Christoph Mayer (Mayr Christoffen), ein Kaufmann aus Augsburg (Augspurg), ist auf Durchreise in Würzburg.
(18) Ein Marschall soll über alles zwischen Ochsenfurt (Ochsenfurt), Würzburg (Wirtzburg) und Karlstadt (Carlstat) Macht haben. Außerdem ist ihm und den Seinen Tag und Nacht an allen Fähren eine Überfahrt über den Main zu gewähren. (19) Wenn ein neuer Bischof eingeführt wird und dieser bei der Godehardskapelle (S. Gothartis kirchen) an der Mainbrücke von seinem Pferd absitzt, soll der Obermarschall dieses erhalten.
(23) Das Haus zur Reusen an der Holzpforte soll dem Marschall jedes Jahr zu Epiphania zwei Pfund Pfeffer geben. (24) Das Haus von Rüdiger Pfeifer (Rüdel pfeifers) beim Rotentor soll dem Marschall jährlich zwei Pfund Pfeffer geben. (25) Das Haus des Herrn Kraus (Krausen behausung ) an der Holzpforte soll dem Marschall jährlich zwei Pfund Pfeffer geben. (26) Der Bronnbacher Hof (Brunbacher hof) soll dem Marschall jährlich ein Pfund Pfeffer geben. (27) Das Haus des Hiemarin am Brathaus soll dem Marschall jährlich ein Pfund Pfeffer geben. (28) Folgendes soll der Marschall zu Lehen haben: Speerschnabels (sperschnabels) Haus zu den Knöpfen genannt, ein Haus unter dem Kürschnerhof (Kurbenren), Jakob Kannengießers (Jacob Kantengiessers) Haus, Melbers Haus unter dem Kürschnerhof (Kurbnern), das Haus die Huet genannt, ein Garten unter Würffelshaus, 30 Morgen Weingarten in der Mark zu Würzburg, eine Mühle, die obere Ziegelhütte (öber ziegelhüt) sowie etliche Ledertische.
Etliche Bischöfe treffen sich in Würzburg mit den Schweinfurter Herren um über den Main und andere Dinge zu verhandeln, über die es zuvor Rechtsstreite gab.
Das Hofamt des Obermarschalls haben und hatten seit jeher die Grafen von Henneberg (Grauen von Hennenberg) inne. Während der Regierung Bischof Gerhards von Scharzburg übergibt ein Mann namens Johann Ratsam (Hanns Ratsam) anstelle der Zentgrafen von Stein zu Ostheim (Stain zu Osthaim zentgraue) ein Verzeichnis an die bischöfliche Kanzlei. Dies tut er im Namen von Graf Heinrich von Henneberg-Schleusingen (Hainrichen von Hennenberg) an der Brücke zu Würzburg. In diesem Verzeichnis steht, was des Obermarschalls Befehl, Amt, Recht, Gefälle und Nutzungsrecht sein sollen. Dieses Verzeichnis ist im Contractuum Brun und zu Beginn des freudorunm Grumbach und des feudorum Rudolfi zu finden. Nach diesem Vezeichnis folgen nun die Befehle und das Amt des Obermarschalls.
Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach leiht dem Domkapitel zu Würzburg 1000 Gulden. Das Domkapitel gibt es an die Hauptleute und Regenten auf der Festung Marienberg (vnserfrawenberg). Die geliehene Summe sollen sie in der Frist von einem Jahr durch Zolleinnahmen des Stifts Würzburg zurückzahlen.
Etliche Jahre später kommen Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach (Ertzbischofe Dietrich) und Bischof Gottfried Schenk von Limpburg aufgrund etlicher Forderungen und wegen gegenseitigen Unwillens in Würzburg zusammen. Die Unstimmigkeiten werden allerdings durch Räte beider Seiten behoben.
Jeder Ort, der am Main liegt, erhält eine Abschrift der Begutachtung über die Lage des Mains. Weiterhin erhalten sie Anordnungen, wie sie den Main halten sollen, damit dieser wieder offen und frei ist. Schweinfurt will der Aufforderung nicht nachkommen, deshalb beschließen der Bamberger Bischof Anton von Rotenhan (Bischoue Antoni zu Bamberg) und der Bischof von Würzburg, Johann von Grumbach, keinen Frieden mit Schweinfurt und seinen Fürstentümern, Obrigkeiten und Gebieten zu schließen, solange nicht die Bebauung am Main entfernt wird und das Wasser frei fließen kann.
Der König von Böhmen entscheidet den Streit mit einem endgültigen Schiedsspruch (entlichen ausspruch) zwischen den beiden zuvor genannten Parteien von Würzburg und Ansbach.
Bischof Konrad von Thüngen verkauft Matthias Brentz (Matthes Brentzen) eine Behausung an der Pleich beim Kirchhof der Juden für 400 Gulden. Er und seine Erben dürfen dort eine Mangel errichten und benutzen. Dafür soll er jährlich einen Gulden und ein Pfund Pfeffer als Erbzins bezahlen. Sollte es zu Schulden kommen, muss zusätzlich ein Handlohn entrichtet werden.