(36) Vom Besitz derer, die verurteilt werden, soll dem Zentgrafen ein Teil zustehen.
(35) Wer auf Grund einer Leibes- oder Lebensstrafe eingesperrt ist, später aber begnadigt wird und sich mit dem Schultheiß verträgt, der soll dem Zentgrafen ein Drittel der ausgemachten Summe schuldig sein.
(40) Wer aufgrund seines Ungehorsams verurteilt wird, soll nicht wieder freigelassen werden. Diese Person hat sich dann mit dem Grafen oder seinem Zentgrafen gerichtet.
Bischof Johann von Brun gibt den Juden im gesamten Hochstift Würzburg Privilegien. Er hält sich ungefähr an die von Bischof Johann von Egloffstein festgelegten Punkte und fügt ihnen noch weitere hinzu: Man soll bei den Juden keine Kelche, Messgewänder, Tabernakel (buchsen darin man das hailig Sacrament) oder Beweisstücke (blutig nass gewand) versetzen. Sie sollen vor ihrem eigenen Gericht, der Schule, angeklagt werden, mit einem Christen und einem Juden als Richter und dem Bischof als Vorsitz. Man soll keine Gerüchte über die Juden verbreiten. Sie dürfen ungehindert Fleisch kaufen. Diese Privilegien gelten drei Jahre und jeder Jude soll seine Zinsen am Martinstag entrichten.
Horneck von Hornburg (Horneck von Hornburg) baut an dem Schloss und der Stadt Jagstberg (Jagsperg). Währenddessen begeht er Raubzüge und andere Straftaten sowohl gegen die Würzburgische als auch gegen die Markgräfliche Seite. Da er trotz der Ermahnung Bischof Johann von Brunns nicht damit aufhört, ziehen Bischof Johann und Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach (Marggraue Albrecht) gegen ihn und nehmen Schloss Jagstberg ein. Für weitere Informationen verweist Fries auf die Bischofschronik.
Erzbischof Berthold von Henneberg (B. Berthold von Maintz) und Bischof Rudololf von Scherenberg einigen sich und kommen zu einem Vergleich. Die Feinde und Beschädiger des jeweils anderen Stifts sollen ungehindert nach eigenem Recht bestraft werden.
Michael zu Saale (Michel zu Sale) stiehlt Güter von Johann Zentgraf aus Wittershausen (Hans Zentgrauen aus Widertaussen).
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt fordert, dass Valentin Reinhard (Valtin Reinharte), der in Römershofen (Rennershouen) in einer Schlägerei eine blutige Verletzung verursachte, in Königsberg vor ein Zentgericht gestellt wird. Er ist sesshaft in Prappach (Brappach). Laut dem Bischof gibt es Verträge mit Sachsen über den Zent in Königsberg, weswegen er dann in drei Anklagepunkten bußfällig werden soll, nämlich Mord, Diebstahl und Vergewaltigung.
Anna Kuhn (anna kundlin) aus Lauda wird von Jakob Sattler (Jacoben Sattlern) aus Sindolsheim (Sundeltshaim) beschuldigt, die Hostien (Partikel des Sakraments) mitsamt der vergoldeten Kupferbüchse und dem überdeckten rotbraunen Mantel vor zwei Jahren aus der Pfarreikirche in Lauda entwendet, und diese in ihrem Haus unter dem Dach versteckt zu haben. Daraufhin wird sie gefoltert, doch Jakob Sattler widerruft seine Aussage öffentlich auf dem Pranger in Würzburg. Ihr wird eine Urkunde ausgestellt, die dies bestätigt.
Zwischen zehn und elf Uhr Mittags bricht im Schloss der Stadt Bad Königshofen im Grabfeld (Königshoffen) ein Feuer aus. Durch den Wind verteilt sich das Feuer und die drei besten Stadtteile samt dem Schloss brennen bis zur Kirche ab. Das Hochstift wird verdächtig für den Schaden verantwortlich zu sein, doch Bischof Friedrich von Wirsberg erlässt ein Mandat, in dem er dazu auffordert, die Brandstifter (mordtbrenner) zu ermitteln (zuerkhundig) und zu bestrafen (nidertzuwerfen).