Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Schwartzenberg

Bischof Johann von Brunn verleiht Erkinger von Seinsheim (Erckingern Hern zu Schwartzenbach vnd von Sainsheim), seinen Söhnen Johann und Sigmund von Schwarzenberg (Hansen vnd Sigmunden) und deren männlichen Erben das Hohe haus im Schloss Marienberg als Burggut zu Lehen. Das Hohe haus befindet sich zwischen dem mittleren Turm und der Kanzlei und ist von einem Garten umgeben. Nachdem Erkinger von Seinsheim dem Bischof 1000 Gulden leiht, verleiht er ihm zusätzlich folgendes zu Mannlehen: Den Zehnt zu Unterntief (Nidern tieff), ein Zwölftel des Zehnts zu Westheim (westheim) und den Jahrmarkt zu Eichen (zu den Eichen) mit allen zugehörigen Rechten, Nutzungsrechten und sonstigem Zugehörigen. Diese Lehen hatte zuvor der Ritter Johann von Rosenberg (Hans von Rosenberg). Seine Frau zu Rothenburg ob der Tauber (Rottenburg) übergibt die zugehörigen Briefe, behält jedoch die Rechte bis zu ihrem Tod. Der Bischof behält sich das Recht vor, die Mannlehen zu Unterntief, Westheim und Eichen für 1000 Gulden wieder abzukaufen. Diese 1000 Gulden sollen die von Schwarzenberg dann in eigene Güter anlegen, sie dem Bischof zu Lehen auftragen und zu dem Burggut gebrauchen und empfangen.

Exzerpt:

[Am Rand: b] [Mit Bleistift am Rand: 3] Anno 1432 an Sant Bartholmes abent hat B. Johanns von Brun von besondern gnaden Erckingern Hern zu Schwartzenbach vnd von Sainsheim vnd Hansen vnd Sigmunden seinen Sonen vnd iren manlichen lehens erben zurechtem Burggut verliehen, das Hohe haus im Schlos vf vnser frawen berg zwischen dem mitteln thurn, vnd der Cantzlei gelegen, auch mit dem gertle vmbsangen hat vnd als er Erckinger B. Johansen 1000 fl geliehen het verschribe vnd verliehe er ime zu dem obgenanten Haus dise manlehen Nemblich den zehenden zu Nidern tieff, ein zwolfteil an dem zehenden zu westheim vnd den iarmarck zu den Eichen mit allen iren rechten, nutzen vnd zugehorungen, als die Hans von Rosenberg ritter vom Stift gehabt hat, vnd die sein Hausfraw zu Rottenburg furthar nach ausweisung der brif daruber gegeben ir lebtage haben sol Doch behielt ime Bischof Johans beuor das er die vorgenanten manlehen, zu Tief zu westheim vnd zu Eich etc vmb die 1000 gulden wider abkauffen mocht, doch solten sie die 1000 fl vmb aigne gutter anlegen, zu lehen machen, vnd zu dem burg gut gebrauchen vnd empfangen Recepta 2 feudorum Brun folio 12

Kommentar:

Notiz am Rand: b. Am Rand steht mit Bleistift die Zahl Drei geschrieben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 490v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 feudorum Brun f. 12

Digitalisat:

Sant Steffan

Anton von Retzbach (anthoni von Retzbach) verkauft dem Abt Georg Salzkästner (Jorgen) des Klosters St. Stephan (Sant Steffan) sowie dessen Nachfolgern seinen Sitz und den Weiler zu Oberdürrbach (oberndurbach). Dies tut er mit Bewilligung Bischof Rudolfs von Scherenberg, von dem er beides zu Lehen erhalten hat. Dafür übergeben der Abt und das Konvent des Klosters dem Bischof ihre Gerichtsbarkeit, die sie im Sander-Viertel (zu Sande) besitzen, mit allen zugehörigen Rechten, Gerechtigkeiten und Gewohnheiten.

Exzerpt:

Als aber anthoni von Retzbach den Sitz vnd weiler obern= durbach von dem Stift wirtzburg zu lehen rurend abt Jorgen seinen nachkomen vnd Closter zu Sant Steffan mit bewilligung vnd zulassung Bischof Rudolfen als des lehen hern verkauft haben gemelter abt vnd sein Conuent dem Stift W. dargegen obgemelte ir gericht zu Sande mit allen seinen rechten, gerechtigkaiten, gewonhaiten zu einer ergetzung oder vergeltung [478v] ertzaigter gnaden vbergeben vnd vrthetlich zugestelt vf Montag nach Martini des 1484 Jars Recepta 3 Contractuum Rudolfi fo: 192

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 478r/478v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 3 contractuum Rudolfi f. 192

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1511

12. Dieser Artikel bezieht sich auf den 5. Artikel bezüglich dem Kauf und Verkauf von Lehen.

Exzerpt:

Zum Zwolften als widerumb verkauffung vnd kauffung Halben der lehen etc angeregt wurd dauon ist in dem Funften artickel hieoben antwort gefallen

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um Beschwerden der Ritterschaft, die sie den Fürsten zu Bamberg, Würzburg und Brandenburg übergeben (Einträge 6038 bis 6069).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 382r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

11. Untertanen des Hochstifts Würzburg verkaufen mit Erlaubnis der Amtleute gemeine Wälder, ohne sich die Bewilligung der Ganerben einzuholen; Viele Mannlehen fallen dem Hochstift heim. Dies ist den Amtleuten jedoch nicht genug und sie drängen einige Lehensinhaber dazu, ihr Lehen zu verkaufen, die sie eigentlich nicht verkaufen möchten; Lehensherr und Lehensmann sollen bezüglich Ledigwerdung, Heimfall, Verkauf, Annahme und Verleihung von Lehen in gleichmäßiger Verpflichtung stehen; Der Bischof soll alle heimgefallenen und ledig gewordenen Lehen wieder verleihen; Es sollen nur Adlige in Klöster aufgenommen werden und es soll niemand zu Geistigen gemacht werden, der unter 30 Jahre alt ist; In die (Herren-) Klöster Ebrach (Ebrach), Bildhausen (Bildhausen) und andere sollen keine Bauernkinder aufgenommen werden; Die Kinder der Ritterschaft sollen auf dem den Gütern der Klöster erzogen werden; Bischof Konrad von Thüngen soll alte Verträge, die er mit bischöflichen Eid bestätigt hat, einhalten; Die Steuer der bischöflichen Kanzlei bezüglich der Bekenntnis und anderer Dinge soll verringert werden.

Exzerpt:

11 Jtem das die vnterthanen des Stifts mit vergunstigung der ambtleut die gemeine holtzer etc on bewilligung der mit ganerben verkauffen vnd dabei gehandhabt warden Jtem es fallen vil manlehen dem Stift heim daran sei es nit genugig Sonder die ambtleut thun in souil betrangs das mancher sein lehen dem Stift verkauffen muß die im doch sonst nit feil sein Lehenher vnd lehenman sollen mit verledigung, heimfallung verkauffung, annemung auch verdinen der lehen, gegen ein ander in gleichmessiger verpflichtung stehen, vnd alle heimgefallene vnd verledigte lehen wider zu leihen Niemands dan die vom adel in die Closter zu nemen vnd keine geistlich zu werden sie sei dan 30 Jar alt Jn die Hern Closter als Ebrach, Bildhausen vnd andere kein baurn kinder vf zu nemen Von der Man Closter gutter der Ritterschaft Kinder zu zucht zu ziehen Die alten vertrege die er Bischof Conrad von Thungen mit dem Bischoflichen aide bestetiget, zu halten Die tax in der Cantzlei der bekantnus vnd ander Sachen halben zu ringern

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung an Beschwerden der Ritterschaft an Bischof Konrad von Thüngen über die Bauern während des Bauernkrieges (Einträge 6242 bis 6252). Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1539

4) Die Fränkischen Fürsten sollen keine beschwerlichen Neuerungen bezüglich der ritterlichen Mannlehen auferlegen. Einige Fürsten gestatten den Weiterverkauf oder die Weitergabe neuer Lehen an andere Grafen oder Herren der Ritterschaft nicht. Zudem erkennen viele Fürsten den Ehefrauen, Töchtern und Schwestern der Grafen, Herren und der Ritterschaft ihre Verweisung und Steuer, die sie auf ihre Lehen bekommen nicht an. Die Anerkennung ist viel mehr von Ausnahmen abhängig. So wird die Steuer allein auf den Ertrag der Ehefrauen und nicht auf eine Hauptsumme oder das Erbe erhoben. Die Fürsten weigern sich Schlösser, Dörfer, Leute oder Güter der Ritterschaft zu kaufen und kaufen diese lieber vom Adel, was wiederum den Rittergeschlechtern zum Nachteil wird. Zudem weigern sie sich einem Vormund Lehen zu vergeben. Daraufhin streiten sich die Fürsten mit der Obrigkeit, da sie der Meinung sind, sie sind keinem Lehen schuldig und werden dann vom Lehensherren zu einem Vormund verordnet. Die Fürsten gestehen keinem anderen etwas ein sondern nur dem Landgericht zu Franken. Deshalb gesteht die Ritterschaft, dass sie keine Einwohner der fürstlichen Landen sind und legitimieren dies durch die Befreiung der Kaiserlichen Majestät zu freien Franken. Einige Vormünder sollen ihren Pflegekindern Lehen verleihen, allerdings wird ihnen kein Geleit gewährt, da dies nicht nötig sei. Viele Fürsten wollen den Vormündern nichts leihen. Es wird lediglich eine Verwirrung der Lehen vor Gericht gebracht unter dem Schein rechtlichen Handelns. Egal ob die Unmündigen vom Adel nicht zeitnah oder gar nicht bevormundet werden, die Adeligen glaubhafte Argumente vorbringen und die Angelegenheit vor einem unparteiischen Gericht abgehalten wird, gerät die Ritterschaft trotzdem in hohe Kosten und Schaden. Wenn ihnen die Lehen verliehen werden oder jene verdienen, so werden diese nicht mit einbezogen.

Exzerpt:

4 Die Franckischen Fursten vnterstunden sich der Ritterschaft an iren freien manlehen mancherlei beschwerliche newerung zu machen etliche [Einfügung: Fursten] wollen nit gestatten, ire new gemachte lehen andern grafen, hern der Ritterschaft zuuerkauffen oder vergeben, Etlich Fursten wollen grafen, Hern vnd Ritterschaft Hauß= frawen dochter vnd schwester ire verweisung vnd auß= steur vf den lehen nit notturftig bekennen oder be= willigen Sonder vf vnleidliche ausnamen ob gleich bewilligung geschieht, so werd es allein vf der abnutzung der frawen lebenlangk vnd nit auf Haubt= suma vnd nit vf ire leibliche oder des widerfals erben erbschaft verstanden Etlich Fursten vntersten sich der Ritteschaft Schloß dorffer leut vnd gutter ab zu kauffen vnd zu sich zu pringen vnd die vom adel aus zu kauffen alles zu nachteil den geschlechten Etlich Fursten waigern sich vormundern zu leihen, zu zeitten darumb das sich die Fursten der obrigkait halben mit ain ander zancken, vf meynung sie weren keinem zu leihen schuldig er wer dan vom lehenhern zu vormunder verordnet, Die Fursten gestunden keiner dem andern keines sondern Landgericht zu Francken [gestrichen: So] So gestehen die Ritterschaft das sie keines Fursten landsessen seien durch befreihung kay ast freie francken, [413v] Etlichen vormundern werd zugeschriben iren pflegkindern Lehen zu leihen, wol aber inen kein glait gegeben werden Sonder gesagt es sei der gebraucht nit Etliche Fursten wollen den vormundern gar nit leihen wenden fur die lehen sein in Jar vnd tag nit ersucht Es werd leichtlich ein verirrung der lehen angetzogen vnter einem schein rechtlichs erbietens Ob gleich die vnmundigen vom adel nit bald oder gar nit beuormund, vnd die vom adel redlich vrsachen furwenden, vnd die sach vor vnpartheischen gerichten erhalten mochten, werden sie doch in costen vnd schaden gebracht Ob inen gleich die lehen geliehen, vnd sie die verdinen so werden sie dabei nit gehandhabt

Kommentar:

Die Einträge von 6294 bis 6307 gehören zusammen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 413r/ 413v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Rosensehe

Sebastian von Schönfeld und seine Ehefrau (Bastian Simon zu Schonfeldt) verkaufen drei Teile ihrer Hube von Rohrsee (Rorensehe), welche sie vom Hochstift zu Lehen erhalten haben, sowie auch jährlich 14 Metzen Getreide, welche an das Kloster Heidingsfeld abgegeben werden, 35 Denare für ein Dreiviertel eines Fastnachtshuhns und 31 Morgen Wiesen und Gehölz für insgesamt 160 Gulden an Bischof Friedrich von Wirsberg.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Anno 1560 Mitwochen nach Valentini verkhaufft Bastian Simon zu Schonfeldt vnd ainrn sein eheliche hausfraue B Frindrichen Ihere drey vrthail hueben zu Rorensehe In Veldt vnd markhung, so vom Stifft Wirtzburg zu lehen rueren vnd Järlich In das Closter zum Faredys zu Haydingsfeltd zusten 14 metz Korn, W[unleserlich] d fur drey vierthail ainer Vastnachthuen, dorten ohngeuerlich bey 31 morgen mit hoffraith allern wiesen vnd gehultz, fur 160 fl Recepta in Contractum Friederici fol. 57]

Kommentar:

Dieser Eintrag ist von der Nachtragshand verfasst. Bei einer Hube handelt es sich um ein bäuerliches Anwesen, oder eine kleinere bewirtschaftete Fläche.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 443v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber contractuum Friderici f. 57

Digitalisat: