Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Murhart Mutigshaim

Das Kloster Murrhardt (Murhart) übergibt der bischöflichen Kanzlei Würzburg die Kopie einer Urkunde und gibt an, dass das Original vorhanden ist. Die Urkunde beinhaltet, dass Kaiser Ludwig der Fromme (Ludwig der erst vnd gütig) 827 seinem Beichtvater, dem Einsiedler Bruder Walterich (Walterichen), den Bau einer Klause für sich und zwölf seiner Brüder am Gewässer Murr (Murra) genehmigt. Außerdem übergibt der Kaiser drei Pfarreien, etliche Leute, Güter und Gefälle. Letztlich wird daraus eine Abtei gemacht, die gegenüber der Vogtei, allen Fürsten und anderen geistlichen und weltlichen Herrschern frei ist.

Exzerpt:

Aber wie dem allem, ist ain copei aus dem closter Murhart herein gei W in die Cantzlei gegeben, vnd dabei angezaigt worden, das das orginal vorhanden sein solle, Inhaltend das B Kaiser Ludwig der erst vnd gütig genant. anno 827 bruder Walterichen ainem Ainsidel seinem beichtuater ain clausen fur sich vnd zwolf bruder an dem wasser fluss Murra zubawen erlaubt auch ime trei [Einfügung Nachtragshand am Rand: Fichberg, Murhart, Sultzbach, Osweil, Erkmershausen, Laufen] pfarhent vnd sunst mer etliche leute güere vnd gefelle vnd letzlich ain abbtei daraus gemacht haben die vor vogtei vnd aller fursten vnd anderen steuden geistlichen vnd weltlichen beschwerden frei sein solten Recepta Capitulari fol 286. [Nachtragshand: Musterung des landuolchs vite auffboth]

Kommentar:

Wahrscheinlich bezieht sich Fries hier auf eine Urkunde, die angeblich 817 von Ludwig dem Frommen ausgestellt wurde. Dabei handelt es sich um eine Fälschung aus dem 12. Jhd, die jedoch auf einer authentischen Vorlage beruht. (Vgl. https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/einfueh.php?bestand=3595 Wahrscheinlich muss noch zitierfähige Literatur rausgesucht werden, das ist nur, was ich auf die Schnelle gefunden habe.) Es ist kein Datum angegeben. Die Nachtragshand fügt am Rand die Pfarreien hinzu: Fichtenberg (Fichberg), Murrhardt (Murhart), Sulzbach an der Murr (Sultzbach), Oßweil (Osweil), Erdmannhausen (Erkmershausen), Laufen am Kocher (Laufen). Die Nachtragshand fügt hinzu: Für die Musterung des landuolchs siehe auffboth.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 132r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 286

Digitalisat:

Murrhart

In Murrhardt (Murrhart) liegt ein Benediktinerkloster, zwei Meilen hinter der Stadt Schwäbisch Hall (Hall am Kocher) innerhalb der Grenzen von Franken und Schwaben gelegen. Dort versammelt der Heiligen Bonifatius (S Bonifacico), der erste Erzbischof zu Mainz, etliche andächtige Brüder und baut ihnen Zellen, in denen sie von der Welt abgeschieden sind und dem allmächtigen Gott ungehindert dienen können. Pippin der Jüngere (Witwin, sunst pipin genant), ein König der Franken, befiehlt dem Heiligen Burkhard, dem ersten Bischof von Würzburg, diese Mönche und Zellen in klösterliche Zucht zu verwalten. Dies geschieht jedoch, bevor er Bischof ist. Diesen Befehl übergibt später sein Sohn, Karl der Große im ersten Jahr seiner Regierung, als Burkhard Bischof von Würzburg ist.

Exzerpt:

Murrhart Ain closter Benedicter ordens zwo meil wegs hinder der stat Hall am Kochen, In den grentzen der Francken vnd Schwaben gelegen, da haben sich bei zeiten S. Bonfacico des ersten Ertzbischofs zu Maintz etliche andechtige brüdere versamelt vnd Inen cellen gebawet, darin si waren von der welte abgeschieden dem Almechtigen Got vnuerhindert dinen möchten. dieselben munchen vnd cellen in clösterlicher zucht zugehen vnd zuuerwalten hat Witwin, sunst pipin genant, ain kunig der Francken Sant Burgharten dem ersten B zu W. gleich wol zuuor vnd ehe er B warde zugestellt vnd beuolhen [Einfügung der Nachtragshand am Rand: mit Neuenstatt, Hoenbergk, Amerbach, Schluchtern, Schwartzach] Soche vbergabe hat volgends sein sun Kunig Carl im ersten Jare seiner regirung S Burhaten der B. worden. Recepta priuilegiorum fol 201

Kommentar:

Fries meint wohl eher 20 Meilen. Außerdem ist Burkard bereits tot, als Karl der Große König wird. Vgl. Eintrag 331: Es handelt sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung. Vgl. außerdem die Bestätigungen MGH DD O III, Nr. 140 und Nr. 431. Vgl. auch StA Würzburg, Stdb. 772, f. 74v. Die Nachtragshand fügt am Rand weitere zu verwaltende Klöster hinzu: Neustadt am Main (Neuenstatt), Homburg am Main (Hoenbergk), Armorbach (Amerbach), Schlüchtern (Schluchtern), Münsterschwarzach (Schwartzach). Es ist kein Datum angegeben. Das Datum ergibt sich aus dem Anfang der Regierung Burkards und dem ersten Regierungsjahr Karls des Großen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 201

Digitalisat:

Nentzenhaim

König Karlmann (Carlman), der Bruder Kaiser Karls des Großen (Carls des erstn vnd grossen), übereignet dem Hochstift Würzburg die Pfarrei Neresheim (Nerishaim sunst auch Neristain im Ries). Das bestätigen Kaiser Karl der Große und sein Sohn Kaiser Ludwig der Fromme (Ludwig der gütig).

Exzerpt:

Nerishaim sunst auch Neristain im Ries die pfarhe daselbst hat Kunig Carlman Kaiser Carls des ersten vnd grossen brueden dem Stifft W. zuaigen geben, das haben er Kaiser Carl vnd sein sun kaiser Ludwig der gütig bestetigt, Rcepta priuilegiorum fol. 203.

Kommentar:

Die Datierung des Eintrags orientiert sich an den Lebensdaten der besprochenen Personen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 134v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 203

Digitalisat:

Nentzenhaim

König Arnulf (Kunig Arnulf) bestätigt die Übereignung der Pfarrei Neresheim an das Hochstift Würzburg.

Exzerpt:

Dise vbergabe hat Kunig Arnulf am 21 Nouembris anno 88 bestetigt in priuilegiorum fol. 208 d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 134v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 208

Digitalisat:

Murrhart

Das Privileg, das Kaiser Karl der Große an den Bischof von Würzburg bezüglich der Verwaltung einiger Klöster übergibt, erneuert und bestätigt König Otto III. auf Bitten Bischof Bernwards.

Exzerpt:

dis priuilegum oder vbergab Kaiser Carln des ersten, hat Kunig Ot der ander vf anhalten B Bernwarten vernewet vnd bestetigt am 12 decembris anno 993. Recepta priuilegiorum fol. 214d

Kommentar:

Dabei handelt es sich um die Klöster Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf den vorhergehenden Eintrag. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 214

Digitalisat:

Murrhart

Kaiser Otto III. bestätigt Bischof Heinrich I. die Übergabe eines Privilegs Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Dergleichen hat Kaiser Ot der trit B Hainrichen dem ersten die vorbemelt vbergab auch bestetigt am 14 Aprilis anno 999 Recepta priuilegirum fol 217 d.

Kommentar:

Dabei handelt es sich um die Klöster Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf die vorhergehenden Einträge. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 217

Digitalisat:

Murrhart

Kaiser Heinrich II. bestätigt Bischof Heinrich I. auf dessen Bitte das Privileg Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Also hat Kaiser Hainrich der ander vnd hailig vf bite vnd anhalten gedachten Hainrichen auch gethan im 9 tag Februarii des 1003 Jars Recepta priuilegiorum fol. 221.

Kommentar:

Die Klöster: Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf die vorherigen Einträge. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 221

Digitalisat:

Murrhart

König Konrad II. bestätigt dem Hochstift Würzburg auf Bitten Bischof Meginhards das Privileg Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Suilit modo hat Kunig Conrat der ander vf ersuchen vnd anhalten B Mainharten, dem Stifft W. das die obuerlaut vbergab bestetigt am 10 tag Maii anno 1025 Rcta priuilegiorum fol 224d.

Kommentar:

Die Klöster: Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Siehe die Einträge zuvor. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 224

Digitalisat:

Murrhart

König Konrad II. verleiht dem Hochstift Würzburg auf Bitten Bischof Meginhards das Wildbannrecht in der Nähe des Klosters Murrhardt (Murhart). Der König übergibt einen Brief, in dem er verkündet, dass die Grenzen des Wildbanns zwischen Franken (Frankcken) und Schwaben (Schwaben) liegen.

Exzerpt:

Es hat auch der ietzgemelt kunig Conrat ain wildban bei dem closter Murhart gelegen vf bite B Mainharten dem Stifft W. zugestellt, Jme auch briefe daruber geben darin er lauter meldet das in dieser wildbann die grentzen sein zwischen Francken vnd Schwaben. Actum am 21 Julii anno 1027. Recepta prilegiorum fol. 225

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 225

Digitalisat:

Müntz

Als Bischof Johann von Brunn Sigmund von Sachsen (Sigmunden von Sachsen) als Stiftspfleger annimmt, muss dieser eine Bestätigung unterzeichnen, dass er sich nur von einem Papst weihen lassen würde, den auch das Domkapitel als solchen anerkennt. Daran hält er sich nicht, weshalb er vom Domkapitel nicht geduldet wird. Kurz darauf wird Sigmund von Sachsen von König Friedrich III. seiner Herrschaft enthoben. An seine Stelle tritt Gottfried Schenk von Limpurg (Schenk Gotfrid von Limpurg), der zuvor Domdechant in Bamberg ist.

Exzerpt:

Als aber B Johanns von Brun Hertzoge Sigmunden von Sachsen zu ainem pfleger anname, muest er ain besigelte verschreibung vber sich geben, das er von kainem Bapst das imunus consecrationis nemen wolte, dann von dem, den [gestrichen: ain B zu W oder] das domcapitel fur ainen Babst hielte, das hielte er aber nit, derwegen Inen die heren vom domcapitel zu kainem heren noch B. leiden oder dulden wollten. Kurtzlich darnach wart er Herzog Sigmund derregirung durch Künig Fridrichen den triten entsetzt, vnd an sein stat zu ainem pfleger geordet, der domdechant zu Bamberg Schenk Gotfrid von Limpurg domher zu W.

Kommentar:

Die Datierung des Eintrags orientiert sich an der Regierungszeit Bischof Sigmunds von Sachsen. Es ist kein Quellenverweis angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 125r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: