Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1501

Herzog Friedrich III. von Sachsen (Hertzog Friderich) und Herzog Johann von Sachsen (Hertzog Johanns zu Sachsen) lassen eine Schrift ausgeben. Diese besagt, dass die Lehensmänner sowie die armen Leute, welche der Ritterschaft im Raum Coburg (Coburgischen) und weiteren Adeligen unterstehen, aus Würzburg (Wurtzburgisch), Bamberg (Bambergisch) und der Markgrafschaft Brandenburg (MarggrafischHertzog wilhelmen) einen seligen Brief ausstellen lassen, womit sie von der Abgabe befreit sind. Dies geschieht vermutlich deshalb, da auf dem Reichstag zu Augsburg (Augsburg) ein Beschluss gefasst wird, welcher jedem Fürsten vorschreibt eine Abgabe zur Finanzierung der königlichen Regierung und des Kammergerichts beizusteuern.

Exzerpt:

Anno 1501 Hetten Hertzog Friderich vnd Hertzog Johanns zu Sachsen (vileicht aus der vrsachen das am nechst gehalten Reichs tag zu augsburg ein vflag gemacht, das ein ieder Furst vnd Obrigkait vf die seinen ein anligen dem Reich zu guttem, vnd zuerhaltung des koniglichen regiments vnd Camergerichts thun sol) ein schrift lassen ausgehen vnd begert das die von der Ritterschaft in der Coburgischen art vnd daselbst vmb vnd andere vom adel ir lehen menner der eins teils Bambergisch, wurtzburgisch vnd Marggrafisch sie vnd ire arme leut zu belegen, also das vierhundert person 52 fl geben vnd vf petri cathedra gen Toringen vberantworten solten Welchs aber die vom adel ein vnerhorte newerung bedunckt, dan sie von Hertzog Friderichen vnd Hertzog wilhelmen seligen brief vnd verschreibung hetten sie vnd die iren nit zubesteuern

Kommentar:

Die Einträge von 5935 bis 5949 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 369v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1501

Die Ritterschaft in Franken und anderer Orte haben sich darauf geeinigt sich dem Beschluss des Reichstags zu Augsburg zu widersetzen und fordern eine Handhabung nach altem Recht. Die Abgabe stellt eine Neuerung dar, die der Regelung des alten Rechts widerspricht. Aufgrunddessen fordern sie eine gerichtliche Abhandlung.

Exzerpt:

Der Adel in Franken [gestrichen: hat] vnd anderer mer orten hetten sich ein tregtiglich verainigt der vflag zu widersetzen vnd bei dem alten herkomen sich gedachten zu handhaben dan es were ein newerung vnd bei iren eltern nit gehort noch gesonnen dan solch zinsbarkait zu ewiger gerechtigkait bracht werden mocht

Kommentar:

Die Einträge von 5935 bis 5949 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 370v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1507

Die Fürsten beschließen, dass ein jeder von ihnen den besten Ritter aus seiner Ritterschaft, bis zum Rittertag zu Kitzingen (Kitzingen), in der Zeit zwischen Ostersonntag und dem darauffolgenden Sonntag zu sich holen soll. So wie es ihnen zusteht, handeln sie nach Recht und Ordnung und gestehen den Rittern Rechte, Mitsprache und Forderungen zu. Die drei Fürsten müssen von neun Räten jeweils zwei, die Grafen und Herren jeweils einen und die Ritterschaft zwei Personen stellen. Bei dem Treffen gibt es eine gemeinsame Mahlzeit, genannt Maß. Der Würzburger Bischof beschwert sich, dass er vom Rat am stärksten benachteiligt wird. Dadurch entstehen Einschränkungen der Regalien, Saalgerichte, Hofgerichte, Landgerichte und weiteren Gerechtigkeiten für ihn. Dies bedeutet gleichzeitig eine Beschneidung der königlichen Rechte von Appelation und Instanz vor dem Kammergericht. Deshalb kann dies nicht gestattet werden. Jeder der die fürstliche Gnade begehrt, soll am Rittertag zu Schweinfurt (Schweinfurt) anwesend sein. Gibt es jedoch Schwierigkeiten jemanden zu finden, so soll derjenige Fürst eine Suchanzeige schreiben.

Exzerpt:

[Am Rand: No] Vnd ward der Fursten beschlus das ein iglicher Furst solt die treffenlichsten auß seiner Ritterschaft so zu Kitzingen gewest hie zwischen Quasimodogeniten zu sich erfordern vnd furhalten, wie ine anlangt das sie zu Kitzingen von etlichen ord= nungen vnd rechtlichen austragen gehandelt hetten, wie die drei Fursten einem iglichen der Ritterschaft vmb sein Spruch vnd forderung, vnd sie Herwiderumb Nemblichen vor Neun Rathen der iglichen Furst zwen, die grafen vnd Hern einen vnd die Ritterschaft zwen geben vnd zu recht komen solten, doch mit einer meß etc. Darob sein f G befrembden vnd sich nit versehen het, in betrachtung das sie sein f G mer dan andere zugethan weren, dan soch furnemen wurde sein gnaden an Regalien, Salgerichten, Hofgerichten, Landgerichten vnd andern gerechtigkaiten zu abbruch in raichen, auch damit der Ko ast. die appellation vnd Jnstantz fur ir Mt. vnd der selben Camergrecht abgeschnitten, vnd bei ir ast. nit zu clein vngnaden raichen, konten solchs nit gestatten, vnd wer ir furstlich gnaden begern solchen tag zu Schweinfurt nit ausgehen zu lassen, vnd dauon ab zu stehen Wa aber imant beschwerig het, solt er antzaigen, wolt sein f. g. sich furstlich vnd vnuerweislich finden lassen,

Kommentar:

Die Einträge von 5951 bis 5960 gehören zusammen. Lorenz von Bibra war im Jahre 1507 der Bischof Würzburgs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 371v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Altes Einigungsbuch f. 115

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1507

Wenn die Ritterschaft allerdings behauptet, sie hätten den Rittertag genutzt um über Raub und Plackerei zu beratschlagen und Gesandte mitbekommen, wo diese Besprechungen stattfinden, soll die Gnade der Ritter benachteiligt werden. Wenn sie außerdem eine neue Ordnung einführen wollen und zusätzlich die zuständigen Landesherren nichts dagegen unternehmen, sondern sogar das Vorhaben fördern, wird auch dies der Gnade zum Nachteil, vor allem wenn die selbige Ordnung sich zu einem Nachteil, Schaden oder Minderung der fürstlichen Regalien, Saalgerichte, Hofgerichte, Landgerichte und anderen Gerechtigkeiten auswirkt. Falls sie nicht einwilligen können, wird nichts unternommen.

Exzerpt:

[Am Rand: No] Vnter anderm des inhalts, wa die Ritterschaft dagegen sagen wurden sie hetten den tag furgenomen zuberathschlagen, wie die rauberei, plackerei vnd andere bose handlung fur komen werden mocht, Solten die gesanten sich horen lassen, wo sie dauon handlen vnd rathschlagen vnd mit irem gnadigen wissen vnd willen ein ord= nung aufrichten wurden ire gnadigen hern solchs nit verhindern Sonder mer gneigt helffen zu furdern vnd zu handhaben souer die selb ordnung on nachteil schaden vnd schmelerung irer Furstlichen gnaden Regalien, Salgerichten, Hofgerichten Landgerichten vnd andern gerechtigkaiten furgenomen wurd dan wa die iren gnaden einichen nachteil geberen solten [372r] konten sie darein nit willigen, des versehens sie wurden solchs nit furnemen Recepta im i vnd alten ainigung buch fo: 119

Kommentar:

Die Einträge von 5951 bis 5960 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 371v/ 372r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Altes Einigungsbuch f. 119

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1510

3) Wenn einem Vertragsmitglied von einem Fürsten seine Rechte oder Güter beschnitten werden, soll dieser mit seinen Angehörigen auf den Fürsten zugehen und ihn darum bitten, die Angelegenheit vor dem Gericht auszutragen. Falls der Fürst dies ablehnt, soll der Hauptmann die Situation beurteilen und der Ritterschaft mit Rat zur Seite stehen.

Exzerpt:

3 So ein vertrags verwanter von einem Fursten vergewaltigt oder ime zu abbruch seiner gerechtigkait oder gutter irrung geschee, der mag mit seiner Freuntschaft den selben ersuchen vnd dafur bitten, vnd mit ime zu ordentlichem gericht zu der Sachen dinstlich furkomen, wa der Furst das abschelgt solle er das an Haubtman beeugen, sol im rath vnd hilf mit ge= thailt werden

Kommentar:

Die Einträge von 5961 bis 5986 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 373v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1510

7) Wenn jemand sein Haus verliert oder seine Lehen verpfändet, sollen alle Ritter nicht gerichtlich handeln oder einen Vertrag annehmen, es sei denn die Person bekommt sein Haus und die Lehen wieder. Sobald der Vertrag der Ritterschaft ausgelaufen ist, sollen die Vertragspartner darüberhinaus in der Angelegenheit des Artikels trotzdem miteinander verbunden bleiben.

Exzerpt:

7 So einer sein Haus verlure oder seine lehen verschribe, sollen sie sich alle in gemein nit richten lassen noch vertrag annemen in sei dan ire Heuser wider geben vnd die lehen geliehen Wa aber die ainigung auß were sollen doch die ainigungs ver= wanten dieses artickels halben verbunden sein

Kommentar:

Die Einträge von 5961 bis 5986 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 374r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1511

Darauf hat Bischof Lorenz von Bibra den kaiserlichen Gesandten geantwortet, dass es keine Probleme mit dem Geleit geben soll. Er gibt ihrer Bitte statt und fordert, dass sich die Ritterschaft ebenfalls daran hält und die vom Kaiser bestimmte Ordnung eingehalten wird. Personen, die vom Kaiser mit der Acht belegt wurden oder offene Fehden unterhalten, sollen kein Geleit zugesichert bekommen.

Exzerpt:

Daruf hat Bischof Lorentz gemelten kaiserlichen gesanten geschriben das es des glaits halben kein mangel haben sol, wolle inen des vf ir begern geben lassen, vnd versehe sich dabei, das sie die Ritterschaft das selbig nach sage kay ast. vnd des Kay Reichs aufgerichter ordnung darinnen begriffen worden das die ihenigen so in kay ast acht vnd darein declarirt sind auch die so ofne vhede haben nit verglaitet werden sollen annemen sollen acten donerstag nach Letare anno vis

Kommentar:

Es ist keine Quelle angegeben. Die Einträge 5989 bis 5991, den Austausch zwischen den kaiserlichen Räthen und Bischof Lorenz von Bibra bezüglich der Ritterschaft, gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 375v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1511

Die Gesandten des Bischofs von Bamberg (Bamberg) und des Markgrafen von Brandenburg (Brandenburg) erscheinen vor den Gesandten aus Würzburg (wurtzburgischen) und berichten ihnen, dass die Ritterschaft dazu bereit ist, einen Frieden aufzurichten, Missbräuche und Untaten abzutun und dies auch umzusetzen, was ohne einen rechtlichen Austrag nicht geschehen wird. Die Ritterschaft bittet die beiden Fürsten miteinander zu verhandeln, wenn sie sich zu diesem Anlass treffen.

Exzerpt:

Beder Fursten Bamberg vnd Brandenburg gesanten, wern bei den wurtzburgischen gesanten erschinen vnd ertzelt, wie gemeine ritterschaft willig wern ein friden auf zu richten misbreuch vnd vnthaten ab zuthun vnd dauon handlen zulassen welchs on rechtlich austrag nit bescheen mocht hetten bede Fursten gebetten dauon handlen zu lassen wie sie zu allen theilen einer bei dem andern sitzen mocht

Kommentar:

Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 380r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1511

Die würzburger (wurtzburgischen) Räte halten sich an ihren Auftrag, die Beschwerden der Ritterschaft anzuhören. Sie sollen sich an ihre Verträge halten und sich mit der Reformation von Geistlichen und Weltlichen Gerichten einverstanden erklären.

Exzerpt:

Vnd haben die wurtzburgischen Rathe vnter andern irer Relation [gestrichen: verstanden] nit anders verstanden dan das sie die Ritterschaft lassen sich horen, das sie sich an irem vertreg vnd reformation gaistlicher vnd weltlicher gericht genugen lassen,

Kommentar:

Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 380r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1511

Die Ritterschaft übergibt den drei Fürsten des Hochstifts Bamberg, Würzburg und dem Markgrafen von Brandenburg etliche Beschwerden. Diese beinhalten: Mängel bezüglich der geistlichen Reformation; Beschwerden bezüglich des Sends; die geistliche Reformation soll gedruckt werden; die Bischöfe sollen es unterlassen, die geistlichen Güter zu nehmen, die Personen der Ritterschaft vererbt bekommen haben; etliche Beschwerden bezüglich der Land-, Zent- und Halsgerichte; die Fürsten sollen keine Übereinkünfte und Verträge mit Fremden eingehen.

Exzerpt:

[Am Rand: Ritterschaft beschwerde vergeben] Vnnd am dinstag nach Michaelis Anno xi Haben die Ritter schaft etliche beschwerden den dreien fursten Bamberg wurtzburg vnd Brandenburg vergeben Jnhaltend vnordnung in der gaistlichen Reformation Beschwernus des Sends Das man die Gaistliche Reformation trucken lassen solle Das sich die Bischofen vnterstehen der gaistlichen gutter zu nemen die sie ererbt haben Das Landgerichts halben beschwernus in etlichen artickeln Zentgerichten Halsgerichten von Frembder ainigung der Fursten darbei ist alwegen der Ritterschaft bit vnd begern gesetzt

Kommentar:

Notiz am Rand: Die Ritterschaft übergibt ihre Beschwerden. Hierbei handelt es sich um Beschwerden der Ritterschaft, die sie den Fürsten zu Bamberg, Würzburg und Brandenburg übergeben (Einträge 6038 bis 6069).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 380v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: