Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Franckfurter Messe

Die Nachtragshand verweist auf Quellen, in denen beschrieben wird, wie Nürnberger Kaufleute um Geleit zur Frankfurter Messe ersuchten.

Exzerpt:

Wie Nurenberg umb Glait dahin ansuchen 2 divers: Conradi: 42. 53. 107. 205]

Kommentar:

Der Eintrag stamm von der Nachtragshand.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 233r, Schreiber:

Digitalisat:

Furt

Fürth, ein Dorf das bei Nürnberg liegt (Furt ain dorf nit weit von Nurenberg gelegen), gehört dem Domkapitel von Bamberg. Dort befindet sich ein Markt, eine Münzstätte und eine Zollstation. Den Markt verlegt Kaiser Heinrich III. nach Nürnberg, sein Sohn Heinrich IV. wieder zurück nach Fürth (was möglicherweise die dortige Lokalrivalität anschürt).

Exzerpt:

Furt ain dorf nit weit von Nurenberg gelegen, dem Capitel zu Bamberg gehorig, da ist etwan ain kaufhandel zol vnd muntz gewest. Disen kaufhandel hat Kasier Hainrich der 3. gein Nurenberg gelegt, sein sun Hainrich der 4. vider gen Furt bracht, am 19. Tag Juli Anno 1062. Recepta capitularis fo 218.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 248v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Feurordnung

Jakob Rohrer (Jacoben Rorer) bringt eine andere Feuerordnung aus Nürnberg mit.

Exzerpt:

Ain ander feurordnung durch Jacoben Rorer von Nurenberg herab geschickt, diversarum form. Conradi fo 104d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 221v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Dornhaim

Peter Kumpf (Kumpf) gibt den Zehnt zu Dornheim (Dornhaim), der ihm für 600 Gulden verpfändet wurde, mit Bewilligung Bischofs Johann von Brunn und des Domkapitels an das Spital von Iphofen (Iphoven). Bischof Johann behält sich und seinen Nachfolgern jedoch vor, den Zehnt wieder abzulösen. Die Bezahlung soll in Nürnberg erfolgen. Hans Most, der Spitalmeister von Iphofen, übergibt darüber seinen Revers.

Exzerpt:

Peter Kumpf von Windshaim obgenant gabe den berurten zehenden zu Dornhaim, den er wie oblaut fur 600 fl. inhete, mit vergunstigung B. Johannsen egedachts und seines capitels an das spital zu Iphofen, doch behielte er B. Johanns ime, seinen nachkomen und stiffte bevor, denselben zehenden umb 600 fl. widerumb an sich zulösen und die bezalung zu Nurenberg zuthun. Ist beschehen am sambstag in der Pfingstwochen anno 1401. Und hat der spitalmaister zu Iphoven, Hans Most genant, bischofe Johannsen daruber ain revers geben, in libro capitulari fo. 23.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 177r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 64

Digitalisat:

Liechtenaw

Das Schloss Lichtenau (Liechtenaw) hat sich im Besitz des Hochstifts Würzburg befunden und ist ein Lehen der Herren von Heideck (Haideck) gewesen. Bischof Johann von Egloffstein überträgt das Schloss Lichtenau der Reichsstadt Nürnberg (Nurenberg). Friedrich II. von Heideck trägt dem Hochstift das Schloss Vestenberg (Vestenberg) als Lehen auf. Von diesem Rechtsgeschäft sind laut einem Nachtragsschreiber ebenfalls betroffen: Langenloh (Langenlohe), Külbingen (Kulblingen), Immeldorf (Imelßdorff), Stritthof (Struthove), Kippenwang (Kupfenwangen/ Kipfenwangen), Alfershausen (Alpershausen), Thalmässing (Dalmelsingen), Hagenich (Hagenaich), Reinwarzhofen (Rainprechtshoffen), Göllersreuth (Goltnißreith), Morsbach (Obern Marspach), Waizenhofen (Wetzenhoven), Wengen (Weigen), Esbach Esbach, Thalmannsfeld (Talmaisfeld), Dixenhausen (Tuchsenhausen), Schutzendorf (Schulthaissendorff), Stautlein (Stautlein), das Lehen Cadolt (Lehen Cadolt), Sindersdorf (Sindersdorff), Esselberg (Etzelberg), Dannhausen (Tanhausen), Tiefenbach (Tieffenbach), Österberg (Oserberg), Meckenhausen (Merckenhausen; heute ein Flurname bei Dannhausen), Ruppmannsburg Rutmersberg, Leitersdorf (Lautterdorff) und die heutige Wüstung Rabotendorf (Rabotendorff).

Exzerpt:

Liechtenaw das schloss etwa Wirtzburgisch aigentumb vnd der heren von Haideck Lehen, hat B Johanns von Egloffstain den von Nurenberg gefreiet und her Fridrich von Haideck dem stifft dargegen das schloss Vestenberg zu lehen gemacht, Donerstag nach Petri et Pauli des 1407 Jars Recepta in Contractuum Egloffstain fo 74, 57. [Ergänzungen am Rand und unter dem Regest: Langenlohe, Kulblingen, Imelsendorff, Struthove, Rupfenwangen, Alpershausen, Dalmelsingen, Hagenaich, Rainprechtshoffen, Goltensreich?, Obern Marspach, Wetzenhoven, Weigen, Esbach, Talmansfeld, Tuchsenhausen, Kipfenwangen, Schulthaissendorff, Stauthaim/ Staulhain?, Lehen Cadolt, Sundersdorff, Etzelberg, Tanhausen, Tieffenbach, Oserberg/ Osterberg, Merckenhausen, Rutmersberg, Lautterdorf, Rabotendorff ]

Kommentar:

Die zugeordneten Orte und vermutlich auch die schwer zu identifizierbaren befinden sich im ehemaligen Herrschaftsraum der Herren von Heideck. Siehe dazu die Karte im Historischen Atlas von Hilpoltstein: http://geschichte.digitale-sammlungen.de/hab/kapitel/bsb00008054_chapter_87. Bei Deeg sind nicht alle Orte, die bei Fries genannt werden, aufgeführt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 47v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 2, S. 115, 149-152

Digitalisat:

Bapst

1409 gibt es drei Päpste: Benedikt XIII., Innozenz VII. und Gregor XII. Der Bamberger Bischof Albrecht von Bamberg, der Würzburger Bischof Johann von Egloffstein und der Eichstätter Bischof Friedrich von Öttingen kommen in Nürnberg zusammen und beschließen, dass sie nur Gregor XII. als rechtmäßigen Papst anerkennen.

Exzerpt:

Bapst Als etliche Jare zu ainer Zeit zwen Babst [gestrichen: gewest] waren vnd sich vmb das Jare des heren 1409 zutrug das der trey wurden nemlich Benedictus der 13., Inocentius der 7. vnd Gregorius der 12., kamen B Albrecht von Bamberg, B Johanns von Wirtzburg vnd B Fridrich zu Aistet zu Nurenberg zusamen, [sich deshalbem mit ainander zuunterreden, die ver-] vnd verainigten sich, das si hinfur Gregorius den 12. fur den rechten Bapst halten wollten, beschehen am Mitwochen nach Jubilate des 1410 Jars in 4° Contractuum Rudolfi fo. 270.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 34/17 und 140/122. Zu den tatsächlichen Regierungszeiten der Päpste und einführend zum Abendländischen Schisma vgl. Erich Meuther, Das 15. Jahrhundert (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 9), München 2006, S. 74-77.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 83r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 15, S. 561

Digitalisat:

Haidingsveld

Bischof Johann von Brunn ist in den Besitz der beiden Städte Heidingsfeld (haidingsueld) und Mainbernheim (Bernhaim) gekommen. Die Einwohner von Heidingsfeld und Mainbernheim reichen Klage bei König Sigmund ein, weil Bischof Johann von Brunn sie mit seinen Gerichten schwerer belastet als vorher. König Sigmund und Bischof Johann von Brunn sind so zerstritten, dass sie Markgraf Friedrich von Brandenburg (Marggraue Fridrich von brandenburg), Deutschmeister Eberhard von Seinsheim (Eberhart von Saunshaim), Graf Ludwig von Öttingen (Lutwig von Otingen) und Erbmarschall Haupt II. von Pappenheim (Haubt Marschalcken von Bappenhaim) um Streitschlichtung bitten. Sie treffen sich in Nürnberg (Nurenberg) und sprechen nach der Anhörung beider Parteien Recht. Bischof Johann hat den von Thüngen bereits 4100 Gulden und Karl von Heßberg (Carl von hespurg) 2300 Gulden entrichtet. Die alten 5000 Pfund Heller sind für 6000 Rheinische Gulden angeschlagen worden. Das macht insgesamt 7400 Gulden. Die Vereinbarung umfasst folgende Punkte: Die Städte müssen die 4100 Gulden Pfandschilling an die von Thüngen entrichten, sodass Bischof Johann nicht mehr als 4000 Gulden [sic!] auf beiden Städten als Pfandschilling hat. Die Schuldbriefe sind ausgelöst und die Einwohner der beiden Orte sind dem Bischof Johann zu nicht mehr als 4000 Gulden Abgaben verpflichtet. Zweitens klagt der böhmische Kellerer zu Heidingsfeld Bischof Johann den Fronhof zu Heidingsfeld ab. Da ihm sein Urteilsbrief jedoch entwertet wurde, soll er einen neuen erhalten. Den Heidingsfelder und Mainbernheimer Einwohnern wird drittens zugesichert, dass sie weiter nach den bisherigen Rechten und Gewohnheiten leben dürfen. Auch die Gerichtszuständigkeiten bleiben dieselben wie unter Kaiser Karl IV und König Wenzel.

Exzerpt:

von veranderung des W pfandschillings vf 2 steten Vnd ist also B Johanns von Brun fur obangezaigten ausgelegten pfandschilling Jn calce in beder stete haidingsueld vnd Bernhaim besess komen aber die inwonere beclagten sich vor kunig Sigmunden B Johanns beschwert si mit seinen gerichten anders vnd hohers dan vor alter her komen were, So hielten sich sunst zwischen kunig Sigmunden vnd B Johannsen mer Jrrung der si bederseits zu entlichen entschiede vf Marggraue Fridrichen von Brandenburg, Eberharten von Saunshaim deutschen meister Graue Lutwigen von Otingen vnd Haubten Marschalcken von Bappenhaim kamen die samelten sich zu Nurenberg vnd sprachen nach notdurfftiger verhore beder parteien aus an S Franciscen tag des 1430 Jars erstlich nachdem ob das sich B Johansen pfandschilling, nach ausweisung nemlich iiii m i c den von Thungen entricht ii m iii c Carln von hespurg [gestrichen: gebe] vnd die alten v m Pfund haller sind fur vi m fl Reinisch angeschlagen macht der gantz pfandschilling xii m iiii c fl [Nachtragshand am Rand: Brisendorff, Wilandshaim, Behem zent barlich Obrigkait] [315 verso] der pfandbrief vf xii m iiii c fl erstreckte, so sollten doch die gemelten beden stete im B Johannsen vmb die verschriben vnd verburgten 4100 fl gein denen von Thungen entheben vnd ledig machen vnd furbas er B Johans nit mer dan iiii m fl vf beden steten zu ainem pfandschilling haben vnd alle andere schulde absein auch die briefe heraus gegeben vnd die Jnwoner B Johann sein von des rechts wegen mit hoher verpflicht sein dann mit iiii m fl Zum 2 [gestrichen: Scan unleserlich] als der Behaimisch keller zu Haidingsfelt B Johannsen den Fronhoue zu Haidingsfeld am Landgericht mit recht aberhalten hete, doch ime sein vrtailbrief entwert worden, solt ime ain ander vrtailbrief gegeben werden. Zum 3 so die Jnwonere zu haidingsfeld oder Bernhaim gegen den Wurtzburgischen hintersessen vntergenge bedorfften die solte man Jnen gehen lassen, nach landsrecht vnd gewonhait vnd zum letzten die Jnwonere beder stete, der Gerichte halben bleiben wie si bei kaiser Carln des vierten vnd kunig Wentzlars zeiten gewesen, Recepta i Contractuum Conradi fo 218 d [am Rand: Fronhof idem Fischleinshof]

Kommentar:

Die Nachtragshand erwähnt die Orte Prichsenstadt (Briesendorff), Willanzheim (Wilandshaim) und den Zehnten zu Mainbernheim (Behem zent). Sie verweist ebenfalls, dass der Fronhof Fischleinshof genannt wird.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 315r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Bernhaim

Bischof Gottfried Schenk von Limpurg bewilligt den Brüdern Hans und Wolf von Seckendorf (Seckendorf), ihren zwölften Teil am Zehnt zu Burgbernheim (Bernhaim) an Konrad Baumgartner (Baumbgartner) aus Nürnberg für 500 Gulden zu verkaufen. Der Bischof behält sich jedoch ein Wiederkaufsrecht vor.

Exzerpt:

B. Gotfrid von Limpurg hat Hannsen vnd Wolfen von Seckendorf brudern bewilligt, das si iren Zwolftail am Zehenden zu Bernhaim Conranden Baumbgartneren zu Nurenberg fur IIIII c verkaufft, doch mit dem gedinge, das er B Gotfrid vnd seine nachkomen, solchen Zehenden, wann si wollen, mit der gedachten suma an den Stifft Wirtzburg losen mögen, in feudorum Limpurg fo. 95. [Nachtragshand am Rand: Zehenden]

Kommentar:

Das Datum ist dem Kopialbuch entnommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 96v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 18, f. 95

Digitalisat:

Der lehen art und wesen soll nit geendert werden

Die Verordnung, dass die Form der Lehen nicht abgeändert werden soll, erneuert Konrad von Thüngen und hält sie bis zu seinem Tod aufrecht. Allerdings existieren zwei Ausnahmen: So kauft Bartholomäus Truchsess zu Pommersfelden (Truchsess zu Bomersfelden) den Ort Oberköst (Oberkost), den zuvor die Familien Haller (Haller) aus Nürnberg und Tetzel (Tetzel) aus Forchheim (Vorchaim) besessen haben. Ferner erwirbt Zeisolf von Rosenberg (Rosenberg) von der Familie Wernitz (Wernitz) aus Rothenburg (Rotenburg), die auch Behaim genannt wird, die Behausung in Vorbachzimmern (Vorpachzimeren) und den halben Zehnt darüber.

Exzerpt:

Solche ordnung hat B. Conrad von Thüngen mit seinem domcapitel wider vernewert, und bis in sein end gehalten, zwen felle ausgenomen, Erstlich mit dem sitze seiner zu und eingehoringenzu Oberköst, den etwa die Hallere zu Nurenberg, volgends die Tetzel zu Vorchaim ingehabt und Bartholme Truchsessen zu Bomersfelden verkaufft Recepta 1 feudorum Conradi fo. 120d Zum anderen mit der behausung zu Vorpachzimeren und dem halben zehenden daselbst, so die Wernitzer zu Rotenburg Behaim genant zu lehen getragen und heren Zaisolfen von Rosenberg verkaufft haben Recepta i Conradi fo. 26. d.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 27v/28r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 43, S. 120
StA Würzburg, Lehenbuch 43, S. 26

Digitalisat:

Atzung vnd Läger

Die Bischöfe von Würzburg und Bamberg sowie die Reichstadt Nürnberg beschließen, in ihren Gebieten jeweils einen Zug (Straiff) gegen die Räuber (Plakereyen) zu unternehmen. Bischof Melchior von Giebelstadt stellt 16 Pferde. Er befiehlt seinen Amtmännern, deswegen von jedem Geistlichen und Weltlichen, der dem Hochstift Kriegsabgaben (Atzung und Läger) leisten muss, acht Gulden zu nehmen.

Exzerpt:

Atzung vnd Läger Anno 1556 Mitwochen nach Simonis vnd Jude. Als B Melchior vnd zwen mit verainigte Ständt Bamberg vnd Nürnberg jedem ainen Straiff vff di Plakereyen in seinem gebieth vffrichten vnd er B Melchior 16 pferd verordnet,hatt er von allen so Atzung vnd Läger im Stiff schuldig waren geistlich vnd weltlich jedem fur solche das Jar 8 F den Ambtleuth zunemen beuelh, dauon er selbst den straiff besoldet. Diuers. Konr. 334. Ist auch ain sonderer Sach daruber Continuatio fig. Hea in foliis duob. Sequt.

Kommentar:

Zum Begriff Plakereyen vgl. die Übersetzung aus der zeitgleich entstandenen Zimmerschen Chronik: .

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 80v, Schreiber:

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 28, S. 696

Digitalisat: