Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Gerichte Gaistlich zu Wurtzburg

Neben dem richterlichen Amt des Vikars in Würzburg gibt es noch einen weiteren Richter, der Offizial (Officialis Curie) genannt wird. Dieser ist ein Amtmann am bischöflichen Hof, der dem Offizialat-Gericht vorsitzt. Unter seine Gerichtsbarkeit fallen alle Bürger und Bürgerinnen, die zur Dompfarrei Würzburg gehören, sowie das bischöfliche Hofgesinde. In allen Fällen und Angelegenheiten müssen aber die Erzpriester richten. An diesem Gericht werden vor allem Testamente und Verträge bestätigt, die nahezu ausschließlich geistliche Personen betreffen. Außerdem können an diesem Gericht Beschwerden über Urteile der Erzpriester eingereicht werden. Dieses Gericht wird im Gerichtshaus zu der Rotenthur immer montags, mittwochs und freitags um 13 Uhr abgehalten.

Exzerpt:

Officialat Der ander Richter haist Officialis Curie ain amptman des Bischoflichen hofs, dem sein alle burgere und burgerinne in der dompfarhe zu Wurtzburg wonend, desgleichen des Bischoflichen hofs gesinde unterworfen, in allen fellen und sachen daruber die Ertzpriestere (von denen balt hernach volgt) zurichten haben. Es werden auch an diesem gericht bestetigt, confirmirt und gerechtvertigt die testament und alle andere verträge, sunderlich aber der gaistlichen personen. Und so iemant an der hernach benanten Ertzpriestere gerichten ainiger urtail beschwert, der mag davon appelieren Gericht, Gaistlich zu Wurtzburg Und wurt solch Officialat gericht gleicher weis in dem Gerichthaus zur Rothenthur gehalten uf die Montag, Mitwochen und Freitag alwegen umb vesperzeit das ist nachmittag umb ain hore

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 271r/271v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gerichte Gaistlich zu Wurtzburg

Fries verzichtet auf genauere Angaben über die Anzahl und genaue Benennung der Pfarreien, Dörfer, Weiler und Höfe, die zu den einzelnen Archidekaneien gehören, und auf Angaben über die Art, Höhe und Zeit der Abgaben und Steuern aus den Archidekaneien und Pfarreien, die zur Finanzierung des Sendgerichts und für den Unterhalt des Officials dienen. Er verweist diesbezüglich auf das Fiskalatamt.

Exzerpt:

Wieviel aber pfarhen, dorfere, weilere und hofe, in ain iedes archediaconat gehoren, und wie ain iedes mit namen haisse, was ain iedes fur Episcopalia, Cathedratura, archidiaconalia, und steure zu verlegung des [gestrichen: sends] ihärlichen Sends und des gesanen Officials zerung [Einfügung: gebe] auch zu welcher zeit im Jahre, die Sende und egemelter Landcapitele gehalten werden, hab ich an disem orte zuertzelen, von kurtze wegen unterlassen, dan man die bei dem Fiscalatambt nach der lenge ordenlich vertzaichet findt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 273r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gerbotendorf

Der Ort Gerbersdorf (Gerbotendorf) ist ein Lehen des Stifts Würzburg. Dieses Lehen kommt an Würzburg im Tausch gegen die Pfarrei Emskirchen ( pfarhe zu Emskirchen), die nun als Eigengut zum Kloster Aura (closter zu aurau) gehört.

Exzerpt:

Gerbotendorf Ain dorf dem stifft wurtzburg zu lehen gemacht gegen der pfarhe zu Emskirchen, so dem closter zu aurau geaiget ist worden, such oben Emskirchen.

Kommentar:

Der Eintrag verweist auf folgenden Eintrag unter dem Stichwort Emskirchen: "Abt Ekkehard von Aura und Gottfried II. von Raabs, Burggraf zu Nürnberg (Gotfrid Castellan oder Burggrave zu Nurenberg) beschließen einen Handel, der Emskirchen betrifft. Darin wird beschlossen, dass die Pfarrei Emskirchen, die Gottfried als Lehen des Hochstifts Würzburg trug, in den Besitz des Klosters Aura übergeht. Dafür erhält Gottfried die Besetzung der Pfarrei Gerbersdorf als Würzburger Lehen mit allen Rechten, die zuvor das Kloster Aura besetzen durfte. Dies bewilligt Bischof Gebhard von Henneberg nachträglich."

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 269r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Grunenburg

Die Pfarrei Grunenburg wird mit allen Zugehörungen vom Abt und Konvent Amorbach (Abbt und Convent zu Amerbach) dem Deutschen Orden übergeben.

Exzerpt:

Grunenburg die pfarhe mit iren zu und eingehorungen auch dem Kirchplatz haben Abbt und Convent zu Amerbach an den Deutschen orden geben, am 5 Aprilis Anno 1272. Registra lib Capitularum fo 55

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 305v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Geroldshouen

Bischof Johann von Brunn übergibt der Pfarrei Gerolzhofen (pfarh zu Geroldshofen) 13,5 Denaren Jahreszins als Schadenersatz.

Exzerpt:

Pfar zu Geroldhofen B Johanns von Brun hat der pfarh zu Geroldshofen fur ain gefugten schaden 13,5 d. Jherlichs Zins zuegeaiget vnd gegeben, Recepta am freiag nach Pfingsten Anno 1433, Recepta in diuersarum formarum Brun fo. 114 d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 288r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ebern

An Bischof Rudolfs Stelle macht Andreas von Lichtenstein (Endres von L.) die Widemleute der Pfarrei von Ebern (ergänzt: Seßlach, Pfarrweisach und Tambach) zu Schutzbefohlenen des Landesfürsten, dennoch sollen sie keine zusätzlichen Abgaben leisten.

Exzerpt:

Widemleute der pfarhe zu Ebern [Nachtragshand: Seslach, Pfarweisach vnd Tambach] zustendig, hat B Rudolf als der Landsfurst am Freitag nach Quasimodgenti des 1475 [Ergänzung: Endresen von L] an seiner stat zuschutzen bevolhen, doch das er die selben kaines wegs hoher beschweren, dan vor alterherkomen beschriben vnd dem stifft deshalb gewertig sein vnd dienen solle, Recepta in primo Contractuum Rudolfi fo. 385 et 4 Contractuum eiusdem fo. 275

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 190r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gerrod

Die Pfarrei in Geroda (Gerrod oder Gerod unter Schilteck) wird aufgrund finanzieller Probleme eine zeitlang nach Elters (Elderen) verlegt. Valentin von Bibra (Valtin von Bibra) kann die Schwierigkeiten jedoch beheben und erhält deshalb den Kirchensatz von Bischof Lorenz von Bibra als Mannlehen.

Exzerpt:

Gerrod oder Gerod unter Schilteck, [Einfügung: als] [gestrichen: da ist] pfarh [gestrichen: daselbst] wes geringen einkomens [Einfügung: wegen] am zeitlang in Elderen gelegen, aber durch Valtin von Bibra gebessert worden, derwegen ime B Lorentz den kircsatz daselbst zu manlehen gelihen hat, 10 feudo Reg. Laurenti ifo 45d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 284v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gnetzgau

Der Knetzgauer Pfarrer Johann Dorn (Johann Dorn pfarher zu Gnetzgau) tauscht mit Einwilligung seines Lehensherren, der Haßfurter Pfarrer Moritz von Bibra (Moritz von Bibra als pfarheren zu hasfurt), einige Güter in Knetzgau gegen einige Güter in Donnersdorf (Danstorf) mit Bischof Lorenz von Bibra.

Exzerpt:

Johann Dorn pfarher zu Gnetzgau hat mit bewilligung seines lehenhern heren Moritzen von Bibra als pfarheren zu hasfurt Bischof Lorentzen etliche guetere zu Gnetzgau wechselss weis zugestelt, und [gestrichen: ine] der pfarhe andere guetere zu danstorf dargegen angenomen, am Montag nach Nativitatis Marie anno 1509. Registrata in 2 Contractuum Laurenti ifo. 148d 149d vnd dorf an das ambt

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 297r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Eisleben

Bischof Melchior verkauft Burkhard Klein aus Arnstein (Burkhern Clain von Arnstain) Schänke des Hochstifts in Eßleben (Eislebenalt Waldt Cramschnit) zu beschaffen, wovon ihm die Pfarrei Eßleben jährlich 6 Fuder als Frondienst geben soll und er das übrige selbst beschaffen möge. Dies alles geschehe nach Anweisung der Förster. Dies alles erhält Burkard Klein für 200 Gulden erblich mit der Auflage diese Privilegien nicht zu verschenken. Diese Bestimmungen wurden schon von Bischof Konrad von Thüngen den damaligen Besitzern und dem Schultheißen von Eisleben im Jahr 1537 gegeben; ebenso wie die Verpflichtung in jedem Jahr am 22. Februar 10 Gulden Steuern an die Kellerei von Arnstein zu zahlen und ein Fastnachthuhn zu geben.

Exzerpt:

Anno 1549 Montags nach Michaelis verkaufft B Melchior Burkhern Clain von Arnstain erblich des stiffts schankstatt zu Eisleben im dorff gelgen vnd aller gemainen beschwerungen freihe sampt der stallungen darin, vnd das er sich mit nottürfftig brennholtz zur haushaltung in derselben auss dem alt Waldt Cramschnit beholtzen moge, dessen im die Pfarrei zu Eisleben 6 Fuder järlich zu fron und er das ubrige selbs füeren sollen, alles uff anweisung der Förstern. Fur 200 F vnd das er die also erblich inhaben vnd nit schenken noch [Einfügung auf nächster Seite: des entschieds so B. Conrath von Thungen zwischen den damals besitzeren derselben, vnd dem Schulthaissen zu Eislben Anno 1537 vffgericht geniessen soll, dergleichen auch järlich vff Cathedra Petri 10 F in die Kellerei zu Arnstain sampt ainem Vastnachtshuen geben. Auch im Verkauff verhandlehen Recepta in 2 diversarum Conradi fol: 287.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 197r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gleissenaw

Bischof Friedrich von Wirsberg vererbt Johann Wilhelm Fuchs zu Gleisenau (Hans Wilhelm Fuchs zu Gleichsenaw) drei Äcker Wiesen oberhalb des Dorfs Gleisenau, das zur Pfarrei Eltmann (Eltmain) gehört für 79 Gulden.

Exzerpt:

Anno 1560 am tag Cathedra Petri vererbt B Fridrich Hansen Wilhelmen Fuchsen zu Gleichsenaw, drey aker wissen ober Gleissenaw gelegen vnd an die pfarhe Eltmain gehorige fur 79 Gulden . Recepta in Contractuum Frid. Fol.54

Kommentar:

Der Eintrag stammt von anderer Hand.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 296v, Schreiber:

Digitalisat: