Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ober Marschalk OberMarschalkambt

(7) Wenn man Küchenspeisen erbeutet oder Gefangene macht, soll man sie zum Obermarschall bringen. Erbeutetes Vieh wird in die Küche, fern von den angebundenen Kühen und Kälbern gebracht. Handelt es sich um eine schwarz-weiße Kuh, hat der Obermarschall das Recht, diese über Jahre zu behalten. Die Gefangenen sollen zusammen mit den berittenen Kriegsknechten und den Bürgern dem Fürsten dienstbar sein, der Obermarschall soll aber den vierten Pfennig erhalten. (8) Erbeutete Pferde werden dem Obermarschall übergeben und der geschworene Schmied des Fürsten überprüft diese. Sind sie noch nützlich, gehen sie in den Besitz des Fürsten über.

Exzerpt:

Wann man küchenspeis oder gefangene bringt, die solle man schuldig sein dem Obermarschalk zuuberantworten, das viehe solle er in die küchen liberen, auserhalb der gebunden kühe vnd kelbere, das ist die schwartz vnd weis sein, die bleiben Jme dem Marschalk, aus den gefangen solle er mit den raisigen vnd burgeren dem fürsten gewarten, aber von gebauren Jme der viert pfening gefallen, [88v] Die pferde so vberantwort werden, solle der Obermarschalk annemen vnd der furste dieselben durch seinen geschwornen schunde besichtigen vnd wa si noch tuglich erfunden, in seinen nutz wenden lassen,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 88r/88v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Meng. Mer.

Herzog Otto VIII. von Meranien (Meran Hertzog Ot von Meran), der seinen Sitz in Lichtenberg (Liechtenberg) hat, verhindert, dass Bischof Hermann von Lobdeburg und dem Hochstift der Zehnt von Medlitz (Medlitz) und der Wildbann zukommen. Das verärgert den Bischof und er nimmt Gefangene vom Herzog. Daraufhin fällt Herzog Otto in den Ämtern Seßlach (Sesslach) und Ebern (Eberen) ein und schadet somit dem Hochstift. Bischof Heinrich I. von Bilversheim versöhnt die beiden Parteien. Herzog Otto VIII. von Meranien zahlt Bischof Hermann von Lobdeburg 150 Mark Silber für die Schäden und die Gefangenen beider Seiten werden freigelassen. Zudem muss der Herzog dem Bischof Zehnt und Wildbann unangefochten überlassen.

Exzerpt:

Meran Hertzog Ot von Meran, der wie etliche wollen sein Haushaltung zu Liechtenberg gehabt, thete B Herman vnd seinem Stifft zu W. an der gaistlickait, zente zu Medlitz vnd dem wildban merklichen eintrag vnd verhinderung, das wolte B Herman nit leiden, finge ime etliche darob, dargegen fiele Hertzog Ot in bede ambte Sesslach vnd Eberen, vnd thete dem Stiffte darin auch schaden. Bischof Hainrich von Bamberg schlueg sich in die sache vnd v ertrueg bede parteien mitainander, das hertzog Ot ime B Herman i½ c marc silbers fur die gefugten schäden ausrichten, die gefangen vf bederseits ledig gegeben vnd Hertzog Ot ime Bischoue Hermann an seiner gaistlikait, zent vnd Wildban, vnbetrubt bleiben lassen solte. Acten am xv tag Septembris anno 1244 Recepta Capitulari fol 148 [Nachtragshand: Halstatt, Medlitz zent verrukt]

Kommentar:

Die Nachtragshand ergänzt: Hallstadt (Halstatt), Medlitz (Medlitz) Zehnt verrückt

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 112r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kindhausen

Innerhalb der Regierungszeit des Bischofs Otto von Wolfskeelen wagen etliche Leute aus dem Adel die Stadt Ochsenfurt (Ochsenfurt) anzugreifen und zu erobern. Diese werden gefangen genommen, unter ihnen auch Herr (her Seifrid Truchsess von Kullental). Um diesen aus der Haft zu befreien, gibt Stefan von Gummpenberg (Steffan von Genpenberg) einige seiner Eigengüter in Kindhausen mit dem Namen Ketterberg dem Stift Würzburg und empfängt sie als Lehen zurück.

Exzerpt:

Kindhausen, als bei regirung B Oten Wolffskelen sich etliche von Adl vnterstanden die stat Ochsenfurt zuersteigen vnd zugewimen, die aber vnd mit anderen her Seifrid Truchsess von Kullental darob gefangen worden, hat her Steffan von Genpenberg riter zu desselben erledigung etliche seine aigene gutere zu Kindhausen Ketterberg gehaissen dem stifft W. frei vfgeben, vnd zu lehen gemacht [umkringelt: vnd entpfangen] am Mitwochen in Pfingsten anno 1343 Jare Recepta in 4 Contractuum Rudolfi fo. 280

Kommentar:

Bei Kindhausen könnte sich um Kupprichshausen handeln, da der Ketterberg bei Bad Mergentheim liegt, ebenso wie Kupprichshausen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 419v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Rottenburg

Aufgrund von Auseinandersetzungen, die Speisen betreffend, werden beide Parteien und all ihre Priester, Leihen und Gesinde miteinander vertragen. Alle Gefangenen, auf beiden Seiten gemacht wurden, werden freigelassen und von der alten Urfehde freigsprochen. Zudem werden alle Schatzungen, Brandschatzungen, Gedinge und alle anderen unbezahlten Gelder erlassen.

Exzerpt:

Erstlich das bede parthei vnd alle die iren pfaffen vnd leihen gesinde vertragen sein sollen der essenden Speis halben sol ein lauttere verzig sein alle gefangen vf beden seitten vf ein alte vrphed ledig sein [451v] alle schatzung, brandschatzung, geding al ander vnbetzalt gelt sol ab sein vnd ledig gesagt werden

Kommentar:

Der Eintrag hängt inhaltlich mit den folgenden acht Einträgen und dem vorherigen Eintrag zusammen. An dem letzten ordientiert sich die Quellenangabe, an dem vorherigen die Datumsangabe.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 451r/451v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Rottenburg

Der Vetrag zwischen Rothenburg ob der Tauber, Nürnberg, Schweinfurt, Bad Windsheim und dem Würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg besagt, dass alle Parteien vertragen, die Gefangenen auf beiden Seiten frei und alle Schatzungen und unbezahlte Gelder erlassen sind. Bischof Gerhard von Schwarzburg hat die vier Städte Rothenburg ob der Tauber, Nürnberg, Schweinfurt und Bad Windsheim eingenommen. Diese zahlen ihm gemeinsam 4000 Gulden. Der Bischof bestätigt ihnen die Zahlung. Damit sind die Uneinigekeiten zwischen den Städten und dem Bischof geklärt. Wenn jemand dem Vertarg nicht folge leistet, soll dieser nicht in Kraft treten. Der Bischof darf nicht Gebrauch von seiner Einigung mit den Fürsten und Herren machen. Als Rothenburg (Rottenburg) ihren Anteil an den 4000 Gulden bezahlt, ist die Stadt frei von dem Vertrag. Der Bischof ist nicht mehr zuständig für die Lehen, das Erbe und das Leibgedinge Rothenburgs, sowie das Weingeld Nürnbergs (Nuremberg). Wenn die Bürger Rothenburgs von dem Bischof Lehen erhalten möchten, dürfen sie diese empfangen.

Exzerpt:

Das alle parthei vertragen, die gefangen vf beden seiten ledig [gestrichen: alle] Alle schatzung vnd vnbetzalt gelt sol ab sein Bischof Gerharten sol an der Schuld so er von den 4 Stetten eingenomen vnbehalten vnd pleiben 4000 fl daran sol iglicher Stat ir antzal abgehen vnd sol sie der bischof furthen nit mer irren an keiner schuld vnd sol der Bischof inen rechts darumb verhelfen, welcher disen Spruch nit volg thette solt der nit zu statten komen B. Gerhart nit sich der ainigung mit fursten vnd hern gebrauchen Wo Rottenburg ir antzal an den 4000 fl lies abgehen die solle dis Spruchs ledig sein B. Gerhart sol Rottenburg vnd der iren lehen, aigen erb vnd leibgeding pleiben lassen des weingelts halben so Nuremberg der von Rottenburg burgere so lehen vom bischof holen sollen die empfangen Recepta omissorum folio 289

Kommentar:

Der Eintrag hängt inhaltlich mit den acht vorherigen Einträgen zusammen. An dem ersten Eintrag orientiert sich die Datumsangabe.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 452r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Rottenburg

In Nürnberg (Nuremberg) wird durch den Kurfürsten von der Pfalz, Ludiwg V. der Friedfertige (Ludwigen am Rein), ein Vertrag zwischen den Städten Rothenburg ob der Tauber (Rottenburg), Hal und Bad Windsheim (windsheim) sowie Bischof Johann von Egloffstein ein Vertrag geschlossen. Dieser besagt zum einen, dass alle Parteien vertragen und die Gefangenen von einer alten Urfehde befreit sind. Zum anderen, dass das Schloss Messelhausen (schlos mestelhausen) dem Kurfürsten zusteht und alle anderen sonderbaren Preise erlassen sind.

Exzerpt:

Volgends anno 1401 dinstag nach Sant Michelstag ist zu Nuremberg durch pfalzgraf Ludwigen am Rein auch ein vertrage zwischen den Stetten Rottenburg hal vnd windsheim vnd Bischof Johansen von Eglofstein gemacht, das sie zu allen theilen vertragen die gefangen vf ein alte vrphed ledig, dem pfaltzgrafen das Schlos Mestelhausen eingeantwort, vnd andere sonderbare peisen vertragen sein sollen Recepta Omissorum fo. 286

Kommentar:

Welche Stadt mit Hal gemeint ist kann nicht abschließend geklärt werden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 452r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Rottenburg

Bischof Johann von Egloffstein, die Burggrafen von Nürnberg Johann III. und Friedrich VI./I. von Hohenzollern und die Rothenburger (die von Rottenburg) einigen sich. Es wird festgehalten, wie mit den eingenommenen Schlössern Herbolzheim (Haboltzheim), Endsee (Entsehe), Nordenbeg (Nortemberg), Lienthal und Gammesfeld (Gamesfeld) vorgegangen wird und wie Bebeauung, Hausrat, Hilfe, Brandschatzung und Gefangenen gehandhabt werden.

Exzerpt:

Anno 1407 sabathe ante Natiuitaten Marie haben Bischof Johanns von Eglofstein, vnd Burggrafe Johans vnd Friderich zu Nuremberg wider die von Rottenburg ein ainigung gemacht wie sie es mit den gewonnen Schlossern Haboltzheim, Entsehe, Nortemberg, Lienthal vnd Gamesfeld auch des bawens, Hausraths, der hilf, prandschatzung gefangen vnd anders halten wollen, Recepta contracto Eglofstein fo: 55 originale ligt in der Rotenburg laden

Kommentar:

Welches Schloss mit Lienthal gemeint ist, kann nicht sinntragend aufgelöst werden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 452v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Mainbernhaim

am anderen Sontag des Aduents vor Tagesanbruch (frue vor tags) nehmen Anton von Bibra (Antoni von Bibra) und Neidhard von Thüngen (Nithart von Thungen), die Feinde Burians von Gutenstein aus Breitenstein (Burian von Guetenstain), Mainbernheim (Mainbernhaim) mit einer List ein, rauben die Stadt aus und nehmen etliche Gefangene. Sie bringen die Beute kurz danach zu Markgraf Friedrich von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach (Fridrichen von Brandenburg zu Onoldsbach), wo sie sich noch zu Fries' Lebzeiten in den Händen seiner Erben befindet.

Exzerpt:

Anno 1494 am anderen Sontag des Aduents kamen Antoni von Bibra vnd Niithart von Thungen, heren Burian von Guetenstain veinde frue vor tags fur Mainbernhaim, namen das mit listen ein, bochten vnd schatzten es, fürten auch etliche gefangene mit Jnen hinweg, vnd vbergaben dasselbig kurtzlich hernach Marggue Fridrichen von Brandenburg zu Onoldsbach, Jn des erben handen es noch heutigs tags ist. Wer die vrsachen vnd geschichte dieser vehde geren wissen wollte, der such die in der Chronic die ich von den Bischofen zu W. gemacht hab, nahe vor B. Rudolfen von Scherenberg dötlichen abgang.

Kommentar:

Die Datumsangabe ist nicht ganz eindeutig. Lorenz Fries fügt hinzu, dass die Ursache und Geschichte des Vorfalls in seiner Bischofs-Chronik kurz vor dem Tod Bischof Rudolfs von Scherenberg zu finden ist.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 73r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Reiff

Heinrich Reiff, genannt der Jüngere (Reiff Hainrich der Jünger), wird auf seinem Weg von Würzburg (wurtzburg) nach Ochsenfurt (Ochsenfurt) von dem Knecht Stefan Fuchs (knecht Steffan Fuchs) und unter Mithilfe von Wenzel von Wolfskeel (wentzel wolfskels) von seinem Pferd zu Boden gezogen, gefangen genommen und in ein Gefängnis gebracht. Seine Vettern, die Brüder Johann und Kaspar Reiff (hans vnd caspar Reiffen gebrudere) und Johann Hess (hans Heise) eilen ihm zu Hilfe. Die Angelegenheit wird geschlichtet und beide Täter erhalten temporär Absolution für ihr Verbrechen.

Exzerpt:

Reiff Hainrich der Jünger als [gestrichen: als] er von wurtzburg aus gen Ochsenfurt reitten wollen, ward er von einem knecht Steffan Fuchs gnant mit hilf vnd beistand wentzel wolfskels nider geworffen, gefangen, vnd in gefengnis gestribt des namen sich seine vettern vnd freund hans vnd caspar Reiffen gebrudere vnd hans Heise ir helfer an, also ward die sachen vertragen vnd bewilligt das der fuchs vnd wolfskel ein zeitlang absolution erlangt actum Montag nach Letare anno 1495 Recepta 4 Rudolfi fo 216d 217

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 334r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Pfnor

Weigand von Luther (weigand von lutter) und Leo Wolf (leo wolf) nehmen Bischof Lorenz von Bibra, den Keller von Meiningen (Meyningen) Christoph Pfnorr (Cristoffeln pfnor) sowie dessen Sohn Wilhelm (wilhelm) gefangen und ziehen 800 Gulden Steuern von ihnen ein. Dafür werden Wolf Diender und Paulus Truchseß von Wetzhausen (Paul Truchses) sowie deren Burgen zu Schuldnern ernannt. Nachdem die Auseinandersetzung geklärt ist, werden etliche Gelder erlassen. Die 230 Gulden werden für die ganze Summe quitiert und die Burgen als schuldenfrei erklärt.

Exzerpt:

Pfnor weigand von lutter vnd leo wolf haben B. Lorentzen keller zu Meyningen Cristoffeln pfnor auch sein son wilhelm gefangen vnd vmb 800 fl geschatzt, dafur sein wolf diender vnd pauls truchses burg vnd selb schuldner worden, als aber die sach vertragen haben seinen etlich gelt nachgelassen vnd fur wen ihrer 230 fl vnd fur die gantze Summa quitirt vnd der burgen ledig getzelt actum Cassel Sambstag nach purificationis [unleserlich] Ao 1513 Recepta 2 contr. laurenti fo: 243 [Nachtragshand: i Conradi Conradi 316. 318. 324. Noch ain mal verschrieben 68.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 177r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: