Lanckhaim
22.05.1554
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verpfändet mit Bewilligung seines Domkapitels Schloss und Dorf Großlangheim (grossen Lankhaim) mit den dazugehörigen Mühlen, Leuten, Zinsen, Renten, Gülten, Beden, Bannwein, Handlohn, Besthaupt, Schäfereirechten, Seen, Weingärten, Gärten, Äckern, Wiesen, Klein- und Großzehnten an Wein und Getreide, der vogteilichen Obrigkeit, Land- und Kriegsfolge, Steuer, Gerichtsbarkeiten und -einkünften, Fron- und weiteren Diensten, Hühnern, Weidegeld, Gewässer, Weiden, Rechten am Gemeindewald, ständigen und nichtständigen Einkünften, mit Ausnahme der geistlichen Gerichtsbarkeit, dem Landgerichtszwang und der althergebrachten Zentzugehörigkeit zu Stadtschwarzach (statt Schwartzach), für 22000 Gulden nach laut eines übergebenen Registers an den Ritter Ulrich von Knöringen zu Kreßberg (Knöringen zu Cresberg) und nach ihm an dessen Söhne Johann Eitel, Wolf Utz, Johann Egolf und Eitel David. Die von Knöringen als Inhaber sollen die Gebäude auf ihre Kosten unterhalten und dürfen im Notfall für 2000 Gulden Baumaßnahmen vornehmen, sofern sie das Hochstift vorher informieren. Den von Egloffstein (Eglofstain) soll die Ablösung ein Jahr vorher angekündigt werden, und die Bezahlung in Rothenburg ob der Tauber (Rottenburg an der Tauber) erfolgen.
Exzerpt:
Anno 1554 dinstags post Trinitatis verkhaufft B. Melchior mit bewilligung seins dombcapituls uff widerkhauff hern Ulrichen von Knöringen zu Cresberg rittern und nach ihme seinen 4 sohnen Hansen Eyteln, WolffenUtzen, Hansen Egolffen und Eyteln Daviden den fleken sampt dem schlos und [gestrichen: fleken] [Einfügung: vorhoff] grossen Lankhaim, auch allen dessen zugehoerigen mulen, leutthen, zinsen, renthen, gulten, bäthen, banwein, handlohn, hauptrechten, scheffereyen, sehen, weingarten, gärten, akern, wissen, clain und groß zehenden an wein und getraidt, vogteyliche obrigkait, buß und frevel, volg, raiß, steur, gebotten und verbotten, gerichtsbarkhaitten, gerichtsfellen, fron, dinst, huener, waidgelt, wasser, wunne und waidt, auch die gerechtigkait im gemainen holtz doselbsten, beständigen und unbeständigen gefellen, alles fur frey aigen, nichts ausgenomen dan die gaistliche jurisdiction, landgericht zwang und zent, die altwegen und je gehen statt Schwartzach gehoert, und nach alles lauth ains ubergebnen registers fur 22000 fl. an grober muntz, den fl. zu 15 batzen, das sie gemelte stuk mit allen bewen inhaben, uff ihren chosten erhalten und [gestrichen: daran] im notfall am schlos 2000 fl. verpauen sollen und moegen, jedoch den stifft dessen zuvor zuverstandigen, der dan auch macht haben soll, ainen gegenschreiber dahin zuordnen, und denen von Eglofstain gemelten zum widerkhauff zubetzalen schuldig sein, welcher widerkhauff dan 1 jar zuvor soll uffgekundt werden und die betzalung zw Rottenburg an der Tauber zuthun. Registrata in 2 contractuum Conr(adi) fol. 457. [Einfügung am Rand: vide plura fol. Sequentibus]
Kommentar:
Dem Schreiber unterläuft beim Bezug auf die von Egloffstein ein Fehler. Gemeint ist wohl der schon genannte Johann Egolf, der zu diesem Zeitpunkt noch Domherr in Würzburg war.
Der Eintrag stammt von der Nachtragshand.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 59v, Schreiber:
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 457
Digitalisat: