Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Geroldshouen

Das Stift Würzburg kauft ein Haus in Gerolzhofen von Johann Jorer (Hanns Jorer).

Exzerpt:

Ain behausung daselbst von Hannsen Joreren an stifft erkaufft, ist der kaufbrief vf der Cameren registrirt vnd ligt das Original im buchstaben J in scrinio proprietatis.

Kommentar:

Fries gibt keinen Anhaltspunkt dafür an, wann der Kauf stattgefunden hat.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 287v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Ein Hof in Gerolzhofen gehört ursprünglich dem Geschlecht der Lamprechten von Gerolzhofen (Lamprechte vnd Lemplin) und gehört zum Brotspeisamt des Herzogtums Frankens. Von den Lamprechten kommt es an die Familie der Zollner von Rottenstein (Zollere vom Rotenstain). Nach dem Tod Philipps Zollner von Rottenstein, der letzte seines Geschlechts, fällt der Hof dem Stift heim.

Exzerpt:

Ain hof zu Geroltdshofen gelegen, ist auch der Lamprechten vnd Lemplin gewesen, vnd hat in das Bratspeisambt des Hertzogtumbs zu Francken gehoret, ist von den Lamprechten, an die Zollere vom Rotenstain komen, vnd nach absterben Philipsen Zollers des letzten dis geschlechts dem Stifft wider haimgefallen, dauon such gute [gestrichen: gute] an antzaigung hieoben im wort Erbspeisambt.

Kommentar:

Die Zeitangabe erschließt sich aus den Lebensdaten der im Eintrag erwähnten Personen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 287v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Apel von Stotternheim (Apel von Stoternhaim) ist seit 1411 die Hälfte an Stadt und Amt Gerolzhofen verpfändet, weil er für den Bischof Schulden bezahlt hat. Diese Hälfte wird nun an Erkinger von Seinsheim (Erckinger von Saunshaim zum Steffansberg) für 7000 Gulden verpfändet, wobei Fries sich nicht ganz sicher ist. Auch zum genauen Datum der Verpfändung kann Fries keine Informationen finden. Er erschließt aus Abschriften das ahr 1418.

Exzerpt:

Aber Apels von Stoternhaims halbtail (darfur ich es halte) hat genanten B Johanns, heren Erckingern von Saunshaim zum Steffansberg [Einfügung: fur VII m fl. ver]schreiben, vf welchen tag vnd Jar find ich nit dabei, wie aber die vor vnd nachgehenden copien ausweisen mogt es im 1418 Jar beschehen sein, Recepta Contractuum Brun fo. 36 d.

Kommentar:

Erkinger von Seinsheim wird später Erkinger von Schwarzenberg.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 286r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Johann Zobel (Hanns Zobel) hatte Bischof Johann von Brunn 3600 Gulden geliehen, mit denen der Bischof seine Schulden bei einem Gläubiger bezahlte, dem dafür die Hälfte an Stadt und Amt Gerolzhofen (Geroltzhofen) verpfändet waren. Gerolzhofen wurde deshalb an Johann Zobel verpfändet. Fünf Jahre später wird die Verpfändung folgendermaßen geändert: Johann Zobel werden auf der Hälfte von Stadt und Amt Gerolzhofen für die 3600 Gulden je 15 Gulden verpfändet. Daraus ergibt sich für Johann Zobel eine jährliche Einnahmesumme von 240 Gulden. Sollte er mehr als die 240 Gulden einnehmen, steht das überschüssige Geld dem Stift zu.

Exzerpt:

[Einfügung: Darnach im 1420 Jar am Mitwochen nach pfingsten ist diese verschreibung geendert, vnd ime [Einschub am linken Rand: Hannsen Zobel] vf solchem halbtail fur obgenanten pfandschilling ie von 15 fl. Ain verschriben, macht die gantz haubtsum Jherlich 240 fl. Was aber daruber gefiele sollte dem stiffte bleiben, Recepta in 2 debitorum Brun fol. Primo.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 285v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Bischof Johann von Brunn erneuert die Verpfändung von Stadt und Amt Gerolzhofen (Geroldshouen): Johann Zobel (Hanns Zobel) erhält die Hälfte von Gerolzhofen zur Verwaltung, Nutznießung und als Pfand für 3600 Gulden. Erkinger von Seinsheim (Erckinger von Saunshaim) erhält die andere Hälfte als Pfand ohne Zinszahlungen. Außerdem muss Johann Zobel dem Bischof jährlich 60 Gulden bezahlen und die Hälfte der Erträge der Schafsweide zu Dingolshausen (Dingoldshausen) abgeben. Die Nachtragshand vermerkt zusätzlich Stollburg (Stolberg) und Rügshofen (Ruegshoffen).

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand: Stolberg, Ruegshoffen] Im Jahre des Heren 1424 an Vnserfrawentag Natiuitatis hat B. Johanns von Brun obgenantem Hannsen Zobel den halbentail an stat vnd ambt Geroldshouen fur die berurten 3600 fl. Wider ambtmans weis eingeben vnd verschriben, doch heren Erckingeren von Saunshaim riter an dem andern halbtail on schaden, vnd das er Zobel ime B Johannsen Jherlich 60 fl. Vnd den halbtail der schaffwaide zu dingoldshausen gein W. in die cameren raiche, Recepta in 2 lib. Debitorum Brun fo. 81.

Kommentar:

Erkinger von Seinsheim wird später Erkinger von Schwarzenberg.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 286r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Johann Zobel (Hanns Zobels) leiht Bischof Johann von Brunn 3600 Gulden, mit denen der Bischof seine Schulden bei einem Gläubiger bezahlt, dem dafür die Hälfte an Stadt und Amt Gerolzhofen (Geroltzhofen) verpfändet werden. Stadt und Amt Gerolzhofen sind nun zur Hälfte an Johann Zobel verpfändet. Weil die geliehenen 3600 Gulden aber nicht den vollständigen Wert des Pfands abdecken, leiht sich der Bischof von seinem Schwager Peter Fuchs von Dornheim (Peter Fuchs von Dornhaim) 1072 Gulden. Dafür verpfändet der Bischof ihm 60 Gulden auf der Hälfte von Stadt und Amt Gerolzhofen, die an Johann Zobel verpfändet ist. Dementsprechend werden Johann Zobel und seine Erben dazu aufgefordert, diese 60 Gulden jährlich an Peter Fuchs von Dornheim zu bezahlen.

Exzerpt:

Nachdem aber die nutzung des halbtails an stat vnd ambt Geroltzhofen sich etwas mer erstreckt, dan die [gestrichen: zinse] verschriben zinse von den 3600 fl. Gebured, hat B. Johanns egemelt von seinem Schwager Peter Fuchsen von Dornhaim 1072 fl. Genomen vnd ime vf demselben Hannsen Zobels halbtail Jherlich 60 fl. Darfur verschriben, auch Ine den Zobel vnd seine erben gehaissen, ime dem fuchsen vnd seinen erben solche 60 fl. Jherlich vf Martini auszurichten [Einfügung: actum] Catherine des 1436 Jars, Conractuum J fo. 181.

Kommentar:

Peter Fuchs ist nicht als Repräsentant der Linie der Fuchs von Dornheim belegt. Im Allgemeinen ist auf Basis des aktuellen Forschungsstandes kein Mitglied des Adelsgeschlechts der Fuchs mit dem Namen Peter greifbar: Vgl. S. JfL 58 (1998), S. 89-95.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 285v/286r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Michael und Hermann von Schwarzenberg (Michel vnd Herman), die Söhne Erkingers von Seinsheim (Erckinger von Saunshaim), der später zum Freiherren von Schwarzenberg wird, verpfänden dem Ritter Matthias Slick (her Matthis Slick riter) 2000 Gulden auf der Hälfte von Stadt und Amt Gerolzhofen (Geroltzhouen). Bischof Gottfried von Limpurg gibt hierzu seine Einwilligung.

Exzerpt:

Obgemelten hern Erckingers von Saunshaim (der sich mitler Zeit zu einem heren machen vnd von Swartzenberg nennen lassen) sune Michel vnd Herman haben heren Matthis Slicken riter II m fl. vf irem halbtail zu Geroltzhouen verwisen, vnd B Gotfrid von Limpurg daruber ain verwilligungbrief geben, dinstag nach Catherine Anno 1446, Recepta in diuersarum formarum Limpurg fo. 88 d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 286v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Michael von Schwarzenberg (her Michel) tritt seine Nutzungsrechte in Gerolzhofen (Geroldshofen) und die dazugehörigen Untertanen an Bischof Gottfried von Limpurg ab. Die Urkunden und Bestätigungen, die die Übergabe betreffen, werden bei einem unbekannten Dritten hinterlegt.

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand: Werneck] Wie aber her Michel, seiner gerechtickait zu Geroldshofen B Gotfriden abgetreten, vnd die vnterthan an ine gewisen, auch bewilligt die haubtbrieue daruber sagend in ain trite hand zuhinterlegen, am tag Dionisii des gemelten 1446 Jars, stet in Contractuum Limpurg fo 80 d.

Kommentar:

Amt und Stadt Gerolzhofen sind an Michael von Schwarzenberg und seinen Bruder Hermann verpfändet (vgl. direkt voranstehenden Eintrag bei Fries).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 286r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Bischof Gottfried von Limpurg verpfändet die Hälfte an Amt und Stadt Gerolzhofen (Geroldshofen), die zuvor Michael von Schwarzenberg (her Michel von Swartzenberg) verpfändet war, an Apel vom Stein (Apel vom Stain). Bischof Rudolf von Scherenberg löst das Pfand aus.

Exzerpt:

Solchen heren Michels von Swartzenbergs tail zu Geroldshofen hat B. Gotfrid Apeln vom Stain eingeben, eo lib. fol. 95 d. der ist aber [Einfügung: hernach] durch B. Rudolfen wider abgelost worden.

Kommentar:

Im Jahr 1446 erhält Michael von Schwarzenberg zusammen mit seinem Bruder Hermann die Hälfte an Stadt und Amt Gerolzhofen als Pfand und tritt im gleichen Jahr die Rechte an Bischof Gottfried von Limpurg ab. Dementsprechend muss diese Verpfändung nach 1446 stattgefunden haben. Da Bischof Gottfried von Limpurg 1455 stirbt, muss die Verschreibung innerhalb des Zeitraums zwischen 1447 und 1455 erfolgt sein. Die Ablösung durch Bischof Rudolf von Scherenberg kann entsprechend seiner Regierungsdaten nur zwischen 1466 und 1495 stattgefunden haben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 286r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Die Nutzungsrechte für einen Hof in Gerolzhofen gehören zum Mundschenkenamt. Durch den Tod Philipps Zollner von Rottenstein (Philip Zoller), letzter seines Geschlechts, fällt dem Stift der Hof heim.

Exzerpt:

Etliche nutzung daselbst vor alter in das Butigilambt gehorig, vnd des stiffts aigentumb ist durch absterben ietzgemelten Philipsen Zollers dem Stifft fornant vnd haimgefallen, dauon suech oben Butigel ambt.

Kommentar:

Butigel oder auch Butigel leitet sich ab von buticula, dt. Flache oder Krug, und bildet die Grundlage für den Begriff des buticularius, dt. Mundschenk.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 287v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: