Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Murrhart

In Murrhardt (Murrhart) liegt ein Benediktinerkloster, zwei Meilen hinter der Stadt Schwäbisch Hall (Hall am Kocher) innerhalb der Grenzen von Franken und Schwaben gelegen. Dort versammelt der Heiligen Bonifatius (S Bonifacico), der erste Erzbischof zu Mainz, etliche andächtige Brüder und baut ihnen Zellen, in denen sie von der Welt abgeschieden sind und dem allmächtigen Gott ungehindert dienen können. Pippin der Jüngere (Witwin, sunst pipin genant), ein König der Franken, befiehlt dem Heiligen Burkhard, dem ersten Bischof von Würzburg, diese Mönche und Zellen in klösterliche Zucht zu verwalten. Dies geschieht jedoch, bevor er Bischof ist. Diesen Befehl übergibt später sein Sohn, Karl der Große im ersten Jahr seiner Regierung, als Burkhard Bischof von Würzburg ist.

Exzerpt:

Murrhart Ain closter Benedicter ordens zwo meil wegs hinder der stat Hall am Kochen, In den grentzen der Francken vnd Schwaben gelegen, da haben sich bei zeiten S. Bonfacico des ersten Ertzbischofs zu Maintz etliche andechtige brüdere versamelt vnd Inen cellen gebawet, darin si waren von der welte abgeschieden dem Almechtigen Got vnuerhindert dinen möchten. dieselben munchen vnd cellen in clösterlicher zucht zugehen vnd zuuerwalten hat Witwin, sunst pipin genant, ain kunig der Francken Sant Burgharten dem ersten B zu W. gleich wol zuuor vnd ehe er B warde zugestellt vnd beuolhen [Einfügung der Nachtragshand am Rand: mit Neuenstatt, Hoenbergk, Amerbach, Schluchtern, Schwartzach] Soche vbergabe hat volgends sein sun Kunig Carl im ersten Jare seiner regirung S Burhaten der B. worden. Recepta priuilegiorum fol 201

Kommentar:

Fries meint wohl eher 20 Meilen. Außerdem ist Burkard bereits tot, als Karl der Große König wird. Vgl. Eintrag 331: Es handelt sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung. Vgl. außerdem die Bestätigungen MGH DD O III, Nr. 140 und Nr. 431. Vgl. auch StA Würzburg, Stdb. 772, f. 74v. Die Nachtragshand fügt am Rand weitere zu verwaltende Klöster hinzu: Neustadt am Main (Neuenstatt), Homburg am Main (Hoenbergk), Armorbach (Amerbach), Schlüchtern (Schluchtern), Münsterschwarzach (Schwartzach). Es ist kein Datum angegeben. Das Datum ergibt sich aus dem Anfang der Regierung Burkards und dem ersten Regierungsjahr Karls des Großen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 201

Digitalisat:

Schwartzach das Closter

Zu Lebzeiten Bischof Wolfgars im Jahr 815 stiften Graf Megingaud der Jüngere (Mainguten) aus Rothenburg ob der Tauber (Rottenburg vf der Thauber) und seine Frau Imma (vmbina) das Kloster Münsterschwarzach (Schwartzach), wofür sie ihr Schloss umbauen. In diesem Kloster sitzen viele Benediktinermönche, von denen fast alle adelig sind. Der erste Abt heißt Benedikt (Benedictus). Das Kloster wird zu Ehren Marias und der Heiligen Sebastian und Felicitas geweiht. Als das Kloster nach einigen Jahren durch Feuer Schaden nimmt und verfällt, wird es von neuem erbaut und erneut Maria und der Heiligen Felicitas und ihren Söhnen geweiht. Megningaud, seine Frau und ihre zweite Töchter Dietrat (dietrat) verwalten das Kloster und besitzen darin eine Wohnung, in der sie einen Teil des Jahres wohnen und den Gottesdienst besuchen. 841 übergibt Dietrat Bischof Gozbald, der Neffe des dritten Würzburger Bischofs und Grafen zu Rothenburg Megingaud ist, das Kloster Münsterschwarzach. Eine Bedingung dafür ist, dass sie und Hildegard (Hiltegarten), die Tochter von König Ludwig dem Deutschen, das Kloster bis zu ihrem Tod leiten und es erst danach an das Hochstift Würzburg fällt. Dies ist so auch in Konig Ludwigs donation festgehalten.

Exzerpt:

Schwartzach das Closter ist bey leben Bischof wolfgeren zu wirtzburg Jm Jar des Hern 815 von Graue Mainguten zu Rottenburg vf der Thauber vnd fraw vmbina sein Hausfraw auß irem Schlos Schwartzach zu einem Closter gebaut vnd etwa vil munchen Bene= dicter ordens ( die wie man sagt ) vast alle vom adel gewest ) darein gestiftet, der Erst abt ware Benedictus genant vnd das Closter in ehre vnser lieben frawen, auch der Hailigen Sant Sebastian vnd felicitas geweihet Als es aber vberwenig Jar hernach durch brunste schaden name vnd verfiele, ward es von newen gebaut vnd in der ehr gedachter vnser lieben frawen auch Sant Felicitas vnd irer Sone geweihet Es haben auch graf Maingut, sein hausfraw vnd ir beder dochter Fraw dietrat solch closter in irer verwaltung vnd sondere wonung da gehabt, darein sie etliche zeit Jm Jar getzogen vnd dem Gotsdinst mit andacht ausge wart haben, [484v] Darnach [gestrichen: nach] [Einfügung: in] dem Jar des Hern 841 vbergabe Fraw Dietrat Graue Mainguten zu Rottenburg vf der thauber dochter Bischof Gotewalden zu wirtzburg der Bischof Mainguten des dritten Bischofs zu wirtzburg auch ein graf von Rottenburg, schwester Son ware, das closter Schwartzach welchs ir vatter gebawet vnd gestift, [gestrichen: vbergeben], doch mit dem geding das es ire auch Frawen Hiltegarten Konig Ludwigen zu Francken vnd baiern dochter ir beder leben lang aus bleiben, vnd erst nach irem tod an den Stifft wirtzburg fallen solte, wie dan Konig Ludwigs donation ( gleich wol one datum ) ausweist Recepta priuilegiorum folio 206

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 484r/484v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 206

Digitalisat:

Murrhart

Das Privileg, das Kaiser Karl der Große an den Bischof von Würzburg bezüglich der Verwaltung einiger Klöster übergibt, erneuert und bestätigt König Otto III. auf Bitten Bischof Bernwards.

Exzerpt:

dis priuilegum oder vbergab Kaiser Carln des ersten, hat Kunig Ot der ander vf anhalten B Bernwarten vernewet vnd bestetigt am 12 decembris anno 993. Recepta priuilegiorum fol. 214d

Kommentar:

Dabei handelt es sich um die Klöster Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf den vorhergehenden Eintrag. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 214

Digitalisat:

Murrhart

Kaiser Otto III. bestätigt Bischof Heinrich I. die Übergabe eines Privilegs Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Dergleichen hat Kaiser Ot der trit B Hainrichen dem ersten die vorbemelt vbergab auch bestetigt am 14 Aprilis anno 999 Recepta priuilegirum fol 217 d.

Kommentar:

Dabei handelt es sich um die Klöster Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf die vorhergehenden Einträge. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 217

Digitalisat:

Murrhart

Kaiser Heinrich II. bestätigt Bischof Heinrich I. auf dessen Bitte das Privileg Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Also hat Kaiser Hainrich der ander vnd hailig vf bite vnd anhalten gedachten Hainrichen auch gethan im 9 tag Februarii des 1003 Jars Recepta priuilegiorum fol. 221.

Kommentar:

Die Klöster: Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Dies bezieht sich auf die vorherigen Einträge. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 221

Digitalisat:

Murrhart

König Konrad II. bestätigt dem Hochstift Würzburg auf Bitten Bischof Meginhards das Privileg Karls des Großen, welches die Verwaltung einiger Klöster zusichert.

Exzerpt:

Suilit modo hat Kunig Conrat der ander vf ersuchen vnd anhalten B Mainharten, dem Stifft W. das die obuerlaut vbergab bestetigt am 10 tag Maii anno 1025 Rcta priuilegiorum fol 224d.

Kommentar:

Die Klöster: Murrhardt, Homburg am Main, Neustadt am Main, Münsterschwarzach, Schlüchtern und Amorbach. Siehe die Einträge zuvor. Bei der ursprünglichen Urkunde handelt es sich um eine Fälschung.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 131r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 224

Digitalisat:

Reipelsdorff

Der Abt und der Konvent des Klosters Münsterschwarzach (Munster schwartzach) verkaufen am Erbtag gemeinsam mit Wilhelm von Thüngen (wilhelm von Thungen) das Schloss Reupelsdorf (Schlos Reipelsdorff) samt seinen Zugehörungen an Michael von Seinsheim (Michaeln von Sainsheim), um die Schulden des Klosters zu begleichen. Dies bewilligt Bischof Johann von Egloffstein.

Exzerpt:

Reipelsdorff haben abt vnd conuent zu Munster schwartzach vnd wilhelm von Thungen von des Closters Schuld wegen das Schlos Reipelsdorff mit seiner Zugsehörung Michaeln von Sainsheim sein Erb tag verkauft, darum B Johans von Eglofstein gewilligt fera quarta post Erhardi anno 1404 Recepta Conrtactum Eglofstein fo 21

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 336v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber contractuum Egloffstein f. 21

Digitalisat:

Reipelsdorff

Das Kloster Münsterschwarzach (Closter Schwartzach) besitzt etliche umzäunte Bäche zu Reupelsdorf (Reupelsdorff). Graf Johann von Castell (graf hans zu Castek) beginnt mit einem Kahn in diesen Gewässern fischen zu lassen, entschuldigt sich aber bald darauf bei dem Kloster und erkennt den Status der Gewässer an.

Exzerpt:

Das Closter Schwartzach hat etlche gehegte bech zu Reupelsdorff darein hat graf hans zu Castek ime ein trag gethan vnd fischen lassen, des hat er sich aber entschuldigt, vnd gestanden das er gehegte bech seien actum dinstag nach dem Sontag Cantate anno 149[unleserlich] Recepta diuersarum Laurenti fo 8

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 336v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Laurentii f. 8

Digitalisat:

Saunsheim

Johann von Seinsheim (Hans von Saunsheim) hat eine Forderung gegenüber Michael (Michaeln), dem Abt des Klosters Müsterschwarzach (Schwartzach), bezüglich des Hofgerichts zu Nordheim am Main (Northeim am Main). Dort sitzt Johann Bischof (Hans Bischof) wohnhaft als Schöffe. Daher begibt sich Johann von Seinsheim in Fehde mit Bischof Lorenz von Bibra, da der Bischof der oberste Herr des Abts ist. Die Fehde richtet sich auch gegen geistliche und weltliche Untertanen. Ausgenommen sind Verwandte und Adlige, die nicht in den Diensten des Bischofs stehen. Diese Fehde wird durch Graf Wolfgang von Oettingen (wolfen von ottingen), den Ritter Ernst von Waldow (Ernsten von welden) und Wilhelm von Reichenbach (wilhelmen von Reichenbach) beendet.

Exzerpt:

Hans von Saunsheim Hette gegen abt Michaeln zu Schwartzach seines Closters Hofgerichts halben zu Northeim am Main daran einer Hans Bischof daselbst wonhaft als Schopf gesessen vnd zu ime Spruch vnd verorderung furgewont, derhalben er dan gegen Bischof Lorentzen als ober hern gemelts abts vnd closters auch geistlicher vnd weltlicher vnterthanen vnd verwanten ausgenomen die vom adel so nit in des Bischofs dinst etc zu vheden kome, Solche vhede angrif vnd beschedigung ist durch graf wolfen von ottingen, Ernsten von welden ritter vnd wilhelmen von Reichenbach mit ir aller seits gutten willen vnd wissen vertragen worden am montag nach presentationes Marie anno 1512 Recepta 2 contractuum Laurenti fo: 227

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 479v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Laurentii f. 227

Digitalisat:

Ostheim

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt übernimmt in Absprache mit seinem Domkapitel neben anderen auch folgende Schulden des Klosters Astheim (Carthausen Osthaim): 86 Gulden jährlich auf die Kammergefälle für insgesamt 1850 Gulden. Das entspricht einem Goldgulden für je 16 Batzen. Dies hatte zuvor der Abt des Klosters Münsterschwarzach, Nikolaus I. von Gleißenberg (abt zu Schwartzach), zur Verzinsung inne. In diesem Zusammenhang kaufte zuvor bereits Bischof Konrad von Bibra den Zehnt zu Dettelbach (detelbach), zu Schwarzach am Main (Schwartzach) und zu Bibergau (Bibergaw) vom selben Abt für das Hochstift Würzburg.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Anno 1544 B Melchior mit bewilligung seines dombCapituls d Carthausen Osthaim Järlich 86 fl vff den Camergefällen fur 1850 fl an geld je ainen goldt gulden fur 16 batzen gerechnet, so gemelt Closter zuor von dem abt zu Schwartzach vmb vertzinsung gehaben, vnd B Conrath von Bibra die In dem Kauff vmb die Zehend zu detelbach Schwartzach vnd Bibergaw, mit dem genanten abt gethan neben andern des Clostenrs schuld vff sich genomen, Recepta in 2 Contract:. Conradi fol. 316]

Kommentar:

Der Eintrag ist von der Nachtragshand verfasst. Die Kartause zu Astheim wird der Einheitlichkeit halber als Kloster Astheim geführt. Folgt man dem DRW, so handelt es sich bei einem Batzen um eine Münze, die dem fünfzehnten Teil eines Gulden entspricht.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 164v, Schreiber:

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Conradi f. 316

Digitalisat: