Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Liental

Nur die Würzburger Bischöfe dürfen laut Bischof Gerhard von Schwarzburgs Lehenbuch im Amt Lichtel (Liehental) Schafe halten.

Exzerpt:

In B. Gerharten Lehenbuech am 30 blat d steht also, Item auch hat mein [hanschafft] her schafe zulegen in das ampt zu Liehental vnd niemant anders.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 51r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 8, S. 47

Digitalisat:

Liebsperg

Die Herren von Lisberg (Liebsperg) verpflichten sich als Dienstmänner Bischof Gerhard von Schwarzburgs und öffnen ihm ihr Schloss.

Exzerpt:

Die heren von Liebsberg haben sich in B. Gerharten dienst verschriben, auch ime ir schloss geoffet. Originale zu hof in L Contractuum.

Kommentar:

Als Dank für geleistete Dienste erhielten Friedrich von Lisberg und seine Erben am 04. Januar 1387 das Amt von Erbburgleuten im Schloss Synne; vgl. Momumenta Boica 45, Nr. 319 S. 484. Vgl. Lundgreen, Kirchenfürsten aus dem Hause Schwarzburg, S. 271f. Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 57r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Camberg ain closter

Die Bischöfe Gerhard von Schwarzburg und Johann von Brunn befehlen ebenfalls, eine Klosterordnung aufzurichten und durchzusetzen.

Exzerpt:

Dergleichen ordnung furtzunemen und zu handlen, haben bischof Gerhart von Swartzburg und bischof Johanns von Brun auch bevelhe gethan, ibidem fo. 14. [Nachtragshand: Nota: Or(igina)le seperationis sub ep(sic)o(pus) Ottone, item advocatione sub Rodolfo si in capsula Camberg in sup(er)iori hornice, reponenda in cap(itu)l sub epalib(us) privil(egiorum) reposita si utraq sit in recepto chrographo sub Camb(er)g.

Kommentar:

Die Datumsanagabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs Gerhard von Schwarzburg. Die Nachtragshand fügt hinzu: Die Originale der Streitigkeit unter der Regierung Bischofs Otto I. von Lobdeburg und ebenso die Prozessführung Bischof Rudolfs sind im Kasten zu Comburg (Camberg) in der obersten Lade zu finden. Diese Akten müssen im Kapitel unter den Bischöfliche Privilegien abgelegt werden, sofern beide in der Chronik unter demselben Sitchwort, nämlich Comburg (Camberg), festgehalten wurden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Camerforst

Mechthild von Lisberg (Liebsberg) und ihr Sohn Friedrich verkaufen ihren Anteil am sogenannten Kammerforst (Camerforst) zusammen mit anderen Gütern im Amt Karlburg (Carlburg) und in Arnstein (Arnstain) an Bischof Gerhard von Schwarzburg. Ein späterer Schreiber erwähnt außerdem den sogenannten Hof Rumbrodt in Karlstadt (Carlstatt) sowie die Burg Bracht (Bracht), die von Bischof Albrecht von Hohenlohe dem Landgrafen von Hessen abgewonnen wurde (Albrecht den landgraffen zue Hessen ubertzogen).

Exzerpt:

Camerforst ain holtz, daran hat fraw Mechthilt von Liebsberg und ir son, her Fridrich, bischoff Gerharten von Swartzburg iren tail neben und mit anderen guteren im ambt Carlburg und Arnstain verkaufft, am donerstag vor Misericordia Domini anno 1377. Registrata in emptionum fo. 9. [Nachtragshand am Rand: Rumbrodt, ain hoff zu Carlstatt, Brachta, B. Albrecht den landgraffen zue Hessen ubertzogen.]

Kommentar:

Bereits am 02. Oktober 1363 war die Lehenauftragung einer Hälfte von Burgbracht an das Hochstift erfolgt. Vgl. MB 42, Nr. 139 S. 356 sowie Wendehorst, Bischöfe 2, S. 86.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 139v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 41

Digitalisat:

Carlburg

Mechthild von Lisberg (Lisperg) und ihr Sohn Friedrich verkaufen etliche Güter und Nutzrechte in den Ämtern Karlburg (Carlburg) und Arnstein (Arnstain) sowie den Kammerforst (Camerforst) und einen Karlstädter Hof (Rumrodt ain hoff zu Carlstatt) an Bischof Gerhard von Schwarzburg und verzichten auf ihren Anspruch auf die Burg Bracht (Brachta).

Exzerpt:

Fraw Mechthild und Fridrich ir sune, her zu Lisperg, haben etliche ire gutere und nutzung im ambt Carlburg [Nachtragshand: und Arnstain, Camerforst, Rumrodt ain hoff zu Carlstatt, und sich dargegen vertzihen der vorderung uff Brachta] bischof Gerharten verkaufft, donerstag vor Misericordia domini anno 1377. Registrata emptionum fo. 9. [gestrichen: darfur das genannt]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 141r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 41

Digitalisat:

Crauthaim

Bischof Gerhard von Schwarzburg verpfändet die von den Schwestern Elisabeth von Hohenlohe und Kunigunde von Eberstein gekaufte Hälfte an Burg, Stadt und Amt Krautheim (Crauthaim) für 2020 Gulden an den Würzburger Domherrn Hans Hofwart (Hoffwart) und dessen Bruder Eberhard.

Exzerpt:

Disen obverlauten, von gedachten beden schwesteren erkaufften halbtail an burg, stat und ampt Crauthaim hat B. Gerhart von Swartzburg heren Hannsen Hoffwarten [gestrichen: riter verpfendt, vt in Caplri fo 12. Wie hoch aber vnd zu welcher zeit, ist nit aufgeschrieben worden, aber itzgemelter B. Gerhart hat vmb S. Jacobs tag des 1399 Jars B.Johannsen von Maintz vergonnet, solchen halbtail am ambt crauthaim von dem genanten hofwart an sich zubringen, doch ime vnd seinen nachkomen die ewig ablosung fur 10 000 Gulden vorbehalten, darüber den eine B.Johanns seinen besigelten revers vbergeben Recepta in Capitulari fo 116.] [Einfügung: domheren zu W(irtzburg) und seinem brueder Eberharten fur 2020 fl. Verpfendet, anno 1387 am Freitag vor Palmarum. Registrata im ersten Maintzischen gebrechenbuech fo. 1.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 159r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Lind

Das Dorf Linden (Lind) wird an Peter von Reurieth (Rewriet) verpfändet. Fries kann nicht feststellen, von wem und zu welchem Zeitpunkt das Geschäft abgeschlossen wurde, geht aber davon aus, dass dies unter Bischof Gerhard von Schwarzburg geschehen sei (Anm.: 28. September 1398). Nach Peter von Reurieths Tod verpfändet der Vormund von dessen Tochter Margarethe, Dietz Truchsess (Truchsess), in Rücksprache mit Bischof Johann von Egloffstein, das Dorf an Graf Friedrich von Henneberg, wobei dem Hochstift ein Rückkaufsrecht eingeräumt wird. Vier Jahre später verpfändet Johann von Egloffstein unter anderem das Dorf Linden sowie Sternberg (Sternberg), Königshofen (Kenigshofen)und Eyershausen (Ischershausen).

Exzerpt:

Dises dorf Lind [Einfügung von anderer Hand: vnd Ischershausen [in der Gegend von Hildburghausen] ist [gestrcihen: Dietzen Truchsessen von Wetzhausen] Petern von Rewriet versetzt worden, uf widerlosung, von wem vnd welcher zeit find ich nit, [gestrichen: ich] acht aber es sei von B Gerharden beschen, [gestrichen: Dietz Truchsess starb vnd verbe] Peter von Reuriet starb, vnd verliese ain dochtere Margaretha genant, derselben vormund, Dietz Truchsess verkaufft mit wissen vnd bewilligung B Johannsen von Egloffstain das gemelt dorf Grave Fridrichen von Hennenberg doch dem Stifft die widerlosung vorbehalten, Actum am Jarsabend Anno 1401 Recepta Capitulari fo 24d et debitorum Eglofstain 19. Vber vier Jare hernach das ware im 1405 Jahre, hat B Johanns am donerstag vor Invocavit das dorf Lind mit anderen mer stucken sunderlich Sternberg vnd Kenigshofen [Nachtragshand: vnd Ischershausen] zu kauffen geben vf abloesung, Recepta Contractuum Brun fo. 246.

Kommentar:

Das von Fries nicht datierte erstgenannte Geschäft wurde am 28. September 1398 abgeschlossen. Es gibt einen Dietz Truchsess von Wetzhausen um 1390; vgl. StA Würzburg, ldf 7, S. 619. Zum Geschäft von 1405 vgl. ThStA Meiningen, KB Bl. 63r-64r.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 54r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 66
StA Würzburg, ldf 84, S. 49

Digitalisat:

Crauthaim

In der Auseinandersetzung mit dem Städtebund sucht Bischof Gerhard von Schwarzburg die Hilfe des Mainzer Bischofs Johann II. von Nassau und vergönnt diesem, die verpfändete Hälfte an Krautheim (Crauthaim) von Hans Hofwart ( Hoffwart), dem Sohn Eberhards, abzulösen. Er behält jedoch dem Hochstift Würzburg jährlich ein ewiges Wiederlösungsrecht für 10000 Gulden vor, was Bischof Johann II. schriftlich bestätigt.

Exzerpt:

Als aber 1399 B. Gerharten egemeltem etliche stete abgefallen waren, [gestrichen: hat] handelt er mit B. Johannsen zu Maintz sovil [gestrichen: gehandelt], das er [gestrichen: sich] ime solche abgefallen stete wider zu gehorsame zubringen, hilff verschribe[gestrichen: n]. Dargegen vergonn er B. Gerhart dem gemelten B. Johannsen von Maintz, obberurten verpfend halbtail an Crauthaim von heren Hannsen Hoffwarten riter, des egedachten Eberharten sune, an sich und den stifft Maintz zulösen, doch behiel er ime [gestrichen: ain ewige wid], seinen nachkomen und stiffte die ewig widerlosung daruf bevor, aines ieden jars fur 10000 fl. pfandschilling, des dan B. Johannsen besigelter revers vorhanden. Registrata in capi(tu)l(ar)i fo. 11 d. [Nachtragshand: Originale sub C cap(itu)l(ar)i Crerenberg.] [Gestrichen: … riter verpfendt, ut in cap(itu)l(a)ri fo. 12. Wie hoch aber und zu welcher zeit, ist nit ufgeschriben worden. Aber itzgemelter b. Gerhart hat umb S(ant) Jacobs tag des 1399 jars B. Johannsen von Maintz vergonnet, solchen halbtail am ambt Crauthaim von dem genanten Hofwarten an sich zubringen, doch ime und seinen nachkomen die ewig ablosung fur 10000 fl. Vorbehalten, daruber dan ime b. Johanns seinen besigelten revers ubergeben. Registrata in capitulari fo. 11 d.]

Kommentar:

Or:: StA Würzburg, W.U. 2744. Vgl. das Regest in MB 44, Nr. 268 S. 564 und den Verweis auf MB 44, Nr. 273 S. 572.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 159r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 40

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Bischof Gerhard von Schwarzburg gerät in Konflikt mit den Bürgern von Würzburg (Wirtzburg), Karlstadt (Carlstat) und anderen Städten im Hochstift, was in der Schlacht von Bergtheim (Berchthaim) gipfelt. Fries verweist hierfür auf ain sunder buchlin. Das Domkapitel verpfändet in dieser Auseinandersetzung etliche Zehnten und Güter, um dem Bischof die Kriegsführung und Hofhaltung zu finanzieren, so dass sie ihm insgesamt 16000 Gulden leihen. Nach Bischof Gerhards Tod verpfändet dessen Nachfolger Johann von Egloffstein Schloss, Stadt und Amt Karlburg (Carlburg) und Karlstadt für 10000 Gulden an das Domkapitel und gewährt diesem die Nutz- und Nießrechte, bis die Summe zusammengekommen ist. Die restlichen 6000 Gulden verpfändet Bischof Johann auf Stadt und Amt Mellrichstadt (Melrichstat).

Exzerpt:

[gestrichen: wie] Bischof Gerhart von Swartzburg [gestrichen: mit der stat Wirtzburg; ersetzt durch: mit den burgern zu W., Carlstat] und anderen seinen stetten zu unwillen, vheden und kriegen [gestrichen: komen], daraus dan die altrumig schlacht zu Berchthaim gevolgt hat, davon ist ain sunder buchlin getruckt und ausgangen. In [gestrichen: welchem] solchem krieg [gestrichen: kamen] [Einfügung am Rand: verpfendeten die hern] dechant und capitel des domstiffts etliche ire zehenden und gutere [gestrichen: verpfendet], und [Einfügung: kamen damit] irem heren irem heren, dem bischofe, zu verlegung des kriegs, auch seiner hofhaltung zu hilf [gestrichen: komen, und] also das si ime bis in 16000 fl. Furgestreckten [gestrichen: haben]. Als aber bischof Gerhart balt daruf starbe, gab sein nachkomen bischof Johanns von Eglofstain inen fur die 10000 fl. Das schloss, stat und ambt Carlburg und Carlstat ein und vergonnet inen, wa ichts vor daruf verschriben were, das si solchs ablösen und das alles fur das ir gebrauchen, nutzen und niessen mochten, solang bis inen ir ausgelegt gelt wider bezalt wurde. Die uberigen 6000 fl. Verschribe er inen uf der stat und ambt Melrichstat, am Freitag nach S. Andresen tag im jare des Heren 1400, in libro contractuum Eglofstain fo. 1 d.

Kommentar:

Vgl. StA Würzburg, W.U. 95/65 und MB 44, Nr. 275 S. 579.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 141v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 2, S. 3

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss

Der verstorbene Bischof Gerhard von Schwarzburg hatte 5000 Gulden von den Schweigerern (Swaigerern) erhalten und versprochen, ihnen dafür Einkünfte in Stadtschwarzach (Swartzach) und Kitzingen (Kitzingen) zuzuweisen, was aber wegen unglücklichen Umständen nicht geschehen ist. Bischof Johann von Egloffstein und das Domkapitel schließen mit Eckhard, Wilhelm und Peter Schweigerer (Swaigerer) nach deren hefftiger vorderung folgenden Vertrag: die Schweigerer sollen Bischof Johann 600 Gulden bar übergeben und erhalten dagegen Schloss, Stadt und Amt Karlburg (Carlburg) und Karlstadt (Carlstat) mit allen Gefällen und Nutzrechten so lange verpfändet, bis sie die Pfandsumme von 5600 Gulden zurückerhalten haben. Danach sollen Schloss, Stadt und Amt wie bereits zuvor wieder an das Domkapitel verpfändet sein. Den Schweigerern wird dies schriftlich bestätigt.

Exzerpt:

Als aber bischof [Einfügung: Gerhart obgenant hievor] von den Swaigerern 5000 fl. entpfangen und inen vertrostung gethan, hete si derselben uf den steten Swartzach und Kitzingen zuverweisen, und doch solchs aus zufallenden ursachen nit fertig machen kante, derwegen die gemelten Swaigerer in hefftiger [gestrichen: arbait] vorderung stunden, vertruge sich nach seinem dot bischof Johanns von Eglofstain und sein domcapitel mit Ecken, Wilhelmen und Petern den Schwaigerern der gestalt: [gestrichen: das] si die Swaigerer [Einfügung: solten] ime bischofe Johannsen noch 600 fl. bar heraus geben und dargegen schloss, stat und ambt Carlburg und Carlstat mit allen iren fellen und nutzungen [gestrichen: einnamen] solang [Einfügung: einnemen], bis si geachter summa [gestrichen: 560] 5600 fl. bezalt wurden, darnach [gestrichen: solten] berurte schlos, stat und ambt den capitel wider verpflicht sein, wie vor, und [gestrichen: ist; ersetzt durch: ward] den gemelten Schwaigerern ain [142r] notturftige besigelte verschreibung daruber geben, am dato haltend donerstag nach Quasimodogeniti 1406. Registrata fo. 266 contractuum Brun.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 141v/142r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 7, S. 266

Digitalisat: