Die nachfolgenden Eintragungen verzeichnen alphabetisch die Personen, die in den Regierungszeiten von Bischof Rudolf von Scherenberg, Lorenz von Bibra, Konrad von Thüngen, Konrad von Bibra und Melchior Zobel von Giebelstadt aus der Leibeigenschaft durch Tausch oder Abkauf entlassen werden.
Nachdem Kaiser Karl V. dem Markgrafen Albrecht II. Alcibiades die Herrschaft Schwarzenberg schenkt, kommt es zwischen dem Würzburger Bischof und dem Markgrafen zu Verhandlungen bezüglich des Würzburger Besitzes in der Herrschaft. Die Burg Hohenlandsberg (Landsburg) will der Markgraf durch Geld erwerben. Eine endgültige Vereinbarung wird aber nicht getroffen. Weitere Handlungen zwischen den beiden Parteien finden sich in einem Buch, das sich in der Kanzlei befindet.
Lorenz Knorr (Knor), der zum Amt Reichelsburg (Raigelsberg) gehört, wird von Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt aus der Leibeigenschaft entlassen.
Im Tausch gegen Michael Philipp (Philip), einem Leibeigenen der Grafen von Wertheim, ist Lienhard Bergmann (Bergman), ein Leibeigener der Röttinger Leibbede, von Bischof Melchior Zobel entlassen worden.
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt löst für 200 Gulden alle Bürger der Stadt Lauda (Lauden) von jeder Form der Leibeigenschaft. Zuvor haben die in einem anderen Würzburgischen Ort lebenden Bürger Laudas, in dem die Leibbede erhoben worden ist, diese mittragen müssen.
Hans Voit (Voit), der zum Haus Rothenfels (Rottenvelß) gehört, wird von Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt aus der Leibeigenschaft entlassen.
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verkauft die Badstube in Aub (Aw), die sich im würzburgischen Teil Aubs in der Nähe der Stadtmauer befindet, für 285 Gulden an den Bader Andreas Schamberger (Schamberger). Dieser soll jährlich an Martini zwei Gulden und ein Fastnachtshuhn abgeben sowie den gewöhnlichen Handlohn bezahlen. Von den Abgaben, welche die Bürger leisten, ist er befreit.
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt gibt Konrad Schmid (Schmid), Schultheiß in Gemünden (Gemunden), und Philipp Groß (Gross), Schultheiß in Büchold (Büchelen), 13 Morgen Wiesen in Aschfeld (Aschveld) und Bühler (Buler) als Lehen auf. Die beiden sind gegenüber dem Amt Homburg an der Wern (Hoenberg an der Wehrn) zinspflichtig.
Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt und Markgraf Albrecht II. Alcibiades schließen auf Vermittlung des Domkapitels folgenden Vertrag: Der Markgraf solle von kriegerischen Handlungen gegen das Hochstift absehen und alle Forderungen gegen Würzburg fallen lassen. Im Gegenzug ist vorgesehen, dass Bischof Melchior dem Markgrafen 220.000 Gulden in Münzen zahle und die Schulden des Markgrafen in Höhe von 300.000 Gulden übernehme. 100.000 Gulden sollen am 09. Juni 1552 und die übrige Summe am 01. Juli 1552 in Forchheim (Vorchheim) gezahlt werden. Zudem müsse das Hochstift Würzburg auf den Erbschutz über das Kloster Ebrach (Kloster Ebrach) verzichten, den Konrad von Thüngen erwirkt hatte. Mit dieser Vereinbarung solle die Zwietracht zwischen dem Hochstift und dem Markgrafen beendet werden. Albrecht II. Alcibiades sichert zu, das Hochstift in Zukunft nicht mehr zu überfallen, sondern zu schützen.
Die Bischöfe von Würzburg und Bamberg sowie die Reichstadt Nürnberg beschließen, in ihren Gebieten jeweils einen Zug (Straiff) gegen die Räuber (Plakereyen) zu unternehmen. Bischof Melchior von Giebelstadt stellt 16 Pferde. Er befiehlt seinen Amtmännern, deswegen von jedem Geistlichen und Weltlichen, der dem Hochstift Kriegsabgaben (Atzung und Läger) leisten muss, acht Gulden zu nehmen.