Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Grasmarschalckambt

Fries schreibt, dass er über die genauen Aufgaben, die die Inhaber des Grasmarschallamts erfüllen müssen, nur unzulänglich Informationen finden konnte. Er geht aber davon aus, dass die Amtleute dafür Sorge tragen sollten, dass Wiesen und Weiden in Ordnung gehalten werden sollten. Er schließt dies daraus, dass die Bischöfe von Würzburg stets Ämter verteilten, damit für einen bestimmten Bereich Sorge getragen werden sollte. Dabei nennt er folgende übliche Aufgabenbereiche und Ämter: Ämter für den Wildbann, Wälder, Forste, die tägliche Hofhaltung (wildban, welde, forste, und die tagliche hofhaltung), das Amt des Jägermeisters und des Försters (Jagermaister, forstere), des Mundschenks, das Bratspeisamt (amptleut, uber den Butgel Bratspeis), der Kaplan (Caplane) und gefreite Ämter (Fieterambt) des Bistums.

Exzerpt:

Was dise ambtleut [gestrichen: fur ein] ordnung und bevelh [gestrichen: gehabt] gewest hab ich mindert finden konnen, Ich acht es aber darfur, wie die alten fursten zu W. vor zeiten mancherlai ambte gehabt, uber den wildban, welde, forste, und die tagliche hofhaltung, als Jagermaister, forstere, amptleut, uber den Butgel Bratspeis, [gestrichen: Balckspeis] Caplane und dergleichen, das disen des stiffts und hertzogtumbs zu Francken [gestrichen: das] Fieterambt, das ist die wismat, wise und waide zubewaren und zuverschen bevolhen gewest sei,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 301r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Müntz

Kaiser Friedrich II. erkennt die Abschaffung des Münzrechts der Reichsstädte durch seinen Sohn Heinrich VII. im Jahr 1232 als rechtskräftig an. Trotzdem beschweren sich der Mundschenk und der Schultheiß König Heinrichs VII. in Schweinfurt bei Bischof Hermann von Lobdeburg aufgrund der Münz-Regalien des Hochstifts. Auf Bitten des Bischofs wird die Beschwerde durch Heinrich VII. abgewiesen.

Exzerpt:

Welche ietzgemelte Künig Hainrichen abschaffung, durch seinen vater kaiser Fridrichen den anderen zu vtin in Foriane des volgenden 1232 Jars bestetigt und roborirt warde Recepta priuilegiorum fol 237 Nichts deste weniger vnderfingen sich egemeltem Künig Hainrich Butigler vnd schulteise zu Schweinfurt B Herman zu W dem ersten an seinem vnd seines Stiffts Regalien vnd sunderlich der müntz zubeschweren, das stellet aber kunig Hainrich vf bite B Herman auch ab, am 21 tag Nouembris des 1234 Jars Recepta priuilegiorum fol 239

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 122v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Butigelambt

Hermann Butigler (Butigler) empfängt das Mundschenkenamt von Bischof Gottfried von Hohenlohe. Dazu gehören 28 Malter Korn und Haber, die in Gerolzhofen (Geroltzhoven), Lülsfeld (Lilsfeld) und Kolitzheim (Colitzhaim) fällig sind.

Exzerpt:

[gestrichen: das] Butigelambt, hat Herman Butigler von B Gotfriden von Hohenlohe entpfangen, darein gehorn 28 malter korns vnd habern zu Geroltzhoven fellig [Nachtragshand: Lilsfelt, Colitzhaim] Antiquo feodorum fo 11, 126, 117, Feodorum Eglof. 11 et 36d, 39d, Brun 7d 10, Limpurg 86, 1 Feodorum Rudolfi fo 26d Feodorum Grumbach 24d.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 127r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 297, 504, 523
StA Würzburg, Lehenbuch 11, S. 48`, 59`
StA Würzburg, Lehenbuch 14, S. 14`, 17
StA Würzburg, Lehenbuch 18, f. 86
StA Würzburg, Lehenbuch 21, f. 24´

Digitalisat:

Butigelambt

Unter Bischof Johann von Egloffstein wird die Rechtsfrage behandelt, ob das Mundschenkenamt ein freies Mannlehen oder ein Erblehen ist.

Exzerpt:

Ob das ambt ain frei man, oder erblehenlich sei, ain rechtvertigung bei B Johannsen von Egloffstain geubt 1408. In feodorum eg fo 44

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 127r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 11, S. 56

Digitalisat:

Butigelambt

Bischof Rudolf von Scherenberg bewilligt, dass die Inhaberfamilie des Munschenkenamtes namens Kranz (Crantz) den zum Amt gehörigen Hof in Gerolzhofen (Gerolzhoven), der vom Stift zu Lehen geht, für zehn Jahre an das dortige Spital für 28 Malter Korn und Haber verleihen dürfen.

Exzerpt:

B Rudolf hat im Jare 1469 bewilligt, das die innigen Crantzen den Butigelhof zu Gerolzhoven, des Stiffts lehen, dem Spital daselbst zehen iarlang fur 28 Malter getraids korns vnd haberns verlihen, Omissorum [Nachtragshand am Rand: vide in liber privilegiorum in fol 196p.i.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 127r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 77,

Digitalisat:

Butigelambt

Nach Konrad Kranz' (Crantz) Tod fällt das Mundschenkenamt 1521 heim und wird Klaus von Dettelbach (Dettelbach) verliehen, der dieses Amt wiederum an Erasmus Zollner (Zoller) verkauft. Nach dessen Tod empfängt dessen nächster Verwandter Karl Zoller (Zoller) dieses Amt als Lehen. In diesem Kontext wird auch der Ort Rügshofen Rugshoffen erwähnt.

Exzerpt:

Als dis ambt nach absterben Contz Cräntze [Einfügung: Anno 1521] dem stiffte vermant vnd haimgefallen, [gestrichen: auch] warde Clausen von Dettelbach verlihen [Einfügung: Michaelis 1521, 106d] [gestrichen: hat er] hat solch ambt vnd zugehorungen hof Asmusen Zoller verkaufft. 2 Feodorum Conradi fo 18. Nach seinem dot hat es Carl Zoller [Einfügung: als der nechst lehenserb] entpfangen, eo lib 125 [Nachtragshand am Rand: Rugshoffen]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 127r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Butigelambt

Kurz nach Karl Zollner (Zoller) stirbt auch dessen Sohn Philipp, wodurch das Mundschenkenamt samt anderen Mannlehen dem Hochstift Würzburg heimfällt.

Exzerpt:

[gestrichen: Nach Erasmen dot, hat es Carl Zoller entpfangen] Anno 1545 ist Carl Zoller gestorben vnd balt [gestrichen: hernach] sein son Philips, dardurch das Butigelambt sambt andern manlehen dem stifft vermant [Einfügung: vnd haimgefallen sein] [Nachtragshand am Rand: vide in fol ab hoc 20]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 127r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Die Nutzungsrechte für einen Hof in Gerolzhofen gehören zum Mundschenkenamt. Durch den Tod Philipps Zollner von Rottenstein (Philip Zoller), letzter seines Geschlechts, fällt dem Stift der Hof heim.

Exzerpt:

Etliche nutzung daselbst vor alter in das Butigilambt gehorig, vnd des stiffts aigentumb ist durch absterben ietzgemelten Philipsen Zollers dem Stifft fornant vnd haimgefallen, dauon suech oben Butigel ambt.

Kommentar:

Butigel oder auch Butigel leitet sich ab von buticula, dt. Flache oder Krug, und bildet die Grundlage für den Begriff des buticularius, dt. Mundschenk.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 287v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: