Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Halm

Im Stift Würzburg und dem Herzogtum Franken ist es schon lange Sitte, dass Eigentumsübertragungen (Kauf, Schenkung etc.) auf eine besondere Art und Weise ablaufen müssen. Die Eigentumsübertragung geschieht entweder vor dem Landgericht und wird in das Landgerichtsbuch eingetragen oder wird außergerichtlich in einer Urkunde schriftlich festgehalten.

Exzerpt:

Halm Vor alter here ist es in disem Stiffte Wurtzburg vnd seinem Hertzogtumb zu Francken, gepreuchlich herbracht vnd gehalten worden, wan iemant ichts tapfers verkaufften verwechselen, vergeben, verschencken oder in andere weg von sich verenderen wollen das er solchs mit ainer sunderlichen weise oder geprenge, ausrichten vnd thun mussen antweder vor Landrichter vnd vrtaileren des Landgerichts aigener persone, da es dan [unleserlich] der parteien anregen an gerichtstab in das Landgerichts buch geschriben worden, oder auserhalb des Landgerichts vor b[unleserlich] leuten daruber volgends geburend schrifftlich vrkunt vfgericht vnd besigelt worden,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 336v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Grauen

Die Grafen, Freien und die Ritterschaft im Stift Würzburg unterstehen dem Bischof von Würzburg als ihrem Herren. Dies wird von den Kaisern und Königen bei der Verleihung der Regalien festgelegt. Im Jahr 1168 legt Kaiser Friedrich I. fest, dass alle Grafen im Bistum Würzburg und Herzogtum Franken unter die Gerichtsbarkeit des Bischofs von Würzburg fallen, und stellt hierüber eine Urkunde mit goldenem Siegel aus. Für nähere Informationen zu diesem kaiserlichen Beleg verweist Fries auf das Landgerichtsbuch. Für nähere Informationen zu den Grafen verweist Fries auf die Einträge zu den jeweiligen Grafengeschlechtern.

Exzerpt:

Grauen Freien vnd die Ritterschaft im Stifft W. sollen ainen B. zu Wirtzburg als iren rechten, ordenlichen [gestrichen: her] vnd naturlichen heren gewetig vnd gehorsam sein, Beuelhen die kaisere vnd kunige im verleihung der Regalien, Such Regalia hernach Alle Graven im Bistumb W. und seinem hertzogtumb gesessen sollen vor ainem B. zu Wirtzburg als dem hertzogen zu rechte stehn, wie dan kaiser Fridrich der erst, dem stiffte derwegen ain freihait geben hat, mit ainem anhangenden gantz guldin sigill am 10 tag Julii des 1168 Jars. Reg. In priv. fo 232. Von disem privileg und wie das furter von den nachvolgenden kaisern und kuningen bestetigt worden ist, davon such in dem buch so ich sunderhait von den hertzogtumb Francken und seinen landgericht gemacht [gestrichen: ist worden] hab. Was du ferner von den Graven dem stifft W. und seiner landsfurstlichen obrickait unterworfen zu wissen begerst, das such in den Buchstaben nach iren namen gestelt,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 301v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Ein Hof in Gerolzhofen gehört ursprünglich dem Geschlecht der Lamprechten von Gerolzhofen (Lamprechte vnd Lemplin) und gehört zum Brotspeisamt des Herzogtums Frankens. Von den Lamprechten kommt es an die Familie der Zollner von Rottenstein (Zollere vom Rotenstain). Nach dem Tod Philipps Zollner von Rottenstein, der letzte seines Geschlechts, fällt der Hof dem Stift heim.

Exzerpt:

Ain hof zu Geroltdshofen gelegen, ist auch der Lamprechten vnd Lemplin gewesen, vnd hat in das Bratspeisambt des Hertzogtumbs zu Francken gehoret, ist von den Lamprechten, an die Zollere vom Rotenstain komen, vnd nach absterben Philipsen Zollers des letzten dis geschlechts dem Stifft wider haimgefallen, dauon such gute [gestrichen: gute] an antzaigung hieoben im wort Erbspeisambt.

Kommentar:

Die Zeitangabe erschließt sich aus den Lebensdaten der im Eintrag erwähnten Personen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 287v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Hohenloh

Bischof Andreas von Gundelfingen bezeichnet die von Hohenlohe als Landherren des Stifts Würzburg. Der Bischof von Würzburg übt den Wildbann über das gesamte Herzogtum Franken aus und darf ebenfalls anderen Personen dieses Recht zugestehen. Bischof Andreas von Gundelfingen erlaubt seinen Vettern Herrn Andreas von Hohenlohe-Brauneck (heren Andres von Brauneck) und Herrn Konrad von Hohenlohe-Brauneck (hern Conrad von Hohenlohe) in den Wäldern ihrer Herrschaft nach hohem und niederen Wild zu jagen.

Exzerpt:

Hohenloh die von Hohenlohe nennt B Andres des geschlechts von Gundelfingen des Stiffts Wirtzurg Landheren am donerstag vor Laurentii anno 1309 Recepta i Omissorum fo. 348. Nachdem der wiltban im gantzen Hertzogtumb Francken niemant anderem zustendig dann ainen B zu W alllain vnd wem er des vergonnet vnd aber die Herschafft Hoehnlohe im Hertzogtumb gelegen hat gemelter B Andres seinen veteren heren Andresen von Brauneck vnd hern Conraden von Hohenlohe vergonnet in den welden in irer herschafft gelegen nach hohem vnd niderem wild zu Jagen am 6 tag Septembris anno 1312 Recepta in Emptionum fo. 135. [Nachtragshand: an was orten aber dieselb wildban sey vite in duplicat folio 36]

Kommentar:

Die Nachtragshand verweist zu den Orten, die der Wildbann umfasst, auf das Duplicat.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 375r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Marschalk Marschalkambt

Bischof Albrecht von Hohenlohe: Bischof Albrecht von Hohenlohe macht Johann von Henneberg-Schleusingen (Johannsen von Hennenberg) mit Bewilligung seines Domkapitels das Marschallamt und den Titel des Burggrafen des Bistums und Herzogtums zu Mannlehen. Durch seine Zugehörigkeit zur Grafschafft Henneberg beinhaltet dies auch die Gerichte, die Zentgerichte, den Wildbann, das Geleit, den Zehnt, die Festungen und andere Güter und Rechte, die innerhalb des Bistums und Herzogtums Franken im Hochstift Würzburg liegen, zum Amt und der Grafschaft gehören und die er oder oder die Seinen zu Lehen haben. Dafür gibt und schwört er dem Bischof die Lehnspflicht und übergibt ihm darüber ein besigeltes Revers.

Exzerpt:

B Albrecht von Hohenlohe. Im Jare des Heren 1348 am Freitag nach Bonifatii hat B Albrecht von Hohenlohe mit bewilligung seines Domcapitels Johannsen von Hennenberg zu rechtem manlehen verlihen Bistumbs vnd Herzogtumbs Marschalkambt vnd Burggrauen mit der Graueschafft Hennenberg, auch die gerichte, zentgerichte, wildbann, glait, zehend, vesten vnd andere guet vnd reche wie d[unleserlich] namen haben, so in dem vorgenanten. Bistumb vnd Hertzogentumb Franken des Stiffts W. gelegen sein, die allain zu den vorgenannten ampten, vnd Graueschaffte gehören, vnd von ime vnd seinen zu lehen gehen, Recepta in feudorum Alberti fol 26. [Nachtragshand am Rand: Hennenbergisch Reuers vite in i omiss. fol 403] Dargegen hat er Graues Johanns B. Albrechten die lehens pflicht ge[unleserlich] vnd geschworen, vnd ime daruber seinen besigelten Reuers vbergeben. Recepta in Omissorum fol. 403.

Kommentar:

Die Nachtragshand gibt am Rand eine Angabe, wo die Hennebergischen Revers zu finden sind.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 90v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Marschalk Vndererbmarschalk ambt

Diese im Eintrag zuvor genannten Briefe lässt Otto von der Kere (Ott von der Kere) vor dem Landgericht des Herzogtums zu Franken bestätigen.

Exzerpt:

Dise vier obangezogene briefe hat Ot von der Kere vor dem Landgericht des Herzogtumbs zu Franken bestetigen lassen am freitag nach Kiliani anno 1396. Recepta. loco quo supra.

Kommentar:

Fries verweist auf die selbe Quelle wie im Eintrag zuvor.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 96v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Hohenburg

Bischof Johann von Egloffstein verkauft Schloss und Stadt Homburg am Main (burg vnd stat Hohenburg) samt allen Zu- und Angehörungen mit dem Recht auf Wiederauslösung an Graf Johann von Wertheim. (Graue Johann von Werthaim). Dies wird am Landgericht des Herzogtums Franken bestätigt.

Exzerpt:

B. Eglofstain hat vf Sambstag vor Walpurgis anno im 1403 Graue Johannsen von Werthaim burg vnd stat Hohenburg v. sambt allen vnd ieden iren zu vnd eingehorungen verkaufft vf widerlosung, Recepta debitorum Eglofstain fo. 30. [Nachtragshand am Rand: Ober-/Nider-Lainach, Lengfurth, Carlstatt, Kitzingen, Landsperg] Diser brief ist hernachmals im 1406 Jare am Landgericht des Hertzogtumbs zu Francken bestetigt worden, Recepta in i Contractuum Rudolfi fo. 535.

Kommentar:

Die Nachtragshand erwähnt Ober- und Unterleinach, Lengfurt, Karlstadt, Kitzingen und Langenberg. (Ober-/Nider-Lainach, Lengfurth, Carlstatt, Kitzingen, Landsperg).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 374r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Markstainach

Peter von Eberstein (Peter von Eberstain) stirbt bevor er Karl Zoller (Carn Zoller) das geliehene Geld zurückzahlen kann. Daher wendet sich Karl an die Bürgen Johann Truchsess von Sternberg (Hannsen Truchsessen zu Sternberg) und Johann Zufras aus Althausen (Hannsen Zufrasen zu Althausen) . Diese klagen die Schulden von der Witwe Peters von Eberstein, Margaretha von Seinsheim, vor dem Landesgericht des Herzogtums Franken ein. Aus dem ersten Beschluss (ex primo decreto) des Gerichts erhalten sie die Güter des Verstorbenen zu Marktsteinach.

Exzerpt:

[B]alt darnach starbe Peter von Eberstain zuvor vnd ehe er dem gedachten Carln Zoller das gelihen gelt bezalt, darumb er Carl die burgen manet nemlich Hannsen Truchsessen zu Sternberg vnd Hannsen Zufrasen zu Althausen. Die clagen berürter schuldhalben zu Peters von Eberstains verlassen witwen, vor dem Landgericht des Herzogtumbs zu Franken, warden auch ex primo decreto, in seine gütere gesetzt vf donerstag nach Jacobi Anno 1487. Recepta i Contractuum Laurentii fol. 140.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 100v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Mer. Mes. Men. Metz.

Johann Martin Keller (Johanns Mertin keller), Zentgraf von Rothenfels und seine Frau Dorothea (dorothea) vermachen ihren Besitz vor dem Landgericht des Herzogtums Franken dem Hochstift Würzburg, da sie keine Kinder oder nahe Freunde haben.

Exzerpt:

Mertin Johanns Mertin keller vnd zeutgraue zu Roetenuels vnd dorothea sein hausfraw, als die nit Kindere noch sunst nahe freinde heten, vermachten si alles ir guet dem Stifft W. vor dem Landgericht des Herzogtumbs zu Francken, am Mitwochen nach Quasimodo.ti anno 1499 Recepta Omissorum fol. 98 d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 113r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Hertzogtumb zu Francken

Lorenz Fries verweist auf seine Bischofschronik für Informationen zum Thema, wie das Bistum Würzburg an den Titel des Herzogtums zu Franken gekommen ist.

Exzerpt:

Hertzogtumb zu Francken wie das an den stifft W. komen auch von seinen rechten gerichten vnd gewonhaiten Ist ain sunder buch gemacht

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 361v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: