Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Schweinfurt

Die Bürger von Schweinfurt bringen durch eine falsche Darstellung der Tatsachen König Albrecht I. dazu, ihnen ein eigenes Halsgericht zu verleihen, so dass sie nicht mehr dem bischöfliche Landgericht unterstehen. Zudem geraten sie mit Bischof Manegold von Neuenburg über Schifffahrtsrechte auf dem Main in Konflikt. Deshalb verhängt dieser Acht und Bann über die Schweinfurter, erobert im Frühjahr 1303 die Stadt und unterstellt sie wieder seiner Gerichtsbarkeit. Unter Bischof Johann von Brunn gelingt es ihnen jedoch, diese Gerichtsrechte zu kaufen.

Exzerpt:

Die Burgere erlangten von konig Albrechten vf iren vngegrunten bericht ein vermainte freihait das si fur sich selbst ein aigen halsgericht haben vnd nit mer an dem landgericht das herzogenthumbs zu Francken daran si gehoren zu recht stehen sollten. Si vnterfingen sich auch Bischof Mangolten der 45 bischof zu Wirtzburg ein geborner Kuchenmeister von Neweburg an der schiffart vf dem Main newerung zu machen. Das wollte aber B. Mangolt nit leiden in ansehung der herlichen freihaiten so die alten kaisere vnd konige seinen vorfarn vnd stifte geben hetten, sonder name die gemelten von Schweinfurt als verbrecher vnd verhindere berurter seiner freihait mit recht fur vnd bracht die selben vf ir vngehorsam vnd widersessigkait in acht vnd banne. Darnach schribe er inen ain vhede zue vnd zoge im Jar 1303 im Fruling fur die Stat Schweinfurt vnd gewane dieselbig, bracht si auch mit gewalt vnd werender hand dahin das si ire beschwerliche newerung wider abstellen musten, den ban vber das blut von ime als dem herzogen zu Francken empfangen, vnd an dem gemelten landgericht recht wie sich geburt geben vnd nehmen, wie dan solchs mit des stifts sal vnd gerichtsbuchere lauter darzuthun vnd zubeweisen ist. Aber bei Bischof Johansen von Brun zeitten haben sie sich vnterstanden auch solchen gerichts zwang zu kauffen.

Kommentar:

Der Text entspricht fast wörtlich der Bischofschronik; vgl. Fries, Chronik 2, S. 246f. Wendehorst bezweifelt diesen Bericht, der außer bei Fries nirgends erwähnt wird.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 508r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Schweinfurt

Die Bürger von Schweinfurt versuchen, sich der Zuständigkeit des bischöflichen Landgerichts (langericht herzogthumbs zu Francken) zu entziehen, und weigern sich, den Blutbann von Bischof Gerhard von Schwarzburg zu empfangen. Zudem zerstören sie die Kilianskirche vor der Stadt Schweinfurt und behindern durch den Bau einer Mühle den Schiffsverkehr auf dem Main. Der Konflikt wird schließlich in Bamberg durch Erzbischof Adolf von Mainz geschlichtet, wobei festgesetzt wird, dass die Schweinfurter weiterhin dem Landgericht unterstehen und den Main bei der Mühle soweit freigeben soll, dass die Kaufleute ungehindert darauf fahren können, und dem Bischof die Einsetzung des Schweinfurter Zentgrafen und der Bann über die Stadt zugesprochen wird. Außerdem sollen die Schweinfurter eine neue Kilianskirche in ihrer Stadt bauen und die Arbeit des Geistlichen Gerichts in der Stadt nicht behindern. Weitere Regelungen betreffen die Pfahlbürger (Inhaber des Bürgerrechts, die außerhalb der Stadtmauern leben) sowie Zoll und Geleit.

Exzerpt:

Anno 1389 waigerten sich die von Schweinfurt den gebotten des landgerichts herzogthumbs zu Francken gehorsam zu sein vnd also zu recht zustehen, wolten auch den ban vber das blut von Bischof Gerharten nit empfangen. Item brachen die kirchen zu sant kilian an sein wisse vnd erlaubens ab. Item verbauten die mainstrassen das man si nit so frei farn vnd gebrauchen mocht wie vor. Vermant sie dauon abzusehen als sie es aber nit thun wolten, schribe er inen ein vhede zue, die ward zu Bambeg am sontag Jubilate durch bischof Adolfen von Maintz vertragen, das sie sollen am landgericht antwurten, mainstas bei der mulen sol bischof Gerhart darzu schicken vnd ofnen so weit das der kaufman mit seinem schif farn kann, der bischof sol macht haben, einen zentgrafen an der zent gen Schweinfurt zu setzen vnd den ban zuverleihen. Sie solen ain kirchen in der stat pawen fur die abgebrachte sant Kilians kirche vor der stat. Sie sollen des bischofs geistlich gericht nir hindern vnd die proces tragen vnd verkundigen lassen. Recepta 4 Rudolphi folio 174; idem Omissorum folio 282. [Einfügung: 285] Actum am Sontag Jubilate a vi [Nachtragshand am Rand: Main Loch; Pfalburgere; Zoll; Glait; Lehenleuth; 1 Ru fol. 549]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 2482 = UB Windsheim, Nr. 506. Vgl. RTA II, S. 136 mit Anm. 2. Diese Urkunde betrifft ebenfalls die Einigung des Würzburger Bischofs mit den Städten Nürnberg, Rothenburg und Windsheim.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 509v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 174
Liber omissorum f. 282
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 549

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 77, S. 586

Digitalisat:

Schweinfurt

Der Mainzer Bischof Konrad von Dhaun schlichtet den Streit zwischen Bischof Johann von Brunn und der Stadt Schweinfurt, über welche Johann zwei Jahre zuvor die Acht verhängt hat, und trifft dabei Regelungen bezüglich der Schifffahrt auf dem Main, des Geleitrechts auf dem Main, der während des Konfliktes entstandenen Schäden, der Zentgerichtsbarkeit und des Bannrechts in Schweinfurt sowie der Zentschöffen und die Ausführung des Rechts.

Exzerpt:

Bischof Conrads von Maintz spruch zwischen Wirtzburg vnd Schweinfurt des Mains halben, glait vf dem Main fur Schweinfurt, scheden halben, zentgrafen, ban, privilegien, zentschepffen, volfurung des recht, Recepta Capitulari fo. 256 vf 13 folio 268. [Nachtragshand am Rand: Manitrons]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 34/53i. Der Schlichtungsversuch war letztlich vergeblich. Vgl. Wilhelm Auener, Konrad III. von Mainz und seine Reichspolitik. 1419-1434, Bd. 1, 1908, S. 20.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 510v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 256-268

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 529-554

Digitalisat:

Ahausen - Winterahausen

Bischof Johann von Brunn und Graf Lienhard von Castell schließen einen Vertrag, der letzterem den Bau einer Mühle in Winterhausen (Winterahausen) unter der Bedingung erlaubt, dass dadurch die Schifffahrt auf dem Main nicht behindert wird.

Exzerpt:

Im Jare des hern 1423 ist zwischen Bischof Johannsen von Brun vnd Graue Linharten von Castel ain vertrag gemacht vnter anderem inhaltend, das Graue Linhart die muln zu Winterahausen bauen mag lassen, doch der Schiffart am Main vf vnd abzufaren vnschedlich. In 5. contactuum Rudolfi am 270 blat.

Kommentar:

Am 10. Mai 1445 verpfändeten Graf Wilhelm von Castell und dessen Frau Anna unter anderem auch die Mühle in Winterhausen an Konrad den Älteren von Limpurg. Monumenta Castellana Nr. 559 S. 262.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 50v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 5 contractuum Rudolfi f. 270

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 16, S. 567

Digitalisat:

Carlburg und Carlstat sloss - Mul zu Carlstat

Bischof Johann von Brunn erlaubt den Bürgern von Karlstadt (Carlstat), eine Mühle am Main zu bauen, allerdings ohne den Strom des Wassers und die Schifffahrt zu beeinträchtigen. Die Müller sollen von der Mühle nit zu grosse nutz nehmen und eine jährliche Gült von zwölf Malter Korn abliefern.

Exzerpt:

Bischof Johanns von Brun hat den burgeren zu Carlstat vergont, ain muln in Main zubawen, doch dem wasserstram und schiffart on schaden, und das die mullere nit zu grosse nutz nehmen, auch ime und seinen nachkomen jherlich 12 malter korns zu gulte geben [gestrichen: wollen] sollen, am dinstag nach Quasimodogeniti anno 1436. Registrata in diversarum formarum Brun fo. 237.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 143r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Brun f. 237

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 5, S. 482

Digitalisat:

Altgaß

Als Altgasse (Altgas) wird eine Straße zwischen Ebelsbach (Ebelspach) und Seßlach (Sesslach) bezeichnet. Diese gehört zunächst den Herren von Rotenhan, wird jedoch von Markus und Jobst von Rotenhan gegen eine andere Straße eingetauscht und fällt so an das Hochstift Würzburg.

Exzerpt:

Altgaß, ain alte strasse zwischen Ebelspach gen Sesslach gelegen ist abgethanen vnd Marxen vnd Jobsten von Rotenhan zugestelt dardegen die itzgemelten von Rotenhan ain ander platz vf irem aigen zu ainer strassen geben. In diver. form. Limpurg 192.

Kommentar:

Dies geschah eventuell beim Lehnsherrenwechsel am 13.02.1448. Vgl. StA Würzburg, Lehenbuch 18, f. 46.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 67v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Limpurg f. 192

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 10, S. 338

Digitalisat:

Schweinfurt

Es kommt zu einer Regelung wegen der Zentgerichtsbarkeit in Schweinfurt, Loch bei der Mulen (unklare Flur- oder Ortsbezeichnung), bei der heutigen Wüstung Hilpersdorf (Puchen zu Hilpersdorff), bei Geldersheim (Schopfen gen Geltersheim) und bezüglich der ehemaligen Straße bei Hilpersdorf. Laut einem späteren Schreiber ist auch der Main betroffen.

Exzerpt:

Anno 1458 am Sontag Erhardi ist ein abrede gescheen von der zent wegen zu Schweinfurt, Loch bei der mulen, Puchen zu Hilpersdorff, Schopfen gen Geltersheim an die zent zu geben vnd von der strassen wegen die bei Hilpersdorf vergraben sein sol. Recepta Omissorum folio 295. [Nachtragshand am Rand: Mainstrom]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 509r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber omissorum f. 295

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 77, S. 609f.

Digitalisat:

Datz - Scherenberg

Bischof Rudolf von Scherenberg erneuert nach Auslaufen der sechsjährigen Steuer datz diese für 15 Jahre. Er verpflichtet sich, jährlich 250 Gulden zum Unterhalt der Mainbrücke zu zahlen, wenn Domkapitel und Stadt ebenfalls je 125 Gulden beitragen.

Exzerpt:

Als nechstgemelter sechs jariger datz uf S. Mattheus tag des 1473 jars ausgangen, hat gedachter bischof Rudolf denselbigen vernewet und 15 jar lang angesetzt, auch bewilligt, jherlich 250 fl. von seinem tail datze zu bebawung der mainbrucken zugeben, doch das das capitel und die stat auch sovil von irem tail geben sollten. Actum an S. Michels tag des 1473 jars. Registrata in 1 contractuum Rudolfi fo. 234. Aber benemung des datzs stet 5 contractuum Rudolfi fo. 220.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 16/151. Vgl. Fries, Chronik 4, S. 235 und StA Würzburg, W.U. 3/63.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 165v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 5 contractuum Rudolfi f. 220
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 234

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 16, S. 469

Digitalisat:

Bruck

Die Mainbrücke in Würzburg war einst nur aus Holz gebaut. Bischof Rudolf von Scherenberg beschließt daraufhin mit dem Domkapitel sowie den Bürgermeistern und dem Rat zu Würzburg eine 15-jährige Datz, um steinerne Pfeiler für eine gewölbte Brücke zu errichten.

Exzerpt:

Bruck zu Wirzburg vber den Main, [gestrichen: die] ist etwan allain von holtz gewesen, [Einfügung am Rand: datzu hat man gesamelt 409 debitorium Gerardi fo 126d, 128d] Aber B Rudolf hat sich vf Montag nach Trinitatis des 1473 jar mit dem Capitel auch Burgermaister vnd rathe zu Wirtzburg aines funffzehnjharingen datzs verglichen. Darinen man newe stainig pfeilere vss den Main furen, vnd ain [gestrichen: brucken] gewelbte brucken daruf bawen sollte, 1 Rudolfi Contractuum fo 234

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 16/151 und 26/5.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 119r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber debitorum Gerhardi f. 126
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 234
Liber debitorum Gerhardi f. 128

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 12, S. 507
StA Würzburg, ldf 83, S. 126`, 128`

Digitalisat:

Bruck

Bischof Rudolf von Scherenberg trifft erneut mit den Bürgermeistern und dem Würzburger Rat eine Abmachung über den Brückenbau, woraufhin steinerne Pfeiler errichtet werden, das Gewölbe darüber, aber aus Holz hergestellt wird. Erst zu Zeiten Konrad von Thüngens wird das Gewölbe aus Stein errichtet mit Ausnahme eines Gewölbes, das weiterhin aus Holz besteht.

Exzerpt:

Darnach im 1484 Jar hat [Einfügung: sich] B Rudolf [gestrichen: gemelt sich] mit genanten Burgermaistern vnd rathe solchen Bruckenbaws halben wider verainigt in 3 Contractuum Rudolfi fo 168. Vnd sind daruf pfeiler aus dem grunt gefurt, aber die brucken daruber von holtz gemacht. Bei zeiten B Conraten von Thungen hat man [Einfügung: angefangen] die pfeiler zusamen gewelbet bis vf ainen,

Kommentar:

Tages- und Monatsangabe nach Kopialbuch.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 119r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 3 contractuum Rudolfi f. 168

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 14, S. 363

Digitalisat: