kann. Bei diesen Ansprüchen geht es um Nachteile, unrechtmäßige Enthaltung, Unterschleif und Verzögerung bezüglich mörderischer Ladfriedensbrecher. In diesem Fall geht es um den Bullenheimer (Bullenhaim) Schultheiß Georg Mantel (Jörg Manteln), der auf einer Kaiserlichen Landstraße auf Grund und Boden des Hochstifts Würburg (Wirtzburg) ermordet wurde. Der Bischof verleiht das Lehen an den Sohn des Grafen und bestätigt diese Ausnahme. Es wird auch die Nichtempfängnis des Wildbanns mitaufgenommen, die der von Schwarzenburg von den Grafen von Castell (Castell) kauft und der Lehen des Hochstifts ist. Die Ausnahme wird durch den Notar Valentin Gans (Valtin Gans) im Beisein des Polizeimeisters Jakob Panthleon (Jobsten Panthleon) und des Sekretärs Johann Schätzlein (Johan Schetzlern) als Zeugen festgehalten.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Anno 1541 Am tag Lucie, Alss Friderich freyherr zu Schwartzen= berg vnd hoenlandsburg seine lehen vom Stifft Wirtzburg aigner person nit konte entpfahen, gab er seinem Sohne Johansen etc ge= walt die selben von Stifft zuentpfahen, Jedoch mit der prostesta= tion das Jhme Grauen Friderichen Jn alle wege die Rechtfertigung vnd spruche so er gegen B. Conradi [gestrrichen: zut] [Einfügung: fur]zunemen, vorbehalten, Nemblich der nachtheiligen vnrechtlichen enthaltung vnderschlaiffung vnnd fuerschiebeung halber, so er den mordthetterischen landfrid= brechern ( so Jhme von Schwartzenberg seinen Schulthaissen zw Bullenhaim Jörgen Manteln vff freyher Kay Landstrassen vnd Wirtzburgischen grundt vnd bodemb ermordet ) dem land= friden zwider zu Wirtzburg vnd Jn andere wege vngeschauhet thette Dargegen B. Conrath Jhme gemelten Heren Johansen die lehen liehe mit gegenprotestation, nichts durch solche beleheung zu= begeben das sfgl durch diss vnbillig dessen von Schwartzen= ber zumessen vnd antersten, desgleichen auch der nitentpfing= nuss halben des Wildbans den er von Schwartzenberg von den Graffen von Castell vnd Schenken zu Limpurg erkhaufft vnd Wirtzburgisch lehen were, zu wachsen vnd gedeihen mochte, Liess auch solche Protestation also bald durch Valtin Gans Notarium Jn peysein Jobsten Panthleon Poltenmaistern vnd Johan Schetzlern bei den Cantzley schreiberen alss getzeugten etc Recepta Jnstrumentiren Recepta in 2 diuersarum Conradi fol: 36]

Kommentar:

Der Eintrag ist von der Nachtragshand verfasst.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 494r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 36

Digitalisat: