Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Kitzingen

Die Bürger Würzburgs und anderer Städte im Bereich des Hochstifts erheben sich gegen Bischof Gerhard von Schwarzburg und das Domkapitel. Um die Aufstände zu beenden, brauchte er Hilfe und handelte mit den Burggrafen zu Nürnberg, Johann und Friedrich (Johannsen vnd hern Fridrichen Burggrauen zu Nurenberg), aus, dass sie ihn gegen seine ungehorsamen Bürger und Untertanen unterstützen. Dies tun sie auf eigene Kosten, er verspricht ihnen dafür 12 000 Gulden und verpfändet ihnen ein Teil Kitzingens (kitzingen) mitsamt allen Würden, Rechten, Grenzen, Gülten, Nutzungen, Gerichten, Zöllen, Geleitrechten, Herrlichkeiten und Zugehörungen. Er behält für seine Nachfolger und das Stift das Recht auf Auslösung vor, zu einem freien Zeitpunkt und für 12 000 Gulden und den zusätzlichen Kosten, die sie aufgebracht hatten. Beide Burggrafen bestätigen dies schriftlich.

Exzerpt:

[am Rand: 1399] Als sich aber diser zeit nemlich im 1399 Jare die burgere zu W. vnd anderer mer stette im Stiffte wider B. Gerharten vnd sein Capitel entbört heten vnd er B. Gerhart dieselbigen wider zu gehorsame zubringen sich nach hilf vmbthun vnd bewerben mueste, handelt er mit heren Johannsen vnd hern Fridrichen Burggrauen zu Nurenberg, das si ime wider gemelte seine vngehorsame burgere vnd vnterthanen vf ir aigen selbs chosten vnd schad hilf vnd dienst verschriben, darumb versprache er inen xii m fl vnd satzt inen des stiffts W. tail vf Kitzingen mit allen seinen wirden, rechten, marken, gülten, nützen, gerichten, zollen, gelaiten herlickaiten vnd zugehorungen darfur ein, gab Jnen auch [425r.] [am Rand: etliche stucke verschreibt waren derselben] auch macht dieweil sunst von solchem des Stiffts W. tail versetzt an sich zulosen doch behielte er ime seinen nachkomen vnd stiffte die widerlosung daruf beuor, welcher zeit im Jare si wollten mit den gemelten xii m fl vnd dem das si mer ausgeben vnd an sich gelöst bringen wurden haten, actum ain abend vor Jacobi des obbestimbten 1399 Jars, vnd haben bede Burggrauen egenant B. Gerharten iren besigelten Reuers daruber geben Recepta in Contractuum Egloffstais fo. 28. Duplicat fol i

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 424v/425r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Nach dem Tod von Bischof Gerhard von Schwarzburg wird Johann von Egloffstein zum Bischof gewählt. Zwischen ihm und dem Burggrafen Friedrich (Burggraue Fridrichen) und Johann (Bruggraue Johannsen) von Nürnberg gibt es immer wieder Streitigkeiten, an denen sie sich gegenseitig die Schuld geben. Bischof Johann von Egloffstein löst dann einen Teil Kitzingens von dem Rittergeschlecht der Schwegerer aus. Die Burggrafen von Nürnberg gestatten ihm die Erbhuldigung der Bürger von Kitzingen. Ein weiterer Teil von Kitzingen (kitzingen) ist an die Schwegerer von dem Geschlecht von Hohenlohe verpfändet und das Recht auf Auslösung wird an das Stift Würzburg übertragen, was auch vertraglich festgehalten ist. In dieser Sache schlichten der Bischof Albrecht von Bamberg, der Bischof Friedrich von Eichstätt und Friedrich III. Schenk von Limpurg. Sie beschließen, dass beide Parteien vertraglich jeweils drei Zusätze aufstellen. Es wird sich darauf geeinigt, dass sich alle an diese halten und zur Bezeugung des Vertrags sieben Männer auszuwählen.

Exzerpt:

Nach dotlichem abgang B Gerharten ward der domprobst her Johanns von Eglofstain domprobst zu B gewellt zwischen demselbigen vnd gedachtem Burgraue Johannsen vnd Burggraue Fridrichen trugen sich etlichen mengele vnd gebrechen zu, deren si sich bederseits gein ainander beschwereten sunderlich aber hete B Johanns noch ferner ain tail Kitzingen von den Schwargerern zu dem stifft gelöst, welchen [gestrichene Einfügung am Rand: [unleserlich] ware nach rechten eidiger rechnung [unleserlich]ch I tritail an der stadt vnd ambt kitzingen [unleserlich] aines sechzenten tails an der [unleserlich] stat vnd ambt welchs ietzge von den [unleserlich]] tailshalben die gedachten Burggrauen ime B Johannsen gestaten wolten von den burgeren zu Kitzingen erbhuldung zunemen mit vnd ist derselb tail den Schwagereren von den heren von Hohenlohe zumer auch verpfendet vnd die losung daran dem stifft W vbergeben wie dan hieeben dauon auch antzaigung beschehen, Si sein aber solcher irer irrung vf montag vor Johannis Sunenwendes des 1404 Jars zu Bamberg durch heren Albrechten Bischofen daselbst heren Fridrichen B zu Aistet vnd Schenk Fridrichen zu austrag verfasst worden, der gestalt, das iede partei trei zusetze geben vnd ietzgenanter Schenk Fridrich obman sein, vor den iedertail nit mer den sechs spruchthun vnd volgends solche gebrechen die siben mennere in der güt oder mit recht vor Bartholmei vertragen vnd entschied werden

Kommentar:

Gestrichene Einfügung am Rand: Es wäre nach rechter Rechnung ein Drittel der Stadt und des Amtes Kitzingens und ein Sechzehntel von der Stadt und dem Amt welches jetzt von den [Stelle nicht lesbar]. Fries gibt keine Quelle an.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Es folgen die sechs Würzburgischen Sprüche: 1. Die Burggrafen von Nürnberg haben bisher eingenommen und nehmen auch weiterhin ein: die Bede, die Steuer, die Schanksteuer, das Ungeld, alle Nutzungsrechte und Gefälle zu Kitzingen und andere Dingen, die ihnen noch verpfändet. 2. Bischof Johann und das Stift wollen sich die Erbhuldigung nicht nehmen lassen. 3. Sie verweigern ihm das Huldigungsrecht des Hohenloher Teiles, das Bischof Johann von dem Rittergeschlecht der Schwegerern ausgelöst hat. 4. Sie verbauen die Tore zum Kitzinger Kloster (Kitzingen gegen dem closter), reissen die Brücken ein und zerstören die mit Zinsen belegte Güter. Den Geistlichen werden Gebote auferlegt und Bürger werden der Stadt verwiesen. Zudem werden neue Gesetze erlassen. Allerdings steht ihnen das allein nicht zu, da Kitzingen von drei Herren verwaltet wird. 5. Sie verhindern seine Beteiligung an den Gerichten und entziehen ihm seine Freiheiten. Anders als es abgemacht wurde. 6. Sie ändern den Rat in Kitzingen

Exzerpt:

Vnd volgen hirnach die 6 Wurtzburgische spruche 1 die Burggrauen haben eingenomen vnd nemen ein, beth, steuer, schenck, vngelt, alle nutz rent vnd gefelle zu Kitzingen, anders dan Jnen verschriben worden, vnd si von recht thun sollen 2 Wollen B Johannsen vnd seinen stifft ir erbhuldung zu Kitzingen nit nemen lassen, 3 Si irren ime an der huldung des Hohenloischen tails so er B Johanns von den Schwagerern an sich erlöst hat 4 Si haben ime die thore zu Kitzingen gegen dem closter verbawet, die brücken abgeworfen die zinshafftige gutere in der stat hinnes gebrochen, die gaistlichen mit vubilligen geboten beschwert vnd die burgere der stat verwisen, newe gesetze gemacht, welchs inen allain nit geburt hat nachdem trei herentaile zu Kitzingen sein, 5 Sie irren ime an seinen gerichten vnd freihaiten anders dan herkomen ist. 6 Si haben den rathe zu Kitzingen geendert Dise obuerlaute verfassung, auch die Wurtzburgischen daruf geuolgte clage oder spruche sein registrit, in Contractuum Eglofstain fo 36 vnd sun Omissorum 153.

Kommentar:

Das Datum orientiert sich am vorherigen Auftrag. Die Quellenangabe bezieht sich auch auf die darauffolgende würzburgische Klage.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Eine solche Verfassung über Kitzingen (Kitzingen), die zuvor zwischen dem Bischof zu Würzburg und den Burgrafen zu Nürnberg ausgehandelt worden war, kommt nicht zustande. Ein Jahr später kamen Bischof Johann von Egloffstein und der Burggraf von Nürnberg, Johann III. von Hohenzollern (Burggraue Hanns von Nuenberg) in Mergentheim zusammen und einigten sich unter anderem in Bezug auf den im vorherigen Eintrag beschriebenen Konflikt. Man einigt sich auf vier Vermittlungsparteien nämlich den Burggraf von Nürnberg Friedrich VI. von Hohenzollern ( Burggraue Fridrichen von Nurenberg), der keine Partei mehr nehmen will, sondern solche Angelegenheiten seinem Bruder Burggraf Johann überträgt, Deutschmeister Konrad von Egloffstein ( hern Conraten von Eglofstain, deutschenmaister) , Graf Johann I. von Wertheim (Graue Hannsen von Werthaim) und Friedrich III. Schenk von Limpurg (Schenk Fridrichen von Limpurg). Diese vier Männer kommen nach Kitzingen und schlichten den Streit.

Exzerpt:

[am Rand: 1405] Aber solche verfassung ist gefallen vnd derwegen im crafft derselben nicht ferner gehandelt noch ausgericht worden, vber ain Jar danach kamen B Johanns von W. vnd Burggraue Hanns von Nuenberg vf Martini zu Mergethaim zusamen vnd verglichen sich der obberurten auch anderer gebrechen halben zu entlichen entschiede vf vier mennere nemlich Burggraue Fridrichen von Nurenberg (der nit mer kain partei sein wollte sonder alle sachen solcher irrung seinem brueder Burggraue Hannsen zugestellt hete) hern Conraten von Eglofstain, deutschenmaister des B. bruedere Graue Hannsen von Werthaim vnd Schenk Fridrichen von Limpurg Recepta Contractum Egloffstain fo 37 [Nachtragshand am Rand: Duplicat fol 2 3 4] dieselben vier heren kamen vf Mitwochen vor Lucio des 1405 Jars zu Kitzingen zusamen vnd vertruegen bedetail wie hernach volgt

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425v/ 426r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Liental

Bischof Johann von Egloffstein und die Nürnberger Burggrafen Johann und Friedrich schließen ein Bündnis, die Burg Lichtel (Liehental), die im Besitz der Herren von Weinsberg (Weinsperg) ist, durch Verhandlungen rechtlich oder freuntlich an sich zu bringen. Davon ebenfalls betroffen sind die Schlösser Habelsee (Haboltzhaim), Endsee (Entsee), Nordenberg (Nortenberg) und Gammesfeld (Gaumesvelt).

Exzerpt:

Anno 1407 haben sich B Johanns von Eglofstain auch Burggrave Johanns vnd Burggrave Fridrich von Nurenbeg mit ainander verainet vnd verbunden, Liehental [Einfügung Nachtragshand: Haboltzhaim, Entsee, Nortenberg, Gaumesvelt] von dem von Weinsperg rechtlich oder freuntlich zugewinnen, am Sambstag vor Marien geburt, Recepta in Contractuum Eglofstain fo. 55

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 51r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 2, S. 111f.

Digitalisat:

Entseh

Bischof Johann von Brunn verbündet sich mit den Burggrafen Johann III. und Friedrich VI. von Nürnberg (her Johannes vnd her fridrich Burggraven zu Nurenberg). Die Verbündeten ziehen mit ihren Heeren gegen die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber (wider die von Rotenburg) und erobern Endsee (Endsehe) und mehrere andere Orte. Wie die Nachtragshand vermerkt, handelt es sich bei diesen Orten um Herbolzheim (Haboltzhaim), Nordenberg (Nortenberg), Lichtel (Lichtenthal), Gemeinfeld (Gemainsfeld).

Exzerpt:

Darnach im 1407 Jare (durchgestrichen: zogen) verainigt sich gemelter B. Johanns , her Johannes vnd her fridrich Burggraven zu Nurenberg (Ergänzung am linken Rand: mit ainander, zogen auch mit heres crafft aus wider die von Rotenburg verbanth sich auch weiter mit ainande ), vnd gewanen Entsehe [Endsee] vnd ander mer flecken . ut in Contractuum in libro 9. fo. 55 (von anderer Hand: Haboltzhaim, Nortenberg, Lichenthal, Gemainsfeld)

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 205r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Habholdshaim

Bischof Johann von Egloffstein hat Johann und Friedrich von Hohenzollern, den Burggrafen zu Nürnberg, die ursprünglich aus Rothenburg kamen, vor Jahren mehrere Schlösser und Dörfer, darunter auch Habelsee (Habholdshaim) abgekauft, da die beiden sich verschuldet hatten. Jeder der beiden erhält einen bestimmten Anteil an dem Erlös.

Exzerpt:

Habholdshaim als B Johanns v Eglofstain her Johann und her Fridrich Burggrauen zu Nurenberg , die von Rotenburg uberzogen [309v] vnd Jars etliche schlossere vnd dorfere abgewommen, wie si sich derwegen graviert vnd was iedem zu tail worden ist, am Sambstag vor Natiuitatis Marie anno 1407 Recepta in Contractuum Egloffstain fo 55

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 309r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Langenzen

Auf Bitten der Burggrafen Johann III. und Friedrich VI. macht Bischof Johann von Egloffstein aus der Pfarrei Langenzenn (Langenzenn) ein Augustiner-Chorherrenstift.

Exzerpt:

Langenzen, Anno 1409. am Sambstag nach unsres Hern uffartstag hat B Johanns v. Eglofstain aus der pfarhe zu Langenzenn, uf anhalten und bite, hern Johannsen und heren Fridrichen burggraven zu Neuenberg ain probstei gemacht regulirter Chorheren S. Augustin ordens Recepta in Capitulari fo 25. Such im driten [Schrei] oder buch Zenn

Kommentar:

Vgl. Monumenta Zollerana 6, Nr. 504-506.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 18v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 67

Digitalisat:

Datz - Bron

Markgraf Friedrich verträgt Bischof Johann von Brunn und das Domkapitel folgendermaßen: Das Domkapitel und alle anderen Geistlichen des Hochstifts mit Ausnahme des Frankenbergs (Frankenberg) sollen für drei Jahre ein Viertel, die restliche Bevölkerung ein Zehntel ihres Einkommens abgeben.

Exzerpt:

Es hat auch dis 1428 jars marggrave Fridrich zwischen B. Johannsen und seinem capitel ain vertrag gemacht, das der domstifft und sunst alle des bistumbs gaistlickait [Nachtragshand: Frankenberg ausgenomen] den 4 Pfennig trei jarlang, und die landschaft den 10 Pfennig geben [Nachtragshand: sollen]. Registrata lib. Capitulari fo. 152 d.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 28/141b und 241/7.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 164v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 317

Digitalisat:

Bischove - Pflegere

Bischof Johann von Brunn ernennt nacheinander drei Stiftspfleger: zum ersten den Kölner Domdekan Johann von Wertheim, zum zweiten dessen Bruder Albrecht von Wertheim und schließlich Sigismund von Sachsen. Albrecht von Wertheim übergibt dem Bischof die Regierungsgschäfte wieder. Zwischen den beiden ist es zuvor zu Streitigkeiten gekommen, die durch Markgraf Friedrich von Brandenburg vertragen worden sind.

Exzerpt:

B. Johanns von Brun hat trei pflegere nach ain ander angenomen, erstlich grave Hannsen von Werthaim domdechant zu Coln, darnach seinen bruder grave Albrechten von Werthaim, zum letzten hertzog Sigmunden von Sachsen. Grave Albrecht stellet die regirung des stiffts ime B. Johannsen wider zu am tag Lucie des 1434 jars, 5 contractuum Rudol(fi) fo. 278. Wie sich die bede geirret und wider mit ainander vertragen haben durch marggrave Fridrichen, eo(dem) lib(ro) fo. 270.

Kommentar:

Dieser Eintrag ist durchgestrichen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 105r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 16, S. 568, 584

Digitalisat: