Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Haidingsveld

Bischof Gerhard von Schwarzburg übergibt Gerlach Wegman (Gerlach Wegman), Bürger zu Heidingsfeld, und seinen Erben den Hof des Hochstifts in Heidingsfeld (Haidingsueld), der "in der Kemnate" genannt wird, für einen jählichen Zinssatz von einem Gulden. Im Gegenzug dafür sind sie für die Einsammlung und Lagerung des Gültweins zuständig.

Exzerpt:

am Mitwochen nach assumptionis Marie des 1398 Jars hat B G[erhart] des stifft hof zu Haidingsueld Jn der kemnaten genant ainem burger daselbst [Einfügung: Gerlach Wegman genant] vnd seinen erben vererbet fur i fl Jherlichen zins, doch das er vnd sein [Einfügung: erben des stiffts [unleserlich] vnd] schuldig sein sollten dem stiffte sein Jherliche nutzung zu Haidingsueld zu vorderen vnd eintzubringen vnd den gultwein zubeherbergen auch derwegen pflicht zuthun, Recepta in i Contractuum Rudolfi fo 351 d [Am Rand: Kemnat]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 314r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Rudolfi f. 351

Digitalisat:

Haidingsveld

König Sigmund ist Karl von Heßberg (Carl von Hespurg) 2300 Gulden schuldig und verschreibt ihm diese auf die beiden Orte Heidingsfeld (haidingsfeld) und Mainbernheim (Bernhaim). Daraufhin gibt ihm Bischof Johann von Brunn die 300 Gulden heraus und verscheibt ihm und seinen Erben die anderen 2000 Gulden auf die Stadt und das Amt Ebenhausen (stat vnd ambt Ebenhausen), jährlich zu verzinsen mit 2,5 Gulden.

Exzerpt:

Nachdem aber kunig Sigmund obgenant Carln von Hespurg ii m iii c fl schuldig worden vnd ime dieselben vf egedachten beden flecken haidingsfeld vnd Bernhaim verschriben hete gabe Jme B Johanns die iii c bar hinaus vnd verschribe ime vnd seinen erben die anderen 2000 fl vf stat vnd ambt Ebenhausen Jherlich mit ii ½ fl zuvertzinsen mit burgen, Recepta in 2 debitorum Brun fo 65

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 315r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 debitorum Brun f. 65

Digitalisat:

Haidingsveld

Bischof Johann von Brunn empfängt 272 Gulden von Seitz Fischlein (Seitz Fischlein) zu Heidingsfeld (haidingsueld) und verschreibt ihm unter Vorbehalt der Ablösung das Schultheißen- und Kelleramt in Heidingsfeld und die jährlichen 14,5 Gulden Zinsen und Pfennig Gülten der Hübner zu Heidingsfeld.

Exzerpt:

Vf Sontag vor Liechtmes des 1424 Jars hat B Johanns egemelt 272 fl von Seitzen Fischlein zu haidingsueld entpfangen vnd ime darfur das Schultaissen vnd Kellerambt daselbst vnd den Jherlich xiiii ½ fl vf der hubnere zu Haidingsfeld zinsen vnd pfennig gulten verschriben mit vorbehaltung der ablosung, Recepta in Contractuum Brun fo 78

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 315r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber contractuum Brun f. 78

Digitalisat:

Haidingsveld

Bischof Johann von Brunn erteilt den Hübnern zu Heidingsfeld (Haidingsueld) die Erlaubnis, dass sie die sechs Fuder Welwein, die sie eigentlich abgeben müssen, behalten dürfen.

Exzerpt:

In dem 1429 Jare am Mitwochen nach allerhailigen tag hat B Johanns von Brun den Hubneren zu Haidingsueld die gnade gethan, das si die sechs fueder welweins vf die huben ausstailen vnd setzen mogen, Recepta in diversarum formarum Brun fo 173

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 315r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Brun f. 173

Digitalisat:

Haidingsveld

Bischof Johann von Brunn ist in den Besitz der beiden Städte Heidingsfeld (haidingsueld) und Mainbernheim (Bernhaim) gekommen. Die Einwohner von Heidingsfeld und Mainbernheim reichen Klage bei König Sigmund ein, weil Bischof Johann von Brunn sie mit seinen Gerichten schwerer belastet als vorher. König Sigmund und Bischof Johann von Brunn sind so zerstritten, dass sie Markgraf Friedrich von Brandenburg (Marggraue Fridrich von brandenburg), Deutschmeister Eberhard von Seinsheim (Eberhart von Saunshaim), Graf Ludwig von Öttingen (Lutwig von Otingen) und Erbmarschall Haupt II. von Pappenheim (Haubt Marschalcken von Bappenhaim) um Streitschlichtung bitten. Sie treffen sich in Nürnberg (Nurenberg) und sprechen nach der Anhörung beider Parteien Recht. Bischof Johann hat den von Thüngen bereits 4100 Gulden und Karl von Heßberg (Carl von hespurg) 2300 Gulden entrichtet. Die alten 5000 Pfund Heller sind für 6000 Rheinische Gulden angeschlagen worden. Das macht insgesamt 7400 Gulden. Die Vereinbarung umfasst folgende Punkte: Die Städte müssen die 4100 Gulden Pfandschilling an die von Thüngen entrichten, sodass Bischof Johann nicht mehr als 4000 Gulden [sic!] auf beiden Städten als Pfandschilling hat. Die Schuldbriefe sind ausgelöst und die Einwohner der beiden Orte sind dem Bischof Johann zu nicht mehr als 4000 Gulden Abgaben verpflichtet. Zweitens klagt der böhmische Kellerer zu Heidingsfeld Bischof Johann den Fronhof zu Heidingsfeld ab. Da ihm sein Urteilsbrief jedoch entwertet wurde, soll er einen neuen erhalten. Den Heidingsfelder und Mainbernheimer Einwohnern wird drittens zugesichert, dass sie weiter nach den bisherigen Rechten und Gewohnheiten leben dürfen. Auch die Gerichtszuständigkeiten bleiben dieselben wie unter Kaiser Karl IV und König Wenzel.

Exzerpt:

von veranderung des W pfandschillings vf 2 steten Vnd ist also B Johanns von Brun fur obangezaigten ausgelegten pfandschilling Jn calce in beder stete haidingsueld vnd Bernhaim besess komen aber die inwonere beclagten sich vor kunig Sigmunden B Johanns beschwert si mit seinen gerichten anders vnd hohers dan vor alter her komen were, So hielten sich sunst zwischen kunig Sigmunden vnd B Johannsen mer Jrrung der si bederseits zu entlichen entschiede vf Marggraue Fridrichen von Brandenburg, Eberharten von Saunshaim deutschen meister Graue Lutwigen von Otingen vnd Haubten Marschalcken von Bappenhaim kamen die samelten sich zu Nurenberg vnd sprachen nach notdurfftiger verhore beder parteien aus an S Franciscen tag des 1430 Jars erstlich nachdem ob das sich B Johansen pfandschilling, nach ausweisung nemlich iiii m i c den von Thungen entricht ii m iii c Carln von hespurg [gestrichen: gebe] vnd die alten v m Pfund haller sind fur vi m fl Reinisch angeschlagen macht der gantz pfandschilling xii m iiii c fl [Nachtragshand am Rand: Brisendorff, Wilandshaim, Behem zent barlich Obrigkait] [315 verso] der pfandbrief vf xii m iiii c fl erstreckte, so sollten doch die gemelten beden stete im B Johannsen vmb die verschriben vnd verburgten 4100 fl gein denen von Thungen entheben vnd ledig machen vnd furbas er B Johans nit mer dan iiii m fl vf beden steten zu ainem pfandschilling haben vnd alle andere schulde absein auch die briefe heraus gegeben vnd die Jnwoner B Johann sein von des rechts wegen mit hoher verpflicht sein dann mit iiii m fl Zum 2 [gestrichen: Scan unleserlich] als der Behaimisch keller zu Haidingsfelt B Johannsen den Fronhoue zu Haidingsfeld am Landgericht mit recht aberhalten hete, doch ime sein vrtailbrief entwert worden, solt ime ain ander vrtailbrief gegeben werden. Zum 3 so die Jnwonere zu haidingsfeld oder Bernhaim gegen den Wurtzburgischen hintersessen vntergenge bedorfften die solte man Jnen gehen lassen, nach landsrecht vnd gewonhait vnd zum letzten die Jnwonere beder stete, der Gerichte halben bleiben wie si bei kaiser Carln des vierten vnd kunig Wentzlars zeiten gewesen, Recepta i Contractuum Conradi fo 218 d [am Rand: Fronhof idem Fischleinshof]

Kommentar:

Die Nachtragshand erwähnt die Orte Prichsenstadt (Briesendorff), Willanzheim (Wilandshaim) und den Zehnten zu Mainbernheim (Behem zent). Sie verweist ebenfalls, dass der Fronhof Fischleinshof genannt wird.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 315r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 218

Digitalisat:

Haidingsveld

Die Hübner von Heidingsfeld (Haidingsueld) müssen jährlich 6 Fuder Wein an das Stift Würzburg abgeben. Diese Abgabe ist an Dietrich Zobel (dietrich Zobel) für 500 Gulden verpfändet gewesen. Bischof Gottfried Schenk von Limpurg leiht sich 1600 Gulden von Deutschmeister Jodokus von Venningen (Jobst von Vaingen) und löst damit die 500 Gulden bei Dietrich Zobel ab. Den Rest wendet er dem Stift Würzburg zu. Dafür erhält der Deutsche Orden die Abgaben von 6 Fuder Welwein für 24 Jahre.

Exzerpt:

Welwein vi fueder hat der stifft W vf den Hubneren Jherlich zu Haidingsueld, die sind etwan dietrichen Zobel fur v c fl vbablosung verpfends gewest aber am donerstag vor pauli Conuersius des 1449 Jars name B Gotfrid von Limpurg von heren Jobsten von Vaingen dem deutschen maister xvi c fl löset mit den v c dietrichen zobel wider ab die vberigen xi c keret er in des stiffts nutz vnd verschribe dargegen dem deutschen orden die berurten 6 fueder welweins 24 Jarlang. Recepta in Contractuum Limpurg fo 108 d

Kommentar:

Die Zuordnung des Dietrich Zobel ist nicht ganz sicher.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 316r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Limpurg f. 108

Digitalisat:

Haidingsveld

Herr Christoph von Gutenstein (Cristof von Gutenstain) gibt Heidingsfeld (Haidingsueld) (Mainbernheim hatte er zuvor verloren) für 15 Jahre in den Schutz des Bischofs Lorenz von Bibra. Der Bischof erhält jährlich von den Einwohnern zu Heidingsfeld 80 Gulden Schutzgeld, das Öffnungs- und Reisrecht sowie Folge. Der Herr von Gutenstein erhält dafür jährlich 300 Gulden zur Besoldung der Dienstboten und zum Unterhalt seiner Wohnung. Der Bischof versichert, die Stadt unter seinen Schutz und Schirm zu nehmen. Bürgermeister und Rat geben ihm einen Revers über die Vereinbarungen.

Exzerpt:

Anno 1499 am montag nach Conceptionis Marie hat her Cristof von Gutenstain die stat Haidingsueld (dann ime Mainbernheim durch seine widerwertige abgetrungen ware wie hernach im M. dauon antzaigung beschieht) Bischoff Lorentzen in seinen verspruch geben 15 Jar lang der gestalt, das er vf den Inwoneren daselbst Jherlich 80 fl zu schutzgelt vnd dan offnung rais vnd volg haben vnd dem gemelten von Gutenstain dieselben zeit Jherlich 300 fl fur diener besoldung geben solte sambt einreumung ainer hiebener behausung daselbst zu seiner wonung Recepta i Contractuum Laurenti ifo 119 d. Daruber hat B Lorentz der stat ain verschreibung geben si zuschutzen vnd zuschirmen, dargegen haben Burgermaister vnd rath ime B Lorentzen ain besigelten reuers zugestelt, das si ime Jarlich mit dem genanten schutzgelt auch der offnung vnd volge gewertig vnd ire zum rechten mechtig sein lassen wollten Recepta ibidem fo 118 d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 317r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Laurentii f. 118
Liber 1 contractuum Laurentii f. 119

Digitalisat:

Haidingsveld

König Vladislav II. von Böhmen und Ungarn bestätigt Christoph von Gutenstein (Cristof von Gutenstain) die zuvor ausgestellten Urkunden über Heidingsfeld (Haidingsfeld) und Mainbernheim (Mainbernehaim) und den Pfandschilling über 3100 Gulden. Er schlägt ihm noch 6000 Schock guter Silbergroschen dazu. In der Summe macht das 19.000 Gulden. Diese Summe bestätigt er ihm auf die beiden Städte. Er gibt ihm außerdem die Freiheit, dass dies nicht abgelöst werden darf, solange ein ehelicher Nachkomme der von Gutenstein lebt. Am Martinstag 1500 fangen die Einwohner von Heidingsfeld an, das Schutzgeld von 80 Gulden an Bischof Lorenz von Bibra zu zahlen. Er stellt ihnen darüber am 03.01.1501 eine Bestätigung aus.

Exzerpt:

In dem 1500 Jare am dinstag nach Francisci hat vilgemelter kunig Lasla heren Cristofen von Gutenstain die vorigen brief vber Haidingsfeld vnd Mainbernehaim sagend vnd den pfandschulling iii m vnd i c fl sagend bestetigt, vnd ime noch vi m schock guter silberin groschen zugeschlagen, das in ainer suma mach xviiii m fl, welche summa er Ime vf beden flecken bekennet, vnd ime dartzu noch ain fernere gnad verschriben, nemlich das angeregte bede flecken von ime seinen erben oder Inhaberen berurter begnadigungsbrief nit wider abgelost werden sollten so lang ainer von Gutenstain redlich vnd ehrlich geboren in leben sein wurde Recepta 2 Laurentii fo. 74. Des itzgemelten 1500 auf S Martinstag haben die von Haidingsfeld die 80 Jherlichen schutzgelts angefangen zubezalen, darfur si dan Bischof Laurentz am Montag nach Circumcisionis des angehiden 1501 Jars quitirt hat, Recepta in diuers. form. Laurenti ifo. 43.

Kommentar:

Schock ist eine alte Maßeinheit, die häufig für Münzen verwendet wird. Wie viel ein Schock wert ist, variiert regional sehr stark (vgl. Deutsches Rechtswörterbuch, Art. "Schock").

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 317r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Laurentii f. 74
Liber diversarum formarum Laurentii f. 43

Digitalisat:

Haidingsveld

Bischof Lorenz von Bibra leiht Christoph von Gutenstein (Cristof von Gutenstain) 6000 Gulden an barem Gold, unter der Bedingung, dass dieser das Geld 1514 in Nürnberg (Nurenberg) zurückbezahlt, dem Bischof im Gegenzug die Stadt Heidingsfeld (Haidingsfeld) verpfändet und auf das verschriebene Dienstgeld von jährlich 3000 Gulden verzichtet. König Vladislav II. von Böhmen und Ungarn bestätigt den Vorgang. Die Bürger von Heidingsfeld übergeben Bischof Lorenz einen Revers, der besagt, dass Heidingsfeld beim Stift Würzburg verbleibt, falls die 6000 Gulden nicht fristgemäß zurückgezahlt werden.

Exzerpt:

Vber 2 Jar hernach nemlich [Im] am donerstag vor Gregorii des 1502 Jars hat B Lorentz heren Cristofen von Gutenstain vi m fl an barem golde gelihen, im 1514 Jare [Einfügung: mit dem geding das h C dieselben] zu Nurenberg wider zubezalen [Einfügung: vnd mitler zeit dem stift die] stat Haidingsfeld verpfende vnd eingestzte sich auch des verschriben dienstsgelts, nemlich der Jherlichen iii c fl vertzihen so Recepta in i Contractuum Laurenti ifo. 173. Vnd es hat auch kunig Lasla solche schulde vnd bekentnis gewilligt vnd B Lorentzen deshalben seine besigelte brief vbergeben, Recepta in eo. lib. fo. 173. Dergleichen haben die Burgere zu Haidingsfelt B Lorentzen auch ain Reuers vbergeben, wa die bezalung der vi m fl vff bestimbte zeit nit gefiele, das si als dan dem stiffte mit allen sachen bis vf genugsame bezalung gewertig [Einfügung: vnd gehorsam] sein wollten Recepta ibidem fo. 173 d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 317v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Laurentii f. 173

Digitalisat:

Haidingsveld

König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn wird 1526 von den Türken erschlagen. Sein Nachfolger ist Erzherzog Ferdinand (Ertzherzog Ferdinand). Der Papst in Rom verfügt in einer Bulle an König Ferdinand, dass jeder deutsche Bischof, Propst, Abt und andere Geistliche dem König den fünften Teil von ihrem Einkommen und ihrer jährlichen Nutzung zum Kampf gegen die Türken geben sollen. Diese Bulle lässt er durch seine Gesandten auch Bischof Konrad von Thüngen und anderen verkünden. Daraufhin verträgt sich Bischof Konrad mit Wissen und Rat seines Kapitels mit dem König und gibt ihm für sich und die Geistlichkeit seines Bistums 10.000 Gulden, aber mit der Einschränkung, dass falls der König von den anderen Bischöfen und ihren Geistlichen nichts nehmen sollte, er dem Bischof und seinen Nachfolgern die genannten 10.000 Gulden zurückzahlen soll. Er verpflichtet sich unter seinem Siegel. König Ferdinand lässt 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg auf Drängen seines Bruders, des Kaisers, und der Reichsstände seine Forderungen fallen. Daraufhin schickt Bischof Konrad seinen Sekretär Lorenz Fries erst nach Wien und danach nach Prag, um eine Rückzahlung der 10.000 Gulden zu erwirken. Der König antwortet wie folgt: Wenn der Bischof seine 10.000 Gulden zurückerhalten möchte, soll er ihm noch weitere 3000 Gulden geben. Diese 13.000 Gulden werden zu den 36.000 Gulden Pfandschilling auf Mainbernheim (mainbernhaim) und Heidingsfeld (haidingsfelt) aufgeschlagen. Der König gibt dazu sein Siegel. In der Urkunde steht, dass der König und seine Nachkommen in der obengenannten Angelegenheit dem Bischof das Recht geben, Mainbernheim aus der Hand der Markgrafen in ihre eigene zu bringen. Besagte Handlung wurde jedoch nicht durchgeführt.

Exzerpt:

Da kunig Ludwig obgenant im 1526 Jare von dem Thurcken erschlagen vnd Ertzherzog Ferdinand an seiner stat zu kunig gecronet wart, bracht er von dem Bapst zu Rome ain bullen aus das ime alle vnd iede deitsche Bischofe, probst, abbte vnd andere gaistlichen den funfften tail von allem irem einkomen vnd Jerlicher nutzung wider den Thurcken geben sollten [Einfügung: diselbe bulle liesse er durch sein gesanten botschafft B C von T obgedachte wie anderen auch verkunden vnd vertrug sich B C ietzgemelt mit wissen vnd rath seines capittel mit dem kunig] mit dem vertrug sich obgemelter B Conrat vnd gab ime fur sich vnd seines bistumbs gaistlickait x m fl doch mit der beschaidenhait wa er der kunig von den anderen Bischofen vnd iren gaistlichen nichts nemen sunder solch sein vorderung gegen iren fallen lassen wurde, das er derb alsdan ime oder seinen nachkomen die ausgelegten x m fl in alle weg wider erstaten solte, des verschribe sich kunig ferdinandus also vnter seinem sigil, aber vf dem volgenden reichstag so im 1530 zu augspurg gehalten wart, liesse er seine vorderung so ime berurter bullen halben geburet vf anhalten seines bruders des Kaisers vnd gemainer reichsstende fallen, derwegen B Conrad vmb vergleichung der bezalten x m fl durch seinen Secretarien Lorentzen Friesen zu Wien erstlich, volgends zu prag in Behaim embsig ansuchen liesse, doch wollte er das ime solche x m fl wider gut gemacht werden so must er dem kunig noch iii m fl zu den vorigen x m fl geben dieselben xiii m fl schlug der kunig zu den obbestimbten xxxvi m fl vf mainbernhaim vnd haidingsfelt vnd gabe dem stiffte sein sigel vnd brief daruber, vnter anderem inhaltend, das der kunig vnd seine nachkommen zu irer furderlichen gelegenhait den entwerten flecken mainbernhaim mit der guete oder dem rechten aus der marggrauen in des stifftes haide zubringen solten Beschehen am 5 Maii anno 1534 recepta in i contractum conradi fo 111 d et in 2 Contractum eiusdem fo. 14 aber die sachen mit mainbernhaim ist mitlerzeit also vnausgericht bis vf disen tag hangen bliben, So hat man auch von wegen der einfallenden geschwinden lauff darumb nit anregung gethan.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 320r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 111
Liber 2 contractuum Conradi f. 14

Digitalisat: