Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Weltliche Gerichte, Lehengericht

Während der Adel vor dem Hofgericht in Lehensangelegenheiten gerichtet wird, müssen Bürger und Bauern vor das sogenannte Lehengericht gehen. Dieses wird, ebenso wie das Hofgericht, in der bischöflichen Kanzlei abgehalten. Der Bischof stellt einen seiner weltlichen Räte als Richter, die Schöffen und Beisitzer des Gerichts setzen sich aber aus Würzburger Bürgern zusammen, die Lehensträger des Stifts sind. Von dem Lehengericht können Fälle an das Reichskammergericht weitergegeben werden.

Exzerpt:

Lehengericht Die Edlen lehenleute[gestrichen: n] suchen das recht in lehensachen vor dem egemelten Hofgericht, wie dan gesagt ist, aber in den sachen und fellen der burgere oder baurenlehen berurend ist ain sunder gericht, das auch in der Cantzlei Gehalten wurt, daran gibt der lehenher und Landsfurst ainen aus seinen weltlichen Edln räthen, zu richtere, aber die beisitzere oder urtailsprechere solchen gerichts werden aus den beleheten burgeren zu W. genomen, von disem gericht wurt auch an das kaiserlich camergericht appellirt. [Einfügung am Rand: Burger oder Bauer Lehengericht]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 277r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Heinrich Schenk von Roßberg (Hainrich Schenck vom Rosperg) erhält von Bischof Gottfried von Hohenlohe einen Pfund Pfennigzins des Hofschultheißenamts zu Haug als Mannlehen. Daraus folgert Fries, dass dem abgeschafften Gericht zu Haug einst ein Hofschultheiß vorstand. Er merkt allerdings an, dass er sonst keinerlei Informationen darüber finden kann.

Exzerpt:

Gericht zu Haug In dem lateinischen Lehenbuch der alten Bischofe zu Wirtzburg ANTIQUUM FEODORUM genant, stet am 7 und 28 bleteren das Hainrich Schenck vom Rosperg [Einfügung: lche vns vmb 3 Jahre 1317] von Bischof Gotfriden von Hohenlohe umb das Jahre 1317 zu manlehen empfangen habe, 1 Pfund pfening zins von hofschulthaißenambt zu Haug, das zaigt an, das etwan ain hofschultaiß das Gericht in der vorstat Haug gehabt hat, wie in der vorstat zu Blaichach, aber sunst finde ich ferner nichs davon geschriben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 280r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber feudorum antiquus f. 7
Liber feudorum antiquus f. 28

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Arnold Münzmeister (Arnold Müntzmaister) erhält folgende Lehen von Bischof Gottfried von Hohenlohe: 27 Schilling Pfennigzins, zwei Achtel Unschlitt, 52 Zinshühner in der Pleich und das Gericht zu Pleichach, zwei Morgen Weingarten am Stain vnter dem Newenhaus, 22 Schilling Pfennigzins und 34 Zinshühner von den Bewohnern der Bölengasse (möglicherweise ist die Bärengasse im Würzburger Stadtviertel Pleich gemeint).

Exzerpt:

Gericht zu Blaichach Arnold, Müntzmaister hat [Einfügung: umb das Jare des heren 1317] [gestrichen: zu lehen entpfangen] von B Gotfriden von Hohenlohe [Einfügung: zu lehen entpfangen] 27 schilling pfening zins 2 achtail unslit, 52 zinshünere in der vorstat zu Blaichach, und das Gerichte uber die jenigen so berurte 52 hünere geben, 2 morgen weingarten am Stain unter dem Newenhaus, 22 schilling pfenning zins und 34 zinshüner von den hauseren in der Bölengasse, in antiq. Feod. Fo. 35

Kommentar:

Unschlitt ist eine andere Bezeichnung für Talg oder Tierfett, das zumeist aus Schlachtabfällen gewonnen wird. Es findet seine Verwendung hauptsächlich als Schmiermittel oder in der Abdichtung von Fässern u.ä. Das Gericht existiert zu Fries Lebzeiten nicht mehr.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 280r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber feudorum antiquus f. 35

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Marquard Zull (Markart Zull) erhält das Hofschultheißenamt des Gerichts zu Pleichach von Bischof Albrecht von Hohenlohe als Lehen.

Exzerpt:

Markart Zull hat das Hofschultaissenambt entpfangen von B Albrechten von Hohenlohe, Reg. in feod Alberti fo 21 d.

Kommentar:

Fries gibt für die Verleihung kein Datum an. Aus den Regierungsdaten Bischofs Albrecht von Hohenlohe lässt sich die Angabe 1345 - 1372 schließen. Das Gericht existiert zu Lebzeiten Fries' nicht mehr.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 280v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber feudorum Alberti f. 21

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Von sieben Gerichten

Konrad Zingel (Conrat Zingel) kauft das Hofschultheißenamt des Gerichts zu Pleichach von Marquard Zull (Markart Zull), der es zuvor von Bischof Albrecht von Hohenlohe verliehen bekommen hatte. Konrad Zingel erhält das Amt nun auch von Bischof Albrecht von Hohenlohe als Lehen. Das Amt wird Hofschultaisenambt zu Blaichach unter dem Baume genannt und zu ihm gehören 24 Schilling Pfennigzins und 52 Fastnachtshühner, die von den Häusern und Gärten in der Pleichach erhoben werden. Die Bewohner und Eigentümer dieser Häuser und Gärten fallen in den Bezirk des Gerichts zu Pleichach, welches mit dem Hofschultheißenamt verbunden ist. In den Gerichtsbezirk fallen zusätzlich noch die Leute, die den Pfennigzins an das Neumünster geben. Diese Übergabe findet immer am 8. September (Mariä Geburt) in der Pleichach unter einem Baum hinter dem oberen Eckhaus am Judenfriedhof statt.

Exzerpt:

Volgends hat Conrat Zingel solch Hofschultaissenambt von itzgenanten Markarten Zullen erkaufft und dasselbig von gedachten B Albrechten entpfangen, wurt das Hofschultaisenambt zu Blaichach unter dem Baume genant, darein gehoren 24 schilling pfening zins weniger 3 Pfennig, und 52 fastnachtshüner uf etlichen heuseren und gärten zu Blaichach, und hat das gericht uber die leute in den gemelten heuseren gesessen, und auch andere, die den zins itzund den heren zum Newenmünbster geben zu Blaichach unter dem gemelten Baumen hinter dem oberen eckhaus am Judenkirchof gelegen am bach am tag Nativitatis Marie, vide feo Alberti fo 52 d.

Kommentar:

Fries gibt für die Verleihung kein Datum an. Aus den Regierungsdaten Bischofs Albrecht von Hohenlohe lässt sich die Angabe 1345 - 1372 schließen. Das Gericht zu Pleichach existiert zu Fries Lebzeiten nicht mehr.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 280v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber feudorum Alberti f. 52

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Gernot Hofschultheiß (Gernot Hofschultais) wird unter Bischof Albrecht von Hohenlohe in den Ritterstand aufgenommen, nachdem er im Jahr 1303 mehrere Lehen von Bischof Andreas von Gundelfingen erhalten hatte, unter anderem den Löwenhof (Lewenhof) und das Gericht zu Pleichach. Gernot Hofschultheiß nimmt den Namen seines Lehensguts auf und wird nun Ritter vom Löwenhof (riter vom lewenhof genant) genannt.

Exzerpt:

Diser Gernot hofschultais [Einfügung: riter] vom Lewenhof genant, wurt unter den Edelleuten gezelt im Jahre des heren 1346 bei zeiten B Albrechten von Hohenlohe, Reg. Emptionum fo 47

Kommentar:

Das Gericht existiert zu Fries Lebzeiten nicht mehr.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 280v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber emptionum f. 47

Digitalisat: