Aufgrund der permanenten Fehden haben zahlreiche Fürsten Ganerben werden wollen. Wenn sie Ganerben geworden sind, haben sie sich verpflichten müssen, bei Gefahr mit ihrem Leib und ihrem Vermögen für die Sicherheit der Burg einzustehen. Ferner haben sie aus der Burg keine Fehde führen dürfen. Jedem Ganerben ist ein Bereich zugewiesen worden, auf dem er eigene Gebäude hat errichten können. Zur Entlohnung haben sie jährlich Zehnte, Zinsen, Wein oder Bargeld erhalten. Wie viele Burglehen und Burgmänner zu einer Burg gehört haben, ist in den angegebenen Dokumenten aufgelistet. In den alten Lehnbüchern werden die Träger der Burglehen auch castreneses genannt.
Hans von Herschfeld (Hersveld) verkauft dem Kloster Wechterswinkel (Wecherswinckel) das Recht, im Dorf Bastheim (Basthaim) jährlich zwei Pfund Geld als Zinsen zu nehmen. Er lässt sich jedoch ein Rückkaufsrecht zusichern. Die Höhe dieser Summe beträgt 14 Pfund und 20 Malter Korn.
Friedrich von Liebsberg (Liesperg) und seine Mutter Mechthild verkaufen Bischof Gerhard von Schwarzburg Gülten, Zinsen und Gefälle im Amt Arnstein (Arnstain).
Konrad von Hutten (Huten) verschreibt Bürgermeister und Rat der Stadt Arnstein (Arnstain) einen jährlichen Zins von 20 Gulden in Schweinfurt (Sweinfurt). Im Gegenzug verpflichten sich diese, den Hausarmen in Arnstein jährlich zu Allerseelen zehn Röcke, zehn Kappen und zehn Paar Schuhe zu geben und auch andere Almosen auszurichten. Davon ist auch die Kirche Maria Sondheim (Sunthaim) betroffen.
Bischof Lorenz von Bibra kauft etliche Erbgüter, Zinsrechte und Gülten im Amt und in der Stadt Lauda (Lauden) von Jobst Rucks (Ruck) Erben. Einige Kaufgüter befinden sich in Marbach (Marbach) und Berolzheim (Berleshaim).
Bischof Lorenz von Bibra kauft für 800 Gulden von Wilhelm von Bibra (Bibra) etliche Güter, Zehnten, Zinsen, Gülten und andere Nutzungsrechte im Amt Aschach (ambt Aschach). Diese betreffen unter anderem das Burggut Steinach (Stainau), den Schmachtenhoff (heute Wüstung), den kleinen Zehnten in Neusetz (Newses) und das Kloster Bildhausen (Bildhausen Closter).
Lob, Reinhold: Die Wüstungen der bayerischen Rhön und des nordwestlichen Grabfeldes (Mainfränkische Studien 1), Würzburg 1972.
Wagenhöfer, Werner: Die Bibra. Studien und Materialien zur Genealogie und zur Besitzgeschichte einer fränkischen Niederadelsfamilie im Spätmittelalter, Neustadt a. d. Aisch 1998.
Bischof Lorenz von Bibra kauft etliche Zehnten, Zinsen, Güter und Rechte in der Stadt Lauda (Lauden) und Umgebung für 600 Gulden von den Brüdern Georg, Hans und Eberhard von Rosenberg (Rosenberg).
Bischof Lorenz von Bibra kauft von Hans Schrautenbach (Schrautenbach) und Georg Esberger (Esperger) Zinsen und andere Gefälle in Arnstein (Arnstain). Von späterer Hand werden weitere Orte erwähnt: Mülbrechtshausen (Mulbrechshausen), Heugrumbach (Grumbach), Bettendorf (Betteldorff), Schraudenbach (Schrauttenbach), Gänheim (Gainhaim), Mühlhausen (Mulhausen) und Büchold (Buchilt).
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt tauscht Zinsen und Gülten in Neutzenbrunn (Newtzenbrun) und Michelau (Michelaw) mit Philipp von Thüngen (Thungen), Amtmann in Homburg (Hoenberg) an der Wern, gegen Zinsen, Gülten und Gefälle in Arnstein (Arnstain), Heugrumbach (Grumbach), Stettbach (Stetbach), Schraudenbach (Schrauttenbach) und Altbessingen (Bainsgesang).
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt gibt Konrad Schmid (Schmid), Schultheiß in Gemünden (Gemunden), und Philipp Groß (Gross), Schultheiß in Büchold (Büchelen), 13 Morgen Wiesen in Aschfeld (Aschveld) und Bühler (Buler) als Lehen auf. Die beiden sind gegenüber dem Amt Homburg an der Wern (Hoenberg an der Wehrn) zinspflichtig.